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Österreichische
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ROBERTO TAEGGI-PISCICELLI IN NEAPEL.
Elektrische Postbeförderung.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen Sammeln der in die Briefkästen eingeworfenen Poststücke und Beförderung derselben bis auf das Postamt vermittels kleiner mit elektrischen Motoren ausgerüsteter Fahrzeuge als Sammotkästen, welche auf ans metallischen Drähten oder Drahtseiton bestehenden Luft- linien laufen, wobei dieselben auch gleichzeitig die Leiter für den Drehstrom bilden, der
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wendet wird.
Auf den Zeichnungen zeigen : Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht bezw. Draufsicht des Sammelkastens, Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch die Briefkastensäule, Fig. 4, r und Ii zwei senkrechte Schnitte und den Grundriss der Basis der in Fig. 3 dargestellten Briefkastensiiule in grösserem Massstabo, Fig. 7 und 8 die Aukunftsbude für die Sammelkästen, welche an der Spitze der Briefkastensäule angebracht ist, Fig. H deren Grundriss, Fig. 1 () in schematischer Weise die elektrischen Verbindungen des Stromwenders mit dem Motor zum Heben und Senken der Briefeinwurfskästen und den Liniendräbten, Fig. 11 und 1 eine Seitenansicht bezw.
Draufsicht der Hebelvorrichtung zur Steuerung des Stromwenders, Fig. 13, 14 und 15 die Seiten-, Vorderansicht und Draufsicht des Stromwender, welcher den Motor für den Einwurfskasten steuert.
Die Verbindung zwischen dem Hauptpostamt und den einzelnen Briefkasten wird vermittels Luftlinien hergestellt, auf welchen die Sammelkästen laufen. Jede Linie geht von der Hauptstelle aus über eine gewisse Anzahl von Bricfkastensäulen hinweg und kehrt, eine volle Tour bechreibend, nach der Hauptstelle zurück. Die Sammelkästen laufen auf den Linien immer in derselben Richtung und, um jede Möglichkeit eines Zusammenstosses
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Wagen auf einer der Linien befinde. Die Linien sind mit dreiphasigem Strom von niedriger Spannung gespeist, welchen sie von den in dem Hauptamt aufgestellten Transformatoren empfangen.
Jede Linie besteht aus dreHh'ähten, von denen zwei 1, 1 (Fig. 1 und 2) in dersell) en Horizontalehone und der Dritte 2 unter derselben liegen, wobei dieselben gleichzeitig als Stromleiter und als Schienen für die Räder des Sammelkastens dienen. Von diesen Drähten geht der Strom den Motoren durch die Laufräder und eine Kontaktrolle zu, welch letztere an dem unteren Teile des Kastens angebracht ist. Die Strecken der Linien in der Nähe der Briefkastensäulen sind stromlos, zum Zwecke, eine allmähliche Verminderung der Geschwindigkeit der Sammelkästen an diesen Stellen zu erlangen. Um den Strom auf diesen Strecken zu unterbrechen, genügt es, die Enden derselben bei den Bofestigungspunkten an den Tragsäulen zu isolieren.
Um nun hingegen den Strom in den unmittelbar darauf folgenden Strecken, welche die isolierte Strecke einschliessen, zu unterhalten, werden die Enden dieser Strecken durch einen besonderen Draht, welcher etwas niedriger liegt und an den Säulen, welche die isolierte Strecke begrenzen, angebracht ist, verbunden.
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in Form eines verlängerten Pyramidenabscbnittes ist oben offen und nimmt, wenn er frei um seine Achse 7 schwingen kann, die senkrechte in Fig. 1 strichliert angedeutete Lage an, welcher Fall eintritt, wenn er sich über einer Briefkastonsäule befindet. Der Sammol-
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und auf dem dritten Draht 2 der Linie aufliegt. Die Entfernung dieser Rolle von der Schwingungsachso ist grösser als die Entfernung der letzteren vom unteren.
Draht 2 ; der Kasten muss deshalb, wenn er die Ankunftsbude der Briefkastensäule verlässt und, wie es später erklärt werden wird, vom Schienengeleise auf die Drahtleitung übergeht, seine senkrechte Lage aufgeben und sich in einem bestimmten Winkel dazu einstellen. Dadurch wird das offene Ende des Kastens unter eine Metailkappe JM gebracht, welche an den Rahmenträgern 3 befestigt und so geformt ist, dass sie einen Abschlussdeckel bildet und den Kasten derart schliesst, dass während der Fahrt auf den Luftlinien kein Wasser in denselben eindringen kann. Zur besseren wasserdichten Abschliessung des Kastens besitzt derselbe oben und zwar parallel zur Schwingungsachse eine Pratze 11, welche über den Deckel 10 greift.
Eine Briefkastensäule (Fig. 3) besteht im allgemeinen aus einer Säule aus Gittereisen 12, ganz mit Eisenblech zum Schutz gegen Regen verkleidet. Mittels an einer Seite
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Ausbesserungen steigen. Im Innern der Säule sind verschiedene Vorrichtungen angeordnet, welche hier der Reihe nach bechrieben werden : 1. Der Einwurfskaston in Form eines Parallelepipeds ist an einem endlosen Stahldrahtsoil 14 befestigt, welches über zwei Rollen
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der Spitze der Säule befindet, wobei diese Rollen so angebracht sind, dass ein Teil des Seiles und zwar derjenige, welcher den Kasten zieht, in der Längsachse der Säule läuft.
Es ist klar, dass je nachdem das Seil in der einen oder der anderen Richtung gezogen wird, der Kasten sich auf oder ab bewegen muss. In der normalen Ruhelage befindet sich der Kasten am unteren Ende der Säule und in so) cher Höhe, dass die vom Publikum eingeworfenen Briefe hineinfallen können. Des weiteren ist der Einwurfskasten mit dem Seil vermittels eine Bügels 17 verbunden, welcher den Kasten an seinem unteren Ende derart umschliesst, dass der letztere um sein unteres Ende schwingen kann. Der Kasten wird in sf'inem Lauf von vier Rollen 18 geleitet (Fig. 4,5, 6) : zwei derselben befinden sich in der Höhe der Schwingungsachse und zwei oben.
Diese Rollen laufen in Schienen 19, welche sich oben erweitern (Fig. 8) und den Kasten, wenn er an seinem Höhepunkt angekommen ist, umzukippen zwingen, wodurch dieser seinen Inhalt durch einen trichter-
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dreiphasiger Motor, welcher mit der unteren Rolle 15 vermittels eines die Geschwindigkeit verminderndes Rädergetriebes verbunden ist und den Einwurfskasten auf-und abwärts bewegt.
Einer der Pole 22 des Motors (Fig. 10) ist in fortwährender Verbindung mit dem Leitungsdrabt. 3 der Linie ; die beiden anderen Pole sind mit einem Stromwender 23 verhunden, welcher sich auf der Spitze der Säule befindet und können abwechselnd mit dem einen oder dem anderen der Drähte 1, 1 der Linie oder mit gar keinem in Verbindung gesetzt werden, wodurch der Motor zum Stillstehen oder zum Laufen in der einen oder der anderen Richtung gebracht werden kann. 3. Am Kopfe der Säule (Fig. 7, 8 und 9) ist eine kurze Strecke festen Geleises 24 mit starker Neigung nach vorn angeordnet, an welchem die Drähte 1, 1 der Linie befestigt sind.
Eine jede dieser Schienen besteht aus zwei U-furmigen Eisen, welche miteinander so verbunden sind, dass ein schmaler Raum zwischen bcidr-n frei bleibt. Der untere Draht 2 ist unterbrochen, um dem Sammelkasten, wenn er über der Briefkastensäule angekommen ist, zu gestatten, seine Neigung aufzugeben und sich senkrecht zu stellen.
Des weiteren befinden sich in dem oberen Teil der Briefkastensäule : Eine Hemmvorrichtung für den Samme ! kastcn, eine Anlaufvorrichtung für denselben und ein Stromwender 23.
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Sammelkastens, nachdem diese letzteren zuvor zwei Hemmschuhe 26 niedergedrückt haben, welche sich den beiden Hemmschuhen 25 gegeuüi) er befinden und in dem Zwischenraum der Schienen 24, durch Federn 27 gehaslten, schwingen. Die hemmschuhe 26 werden gleich
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gemeinsamer Achse 31, welche an der Säule angebracht ist und an ihrem Ende mit einem Hebelarm 3 mit Gegengewicht versehen ist.
Die Drehung dieses Hebels ist durch einen Anschlag beschränkt. Auf die beiden Scheiben wickeln sich zwei Stahlseile 33 auf, von denen ein jedes, sich über eine Lenkrolle 34 hin fortbewegend, mit einem der beiden Hemmschuhe 25 verbunden ist. Wenn die Achse 31 sich um einen bestimmten Winkel dreht, wickeln die Scheiben 30 die Seile 33 auf und die Hemmschuhe 25 müssen sich senken, wodurch sie das Geleise frei geben. Auf der Achse 31 befindet sich ein Hebelarm 35 befestigt, welcher an seinem Ende ein Seil 36 trägt, welches mit einem zweiten Hebel 37 verbunden ist, welch letzterer parallel zum ersten 35 angeordnet ist und sich um einen Stift 38 drehen kann. Am Ende ist dieser Hebelarm mit einem Vorsprung 3. 9 versehen.
Es ist erklärlich, dass, wenn auf diesen Vorsprung 39 ein Druck von unten nach oben ausgeübt wird, sich das Seil, 36 lockert und der Arm 35 keinerlei Bewegung ausführt.
Wenn hingegen auf den Vorsprung 39 ein Druck von oben nach unten ausgeübt wird. wird das Seil 36 angezogen und der Arm 35 senkt sich parallel zum Hebelarm 37, denselben Winkel wie dieser beschreibend. In diesem Falle werden sich die Scheiben 30 um ein gewisses Stück drehen und das Seil 33 aufwickeln und auf diese Weise die Hemm- schuhe 25 zum Senken bringen. Nun befindet sich auf einer der beiden Seiten des Einwurfskastens ein Daumen 40 (Fig. 4 und 6), welcher so hervorragt, dass er beim Auf-oder Abstieg des Kastens mit dem Vorsprung 39 des Hebels 37 zusammentrifft. Es ist klar, dass, wenn der Kasten hochsteigt und der Daumen 40 desselben gegen den Vorsprung 39 des Hebels 37 stösst, die Achse 31 sich nicht drehen wird.
Wenn hingegen der Kasten herabgleitet, wird der Vorsprung 39, von dem Daumen getroffen, die Hebelarme 37 und 35 in einem Kreis- bogen nach abwärts drücken, welcher je nach der Länge des Vorsprungs 39 mehr oder minder gross sein wird. Wenn nun also der Einwurfskasten 13, nachdem er seinen Inhalt in den Sammelkaston entleert hat, niederfährt, wird er die Hemmvorrichtung des letzteren auslösen und wird derselbe sich daher in Bewegung setzen können, um die nächste Brief- kastensiiule zu erreichen.
Obgleich durch die Neigung des Geleises 24 nach dem Senken der Hemmschuhe 25 der Sammelkasten sich wieder in Bewegung setzen muss, ist doch ein Apparat vorgesehen, welcher das Abfahren des Wagens sicher bewirkt. Dieser Apparat begeh aus zwei
Hebeln 41, welche um zwei Stifte 42 schwingen und im Moment der Abfahrt mit ihren
Enden der hinteren Radachse des Sammelwagens einen kurzen Schlag geben. t'm dies zu erreichen, sind die Hebelarme 41 mit zwei Gegengewichten 43 versehen ; mit je einer
Nase 44 schleifen sie auf zwei Scheiben 45, welche auf ihrem Umfange einen Einschnitt aufweisen.
Wenn diese Scheiben 45 sich drehen und die Nase 44 in den Einschnitt gerät, zwingen die Gewichte 43 die Arme 41 auszuschwingen und gegen die Achse der Räder 5 zu schlagen. Die Scheiben 45 befinden sich auf derselben Achse 31, welche die Scheiben 30 trägt, jedoch sind sie so angebracht, dass sie die Hebel 41 nach dem Senken der Hemm- schuhe 25 betätigen. Dann geschieht es, dass, wenn der Daumen 40, welcher an dem Ein- wurfskasten angebracht ist, beim Niederfahren den Vorsprung 39 des Hebels 37 berührt, die Achse 31 sich dreht, welche im ersten Moment die Hemmschuhe, 25 senkt und im nächsten die bei den Hebelarme 41 in Bewegung setzt, welche dem Sammelkasten einen
Stoss geben und denselben zwingen, sich in Bewegung zu setzen.
Das Gegengewicht 32 bringt die Achse 31 und die Scheiben 30 und 45 wieder in ihre normale Lage zurück.
Der Motor 21, welcher den Einwurfskasten bedient, muss von dem Strom in einer Richtung durchströmt werden, wenn der Einwurfskasten hochfahren soll und in entgegen-
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der beiden seitlichen Ringe 51 in Verbindung, die beiden nächstfolgenden sind in entgegengesetzter Weise mit den Ringen 51 verbunden u. s. f. Auf diesen Plättchen liegen zwei Bürsten 54 auf, welche mit den beiden Polen 55 und 55'des Motors, der den Einwurfskasten bewegt, verbunden sind. Es ist klar, dass, wenn der Ebenitzylinder 46 sich dreht, die beiden Drähte 1, 1 der Linie sich im gegebenen Moment in bestimmter Verbindung mit den beiden Polen 55, 55'des Motors befinden müssen.
Wenn derselbe sich weiter dreht, kommen die beiden Pole der Linie wohl mit den Polen des Motors in Verbindung, jedoch in entgegengesetzter Richtung. Bei der weiteren Drehung geraten die Bürsten auf den Ebonitteil des Zylinders, wodurch der Strom zwischen der Leitung und dem Motor
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dem dritten Pol 22 des Motors. Wenn der Sammelkasten über einer Briefkastensäule anlangt, wird einer der Hemmschuhe 26 gezwungen, sich zu senken, wobei er den Hebel 56 gleichfalls niederdrückt (Fig.. 11), welcher seinerseits die Stange 57, die nach oben hin gabelförmig verläuft, anheben wird.
Diese Stange hebt den Hebel 48, wodurch die Sperr- klinlw 50 den Ebonitzylinder 46 um einen bestimmten Winkel dreht, so dass die Bürsten 54 in Kontakt mit den Silberplättchen 53 kommen und dadurch eine solche Verbindung mit den beiden Drähten 1, 1 der Linie bezw. mit den Polen 55, 55'des Motors herstellen, dass der Einwurfskasten angehoben wird. Wenn nun der Einwurfskasten, an der Spitze der Säule angekommen, sich umlegt, trifft er eine senkrechte Stange 58, welche vermittels Hebelvorrichtungen den Ebonitzylinder 46 weiterdreht. Durch diese Bewegung geraten die Drähte 1, 1 der Linie in entgegengesetzte Verbindung mit den Polen des Motors, dieser wird sich daher in entgegengesetzter Richtung drehen und den Einwurfskasten zum Niederfuhren zwingen.
Schliesslich, wenn der Einwurfskasten unten angekommen ist, d. h. sich in seiner Ruhestellung befindet, trifft der Daumen 59 (Fig. 12), welcher an dem Seil 14 angebracht ist, einen Hebelarm 60, der seinerseits einen anderen Hebelarm 61 betätigt und dadurch die Stange 62 nach unten drückt, welche wieder mit ihrem unteren, gabelförmigen Ende den Hebelarm 4S dreht, wodurch der Ebonitzylinder weiter gedreht wird. Die Bürsten 54 gelangen nun auf die Ebonitmasse, wodurch die Verbindung zwischen den beiden Drähten 1, 1 der Linie und den beiden Polen 55, 55'des Motors aufgehoben wird.
Der Stromwender betindet sich nun in derartiger Lage, dass er beim Anlangen eines anderen SammelkastensseineArbeitvonneuembeginnenkann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrisch betriebene Vorrichtung zum Sammeln der in die Briefeinwurfskästen eingeworfenen Briefsachen und Beförderung derselben bis auf das Postamt, hei welcher die Einwurfskästen im Innern der Briefkastensäule in die Höhe gezogen werden und, nachdem sie ihren Inhalt in Sammelwägen, welche auf aus drei Drähten bestehenden Luftlinien laufen, geworfen haben, wieder in ihre untere Ruhelage zurückkehren, dadurch gekennzeichnet, dass jede Briefkastensäule mit selbsttätigen Hemm- und Anlaufvorrichtungen für die Sammelwägen (8) und mit einem Stromwender (23) zur Steuerung des Aufzugmotors (21) für den Einwurfskasten (1.) versehen ist.