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Blitzlichtlampe
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Fig. 1 zeigt eine Blitzlichtlampe gemäss der Erfindung in Ansicht ; Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung das Verfahren zur Herstellung des brennbaren Blitzlichtlampenmaterials gemäss der Erfindung und ein geeignetes Verfahren zum Beschicken der Kolben von Blitzlichtlampen mit solchem Material. In Fig. 3 sind Querschnitte von verschiedenen Streifen aus zerschnittener Folie dargestellt, wie sie sich bei 670facher Vergrösserung zeigen.
Die Blitzlichtlampe gemäss der Erfindung weist eine luftdicht verschlossene, lichtdurchlässige Birne oder Hülle 10 aus geeignetem Baustoff, z. B. Glas, auf. Die Birne 10 ist im Innern mit einem kurzen Draht 11 ausgerüstet, dessen Enden mit den inneren Enden eines Paares von Zu- leitungsdrähten , verbunden sind, die sich durch den Stengel. M bis zu einem am Hals der Birne befestigten Sockel 14 erstrecken. Die inneren Enden der Zuleitungsdrähte , und wenigstens ein Teil des Drahtes 11 sind mit einer Schicht aus einer geeigneten explosiblen Substanz 15 überzogen, welche die Zündpille oder das Zündmittel für die Lampe bildet. Das explosible Material 15 ist zweckmässig von der im Patent Nr. 166186 beschriebenen Art.
Die Birne ist an ihrer Innen-oder Aussenfläche, vorzugsweise an beiden Flächen, mit einem Überzug eines geeigneten transparenten Firnisses oder Lackes versehen, um hiedurch ein Zersplittern der Birne zu verhindern und sie erschütterungssicher zu machen.
Die Birne 10 ist mit einer Menge leicht brennbaren Materials 16 von der die Erfindung bildenden Art gefüllt ; dieses Material ist in der Birne lose angeordnet und gleichmässig verteilt, so dass es den Zünddraht 11 umgibt. Die Birne ist auch mit einem die Verbrennung unterstützenden Gas, wie Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltendem Gas, unter einem geeigneten Druck gefüllt, um die Verbrennung des brennbaren Materials 16 zu unterhalten. Der Druck dieser Gasfüllung variiert in Abhängigkeit von der Art der Füllung, der Grösse der Birne und der Menge und Art des darin befindlichen brennbaren Materials.
Für Birnen der derzeit handelsüblichen Grösse und bei Verwendung von Sauerstoff als die Verbrennung unterhaltendem Gas und reinem Aluminium
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als brennbarem Material kann der Druck der
Gasfüllung bis 600 mm Quecksilber und sogar bis nahe zu 1 Atm. variieren. Zweckmässig ist ein Druck des Sauerstoffes zwischen 450 mm und 600 mm Quecksilber.
Das brennbare Material 16 gemäss der vorliegenden Erfindung besteht aus einer Menge aus in Streifen geschnittener Metallfolie, welche
Streifen durch Abtrennen oder Abschneiden von einem dünnen Metallblatt oder Band 17 erhalten werden (Fig. 2), das vorher auf jene Dünne (z. B. in der Grössenordnung von ungefähr 0-025 mm) oder weniger ausgewalzt wurde, die schliesslich die abgeschnittenen Streifen besitzen sollen. Die einzelnen Streifen oder Fäden werden in einer Breite in der Grössenordnung von ungefähr 0-025 mm oder weniger geschnitten und sollen eine Querschnittsfläche in der Grössenordnung von 0-001 mu2 oder weniger besitzen. Das in Streifen geschnittene Folienmaterial besteht zweckmässig aus Aluminium, obgleich auch andere Materialien, wie Magnesium oder Legierungen aus Aluminium oder/und Magnesium verwendet werden können.
Wird Aluminium verwendet, so ist das Band 17 zweckmässig von der als"walzhartes"Aluminium bekannten Art.
Das aus zerschnittener Folie bestehende Füllmaterial 16 kann nach dem Verfahren gemäss dem Patent Nr. 163590 hergestellt sein. Das gewalzte Blatt 17 aus Aluminium besitzt die Form eines fortlaufenden Bandes von gleichförmiger Breite, z. B. von 150 mm bis 300 mm, zweckmässig von 200 mm Breite, welches Band zu einer Rolle 18 aufgewunden ist. Das Metallband 17 wird von der Rolle 18 durch ein Paar von Zuführungswalzen 19 abgezogen und einer querverlaufenden
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sammenwirken der Schneiden 22 eines rotierenden
Schneidwerkzeuges 21 mit der Schneide 20 in feine Streifen von gleichförmiger Breite zerschnitten wird.
Die Drehbewegung des Schneidwerkzeuges 21 ist mit Bezug zur Zuführungsbewegung des Metallbandes 17 zur Schneide 20 derart eingestellt, dass Folienstreifen von gleichmässiger Breite in der Grössenordnung von etwa 0-025 mm abgeschnitten werden. Die auf diese Weise hergestellten Streifen aus zerschnittener Folie sind gekennzeichnet durch die Anwesenheit von Graten von mikroskopischer Grösse, die sich der Länge nach erstrecken. Diese winzig kleinen Grate sind in Fig. 3 durch 16'bezeichnet.
Das zerschnittene Folienmaterial wird nach seiner Herstellung in den Kolben der Blitzlichtlampe durch irgendeine geeignete Verfahrensweise eingebracht. Zu diesem Zwecke kann die für die Füllung einer einzelnen Lampe erforderliche Menge von geschnittener Folie durch ein geeignetes, kleines, stabförmiges Werkzeug gesammelt und zu einer flaumigen Masse gelockert werden, worauf-diese flaumige Masse mittels desselben Werkzeuges in den Lampenkolben gestopft und darin zur Gänze verteilt wird. Zweckmässiger wird jedoch das zerschnittene Folienmaterial 16 pneumatisch in den Blitzlichtlampen- kolben eingebracht, in der Weise, wie im Patent Nr. 165262 beschrieben ist.
Wie dort ausgeführt, wird der zu füllende Glaskolben 23 über das eine Ende eines Speise-oder Zuführrohres 24 gebracht, deren anderes Ende mit einer Düse 25 versehen ist, die unmittelbar unterhalb der Schneide 20 oder zu dieser so nahe als nur praktisch möglich angeordnet ist. Das offene Ende oder der Hals 26 des Glaskolbens 23 wird dann durch den Füllkopf 27 und das Rohr 28 mit einer Vakuumquelle verbunden mit dem Ergebnis, dass durch die Saugwirkung im Zuführrohr 24 die einzelnen Metallfoliem, treifen nach ihrem Abschneiden durch die Saugdüse 25 und das Zuführrohr 24 gezogen werden.
Die Metallfolienstreifen werden dann im Innern des Lampenkolbens 23 ausgeladen, wo sie sich wegen ihrer gekräuselten, verwundenen oder zerknitterten Beschaffenheit in dem verengten Luftauslassspalt zwischen dem Kolbenhals und dem Zuführrohr verfangen und den ganzen Lampenkolben nach und nach auffüllen, so dass in diesem ein gleichmässig verteilter, verwickelter Haufen aus zerschnittener Folie gebildet wird.
Das zerschnittene Folienmaterial16 gemäss der Erfindung ist ausserordentlich leicht und flaumig und besitzt, wenn überhaupt, eine sehr kleine Elastizität. In der Tat ist dieses Material so leicht, dass die Luft allein es flaumig aufwirbelt ; in dieser naumigenBeschaffenheitverbleibt das zerschnittene Folienmaterial bei allen aus der gewöhnlichen Handhabung und dem Transport sich ergebenden Stössen, hat aber die Neigung, sich etwas zu verdichten, wenn die Lampenbirne aussergewöhnlich scharfen Stössen ausgesetzt wird. Das leichte und im wesentlichen unelastische, zerschnittene Folienmaterial gemäss der Erfindung unterscheidet sich völlig von dem Drahtfüllmaterial, wie es in dem amerikanischen Patent Nr. 2,162. 847 beschrieben ist.
Bei einem solchen Drahtmaterial ist es notwendig, eine innere Spannung in den Draht einzuführen, um diesem eine inhärierende Elastizität zu verleihen. Es ist dann die inhärierende Elastizität des Drahtes selbst, welche ein solches Drahtfüllmaterial in einem ausgebreiteten Zustand hält, wobei der Draht einen solchen Grad von Elastizität besitzt, dass die Drahtfüllung sich nicht verdichten kann, auch wenn die Lampe aussergewöhnlich starken Stössen ausgesetzt wird.
Das aus zerschnittener Folie bestehende brennbare Material 16 gemäss der Erfindung ist sehr billig herzustellen. Gewalzte Folien aus"walzhartem"Aluminium und einer Dicke von 0-025 mm oder darunter sind im Vergleich zu den extrem dünnen geschlagenen Folien, wie sie bisher für Blitzlichtlampen verwendet wurden, im Handel in Streifenform zu verhältnismässig geringen Kosten erhältlich. Obwohl eine solche gewalzte Aluminiumfolie sehr dünn ist, ist sie dennoch nicht dünn genug, um bei Verwendung in Form verhältnismässig breiter Streifen als Füllmaterial für Blitzlichtlampen wirksam entzündet zu werden.
Durch das einfache Zerschneiden einer solchen gewalzten Aluminiumfolie von der Dicke in der
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Grössenordnung von 0-025 mm in Streifen von einer Breite in der Grössenordnung von 0-025 mm wird hingegen ein sehr wohlfeiles und befriedigendes, fadenförmiges, verbrennbares Material erhalten.
Die im Handel erhältlichen gewalzten Folien besitzen im wesentlichen gleichförmige Dicke.
Demgemäss besitzen auch die einzelnen Streifen, die durch Zerschneiden einer solchen gleichmässig starken Folie in Streifen von im wesentlichen gleicher Breite erhalten werden, einen gleichförmigen Querschnitt, so dass die verschiedenen, mit solchem Material gefüllten Blitzlichtlampen gleiche Blitzlichtcharakteristiken aufweisen.
Obgleich, wie vorstehend ausgeführt, das zerschnittene Folienmaterial 16 gemäss der vorliegenden Erfindung seine flockig ausgebreitete Beschaffenheit bei gewöhnlichen Stössen und Erschütterungen beibehält, kann dieses Material, wenn erwünscht, in der Birne am Orte durch besondere Massnahmen so festgehalten werden, wie es in dem amerikanischen Patent Nr. 2,334. 155 beschrieben ist. Wie dort geoffenbart, wird das brennbare Material an mehreren in Abständen voneinander liegenden Punkten an der Innenwand der Birne vermittelst eines an dieser Innenwand vorgesehenen Lacküberzuges befestigt, indem die in Berührung mit dem inneren Überzug stehenden Teile des brennbaren Materials 16 in dem Über- zug eingebettet werden und dadurch eine wirkliche Befestigung des Materials im Lampenkolben geschaffen.
Obwohl die Verwendung des zerschnittenen Folienmaterials 16 als einziges brennbares Füllmaterial in Blitzlichtlampen vorzuziehen ist, kann dasselbe nichtsdestoweniger auch mit anderen bekannten Arten von brennbarem Material vereinigt werden, so z. B. mit den üblichen geschlagenen Folien oder feingezogenen Drähten aus Aluminium oder Magnesium oder deren Legierungen, um dadurch irgendwelche gewünschten Blitzlichtcharakteristiken zu erhalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Blitzlichtlampe mit geschlossener lichtdurchlässiger Glashülle, einer brennbaren Füllung, z. B. aus Aluminiumstreifen, und einem die Verbrennung unterstützenden Mittel, dadurch gekennzeichnet, dass die brennbare Füllung aus einer flaumig verteilten Masse aus in Streifen zerschnittener Metallfolie besteht, deren einzelne gekräuselte Streifen mit Graten versehen sind.