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Schleisseinsatz für die Rohrleitungen von pneumatischen Förderanlagen
Da bei pneumatischen Förderanlagen die
Leitungsrohre im allgemeinen und die exponierten
Stellen, zu denen in erster Linie alle die gehören, an denen eine Richtungsänderung eintritt, im be- sonderen von den Schwebstoffen stark angegriffen werden und daher rasch verschleissen, hat man bereits verschiedentlich versucht, diesem Übel- stande abzuhelfen. So hat man z. B. die besonders stark dem Verschleiss unterworfenen Teile der
Förderleitungen mit Einlagen aus Schamotte-Beton versehen. Diese Massnahme hat sich zwar in einzelnen Fällen bewährt, doch haben die sogenannten Betonmanschetten bei aggressiven Stoffen, wie Asche od. dgl. versagt. Auch der Einbau von Flussstahlplatten führt zu keinem befriedigenden Ergebnisse, weil sie gleichfalls rasch verschleissen.
Man hat auch, um den Verschleiss herabzusetzen und einen Erneuerung schadhafter Stellen leichter bewerkstelligen zu können, vorgeschlagen, Einsätze aus Lamellen aus verschleissfestem Werkstoff derart in die Rückwand von Rohr- krümmern einzusetzen, dass die Längskanten der
Lamellen mit der Stromrichtung verlaufen und die dem Rohrinnern zugekehrten Flächen der
Lamellen in der Fläche des inneren Rohrumfanges stufenförmig gestaltet oder die Lamellen selbst in Stufen angeordnet sind. Bei dieser Einrichtung wird hiedurch das Fördergut von der Längsmitte abgetrieben und seitlich verteilt, wobei es an den
Stirnflächen der Stufen gleitet.
Gemäss der Erfindung werden die Rohre und die exponierten Stellen, vor allem Krümmer und Abzweigstöcke pneumatischer Förderanlagen, durch Einsätze geschützt, bei denen die diese Einsätze bildenden Elemente (Ringe, Platten od. dgl. ) senkrecht zu den Rohrwänden in der Querschnittsebene angeordnet sind, wodurch die Schwebestoffe gezwungen werden, abrollend ihren Weg durch die von diesen freigegebenen Durchtrittswege zu nehmen und so eine direkte Berührung der Rohrwände verhindert wird.
Zwecks leichterem Ein-und Ausbau des Einsatzes in Krümmern u. dgl., der durch eine mit einer Platte abzuschliessenden Öffnung erfolgt, kann dieser aus mehreren Teilen, einem Mittelstücke und je einem für die Enden bestimmten Teilstücke bestehen, wobei das Mittelstück, das sich aus einem Ober-und Unterteile zusammen- setzt, auch in mehrere Teilstücke unterteilt sein kann.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen Ausführungsform, in zwei verschiedenen Leitungsteilen eingebaut, dar- gestellt. Fig. 1 zeigt einen Krümmer mit Einsatz im Längsschnitte, Fig. l a ist eine Aufsicht auf den Unterteil des Einsatzes und Fig. 2 ein Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1. Die Fig. 3,3 a und 4 zeigen den Einbau in einem Leitungsrohre mit einer unter 45'erfolgenden Abzweigung wobei Fig. 3 gleichfalls einen Längsschnitt,
Fig. 3 a eine Aufsicht auf den Einsatzunterteil und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 wiedergibt.
Der Krümmer besteht in bekannter Weise aus einem um 90'gebogenen Rohrstücke 1, das an beiden in die Gerade überführenden Enden 2 mit je einem Flansche zum Anschlusse der geraden Rohre versehen ist. Das Rohrstück ist in der Mitte der konvexen Aussenseite offen, um den Einsatz bequem ein-und ausbauen zu können.
Dieser besteht aus zwei voneinander getrennten
Teilen, dem Ober-und dem Unterteile. Der
Oberteil ist aus starken Stahlplatten 3 gleicher
Grösse gebildet, die mit gleich grossen, halbkreis- förmigen Ausschnitten 4 ausgestattet sind, deren
Mittelpunkte ungefähr in der Krümmerachse liegen. Der Ausschnitt reicht bis zur Mitte der Plattenhöhe. Diese Platten werden in gleichen Abständen voneinander, nahezu senkrecht zur Krümmerachse unter Zuhilfenahme von Zwischenstücken 5 zu einem Ganzen verschweisst, wobei der Abstand zweier Platten geringer ist als ihre Dicke. Der Unterteil besteht aus starken Halbringen 6 aus Rundstahl, die gleichfalls senkrecht zur Krümmerachse stehen und in gleichen Abständen voneinander an zwei, der Rohrkrümmung entsprechend gebogenen, einen rahmenartigen Träger bildenden Stahlstäben 7 quadratischen Querschnittes angeschweisst sind.
Auch hier ist der Abstand zweier Halbringe, die einander mit den Scheiteln berühren, kleiner als ihre Dicke. Die Platten 3 mit ihren Ausschnitten 4 bilden zusammen mit den Halbringen 6 den Durchtrittsweg für die zu fördernden Substanzen.
Die seitlich in die Gerade führenden Enden 2 des Krümmers sind gleichfalls mit Einsätzen
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ausgestattet, die von miteinander verschweissten
Rundstahlringen 8 gebildet sind.
An Stelle des in der Zeichnung dargestellten
Verschleisseinsatzes aus Platten und Ringen kann auch eine mit Abständen zwischen den einzelnen
Windungen gleichen Durchmessers gewickelte
Spirale aus Stahlblech oder starkem Stahldraht treten. Der Zusammenhang zwischen den ein- zelnen Windungen ist durch Verschweissung untereinander und Anschweissung an einen rahmenartigen Träger zwecks Formhaltung ge- sichert.
Um den Durchgangsquerschnitt in den An- schlussrohren und im Krümmer gleich zu halten, wird erfindungsgemäss für die Ummantelung des
Einsatzes kein massives Rohr verwendet, sondern ein dünnwandiges Stahlblechrohr. Die Stärke der Ringe 8 und der Halbringe 6 ist derart ge- wählt, dass diese samt dem Wandbleche der
Wandstärke des massiven Rohres entsprechen.
Da der ober den Ausschnitten 4 befindliche Teil der Platten 3 aus Festigkeitsgründen grösser als die Wandstärke der Anschlussrohre sein muss, werden zur Unterbringung des Mittelstuckes eigene Vorkehrungen getroffen. Die Blechrohre an den Enden 2 sind an der dem Anschluss- flansche gegenüberliegenden Seite rechtwinkelig bis ungefähr in deren Höhe aufgebogen und umschliessen die zum Ein-bzw. Ausbau notwendige Öffnung des mittleren Blechrohrstückes.
An einem der Endstücke ist um ein Scharnier 9 schwenkbar eine dem Krümmer entsprechend gebogene starke Platte 10 angebracht, welche die Endstücke und den Öffnungsrand übergreifend, die aus der Öffnung herausragenden Platten 3 überdeckt. Um einen luftdichten und sicheren Abschluss durch die Platte 10 zu gewährleisten, wird diese durch Joche 11 niedergepresst.
Beim Einbau des Einsatzes werden zunächst die Ringeinsatzteile für die Endstücke, die auf einem Auflager 12 aufliegen können, eingeführt, dann wird der Mittelstückunterteil für den gleichfalls ein Auflager 12 vorgesehen sein kann, eingesetzt und durch in den ihn tragenden
Stäben 7 angeordnete Körner mit Körnerschrauben, die durch die Rohrwand durchgeschraubt werden, in seiner richtigen Lage fixiert. Schliesslich wird der Oberteil auf gleiche Weise durch Körnerschrauben, die in an den Platten 3 vorgesehene Körner eingeschraubt werden, festgelegt, worauf die Platte 10 als Verschluss darübergelegt und durch die Joche 11 fest angepresst wird.
Ein zum Einbau in ein Abzweigstück be- stimmter Einsatz wird nach dem gleichen Prinzipe hergestellt. Er unterscheidet sich lediglich dadurch von dem vorher beschriebenen, dass die Platten 3' gegen die Abzweigleitung hin fortschreitend grösser und die durch die Öffnungen 4'verursachten Zungen immer länger werden, wodurch die unteren Schweissstellen 5'parallel zur Achse der Zweigleitung verlaufen und hiedurch gleichzeitig die Durchtrittswege für beide Leitungen gebildet werden. Die äussersten Platten 3' unterscheiden sich ferner noch dadurch von den übrigen Platten dieses Einsatzes, dass sie eine der lichten Weite des Anschlussrohres entsprechende kreisförmige Durchtrittsöffnung besitzen, unter der sie unter einem Winkel von 135 nach einwärts gebogen sind.
Dieser abgebogene Teil der Platten weist einen weiteren Ausschnitt 4" auf, der von Platte zu Platte grösser werdend, sich einem Halbkreise nähert. Die Ausschnitte 4" und die entsprechenden Halbringe 6'bilden den Durchtrittsweg für die Zweigleitung. Einund Ausbau erfolgt auf die gleiche Weise wie beim Krümmer, nur dass drei Endstücke aus Rundstahlringen 8'eingesetzt werden müssen.
Da die Einsätze die direkte Berührung der Rohrwände mit den scharfkantigen und harten Schwebestoffen verhindern und diese zwingen, abrollend ihren Weg durch die von ihnen freigegebenen Durchtrittswege zu nehmen, werden die Rohrteile des Krümmers oder anderer durch die Einsätze geschützter Stellen der Förderleitung vor einem Verschleiss bewahrt. Da es sich um aggressive Stoffe handelt, werden im Laufe der Zeit allerdings auch die Platten und Ringe des Einsatzes zerstört werden, doch ist das Auswechseln eines Einsatzes leichter und schneller durchführbar als die eines Rohrteiles. Überdies haben Versuche gezeigt, dass ein Verschleisseinsatz gemäss der Erfindung besonders widerstandsfähig ist ; so wurde z.
B. festgestellt, dass bei Ersatz einer 40 mm starken Flussstahlschleissplatte, die nur sechs bis acht Tage der starken Beanspruchung standgehalten hat, durch einen erfindungsgemässen Einsatz, sieben bis acht Monate vergehen konnten, bevor seine Auswechslung notwendig wurde. Hiedurch ist aber eine grosse Betriebssicherheit gewährleistet und die Reparaturkosten werden wesentlich herabgesetzt.
Schleisseinsätze gemäss der Erfindung können aber auch in Armaturstücken, Umstellhähnen u. dgl. eingebaut werden, wo sie sich aufs Beste bewähren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schleisseinsatz für die Rohrleitungen von pneumatischen Förderanlagen bestehend aus lamellenartigen Einzelteilen, dadurch gekennzeichnet, dass die den Einsatz bildenden Elemente (Ringe, Platten od. dgl. ) senkrecht zu den Rohr- wänden in der Rohrquerschnittsebene angeordnet sind, wodurch die Schwebstoffe gezwungen werden, abrollend ihren Weg durch die von diesen freigegebenen Durchtrittswege zu nehmen und so eine direkte Berührung der Rohrwände verhindert wird.