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Verfahren zum Sterilisieren, Desinfizieren und Konservieren von Flüssigkeiten aller Art.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sterilisieren, Desinfizieren und Konservieren von Flüssigkeiten aller Art mittels oligodynamisch wirksamer Metalle, zu denen bekanntlich in erster Linie Silber und Kupfer gehören.
Da die bakterizide Wirkung dieser Metalle von ihrem inoalen Zustand abhängt, hat man schon vorgeschlagen, das Metall in die zu behandelnde Flüssigkeit durch Elektrolyse einzutragen. Es ist dabei bekannt, die an die Elektroden anzulegende Gleichstromspannung innerhalb eines grösseren Bereichs, beispielsweise zwischen 2 und 30 Volt zu wählen.
Dass zwischen der Beschaffenheit des Behandlungsgutes und der Höhe der zu wählenden Stromspannung ein besonderer Zusammenhang bestehen würde, ist bisher nicht erkannt worden. Es wurde nun ermittelt, dass man nur dann zu befriedigenden, zuverlässigen und wirksamen Verhältnissen gelangt, wenn man-und hierin besteht die Erfindung - zur Lösung des bakteriziden Metalls eine Gleichstromspannung anlegt, die jeweils entsprechend der Höhe des Chlorgehaltes der zu behandelnden Flüssigkeit gesteigert wird, u. zw. bis zu einer an sich bekannten Grenze, über welcher unerwünschte Nebenreaktionen, insbesondere schwerlösliche Niederschläge auftreten. Die zu wählende Spannung kann je nach den Verhältnissen beispielsweise zwischen 1 und 3 Volt, maximal etwa zwischen 0,5 und 5 Volt liegen.
Bei der elektrolytischen Lösung des oligodynamisch wirksamen Metalls tauchen zwei Elektroden, von denen mindestens die Anode ganz oder teilweise aus der wirksamen Substanz besteht, in die zu entkeimende als Elektrode dienende Flüssigkeit ein. Um den Strom zu leiten, müssen die Flüssigkeiten, etwa Wasser, Salze enthalten, die ja auch regelmässig, z. B. als NaCI, CaSû4'Ca (HCû3) 2 usw. vorhanden sind. Verfährt man hiebei in der erfindungsgemässen Art, so wird in erster Linie eine wirtschaftliche Stromausbeute erzielt. Überraschenderweise sinkt bei steigendem Chlorgehalt trotz erhöhter elektrischer Leitfähigkeit der Flüssigkeit die Löslichkeit des Metalls im Verhältnis zu einer gegebenen Spannung.
Die Ergebnisse der Sterilisation sind daher ungenügend, wenn man die Spannung nicht erfindungsgemäss unter Berücksichtigung des Cl-Gehaltes der Flüssigkeit wählt. Es ergibt sich bei-
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EMI1.2
<tb>
<tb> Cl-Gehalt <SEP> : <SEP> 10 <SEP> mg/l <SEP> 50 <SEP> 100 <SEP> 200 <SEP> 300
<tb> Spannung <SEP> :
<SEP> 0,5 <SEP> Volt <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP> Volt <SEP> 1,8 <SEP> Volt <SEP> 2, <SEP> 1 <SEP> Volt <SEP> 2,6 <SEP> Volt
<tb>
Würde man dagegen bei einem Wasser von 300 mg Cl/l 0,5 Volt verwenden, so ergäbe sich
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Die an sich bekannte Begrenzung der Spannung nach oben bietet nicht nur Schutz gegen eine unerwünschte Zersetzung sowie gegen Überdosierung der Flüssigkeit mit oligodynamisch wirksamem Metall und damit gegen unwirtschaftlichen Metallverbrauch, sondern verhütet vor allem auch eine Störung in dem Lösungsvorgang des Metalls, indem Nebenreaktionen, unlösliche Krusten auf den Elektroden u. dgl. vermieden werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich mit andern, bei der oligodynamischen Sterilisation zweckvollen Massnahmen kombinieren. So kann man beispielsweise einen Teilstrom der Flüssigkeit überdosieren und hierauf mit einem unbehandelten Teilstrom mischen. Zu denken ist auch an eine,
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gegebenenfalls selbsttätig geregelte periodische Arbeitsweise, indem man zunächst mit verhältnismässig hohen Spannungen und dementsprechend Stromdichten arbeitet, bis sich eine solche Zahl von Metallionen in der zu behandelnden Flüssigkeit gebildet hat, die beispielsweise mit den in der Flüssigkeit vorhandenen Stoffen in Reaktion treten. Anschliessend lässt sich dann die Stromdichte zeitweise verringern oder die Lösung von Metall überhaupt unterbrechen.
Zur Ausführung des neuen Verfahrens bedient man sieh vorteilhaft bekannter willkürlich regelbarer elektro-oligodynamischer Geräte, die es nicht nur ermöglichen, den nach dem Erfindungsgedanken einzuhaltenden Spannungsbereich zu beherrschen, sondern zugleich den Sterilisationsvorgang insgesamt in willkürlicher Weise zu steuern, also z. B. so, dass die Menge der wirksamen Ionen und damit die Zeitdauer einstellbar ist, innerhalb deren die oligodynamische Wirkung eintreten soll, oder dass den sonstigen jeweilig vorliegenden besonderen örtlichen oder räumlichen Verhältnissen Rechnung getragen wird.
Hiedurch wird in allen Fällen eine feine und zuverlässige Dosierung und Einstellung der oligodynamischen Sterilisation ermöglicht.
Man kann schliesslich auch so vorgehen, dass die Regelung der Arbeitsverhältnisse durch Zeitschalter erfolgt oder auch selbsttätig in Abhängigkeit von Betriebsgrössen, z. B. von Spannungerhöhung oder Stromabfall bei sich belegenden Elektroden, oder von der Menge des im Elektrolyten gelösten Salzes od. dgl. erfolgt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Sterilisieren, Desinfizieren und Konservieren von Flüssigkeiten aller Art mittels oligodynamisch wirksamer, durch Elektrolyse in die Flüssigkeit einzutragender Metalle, dadurch gekennzeichnet, dass zur Lösung des Metalls eine Gleichstromspannung angelegt wird, die jeweils entsprechend der Höhe des Chlorgehaltes der zu behandelnden Flüssigkeit gesteigert wird, u. zw. bis-zu einer an sich bekannten Grenze, über welcher unerwünschte Nebenreaktionen, insbesondere schwerlösliche Niederschläge auftreten.