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Verzerrungsfreie Erd-oder Sternkarte aus Papier od. dgl.
Eine verzerrungsfreie Abbildung der Erdober- fläche in der Ebene durch die sogenannte
Kartenprojektion ist unmöglich. Daher geben alle flachen Erdkarten verzerrte Abbildungen der
Erdoberfläche wieder. Das gleiche gilt für flache Sternkarten. Dieser Nachteil wird bei der
Nachbildung der Erde oder des Himmels durch eine Holz-oder Metallkugel, die von einer Erd- oder Sternkarte überzogen ist, dem sogenannten
Globus, vermieden. Die Kugelform ist somit für eine richtige Wiedergabe der Erdoberfläche oder des Himmels unerlässlich. Der Globus hat aber den Nachteil, dass er im Verhältnis zu den aus Papier od. dgl. bestehenden Erd-oder Stern- karten unhandlich, raumraubend und ausserdem noch teuer ist, besonders wenn die Karten einen grösseren Massstab aufweisen sollen ; z.
B. bei
Massstab 1 : 20 Mill. ist der Durchmesser des
Globus 0-638 m und bei 1 : 10 Mill. 1. 276 m.
Globen können ferner infolge ihrer unsicheren
Aufhängung oder Lagerung sowie ihrer Aus- stattung als Schaustück niemals als Gebrauchs- stück Verwendung finden und eignen sich wegen der hohen Kosten und der lackierten Ober- fläche auch nicht zur Anbringung von Skizzen oder
Bemerkungen, wie sie auf flachen Karten vor- genommen werden können.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
Globen aus Papier oder Stoff herzustellen, die aus aneinander geklebten Kugelzweiecken bestehen und mit Kleie oder Korkpulver gefüllt sind oder an deren Innenseite sich ein aufblasbarer Gummiballen anlegt. Auch diese Globen haben den Nachteil, dass sie dauernd die Kugelform beibehalten und daher bei Ortsveränderung unhandlich sind. Diesen Nachteil weisen ebenso zwei weitere bekannte Globen aus steifem Papier auf. Nach der einen bekannten Ausführungsform besteht der Globus aus einer Vollkugel, die dadurch aus einer grösseren Zahl, z. B. 18, in der Äquatorgegend miteinander zusammenhängender Kugelzweiecke aus steifem Papier entsteht, dass Ösen an beiden Enden dieser Zweiecke auf die Enden einer durchgehenden Achse aufgereiht werden.
Infolgedessen liegen die Enden der Zweiecke in verschiedener Höhe übereinander und es entstehen zwischen deren den Längenkreisen entsprechenden, nicht miteinander verbundenen Kanten gegen die Pole hin sich erweiternde
Spalte, die das Kartenbild unterbrechen und bei seiner Betrachtung störend wirken, aber auch die
Erdkarte nicht zu einem festen Gebilde werden lassen. Ein Zusammenlegen der in die Ebene ausgebreiteten Karte ist nicht möglich, weil eine
Knickung an den zahlreichen Verbindungs- stellen der Zweiecke am Äquator die Herstellung der Kugelform verhindert und das ganze Gebilde noch unstabiler machen würde. Beim Nicht- gebrauch nimmt die Karte daher eine grosse
Fläche ein und ist in diesem Zustand sehr unhand- lich.
Nach der anderen bekannten Ausführungs- form besteht der die Vollkugelform dauernd behaltende Globus aus zwei durch regelmässige
Ausschnitte unterteilten, gegeneinander versetzten und fest miteinander verklebten halbkugelförmigen
Hüllen, die durch einen auf der dem Äquator gegenüberliegenden Innenseite aufgeklebten
Streifen fest und dauernd miteinander verbunden sind.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine Erd-oder
Sternkarte herzustellen, bei welcher die erwähnten
Nachteile sowohl der bisherigen flachen Karten als auch der Globen vermieden werden.
Sie besteht im Wesen darin, dass bei einer aus einzelnen sphärischen Zweiecken oder Zweiecksteilen gebildeten verzerrungsfreien Erd-oder
Sternkarte aus Papier od. dgl., die zweckmässig nach Längenkreisen verlaufenden Seitenkanten der Zweiecke derart miteinander verbunden sind, dass die Karte nach diesen Linien falt-und zusammenlegbar ist und ihr für den Gebrauch die Form einer Halbkugelkappe gegeben werden kann, die beispielsweise den Nord-und Südteil oder den Ost-und Westteil der Erdoberfläche oder des Himmels darstellen kann. Die Spitzen der Zweiecke kommen in Wegfall, wodurch je ein kleiner kreisförmiger Teil an den Polen, z. B. der Nord-Südhälfte fehlt, der aber in vollem Umfange der Ost-Westhälfte entnommen werden kann. Bei grösseren Globen fällt diese kleine Aussparung überhaupt nicht ins Gewicht.
Durch die Faltung können die Zweiecksteile als parallele Flächen dicht übereinandergelegt werden, so dass sie in diesem Zustand im Vergleich zum Gebrauchszustand einen verschwindend geringen Raum einnehmen und die Karte daher äusserst handlich ist. Die Halbkugelform ist insofern besonders geeignet, als sie auf ihrer Schnittfläche
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aufgestellt werden kann. Das Papier, aus dem die Karte besteht, kann steif, aber auch dünnwandig sein, in welchem Falle die hohlkugelförmige Karte leicht auf eine entsprechende Unterlage gestülpt werden kann. Diese vorzugsweise dünnwandige Unterlage kann dann für sämtliche Erd-oder Sternkarten mit verschiedenen Abbildungen, z. B. Nord-, Süd-, West-oder Ostteile, von gleichem Kugeldurchmesser Verwendung finden.
Zum Versand können die hohlkugeligen Karten ineinandergesteckt werden, sie können aber auch gefaltet werden, was nach Kugelzweiecken erfolgen kann. Auf dem Papier, Leinen od. dgl., auf dem die Karte gedruckt ist, können ohne weiteres Unterstreichungen oder Bemerkungen angebracht werden.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt die hohlkugelförmige Erdkarte im Schaubild und Fig. 2 im zusammengelegten Zustand.
Die Erdkarte 1 nach Fig. 1 hat die Form einer hohlen Halbkugel. Sie ist in der Art der üblichen flachen Karten aus Papier od. dgl., jedoch mit verzerrungsfreier Abbildung der Erdoberfläche hergestellt. Die halbkugelförmige Karte 1 kann auf ihre Schnittfläche 2 aufgestellt werden. Mit 3 sind die Faltlinien bezeichnet, welche Kugelzweiecke bilden. Die nach diesen Faltlinien zusammengelegte Karte hat die Form nach Fig. 2.
Die ausserordentlich geringen Herstellungskosten, die bequeme Handhabung und Unterbringung der Erdkarte sowie deren Gebrauch in gleicher Weise wie die flachen Erdkarten gewährleisten im Gegensatz zum Globus die Möglichkeit weitester Verbreitung dieses, insbesondere für den Unterricht geeigneten Hilfsmittels. Die erfindungsgemässe Ausführung ermöglicht auch in einfacher Weise die Herstellung grosser Globen.
Die Erfindung ist naturgemäss auch anwendbar auf andere Karten als Erd-und Sternkarten, soweit bei diesen eine verzerrungsfreie Abbildung zweckmässig ist, z. B. Verkehrskarten, Wirtschaftskarten, geologische Karten usw.