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Mehrfachspiegel.
Bekannt ist das Auftreten einer begrenzten Zahl von Bildern jedes Gegenstandes, der sich zwischen zwei einen Winkel einschliessenden undurchsichtigen Spiegeln, also im Innern eines so-
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man nie mehr als (n-1) Bilder des hineingestellten Gegenstandes, vorausgesetzt, dass er eine ganze Zahl ist, sonst höchstens die nach Abstich der Dezimalen von n verbleibende Zahl. Diese Zahl würde erst gross, theoretisch unendlich, wenn der Winkel 0'gewählt wird wie beim bekannten Parallelspiegel. Eine weitere Beschränkung der Bilderzahl tritt dadurch auf, dass selbst die wenigen, in den bisher verwendeten Spiegelsystemen überhaupt möglichen Bilder nicht von einem grösseren Zuseherkreise gleichzeitig, sondern nur aus dem Felde eines ziemlich kleinen Winkels vor der Gerätöffnung gesehen werden können.
Wenn gelegentlich eine"Versehlussseite aus durchsichtigem Material"vor- geschlagen wurde, so geschah es nur, um das Herausfallen des Zierates aus dem Kaleidoskope zu verhindern.
Der Zweck der Erfindung ist, die Zahl der Winkelspiegelbilder ohne Rücksicht auf den bisher ausschlaggebenden Winkel der spiegelnden Flächen beliebig zu vergrössern und sie und die Parallelspiegelbilder auch ausserhalb der Winkelöffnung einem grösseren Kreis von Beobachtern auf einmal und bei besonderer Spiegelwahl sogar für alle Beobachter im vollen Umkreise gleichzeitig sichtbar zu machen. Die Erweiterung des Blickfeldes wird erreicht durch Verwendung zugleich spiegelnder und durchsichtiger Platten, in der Folge"Durchsiehtspiegel" genannt. Die Verbindung eines oder mehrerer solcher Durchsichtspiegel mit einem Winkelspiegel, beispielsweise zu einem Prismenmantel, erweitert aber nicht nur den Beobachtungsraum, sondern liefert auch eine unbegrenzt grosse Vervielfachung der geringen Bilderzahl der bisherigen Winkelspiegel.
Der gewöhnliche, undurchsichtige Winkelspiegel ACD in Fig. 1 der Zeichnung, der hier mit 90 angenommen ist, entwirft von dem gut beleuchteten oder noch besser selbstleuchtenden Gegen-
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ausserhalb des Feldes XACDY sichtbar ; aber auch aus den Punkten innerhalb dieses spitzen Winkels sieht man im allgemeinen nur 2 der 3 erreichbaren Bilder.
Die Hinzufügung eines durchsichtigen Winkelspiegels AED macht ans den drei Bildern unendlich viele und erweitert überdies das Beobachtungsfeld um ein Vielfaches, in dem gezeichneten Beispiele auf 3/4 der ganzen Umgebung. jiED entwirft nämlich nicht nur vont die drei Bilder B', sondern auch von Bi drei Bilder B/, von
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fachungsgegenstände für das erste Spiegelpaar ACD usw. Da das Hinundherreflektieren mit jedesmaliger Vervielfachung unendlich oft erfolgen muss, würde auch die Zahl der Mehrfachspiegelbilder
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quelle zur Verfügung ständen. Praktisch wird in nicht zu heller Umgebung eine grosse Zahl von Bildern erzielt.
Zur Bildzahlvermehrung tritt eine ansehnliche Erweiterung des Beobachtungsfeldes. Wie Fig. 1 zeigt, ist die Mehrzahl der theoretisch unendlich vielen Bilder aus allen Punkten des grösseren
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Dabei wurde noch ausser acht gelassen, dass auch die Paare CAE und GDE wie Winkelspiegel bildvervielfachend wirken. Auf dieser Tatsache beruht die noch einfachere, in Fig. 2 angedeutete
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strassenbreiten Halbkreises vor der Auslage auffallend sichtbare Bilder des Gegenstandes ss, z. B. einer Leuchtröhre, was für Reklamezwecke erwünscht ist.
Fügt man vier, fünf oder mehr Durchsichtspiegel zu geschlossenen Prismen mit auch spiegelnden Grund-und eventuell auch- Deckfläche oder zu Polyedern und andern Körpern zusammen, so wird die Sichtbarkeit zahlreicher Bilder aus allen Punkten der ganzen Umgebung ermöglicht. Eine der Anwendungsmöglichkeiten bestände in scheinbar hundertflammigen Kronleuchtern mit doch nur einer Glühlampe.
Durch Zusammenstellung verschieden gefärbter Spiegel und Platten mit Leuchtröhren oder sonstigen Lichtquellen erzielt man für Beleuchtungs-und Lichtreklamezwecke wirkungsvolle Effekte, wobei Mischfarben aller Schattierungen erzeugt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mehrfachspiegel, gekennzeichnet durch Kombination eines oder mehrerer Winkelspiegel mit einer oder mehreren zugleich spiegelnden und durchsichtigen Platten (Durchsichtspiegel), z. B.
Glasplatten, bei welcher durch die sowohl an den Spiegeln als auch an den durchsichtigen Platten auftretenden Mehrfachspiegelungen eine Vergrösserung der Bilderzahl gegenüber dem gewöhnlichen Winkelspiegel erzielt wird, wobei gleichzeitig eine Erweiterung des Blickfeldes über den durch den Winkelspiegel bedingten Raum hinaus stattfindet.