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Verfahren zur Reinigung von Metalloberflächen.
Die Reinigung von blindgewordenen, angelaufenen oder oxydierten Metallgegenständen erfolgt auf rein mechanischem Wege durch sogenannte Putzpulver oder auf chemischem Wege, sei es durch fettlösende organische Substanz, wie Benzin oder Alkohol, oder die Oberflächenschieht angreifende chemische Agenzien. Häufig wird die rein mechanische Wirkung kombiniert mit der chemischen Wirkung, indem man in den Lösungen der chemischen Reinigungsmittel feinverteilte Putzpulver, wie Bolus, Kieselgur, Kreide, Tripel u. dgl. aufschlämmt.
Es hat sich nun gezeigt, dass die Wirkung derartiger Putzmittel bedeutend verbessert werden
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allgemein Alkaliphosphat, d. h. Ortho-, Pyro-und Metaphosphate zur Reinigung von Metalloberflächen schon vorgeschlagen, aber diese Reinigungswirkung beruht entweder auf der stark alkalischen Reaktion,
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auf der Fähigkeit der betreffenden Phosphate, die meisten Metalle oder Metalloxyde in wässriger Lösung aufzulösen, wie z. B. bei Meta-und Pyrophosphat : aber bei Pyrophosphat ist die Einwirkung auf die zu reinigende Metalloberfläche zu träge, so dass Pyrophosphat nur mit geringem Erfolge als Metall-
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effekt aufweist, hat den Nachteil, dass es zu Korrosionen der Oberflächen fÜhrt.
Die Polyphosphate unterscheiden sich von den Meta-und Pyrophosphaten sowohl in der chemischen Zusammensetzung als auch in ihrer reinigenden Wirkung. Wie aus Gmelin, Handbuch der anorganischen Chemie, 1928, System Nr. 28 (Natrium), 8. Auflage, hervorgeht, stehen die Polyphosphate ihrer Zusammensetzung nach zwischen den Pyrophosphaten, in denen das Verhältnis von X20 : P 205 = 2 : 1 ist und den Metaphosphaten, in denen das Verhältnis von X2O : POs-=1 : 1 ist, wobei X ein einwertiges Alkalimetall bedeutet. Es ist nicht notwendig, die Polyphosphate in reinem Zustande herzustellen, es können auch Gemische, wie sie bei der Herstellung aus Schmelzen erzeugt
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zur Reinigung von Metalloberflächen herangezogen werden.
Diese Polyphosphate und Polyphosphatgemische besitzen einmal eine starke sehmutzlosende Wirkung und zum andern können sie Metalloxyde und auch Metalle trotz ihrer schwach alkalischen Reaktion zu einem gewissen Betrage auflösen.
Verwendet man z. B. konzentrierte Lösungen oder Schmelzen von Polyphosphat oder deren Gemischen, so ist es möglich, in rationeller Weise zu beizen. Ein übermässig starker Angriff ist unerwünscht und es wird in der Reinigungstechnik sowie in der Beizerei, wenn mit Säuren gearbeitet wird, stets versucht, das Lösungsvermögen der Säure durch Zusätze, sogenannte Sparbeizen, herabzusetzen. Wie aus den folgenden Vergleichen hervorgeht, ist der Angriff der Metaphosphate auf Metalle bedeutend stärker als der der Polyphosphate.
Es wurden Versuchsbleche von 50 x 100 mm Grösse in 10% ige Lösungen eines Hexametaphosphatund eines Polyphosphatgemisches eingelegt und die Angreifbarkeit durch die genannten Lösungen durch die Gewichtsabnahme der Bleche gemessen.
Ein Aluminiumblech nahm in Hexametaphosphatlösung von 70 bis 80 C nach einstündiger Behandlung 0. 0184 g, in Polyphosphatlösung von 70 bis 80 C nur 0#009 g ab.
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Ein Eisenblech nahm in Metaphosphatlösung von gewühnlicher Temperatur nach lastündiger Behandlung 0-215 ab ; in Polyphosphatlösung unter denselben Bedingungen 0-045 ab.
Aus diesen Vergleichsversuehen ist die Überlegenheit der Polyphosphate gegenüber den bekannten Metaphosphaten ohne weiteres ersichtlich und damit auch der technische Fortschritt gegen- über dem bisher Bekannten gegeben. Beim gewöhnlichen Putzen werden die Polyphosphatznsätze
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Ausführungsbeispiele :
1. Eine rostige Eisenschraube, die ein Gewicht von 55-6 g besitzt, wird 48 Stunden in ein kaltes, 150 g natriumpolyphosphat (Na6P4O13) im Liter enthaltendes Bad getaucht. Danach wird die Schraube herausgenommen und abgebürstet, wobei sieh mit dem gelockerten Rost eine grausehwarze Deckschicht loslöst, welche sich während der Eintauchzeit in das Reinigungsbad gebildet hat.
Nach dem Abbürsten besitzt die Schraube eine reine, metallische Oberfläche, deren Glanz bisher mit keeinem chemischen Metallputzmittel erreicht werden konnte. Die Gewichtsabnahme der Schraube betrug
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2. Ein schwarz angelaufenes Messingblech wurde mit Kieselgur abgerieben, die mit einer konzentrierten Polyphosphatlösung vorher getränkt worden war. Es wird eine hochglänzende Oberfläche erhalten, die sich an der Luft nur äusserst schwer wieder oxydiert.
3. Es wird eine Polyphosphatschmelze bei einer Temperatur von 600) hergestellt. In diese wird einige Sekunden ein Silberblech eingetaucht. Nach dem Herausnehmen zeigt das von der anhaftenden Schmelze befreite Blech höchsten Metallglanz. Die Gewichtsabnahme betrug nur 0-2 y bei einem
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