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Verfahren zum Einbau von Siede-und Rauchrohren mit Ringschneide.
Die Siede-und Rauchrohre von Lokomotiv-und Lokomobilkesseln werden in der Rohrwand der Feuerbüchse allgemein durch Einwalzen befestigt. Durch dieses Verfahren ist aber bei hoch bean- spruchten Feuerbüchsen keine dauernde Dichtheit zu erzielen, weshalb vorgeschlagen wurde, die Rohre mit einer gegen die Wasserseite der Rohrwand wirkenden Ringschneide zu versehen, um so eine zusätzliche Dichtung zu erhalten. Zwecks Einpressens der Ringsehneide in die Rohiwand sollte während des Einwalzens auf das rauchkammerseitige Ende des Rohres eine ruhig oder schlagartig wirkende
Kraft ausgeübt werden.
Versuche haben ergeben, dass die Schneidendichtung nur dann verlässlich wirkt, wenn der Anpress- druck der Schneide reichlich hoch (etwa 500 kg je cm Sehneidenlänge oder mehr) gewählt wird, weil erst bei diesem Druck die Schneide genügend tief in die Rohrwand eindringt. Dieser hohe Druck muss ferner dauernd aufrechterhalten werden, damit das Wasser nicht allmählich unter der Schneide durchsicker. Daher ist es erwünscht, den Druck wieder herstellen zu können, wenn er aus irgend einer Ursache, z. B. infolge der dauernden Hitzeeinwirkung nachgelassen haben sollte.
Mit den bekannten Einbauverfahren kann weder der erforderliche hohe Druck erzeugt werden, noch ist es möglich, den verlorengegangenen Druck wieder herzustellen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird die zum Einpressen der Ringschneide erforderliche Kraft durch ein in der Rohrachse wirkendes Zugorgan erzeugt, das seine Kraft einerseits über die Ringschneide auf die Wasserseite der Rohrwand und anderseits über einen Kopf oder eine Bördelung auf die Feuerseite der Rohrwand überträgt. Durch diese Anordnung wird neben andern Vorteilen auch die vollständige Entlastung der Rohrwand von biegenden Momenten erreicht.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung, u. zw. ist in Fig. 1 eine Bauart dargestellt, bei der der Anpressdruck für die Ringschneide durch eine hohle Schraube erzeugt wird. Bei der Ausführung nach Fig. 2 hingegen wird das in der Rohrwand sitzende Stück des Rohres als Zugorgan verwendet und zu diesem Zwecke nach Art eines Hohlnietes gebördelt und gestaucht. Die Fig. 3 und 4 zeigen Werkzeuge zur Durchführung der in Fig. 2 dargestellten Einbauform. Gleichartige Teile sind in den Abbildungen mit gleichen Ziffern bezeichnet.
In Fig. 1 bedeutet 1 die Rohrwand, 2 das Rohr oder den an das eigentliche Rohr angelöteten oder angeschweissten Stutzen, 3 die Ringschneide und 4 eine hohle Schraube, deren Kopf 5 sieh gegen die Rohrwand stützt. Durch kräftiges Anziehen der Schraube wird die Ringschneide in-die Rohrwand gepresst. Bei etwaiger Undichtheit kann die Schraube 4 nachgezogen werden.
Das Eindrücken der Ringschneide geschieht bei der Ausführung nach Fig. 2 durch hohlniet- ähnliches Bördeln und Stauchen des eingezogenen Rohrteiles 6. Wie jede Niete kann auch diese Verbindung nachgezogen (z. B. nachgedöppert) werden.
Eine zum Nieten und zum Nachziehen der Nietung geeignete Vorrichtung ist in Fig. 3 dargestellt.
Sie besteht aus einem Schraubenbolzen 8, der sich mit einem Kopf 9 gegen eine entsprechende Schulter des Rohres 2 legt. 10 ist ein zum bequemen Einschieben des Bolzens 8 an diesem angebrachtes Rohr.
Das Bördeln und Stauchen des Rohrstückes 6 besorgt der Konus 11, der mittels der Mutter 12 mit grosser Kraft angepresst werden kann. Da die Gegenkraft vom Kopf 9 auf das Rohr 2 und von diesem auf die Ringscheibe 3 übertragen wird, ist eine scharfe Anpressung der Ringschneide gesichert. Legt man aber besonderen Wert auf recht tiefes Eindringen der Ringschneide, so kann man mit dem Werkzeug nach Fig. 4 vorarbeiten, dessen Glocke 13 nach Art eines Nictenziehers wirkt. Benützt man dieses
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Einbau von Siede-und Rauchrohren, die mit einer gegen die Wasserseite der Rohrwand wirkenden Ringschneide versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der zum Einpressen der Ringschneide in die Rohrwand erforderliche Druck durch ein in der Rohrachse wirkendes Zugorgan erzeugt wird, das einerseits auf die Ringsehneide wirkt und sich anderseits gegen die Feuerseite der
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