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Ungehärtete Sintereisenkörper von grosser Zähigkeit
Bekanntlich kann reines Eisen durch Pulvern, Pressen und Sintern zu Formkörpern verarbeitet werden. Formkörper aus reinem Sintereisen haben indes den Nachteil, dass sie verhältnismässig geringe Festigkeit aufweisen und daher für viele Verwendungszwecke ausscheiden. Auch durch eine Wärmebehandlung od. dgl. sind Körper aus reinem Sintereisen in ihren mechanischen Eigenschaften wenig oder gar nicht zu verbessern.
Es ist daher schon vorgeschlagen worden, dem Sintereisen Kohlenstoffgehalte einzuverleiben, so dass ein Werkstoff entsteht, den man als Sinterstahl bezeichnet hat. Mit Kohlenstoffgehalten, die zwischen 0-2 und 0. 4% liegen, können Festig-
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als 6 t/cm2 bei der Herstellung der Körper angewendet werden. Körper aus Sinterstahl haben gegenüber Körpern aus reinem Sintereisen den Vorzug, dass sie durch eine Wärmebehandlung, wie man sie sonst bei Stählen durchführt, in ihren mechanischen Eigenschaften verändert und verbessert werden können. Allerdings ergeben sich hiebei häufig Schwierigkeiten durch Entkohlung, innere Korrosion u. dgl., die darauf zurückzuführen sind, dass die gesinterten Körper nicht vollkommen die Dichte aufweisen, die der geschmolzene Stahl besitzt.
Es ist ferner auch bereits vorgeschlagen worden, bei der Herstellung von Formkörpern aus Sintereisen, die teilweise durch Nitrieren gehärtet werden sollen, die zu härtenden Stellen mit einem Aluminiumzusatz zu versehen.
Um die Eigenschaften des Sintereisens zu verbessern und für Zwecke, bei denen es auf gute mechanische Eigenschaften ankommt, ausnutzen und es weiteren Verwendungsmöglichkeiten zuführen zu können, wird gemäss der Erfindung ein anderer Weg beschritten, der darin besteht, dem Sintereisen Aluminium zuzulegieren, um ohne Kohlenstoff erhöhte mechanische Eigenschaften zu erzielen, wobei auch die Möglichkeit besteht, die mechanischen Eigenschaften durch eine nachträgliche Behandlung günstig zu beeinflussen. Die Sintereisenlegierung gemäss der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen Gehalt von 1 bis 5% Aluminium, vorzugsweise von 2 bis 3% Aluminium.
Mit derartigen Legierungen lassen sich bei verhältnismässig niedrigen Pressdrücken von etwa 6 t/cm2 Festigkeiten von 30 bis 40 kamm2 er- reichen, wobei jedoch die Dehnung über 10% liegt.
Bei der Herstellung der Sinterkörper wird zweckmässigerweise das Eisenpulver üblicher Art mit einer Eisen-Aluminium-Vorlegierung ge- mischt. Diese Eisen-Aluminium-Vorlegierung enthält Eisen und Aluminium zu etwa gleichen
Teilen und wird vorzugsweise auf dem Schmelz- wege hergestellt. Die gepulverte Legierung wird dem Eisenpulver beigemischt, worauf die Form- körper gepresst und schliesslich bei Temperaturen um 1300 C gesintert werden. Es ist unerlässlich, dass bei der Sinterung jede Oxydationsmöglichkeit ausgeschaltet wird. Es muss daher in einer Wasser- stoffatmosphäre gearbeitet werden, wobei der
Wasserstoff zweckmässigerweise vor Erreichen der zu sinternden Werkstücke durch einen Fangstoff hindurchgeleitet wird. Als Fangstoff wird vor- zugsweise eine Legierung benutzt, die der Zu- sammensetzung nach etwa derjenigen entspricht, aus der die Sinterkörper bestehen.
Gegebenenfalls kann dem Fangstoff ein weiterer Stoff zugesetzt werden, der sein Zusammensintern verhütet.
Die Wirkung des Aluminiumgehaltes in der
Sinterlegierung beruht wahrscheinlich darauf, dass beim Sintern eine flüssige Phase entsteht, wodurch einerseits die Körper eine höhere Dichte erhalten und damit, soferne die oben angeführten Vorsichtsmassregeln beachtet werden, die genannten Eigenschaften aufweisen und anderseits ein verhältnismässig hoher Schwund bedingt wird, der durch entsprechende Zugabe von Masse berücksichtigt werden muss. Es kann aber auch so verfahren werden, dass die Körper zunächst vorgesintert und im kalten Zustand einer Verdichtung unterworfen werden, worauf die Fertigsinterung erfolgt.
Werkstücke aus Sinterlegierungen gemäss der Erfindung können überall dort verwendet werden, wo es bei Festigkeiten, die etwa 40 kgfmm2 nicht übersteigen, auf eine besonders gute Zähigkeit ankommt. Insbesondere sind diese Legierungen gemäss der Erfindung geeignet für die Herstellung von Zahnrädern, ferner für die Herstellung von Sinterlagerkörpern, Filtern, Platten, Ventiltellem, Anschlagbolzen, Nocken, Nieten usw.
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