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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von Holzkohle bei gleichzeitiger
Gewinnung der Nebenprodukte, wie Holzessig,
Holzgeist und Teer in einem mit Luftzuführung versehenen Ofen.
Es ist bekannt, dass die einzelnen Stufen des
Holzverkohlungsprozesses, wie Trocknen, Er- hitzen, Selbstverkohlung und Anreichern des
Kohlenstoffgehaltes, ein verschiedenes Wärme- bedürfnis besitzen. Die Holzverkohlungsanlagen werden dementsprechend mit regulierbaren
Feuerungen ausgestattet, die eine Regulierung der Luftzufuhr ermöglichen. Die Luft wird dabei durch natürlichen Zug oder durch einen Ventilator od. dgl. in einen Verkohlungsapparat eingeführt, u. zw. vorwiegend in der Weise, dass sie im unteren
Teil des Ofens zu-und von der Gicht weg abströmt. Nach einer anderen Ausführungsform wird die Luft mittels Gebläse an einer Stelle in den Ofen eingedrückt.
Bei dieser Art der Luftzuführung lässt sich aber nicht vermeiden, dass beim Verkohlungs- vorgang ein verhältnismässig grosser Anteil der
Charge verbrennt, was neben einer beträchtlichen Ausbeuteminderung auch eine wesentliche
Qualitätsverminderung der Kohle durch die sich bildende Asche zur Folge hat. Besonders wenn die Luft nur an einer Stelle des Ofens eingeführt wird, entsteht an der Eintrittsstelle ein starker Abbrand und ein dementsprechend hoher Aschenanfall. Dazu kommt noch, dass die bei der Holzverkohlung entstehenden gas-und dampfförmigen Produkte für gewöhnlich den ganzen Ofen durchströmen müssen und erst an der Gicht abgeführt werden. Sie erleiden auf diesem Wege Veränderungen, die ihre Qualität ungünstig beeinflussen.
Das erfindungsgemässe Verfahren vermeidet diese Nachteile und ermöglicht die Durchführung der Verkohlung unter weitestgehender Ausschaltung der Verbrennung, wobei gleichzeitig ein Holzteer vorzüglicher Qualität erhalten wird.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die Luftzufuhr mittels Gebläse od. dgl. über eine oder mehrere den Ofen umgebende Ringleitungen erfolgt und durch Verstellung der Luftführungsdüsen derart gesteuert wird, dass die für die Verkohlung erforderliche Temperatur aufrechterhalten wird, ohne dass die Verkohlung in eine Verbrennung übergeht.
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Asche, es finden sich höchstens in der Mitte des Ofenbodens, wo das Anzünden erfolgt, geringe Aschenreste, die ausschliesslich vom Zündsatz herrühren. Die gas-und dampfförmigen Destillationsprodukte werden an der tiefsten Stelle des Ofens durch die Gasableitung 7 abgeführt.
Die fertige Kohle wird durch die Entleerung- öffnung 8 ausgetragen.
Die Handhabung einer Anlage nach dem erfindungsgemässen Verfahren ist äusserst einfach.
Es kann während des Verkohlungsvorganges, zweckmässig nach je einem Drittel der Gesamtverfahrensdauer, Frischmaterial durch den Füllaufsatz 9 in den Ofen nachgefüllt werden. In der Zwischenzeit genügt die Überwachung durch eine geeignete Person, da während der Verkohlung keinerlei Arbeiten erforderlich sind. :
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Beispielsweise muss ein Ofen mit einem Füllraum von rund 8 Raummetern Holz bei durchschnittlich zwölfstündiger Brenndauer nur nach etwa 4 und 8 Stunden nachgefüllt werden.
Gegenüber dem Retortenverfahren bietet die Erfindung den Vorteil, dass die für die Verkohlung erforderliche Hitze durch den Verkohlungsvorgang selbst erzeugt wird und daher zusätzliches Brennmaterial für die Erhitzung nicht erforderlich ist ; die brennbaren Gase stehen beim erfindunggemässen Verfahren zur Gänze für andere Heizzwecke, z. B. bei der Aufarbeitung der Nebenprodukte, zur Verfügung, während beim Retortenverfahren diese Gase zur zusätzlichen Beheizung der Retorte verwendet werden. Überdies wird infolge des Wegfalles einer zusätzlichen Beheizung von aussen die Anordnung wesentlich einfacher und in bezug auf Material-und Kostenaufwand sparsamer als bei Retortenverkohlung.
Gegenüber dem alten Meilerverfahren aber wird eine wesentliche Erhöhung der Ausbeute an Holzkohle und eine Verbesserung der Qualität derselben erzielt, wobei auch die wertvollen Nebenprodukte, wie -Rol1holzessig und Teer, gewonnen werden können, da das Verfahren in einem geschlossenem Ofen durchgeführt wird, welcher ein Sammeln und eine Destillation bzw.
Kondensation dieser Produkte ermöglicht.
Während bei dem Meilerverfahren die Ausbeute an Holzkohle lediglich 15% des Holzgewichtes betrug und die Nebenprodukte verloren gingen, ermöglicht das erfindungsgemässe-Verfahren eine Ausbeute von ungefähr 25% an Holzkohle, 50% an Holzessig und 3% an Teer. Die Ausbeute an Holzkohle erreicht hiebei nahezu das Mass der Ausbeute beim Retortenverfahren, welche bestenfalls 28% beträgt. In Anbetracht des beim Retortenverfahren erforderlichen zusätzlichen Brennmaterials ist somit der Wirkungsgrad des erfindungsgemässen Verfahrens sogar höher als beim Retortenverfahren, wozu noch die geringeren Kosten der Anlage kommen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von Holzkohle bei gleichzeitiger Gewinnung der Nebenprodukte, wie Holzessig, Holzgeist und Teer, in einem mit Luftzuführung versehenen Ofen, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft mittels Gebläses od. dgl. über eine oder mehrere den Ofen umgebende Ringleitungen erfolgt und durch Verstellung der Luftzuführungsdüsen derart gesteuert wird, dass die für die Verkohlung erforderliche Temperatur aufrechterhalten wird, ohne dass die Verkohlung in eine Verbrennung übergeht.