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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Flaschen aus einem Hohlzylinder aus Pappe od. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf Flaschen aus Pappe od. dgl., welche meist mit einem geeigneten Stoff imprägniert, zur Aufnahme bzw. Abgabe von Flüssigkeiten, z. B. von Öl, dienen.
Die bekannten aus Pappe bestehenden Gefässe für Öl weisen zylindrische Form auf, wobei an der einen Stirnfläche eine verschliessbare Füllöffnung vorgesehen ist. Dies hat den Nachteil, dass das Abfüllen der Flüssigkeit, insbesondere in nicht allseits freiliegende Gefässe, wie z. B. Ölbehälter von Kraftfahrzeugen, behindert, anderseits aber ein vollständiges Entleeren wegen der nur kleinen Abfülloffnung in dem ebenen Boden sehr erschwert ist.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden Flaschen aus Pappe o. dgl. bereits vorgeschlagen, welche einen zur Abfüllöffnung sich verjüngenden Hals aufweisen, der durch Faltung des zylindrischen Endteiles der Rohrform durch pressen mittels nachgiebiger Pressteile gewonnen wird.
Die bisher bekanntgewordenen Verfahren und Einrichtungen vermochte jedoch nicht eine regelmässige Faltenbildung und dadurch eine reine Halsform zu sichern, was der Erfindung gemäss dadurch erreicht wird, dass die Bildung der Falten durch eine die Halsform in etwas vergrösserten Massen aufweisende, mit Innenrippen versehene Matrize erfolgt, in welche der Hohlzylinder mit Hilfe eines Stempels gezogen wird, worauf der Flaschenhals in einer zweiten, die genauen Masse der Halsform aufweisenden Matrize fertig gepresst wird.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellte Flasche als Ausführungsbeispiel in Aufriss, Fig. 2 eine Einzelheit. Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Ausführungsform einer Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
An dem in bekannter Weise mit ebenem Boden 1 versehenen, zylindrischen Teil 2 der Flasche ist durch Bildung von Falten 3 an dem oberen Ende ein der gebräuchlichen Flaschenform entsprechender Hals vorgesehen. An der Füllöffnung ist eine mit Gewinde versehene Hülse 4 angebracht, die durch eine aufschraubbare Kappe 5 unter Zwischenschaltung einer Diehtungsseheibe 6 abschliessbar ist.
Die Kappe 5 oder ein anders ausgebildeter Verschluss kann zur Anbringung einer Plombe dienen.
Um die in der Flasche enthaltene Flüssigkeit auch in Behälter abfüllen zu können, deren Einfüll- öffnung nicht freiliegt, insbesondere durch nahe derselben gelegene Bauteile schwer zugänglich ist, wie z. B. bei Öltanks von Motorrädern, ist ein Ansatzstück 7 (Fig. 2) vorgesehen, das mit seiner Gewindetragenden Hülse 8 auf die Hülse 4 des Flaschenhalses aufgeschraubt werden kann.
Das richtige Legen der Falten 3 zur Bildung der den Hals ergebenden Verjüngung, die in der Fertigform verpresst wird, erfolgt durch die Vorrichtung nach Fig. 3, deren Stempel aus der Druckplatte 9 mit dem Einspannzapfen 10 und dem die Form des Flaschenhalses aufweisenden Pressstempels 11 besteht, welche Teile unter Zwischenschaltung einer kräftigen Schraubenfeder 12 miteinander gleitend verbunden sind. Mit der Druckplatte 9 und dem Pressstempelll ist je ein Hohlzylinder 13 verbunden, welche gegeneinander verschiebbar sind und eine Führung für die Schraubenfeder 12 bilden. Der eine Hohlzylinder trägt Schlitze 14, in welche Zapfen 15 des zweiten Hohlzylinders greifen.
Die Matrize 16 weist eine Öffnung auf, die die Aussenfläche des Flaschenhalses jedoch in etwas vergrösserten Abmessungen zeigt, wobei in die Öffnung der Matrize Rillen 17 eingearbeitet sind, die der Faltenbildung dienen.
Der zur Flasche umzuformende Pappezylinder 18 wird auf den nachgiebigen Stempel 9, 11 derart aufgeschoben, dass sein oberes Ende an der Druckplatte 9 anliegt. Wird nun der Stempel nach abwärts gedrückt, so wird der Pappenzylinder 18 in den Zwischenraum zwischen dem in die Öffnung der Matrize 16 eingetretenen Pressstempel 11 und der Matrizenöffnung geschoben, wodurch dieser
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Teil-des Pappezylinders in die Halsform übergeführt wird und gleichmässig verteilte Falten gebildet werden.
Gemäss der Erfindung wird die so erhaltene Vorform in einer zweiten, die exakte Halsform genau wiedergebenden Matrize nachgepresst, deren Öffnung keine Rillen aufzuweisen braucht, da die Faltenbildung in der ersten Matrize bereits erfolgt ist. Die Falten werden in der zweiten Matrize nunmehr festgepresst und der Hals geglättet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Flaschen aus einem Hohlzylinder aus Pappe od. dgl., dessen zum verjüngten Flaschenhals umzuformender Zylinderteil vermittels nachgiebig ausgebildeter Presseteile regelmässige Falten erhält, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildung dieser Falten durch eine die Halsform in etwas vergrösserten Massen aufweisende, mit Innenrippen versehene Matrize erfolgt, in welche der Hohlzylinder mit Hilfe eines Stempel gezogen wird, worauf der Flaschenhals in einer zweiten, die genauen Masse der Halsform aufweisenden Matrize fertiggepresst wird.