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Spitzenlose Schleifmaschine
Die bei einer spitzenlosen Schleifmaschine direkt mit dem Werkstück zusammenwirkenden Teile sind die Schleifscheibe, die Gegenscheibe und die Stützschiene. Diese drei Teile sind relativ zueinander verstellbar. Bei einigen Konstrucktionen ist die Stützschiene im Maschinenbett fest angebracht und die Schleif-und Gegenscheiben sind auf Schlitten gegenüber dieser Stütze verschiebbar angeordnet. Bei anderen Konstruktionen ist die Schleifscheibe direkt auf dem Maschinenbett gelagert und die Gegenscheibe und die Stützschiene sind relativ zu dieser beweglich.
Die Achse der Schleif-und Gegenscheibe können entweder parallel zueinander sein, beim sogenannten Einstechschleifen, oder die eine der Achsen kann in einem gewissen Winkel, vorzugsweise 0 bis 6 J, zu der andern zum Erzielen einer axialen Verschiebung des Werkstückes während des Schleifens verstellbar sein. Bei den bisher bekannten spitzenlosen Schleif- maschinen mit verschiebbaren Schleif-und Gegen- scheiben sind die Schleifscheibe und die Gegen- scheibe in ein und derselben Richtung, gewöhnlich in waagrechter Richtung, verschiebbar. Während des Schleifens liegt das Werkstück gegen die Gegen- scheibe und die Stützschiene an.
Damit durch das Schleifen eine allmähliche Verminderung der
Unrundheit des Werkstückes erzielt wird, ist die
Stützschiene auf solche Weise zu verstellen, dass die Mitte des Werkstückes etwas oberhalb bzw. auf der Seite des schmälsten Teils des Schleifmauls liegt, falls Schleif-und Gegenscheibe übereinander angeordnet sind, so dass das Werkstück frei ist, gegen den mehr Raum bietenden Teil des Schleifmauls, also nach der entgegengesetzten Seite des Schleifmauls zu, auszuweichen.
Die Stellung des Werkstückes zur Schleif-und
Gegenscheibe ist von ausschlaggebender Bedeutung für die beim Schleifen zu erhaltende Genauigkeit betreffend Rundheit der Werkstückes. Bei den bereits bekannten Maschinen ist diese Stellung für verschiedene Durchmesser des Werkstückes verschieden und variiert ausserdem für verschiedene Durchmesser der Schleif-und Gegenscheibe. Um das bestmögliche Schleifergebnis zu erzielen, muss deshalb die Lage eines Werkstückes mit einem gewissen Durchmesser je nach dem Verschleiss der Scheiben geändert werden.
Bei einer näheren Untersuchung hat es sich gezeigt, dass der für das Ergebnis des Schleifens ausschlaggebende Wert der Winkel zwischen denjenigen Tangenten ist, die durch die Berührungspunkte des Werkstückes mit der Schleifscheibe bzw. mit der Gegenscheibe gehen. Dieser Winkel kann zweckmässig einen Wert zwischen 5 und 200 haben, und z. B. etwa 10 betragen.
Man sollte also von einem gewissen gewünschten Winkel, beispielsweise 10 , ausgehen können und für jede Kombination von Durchmessern der Schleifscheibe, des Werkstückes und der Gegenscheibe berechnet, wo das Werkstück angeordnet sein muss, damit der gewünschte Winkel zwischen den Tangenten erhalten wird. Auf diese Weise kann allerdings eine richtige Verstellung der Stützschiene erhalten werden, aber wenn auch Kurven und Tabellen für entsprechende Werte aufgestellt werden, so wird trotzdem die Verstellung der
Stützschiene eine zeitraubende Operation, die kaum mit unqualifizierter Arbeitskraft ausgeführt werden kann.
Selbsttätig bleibt der Winkel der Tangenten für beliebige Durchmesser des Werkstückes nur aufrechterhalten, wenn dessen Zentralachse im Schnitt der Ebenen angeordnet ist, die durch die Achsen der Schleif-und Gegenscheibe, parallel zur Verschiebungsrichtung dieser Achsen auf dem Maschinenbett gelegt sind. Es sind nun spitzenlose Schleifmaschinen bekannt, bei denen die Führungen der Schlitten, die Schleif-und Gegenscheibe tragen, einen stumpfen Winkel einschlie- ssen. Dieser Winkel liegt aber so, dass dessen Scheitel dem Maschinenbett zugekehrt ist. Die Achse des Werkstückes ist jedoch nicht in der Schnittlinie der oben definierten Ebene angeordnet. Wollte man dies versuchen, so würden hohe Pressungen an der Schleif-und Stützscheibe auftreten.
Erfindungsgemäss ist der Scheitel des Winkels vom Maschinenbett abgewendet. Die Stützschiene kann hiebei so eingestellt werden, dass die Verbindungslinie zwischen Werkstückzentrum und dem Schleifscheiben-bzw. Gegenscheibenzentrum einen Winkel von 1800 bilden, abzüglich des gewünschten Winkels zwischen den genannten Tangenten.
Die Erfindung ermöglicht eine Kürzung der für die Verstellung der Stützschiene erforderlichen
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Zeit und ermöglicht, das Werkstück in die richtige Lage zur Schleifscheibe und zur Gegenscheibe zu bringen.
Weitere Vorteile von speziellen Ausführungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen hervor, die eine bekannte Schleifmaschine und einige beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung veranschaulichen.
Fig. 1 zeigt den bisher üblichen geometrischen Zusammenhang zwischen den arbeitenden Teilen und dem Werkstück einer spitzenlosen Schleifmaschine.
Fig. 2 zeigt schematisch eine spitzenlose Schleifmaschine bereits bekannter Konstruktion.
Fig. 3 zeigt schematisch eine ein Beispiel bildendende spitzenlose Schleifmaschine.
Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel.
Fig. 5 und 6 zeigen die Gegenscheibe dieses Beispiels in zwei verschiedenen Lagen.
Fig. 7 ist eine senkrechte Projektion einer weiteren Ausführungsform und Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform. In sämtlichen Figuren sind entsprechende Teile mit gleichen Hinweiszeichen versehen.
In Fig. 1 ist der bisher übliche geometrische Zusammenhang zwischen der Schleifscheibe 1, der Gegenscheibe 3 und dem auf der Stützschiene 5 ruhenden Werkstück 6 veranschaulicht. Die Drehachsen der Schleifscheibe 1 und der Gegenscheibe 3 sind zueinander parallel und liegen in einer Ebene a-a, die waagrecht sein oder eine geneigte Stellung zur Horizontalebene einnehmen kann.
In Fig. 1 und 2 wird die Ebene a-a als waagrecht angenommen. Unter der Ebene a-a befindet sich die Stützschiene 5, die mit zwei geneigten, einen Winkel bildenden Stützflächen 7, 71 versehen ist.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, wird die Schleifscheibe 1 von einem Schleifscheibenschlitten 2 und die Gegenscheibe 3 von einem Gegenscheibenschlitten 4 getragen. Die beiden Schlitten werden von einem in Fig. 1 und 2 nicht gezeigten Gestell getragen. Sie sind in einer und derselben Richtung parallel zur Ebene a-a verschiebbar und die Stützschiene ist in einer gegen die Ebene a-a senkrechten Richtung verstellbar. Vor dem Schleifen werden der Gegenscheibenschlitten und die Stützschiene so verstellt, dass ein Werkstück oder ein Modell mit den Abmessungen des fertiggeschliffenen Werkstückes zur Anlage gegen die Stützfläche 7 der Stützschiene, sowie gegen die Gegenscheibe kommt, was am deutlichsten in Fig. 1 gezeigt ist.
Die Stützschiene 5 soll ferner auf eine solche Höhe eingestellt sein, dass die Achse des Werkstückes sich auf einer gewissen Höhe über der Ebene a-a befindet. Das Werkstück erhält somit die Möglichkeit, nach einem mehr Raum bietenden Teil 30 des Schleifmauls oberhalb des Werkstückes auszuweichen, und das Schleifen verursacht eine allmähliche Verminderung der Unrundheit des Werkstückes. Die zweckmässigste Höhe wird verschieden für verschiedene Durchmesser von Schleifscheibe, Gegenscheibe und Werkstück, und die Wahl einer geeignten Höhe h war deshalb beim Schleifen auf spitzenlosen Schleifmaschinen bisher bekannter Konstruktion mit Schwierigkeiten verbunden.
Der Winkel zwischen der Ebene a-a und der Verbindungslinie zwischen den Mittelpunkten der Gegenscheibe und des Werkstückes ist in Fig. 1 mit Vi bezeichnet, und der Winkel zwischen der Ebene a-a und der Verbindungslinie zwischen den Mittelpunkten der Schleifscheibe und des Werkstückes ist mit V2 bezeichnet. Da die durch die Berührungspunkte des Werkstückes mit der Gegenscheibe und der Schleifscheibe gehenden Tangente tl und t2 die erwähnten Verbindungslinien unter rechten Winkeln schneiden, bilden die beiden Tangenten miteinander
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Bedeutung für das Ergebnis der Schleifung ist.
Der Winkel v liegt vorteilhaft zwischen 5 und 20 und kann für sehr verschiedene Schleifverfahren und für verschiedene Werte der Durchmesser der Schleifscheibe, der Gegenscheibe und des Werkstückes auf einen bestimmten Wert, geeigneterweise 10 , wie auf der Zeichnung veranschaulicht, fixiert werden.
Die spitzenlose Schleifmaschine nach Fig. 3 ist von solcher Bauart, dass der gewünschte Winkel zwischen den fraglichen beiden Tangenten des Werkstückes selbsttätig erhalten wird.
Die Schleifscheibe 1 wird von einem Schlitten 2 und die Gegenscheibe 3 von einem Schlitten 4 getragen. Der Gegenscheibenschlitten 4 ist bei diesem Ausführungsbeispiel in horizontaler Richtung verschiebbar, während der Schleifscheibenschlitten 2 in einer Richtung ver- schiebbar ist, die mit der Horizontalebene einen Winkel von 180-v bildet, wobei v dem gewünschten Winkel zwischen den Tangenten in den Berührungspunkten des Werkstückes mit der Schleifscheibe und der Gegenscheibe ent- : spricht. Die Schlitten sind in Führungen des Maschinenbettes gelagert, die den stumpfen Winkel 180-v bilden.
Die Stützschiene 5 der Maschine ist vertikal verstellbar und wird auf solche Höhe verstellt, dass die Achse eines auf derselben ruhenden, noch nicht bearbeiteten Werkstückes in derselben Horizontalebene b-b liegt, wie die Drehachse der Gegenscheibe. Die Stützschieneist ferner zum Schleifscheibenschlitten so angeordnet, dass die Achse des noch nicht bearbeiteten Werkstückes mit der Schnittlinie zwischen der die Drehachse der Gegenscheibe enthaltenden Horizontalebene b-b, sowie mit einer zur Verschiebungsrichtung des Schleifscheibenschlittens parallelen, die Drehachse der
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wie ersichtlich, mit den Schlitten in der Querrichtung zu ihren Drehachsen verstellt werden.
Die Führung des Gegenscheibenschlittens verläuft waagrecht, während die Führung des Schleifscheibenschlittens von der Stützschiene weg um einen zwischen 5 und 200 liegenden Winkel
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abwärts geneigt ist. Dieser Winkel beträgt zweckmässig 100. Wenn die Achse des Werkstückes mit der erwähnten Schnittlinie zusammenfällt und die Schleifscheibe in Berührung mit dem Werkstück gebracht wird, bilden die mit der Schleifscheibe und der Gegenscheibe gemeinsamen Tangenten des Werkstückes miteinander den gewünschten Winkel v (=10 ), und der gleiche Winkel wird immer erhalten, unabhängig von der Durchmesserverminderung der Gegenscheibe und der Schleifscheibe durch Abnützung und Abrichtung.
Die Durchmesserverminderung des Werkstückes während des Schleifens ist so unbedeutend, dass sie keine wesentliche Einwirkung auf den Winkel zwischen den Tangenten hat. Die für die Einstellung vor dem Schleifen erforderliche Höhenverstellung der Stützschiene ist also so vorzunehmen, dass die Achse des Werkstückes eine bestimmte Lage einnehmen wird.
Beim Beispiel nach Fig. 4 werden der Schleif- scheibenschlitten 2 und der Gegenscheibe- schlitten 4 von einem kastenförmigen Gestell 10 getragen. Die Schleifscheibe 1 wird von einem auf dem Schleifscheibenschlitten montierten Motor 11, und die Gegenscheibe von einem innerhalb des Gestelles angebrachten Motor (auf der Zeichnung nicht gezeigt) angetrieben.
Die Gegenscheibe 3 ist nicht direkt auf dem Gegenscheibenschlitten 4, sondern auf einem Spindelstock 12 montiert, der auf dem Schlitten 4 um eine in der Ebene d-d liegende Schrägstellungsachse drehbar gelagert ist, u. zw. zum Zwecke der Schrägstellung der Drehachse der Gegenscheibe in einem grösseren oder kleineren Winkel, gewöhnlich 0-6 , relativ zur Schleifscheibenachse. Die Drehachse der Gegenscheibe ist also zum Gegenscheibenschlitten drehbar. Die Schrägstellungsachse des Spindelstockes 12 schneidet die Drehachse der Gegenscheibe unter rechtem Winkel und liegt, wie oben angegeben, in einer Ebene d-d, die sich in der Verschiebungsrichtung des Gegenscheibenschlittens erstreckt und parallel zur Drehachse der Schleifscheibe ist. Die Schrägstellungsachse liegt in der Verschiebungsrichtung des Gegenschlittens.
Der Schleifscheibenschlitten ist in einer Richtung
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mit der Verschiebungsrichtung des Gegenscheibenschlittens und also auch mit der Ebene d-d bildet. Die zwischen den Schlitten angeordnete Stützschiene 5 ist in der vertikalen Richtung, also in der Querrichtung der Verschiebungsrichtung des Gegenscheibenschlittens und der Drehachse der Scheibe 1 verstellbar und so angeordnet, dass eine durch sie in ihrer Verstellrichtung sich erstreckende Ebene e-e, die die Achse des Werkstückes enthält, auch die Schnittlinie zwischen den Ebenen c-c und d-d enthält. Die Stützschiene wird vor Beginn des Schleifens auf solche Höhe verstellt, dass die Achse des fertiggeschliffenen Werkstückes mit der erwähnten Schnittlinie zusammenfällt.
Die Stützschiene soll also auch bei schräggestellter Gegenscheibe auf eine solche Höhe eingestellt sein, dass die Achse des fertiggeschliffenen Werkstückes in eine bestimmte Lage kommt, welche Einstellung mit Hilfe eines Messfingers oder einer ähnlichen Hilfseinrichtung leicht stattfinden kann. Während des Schleifens findet keine Verstellung der Stützschiene mehr statt.
Die Ebene e-e könnte auch höchstens in geringem Abstand von der genannten Schnittlinie verlaufen. Die Schrägstellungsachse schneidet diese Schnittlinie unter rechtem Winkel. Die Ebene c-c enthält die Drehachse der Schleifscheibe und erstreckt sich in der Verschiebungsrichtung des Schleifscheibenschlittens. Die Drehachse der Gegenscheibe ist parallel zur Drehachse der Schleifscheibe verstellbar. 13 ist ein Abrichtwerkzeug.
In Fig. 5 wird die Gegenscheibe 3 in einem Winkel z zur Längsrichtung der Stützschiene schräggestellt, u. zw. zum Vorschub von Werkstücken in der durch einen Pfeil angegebenen Richtung. Damit Linienberührung zwischen Gegenscheibe und Werkstück erfolgt, wird die Gegenscheibe durch Abrichten mittels Diamanten oder anderer Abrichtwerkzeuge in die Form eines Hyperboloids gebracht. Das Abrichtwerkzeug wird längs einer Linie vorgeschoben, die parallel zur Durchgangsrichtung des Werkstückes ist und diametral zur gewünschten Berührungslinie zwischen Werkstück und Gegenscheibe liegt. Die Schrägstellungsachse q (durch einen Punkt in Fig. 5 und 6 gezeigt) schneidet die Bahn des Abrichtwerkzeuges unter einem rechten Winkel.
In Fig. 6 wird die Gegenscheibe im gleichen
Winkel z schräggestellt wie in Fig. 5, aber in entgegengesetzter Richtung zur Längsrichtung der Stützschiene, u. zw. zum Vorschub von Werkstücken in entgegengesetzter Richtung durch das Schleifmaul, wie durch einen Pfeil gezeigt.
Eine Gegenscheibe, die in der in Fig. 5 gezeigten
Stellung abgerichtet ist, um Linienberührung mit dem Werkstück zu erzeugen, wird auch in der in Fig. 6 gezeigten Stellung Linienberührung mit dem Werkstück haben, u. zw. weil die Schrägstellungsachse die Bahn des Abrichtwerkzeuges unter rechtem Winkel schneidet. Man kann also die spitzenlose Schleifmaschine nach Fig. 4-6 zum Durchgangsschleifen von Werkstücken abwechselnd in den beiden Richtungen anwenden.
Hiedurch wird das Durchgangsschleifen von langen und schweren Stangen und Rohren erleichtert, indem solche Werkstücke in der Maschine durch Schleifmaul hin und her vorgeschoben werden können, bis sie fertiggeschliffen sind.
Bei spitzenlosen Schleifmaschinen bisher bekannter Bauart war die Berührung zwischen Werkstück und Gegenscheibe gewöhnlich nicht in derselben Ebene, in der die Schrägstellungsachse liegt, vorgesehen, sondern in einer gewissen Entfernung von dieser Ebene. Demzufolge musste die Bahn des Abrichtwerkzeuges in der gleichen Entfernung von dieser Ebene eingestellt werden.
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Wenn die Gegenscheibe hiebei in entgegengesetzter Richtung im gleichen Winkel schräggestellt wird, so entsteht keine Linienberührung zwischen Werkstück und Gegenscheibe. Bei spitzenlosen Schleifmaschinen bisher bekannter Bauart hat es sich deshalb nicht als möglich erwiesen, das Durchgangsschleifen abwechselnd in beiden Richtungen vorzunehmen, sondern die Werkstücke mussten nach jeweiligem Durchgang zurücktransportiert werden.
Unter gewissen Verhältnissen kann es wünschenswert sein, den Winkel zwischen den durch die Berührungspunkte des Werkstückes mit der Schleif-und Gegenscheibe gehenden Tangenten zu variieren. Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform
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wird, dass der Winkel zwischen den Verschiebungsrichtungen variiert werden kann. Der Schleifscheibenschlitten 2 ist auf einer Auflage 14 verschiebbar, die auf zwei zylindrischen Flächen 15 des festen Gestelles 10 ruht. Die Achse x der zylindrischen Flächen, um welche die Auflage im Bett drehbar ist (in Fig. 7 durch einen Punkt gezeigt), und welche zu den Verschiebung-
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steht, fällt mit der Schnittlinie zwischen den
Ebenen c-c und d-d und e-e zusammen.
Dabei enthält die Ebene c-c die Drehachse der
Schleifscheibe und erstreckt sich in der Ver- schiebungsrichtung des Schleifscheibenschlittens, während die Ebene d-d die parallel zur Dreh- achse der Schleifscheibe verstellbare Drehachse der Gegenscheibe enthält und sich in der Ver- schiebungsrichtung des Gegenscheibenschlittens erstreckt. Die Auflage kann durch Organe (auf der Zeichnung nicht gezeigt) längs der Flächen 15 drehverstellt und in verschiedenen Winkellagen um die Achse x der Flächen 15 festgespannt werden. In Fig. 7 ist der Schleifscheibenschlitten in einem Winkel von 165 gegen die Verschiebungs- richtung der Gegenscheibenschlitten geneigt, was bedeutet, dass die Tangenten des Werkstückes einen Winkel von 15'0 miteinander bilden.
Der Winkel zwischen den Tangenten kann auf der Gradeinteilung 17 des festen Gestelles direkt abgelesen werden. In diesem Ausführungsbeispiel, in welchem die Gegenscheibe wiederum auf einem Schlitten 4 angeordnet ist, kann der Winkel zwischen den Richtungen zwischen 180 und 1650 variiert werden.
In Fig. 8 ist eine spitzenlose Schleifmaschine gezeigt, deren Schleifscheibe 1 direkt auf dem festen Maschinenbett 10 gelagert ist. Die Gegenscheibe 3 ist auf einem Spindelstock 12 gelagert, der auf dieselbe Weise, wie die in den Fig. 4 und 7 gezeigten Spindelstöcke 12 um eine in der Ebene g-g liegende Achse schräggestellt werden kann. Der Spindelstock 12 mit der Gegenscheibe wird von einem Oberschlitten 20 getragen, der auf einem Unterschlitten 21 verschiebbar montiert ist, welch letzterer wiederum auf dem festen Maschinenbett 10 zwecks Erhaltens des Vorschubes verschiebbar angebracht ist. Die Stützschiene 5, die als mit einer einzigen geneigten
Stützfläche ausgeführt dargestellt ist, ist in diesem
Ausführungsbeispiel von einem besonderen
Schlitten 22, der auf dem Oberschlitten 20 ver- schiebbar ist, getragen.
Stützschiene und Gegen- scheibe können also verstellt werden. Die Ver- schiebungsrichtung des Oberschlittens 20 bildet bei dieser Ausführungsform einen Winkel, der zwischen 5 und 200 liegt und z. B. 10'beträgt, mit der Verschiebungsrichtung des Unter- schlittens 21, die waagrecht ist. Der Oberschlitten ist um diesen Winkel von der Stützschiene weg abwärts verschiebbar.
Wenn das Schleifen eines Werkstückes vorzunehmen ist, wird die Stützschiene 5 zuerst rechtwinkelig zur Gegenscheibe 3 in eine solche Lage verstellt, dass ein gegen die Stützschiene und die Gegenscheibe anliegendes Werkstück mit den gewünschten Abmessungen sich mit seiner Achse gerade gegenüber dem Zentrum der Gegenscheibe, in der Verschiebungsrichtung des Oberschlittens 20 betrachtet, befindet. Wenn die Achse der Gegenscheibe parallel zur Achse der Schleifscheibe verstellt wird, wie gewöhnlich beim Schleifen nach dem Einstechverfahren, liegen also die Achsen der Gegenscheibe und des Werkstückes in einer und derselben, in der Verschiebungsrichtung des Oberschlittens 20 befindlichen Ebene g-g, die parallel zur Umlaufachse der Schleifscheibe ist.
Wenn hingegen die Achse der Gegenscheibe um einen gewissen Winkel zur Schleifscheibenachse schräggestellt ist, wie beim Schleifen nach dem Durchgangsschleifverfahren üblich, liegt nur der Schnittpunkt der Drehachse der Gegenscheibe mit der Schrägstellungsachse in der erwähnten Ebene. Nachdem die Verstellung der Stützschiene relativ zur Gegenscheibe vorgenommen ist, wird der Oberschlitten 20 auf dem Unterschlitten 21 verschoben, so dass die Mitte des Werkstückes in dieselbe in der Verschiebungsrichtung des Unterschlittens liegende Ebene h-h kommt, wie die Drehachse der Schleifscheibe.
Der Oberschlitten 20 wird sodann in dieser Lage fixiert, und die eigentliche Schleifoperation wird durch Verschiebung des Unterschlittens 21 gegen die Schleifscheibe in der durch einen Pfeil angegebenen Richtung herbeigeführt. Wenn das.
Werkstück mit der Schleifscheibe in Berührung kommt, bilden die mit der Schleifscheibe und der Gegenscheibe gemeinsamen Tangenten den gewünschten Winkel v (=100) miteinander, weshalb das Schleifen günstig verläuft.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsformen begrenzt, sondern umfasst alle denkbaren Modifikationen derselben.
Die z. B. in Fig. 4 gezeigte Schleifmaschine kann so verändert werden, dass der Schleifscheibenschlitten waagrecht verschiebbar ist, während der Gegenscheibenschlitten auf einer von der Stützschiene weg abwärts geneigten Führung verschiebbar ist. Auch alle anderen Orientierungen der Verschiebungsrichtungen der Schlitten fallen in den Bereich vorliegender Erfindung. Die in Fig. 8 gezeigte Schleifmaschine
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kann auf solche Weise verändert werden, dass die
Gegenscheibe direkt auf dem Bett montiert wird und die Schleifscheibe auf einem Ober- schlitten angebracht wird, der wiederum auf einem
Unterschlitten verschiebbar angeordnet ist, wobei die Führungen der beiden Schlitten winkelig zueinander verlaufen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spitzenlose Schleifmaschine mit auf Schlitten auf einem Bett gelagerter Schleif-und Gegen- scheibe, die unter einem stumpfen Winkel zueinander geneigten Richtungen einander näherbar und voneinander entfernbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheitel des stumpfen Winkels vom Maschinenbett abgewendet ist.