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Verfahren zur Auswechslung von Dippelbaumdecken gegen Massivdecken
Die Erfindung hat ein Verfahren zur Aus- wechslung von Dippelbaumdecken zum Gegen- stand, deren Mann an Mann nebeneinander- liegende und miteinander verdübelte Holzbalken bei bombenbeschädigten Gebäuden den
Witterungseinflüssen ausgesetzt und infolge
Durchnässung im Mauer-und Deckenverband verfaulen. Solche Decken verlieren ihre Trag- fähigkeit und bilden eine ständige Einsturzgefahr für Gebäude und Bewohner.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Dippelbaumdecken durch Stahlbeton- rippendecken im gleichen Niveau zu ersetzen und beim Bau der neuen Betondecke die alte
Holzbalkendecke derart auszuwerten, dass der
Bau der neuen Stahlbetonrippendecke unter denk- bar geringster Störung der Bewohner der darunter befindlichen Räume durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung durch ein Verfahren gelöst, welches darin besteht, dass von den Mann an Mann nebeneinander liegenden, verdübelten Holzbalken in gewissen Abständen einige der Holzbalken durch mindestens paarweise versetzte Stahlbeton-Fertigbauteile ersetzt und die zwischen den neuen Fertigbauteilen noch vorhandene Teile der Dippelbaumdecke zur Bildung einer, die Betonbalkenzwischenräume füllenden Schalung, oben und seitlich durch ein wasserabweisendes Abdeckmittel, z. B.
Dachpappe, umkleidet werden, worauf über die so vorbereitete Gussform eine, auch die Fertigbauteile zum Teil umschliessende Betonschichte aufgebracht wird, nach deren Abbinden die Fertigbetonbauteile eine monolithische Einheit mit der Betonschichte bilden und die noch am Ort verbliebenen Teile der alten Dippelbaumdecke nach dem Erhärten des Betons von unten aus dem Bereich der Betondecke entfernt werden, so dass die Deckenhohlräume in bekannter Weise durch eine ebene Untersicht geschlossen werden können.
In der Zeichnung sind zwei Bauphasen einer nach dem erfindungsgemässen Verfahren herzustellenden Stahlbetonrippendecke durch je einen Deckenquerschnitt in den Fig. l und 2 veranschaulicht.
Die erste Bauphase der neuen Decke enthält als wesentliches Merkmal, dass von den Mann an Mann nebeneinander liegenden Dippelbäumen 1 in gewissen Abständen nach Anbringung der Unterlagen 4 einzelne Dippelbäume aus dem
Deckenverband der alten Decke herausgehoben und durch Stahlbeton-Fertigbauteile 2 ersetzt werden. Diese Unterlagen 4 werden beim Unter- stellen der alten Decke mittels Polsterhölzern 8 durch Zwischenlagen 9 fixiert.
An die Stelle jedes einzelnen der ausgehobenen
Dippelbäume werden nach Zwischenlage eines wasserabweisenden Abdeckmittel 5, z. B. einer
Dachpappe, in der Regel zwei Stahlbeton-Fertig- bauteile in einem kurzen Abstand parallel neben- einander eingesetzt, so dass die Fertigbauteile seitlich an die Dippelbäume satt anschliessen und zwischen ihnen ein Betonfüllraum 3 verbleibt, welcher nach unten durch eine Unterlage 4 und das Abdeckmittel 5 dicht abgeschlossen wird.
Nunmehr werden die zwischen den Fertigbauteilen 2 noch verbliebenen alten Teile der Decke von der Beschüttung teilweise befreit und durch das wasserabweisende Abdeckmittel 5, z. B. eine Dachpappe, überdeckt. Das Abdeckmittel wird seitlich mittels der Fertigbauteile 2 an den noch verbliebenen Deckenteilen eingeklemmt, so dass ein guter Abschluss nach unten erreicht wird.
Auf diese Weise ist es möglich, die Teile der alten, nötigenfalls durch eine Unterstellung gesicherten Decke, welche noch an Ort und Stelle im Mauerverband verblieben sind, als eine die Zwischenräume zwischen den StahlbetonFertigbauteilen füllende Schalung zu verwenden.
Nunmehr kommt die zweite Bauphase, bei welcher auf die so vorbereitete Gussform der Decke eine Betonschichte 6 aufgebracht wird. Diese Betonmasse füllt alle Betonfüllräume 3 zwischen den Fertigbauteilenpaaren aus und schafft darüber eine einheitlich geschlossene Deckenschichte.
Da ausserdem die Fertigbauteile 2 über die alten Dippelbäume 1 hinausragen, so werden sie in ihrem oberen Teil, wie Fig. 2 zeigt, von der Betonmasse allseits eingeschlossen. Nach dem Abbinden der Betonfüllmasse entsteht daher eine, die Stahlbeton-Fertigbauteile 2 in sich monolithisch einschliessende Stahlbetonrippendecke von
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Während der beiden vorbeschriebenen Bauphasen, welche einen beträchtlichen Bauzeitraum für sich beanspruchen, kann der darunter befindliche Wohnraum derart geschont werden, dass er benützbar bleibt. Erst durch die dritte Bau- 1
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phase des Verfahrens wird eine vorübergehende und kurze Räumung des Wohnraumes erforderlich.
Diese letzte Bauphase der neuen Decke beinhaltet die Entfernung der als Schalung benützten Teile der alten Dippelbaumdecke und die darauf folgende Herstellung der ebenen Untersicht für die neue Stahlbetonrippendecke. Die restlichen Teile der alten Dippelbaumdecke werden durch den Ausbau der alten Dippelbäume nach unten aus dem Deckenverband entfernt. Die dadurch verbleibenden Hohlräume der neuen Stahlbetonrippendecke werden durch eine bekannte ebene Untersicht (nicht dargestellt) geschlossen, die an nach unten vorragenden Bindedrähten 7 in bekannter Weise angebracht und verputzt wird.
Auf diese Weise können schadhaft gewordene Gebäudedecken ohne langfristige Störung der Bewohner der darunter befindlichen Räume ausgebessert, bzw. ausgetauscht werden, wobei die vorhandenen restlichen Dippelbäume als Schalung noch wertvolle Dienste leisten.
Es sei noch darauf verwiesen, dass sich der Einbau der Stahlbeton-Fertigbauteile 2 nicht auf die paarweise Anordnung beschränken muss, sondern den jeweils gegebenen Belastungsanforderungen angepasst werden kann. Weiters ist es möglich, durch den Einbau von Armierungseinlagen in die aufgebrachte Betonschichte den ganzen Decken- verband der jeweils vorliegenden Belastung anzupassen.