<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Destillation von hochsiedenden Kohlenwasser- stoffen auf Koks.
Im Stammpatente Nr. 139857 ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Destillation von Rohöl,
Heizöl, Erdölrückständen u. dgl. auf Koks beschrieben, bei dem die Stoffe in einzelnen Behältern durch einen allseitig beheizten Ofen in der Weise hindurchgeführt werden, dass man die mit ölhaltigen Stoffen gefüllten Behälter in ununterbrochener Folge, jedoch absatzweise, in den Ofen einführt, den Ofen durch zwischen den Behältern befindliche Dichtungsglieder abschliesst und die Behälter nach vollständiger Destillation unter gleichzeitiger Einführung von weiteren Behältern aus dem Ofen herauszieht, um die aus dem Ofen herausgezogenen Behälter nach Entfernung des Koksrückstandes und unter erneuter Füllung mit Öl im Kreislauf in den Ofen wieder einzuführen.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abänderung des durch das Stammpatent geschützten Verfahrens und die hiezu gehörende Vorrichtung. Diese Verbesserungen gestatten eine vollkommener Wärmeausnutzung bei der im Stammpatent angegebenen Destillationsanlage. Die gemäss der vorliegenden Erfindung verbesserte Anlage kann vorteilhafterweise dort verwendet werden, wo es sich darum handelt, den viskosen Rückstand eines vorher behandelten Öles bis auf Koks abzudestillieren. Diese Anlage hat ferner den Vorteil, dass durch gedrängtere Ausführung eine Ersparnis an Baumaterial bei geringerem Raumbedarf erzielt wird.
Das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die ununterbrochen bewegte Kette ausschliesslich Ölbehälter aufweist und dass an der Eintrittsstelle der Behälterkette in den Füllraum und an deren Austrittsstelle aus dem Dampfraum fest eingebaute Dichtungselemente vorgesehen sind, die mit den Behältern der Kette zusammenarbeiten und die Anlage hermetisch abschliessen. Zweckmässigerweise sind ausser dem Ofen auch der Füllraum und der Dampfraum hermetisch gegen die Aussenluft abgedichtet, so dass diese geschlossene Anlage den gesamten Umfang der Behälterkette bis auf eine kurze zur Koksentfernung dienende Strecke umfasst. Die Dichtungelemente bestehen aus mit durchgehenden Stahlblechen bekleideten und mit Eisen verstärkten Asbestringelementen, bei denen die Stahlbleche durch die Ringelemente wirkende Federn gegen die Behälterflächen gepresst werden.
Ferner wird an der Eintrittsstelle in den Füllraum und an der Austrittsstelle aus der Dampfkammer der Lufteintritt durch Zuführung von Wasserdampf unterbunden.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung in einer beispielsweisen Ausführungsform dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Anlage, Fig. 2 einen Querschnitt und Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Dichtungselement, Fig. 4 eine Aussenansicht der Ringelemente der Abdichtungen.
In Fig. 1 bedeutet 10 den Ofen mit dem Destillationsraum 1, durch den eine endlose Kettenanordnung 2 von Ölbehältern 3 hindurchwandert. Die Behälterkette wird durch Antriebszahnräder 12 ununterbrochen fortbewegt und tritt durch die Öffnung 7 in den Destillationsraum 1 ein, den sie durch die Öffnung 7 a wieder verlässt. Die Zahnräder 12 werden durch eine Hauptwelle 11 mittels eines geeigneten motorischen Antriebes angetrieben.
Der Destillationsraum 1 wird mittels Brenner 8 allseitig beheizt. Die Öldämpfe werden durch die Saugleitung 13 nach den Rektifizierungskolonnen 14 geleitet.
Vor dem Destillationsraum 1 ist ein Füllraum 6 zum Einfüllen der durch die Füllvorrichtung 29 zugeführten Öle in die Behälter 3 vorgesehen. Die Behälter 3 werden automatisch gefüllt, sobald sie
<Desc/Clms Page number 2>
in die horizontale Lage kommen. Vor Eintritt in die Destillationskammer laufen die Behälter über eine nicht dargestellte kurze Schiene, die als Brücke zum Füllen dient. Der Füllraum 6 ist durch einen Mantel 28 gegen die Aussenluft abgeschlossen.
An den Ofen schliesst sich eine Dampfkammer 5 an, die zur Härtung des Koksrückstandes dient und in die mittels einer Zuleitung 37 Dampf eingeführt werden kann. Die Dampfkammer 5 ist durch einen Mantel 28 a gegen die Aussenluft abgeschlossen.
EMI2.1
angeordnete mit Eisenverstärkungen versehene Asbestringe 33 umschliesst. Die Asbestringe 33 sind innen mit vier dünnen, glatten Stahlblechen 32 ausgekleidet. Aussen sind an den Asbestringen 33 durch Verbindungsstücke 5S ringförmig verbundene Federn 34 vorgesehen, die auf die Ringelemente derart einwirken, dass die Bleche 32 gegen die sich vorbeibewegenden Behälterflächen 3 angepresst werden und sich dicht an diese anschmiegen.
Die Länge der Abdichtungselemente beträgt etwa fünf
Viertel der Länge eines Behälters, so dass sich ständig zwei Querwände der Behälter innerhalb der
Abdichtungselemente befinden. Der Abschluss zwischen den Behältern und den Dichtungselementen ist hermetisch und elastisch. Um jeden Lufteintritt an diesen Ein- bzw. Austrittsstellen mit Sicherheit zu verhindern, wird ausserdem durch Düsen 36 Wasserdampf zugeführt.
Die Behälter 3 werden im Füllraum 6 durch die Füllvorrichtung 29 gefüllt, treten dann durch die Öffnung Yin den Destillationsraum 1 ein, wo ihr Inhalt abdestilliert wird, dann wandern die Behälter 3 in kontinuierlicher Bewegung durch die Öffnung 7 a nach dem Dampfraum 5, wo der Koks gehärtet wird, und treten schliesslich durch das Abdichtungselement 31 b ins Freie. Hier wird durch eine selbsttätige Vorrichtung 30 der Koksrückstand aus den Behältern entfernt. Die Vorrichtung 30 zum Entfernen des Kokses besteht aus einem Fräskopf, der in den Behälter eintritt. Die rotierende Bewegung der Fräser löst den Koks, der durch Schwerkraft herausfällt.
Die neue Vorrichtung kommt vornehmlich dann in Betracht, wenn die Destillation auf Koks unmittelbar anschliessend an den in einer vorgeschalteten Anlage durchgeführten Prozess vorgenommen werden soll, wobei dann der Rückstand unmittelbar in die Vorrichtung zur kontinuierlichen Destillation geleitet wird. Wird z. B. ein Rohöl in einem Röhrenofen zu 30-50% verdampft, so kann der sehr viskose Rückstand (70-50%) sofort, d. h. also ohne wesentlichen Wärmeverlust, in die Vorrichtung zur Destillation auf Koks geleitet und dort auf Koks abdestilliert werden.
Zur Karbonisierung von Kohle und andern Brennstoffen ist es bereits bekannt, durch einen mit einer Füllkammer und einer Kühlkammer ausgestatteten Ofen eine endlose Förderkette fortlaufend hindurchzuführen und den Eintritt von Luft in den Ofen durch Anordnung von Dichtungsgliedern an der Eintrittsstelle der Kette in den Ofen und an der Austrittsstelle der Kette aus dem Kühlraum zu verhindern.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abänderung des Verfahrens gemäss Stammpatent Nr. 139857, dadurch gekennzeichnet, dass die ununterbrochen bewegte Kette ausschliesslich Ölbehälter aufweist und dass an der Eintrittsstelle der Behälterkette in den Füllraum und an deren Austrittsstelle aus dem Dampfraum fest eingebaute Dichtungselemente vorgesehen sind, die mit den Behältern der Kette zusammenarbeiten und die Anlage hermetisch abschliessen.