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Plansichterartig bewegte Maschine zum Reinigen und Schälen von Körnerfrüchten.
Das mechanische Reinigen und Schälen von Kornfrüchten, insbesondere Getreidearten, wurde bisher hauptsächlich in der Weise durchgeführt, dass die Körner mittels auf lotrechten oder waagrechten Drehwellen angebrachter Sehlagleisten oder Scheiben gegen die raspelartig ausgebildete oder mit Zacken oder Stiften versehene oder mit einer Schmirgelmasse belegte Flächen an der Innenseite eines Zylindermantels geschleudert wurden.
Ausserdem gibt es auch Schälmaschinen, bei denen die Körner zwischen einer rotierenden und einer stehenden Scheibe, welche beide mit einer Polierschicht versehen sind, unter Einwirkung der Fliehkraft gegen den glatten oder mit Drahtgewebe ausgerüsteten Mantel der Maschine geschleudert werden, von welchem das Schälgut zur Abscheidung der gekoppten Teile (des Schälschmutzes) auf belüftete Siebe fällt. Bei einer noch weiteren Art von Schälmaschine werden die Körner zwischen zwei gerauhten Flächen durch Schwingbewegungen kräftig hin-und hergeworfen (vgl. die deutsche Patentschrift Nr. 57550).
Alle diese bekannten Schälmaschine leiden mehr oder weniger an dem grossen Nachteil, dass sie
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werden.
Nach der Erfindung wird eine plansichterartig aufgebaute Maschine verwendet, deren Bodenflächen mit einer Poliersehicht belegt sind. Der gegenseitige Abstand der Seitenwände und die Kreiselbewegung der Maschine sind derart aufeinander abgestimmt, dass die Körner an den Seitenwänden bzw. an den Lenkplatten keine schädigende Behandlung (Schläge) erfahren, sondern auf den Polier- flächen gleitend bzw. rollend, sanft und schonend bearbeitet werden. Eine Schälmaschine nach der Erfindung kann analog den Plansichtern aus mehreren, etagenartig übereinanderliegenden horizontalen Rahmen bestehen, die zu einem einzigen Aggregat vereinigt sind.
Die einzelnen Rahmen weisen ebenfalls analog den Plansichtern parallele Führungsstrecken für die Körner auf, die durch Zwischenwände voneinander getrennt und an ihren abwechselnden Enden zu der gewünschten kontinuierlichen Bahn aneinander geschlossen sind. Durch die Polierschieht werden die Körner gereinigt und zugleich geschält bzw. gekoppt. Die durch das Koppen erhaltenen Schalen-und Keimteile, der Staub und andere abgetrennte Verunreinigungen werden durch Absaugen der Luft aus dem Raum über der Bahn entfernt.
Die Saugöffnungen können auch in der Bahn, u. zw. zweckmässig in den Wendepunkten derselben vorgesehen sein, so dass der Schälschmutz durch die Bahnebene hindurch entzogen wird. Die Saug- öffnungen werden durch Siebfläche von solcher Feinheit bedeckt, dass sie den Schälschmutz durchlassen, die gekoppten Körner aber nicht. Das Schälgut wird im Ausgangspunkt der Bahn des obersten Rahmens aufgeschüttet. Nachdem die Körner die Bahnstrecken, welche im wesentlichen die gesamte Rahmenfläche ergeben und aneinandergeschlossen sind, durchgelaufen haben, fallen sie durch eine am Ende der obersten Bahn angewandte Öffnung in den zweiten Rahmen, dessen ähnlich ausgestalteten Bahnstrecken sie ebenfalls durchlaufen und hienach in den dritten Rahmen fallen, usw.
Die aus dem untersten Rahmen ausfallenden geschälten und gereinigten Körner können in Säcke gesammelt bzw. der Mahlmaschine zugeführt werden.
Weitere Einzelheiten der Maschine, ihre Regelungsmöglichkeit und die mit ihr erreichbaren Effekte werden nachstehend erläutert.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Maschine nach der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen lotrechten Schnitt durch die Maschine nach Linie II der Fig. 2 ; Fig. 2 einen waagrechten Schnitt nach Linie Il-11 der Fig. 1.
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Im dargestellten Beispiel weist die Schälmaschine zehn horizontal übereinander liegende, im wesentlichen gleichartig ausgebildete Rahmen auf, welche durch bei Plansieben an sich bekannte, nicht dargestellte Mittel, in zerlegbarer Weise zu einem festen Aggregat zusammengestellt auf einer Kreisbahn mit hoher Geschwindigkeit schwingen.
Das durch die Öffnung 1 (Fig. 1) aufgeschtittete Schälgut gelangt in Richtung des Pfeils auf die am Boden des obersten Rahmens vorgesehene und mit einer Polierschieht (z. B. Korund, Karborundum
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Enden einander anschliessenden geraden, parallelen Arbeitsstreeken pi-po besteht (Fig. 2). In der
Bahn sind an den Wendestellen der Strecken Saugsiebflächen S1 vorgesehen, durch welche hindurch ein nicht gezeichneter Sauglüfter die auf der Bahn liegenden bzw. über der Bahn in der Luft schwebenden abgeschälten Teile absaugt. Die abgesaugte Luft wird durch nichtgezeiehnete Öffnungen aus der Atmosphäre ersetzt und gegebenenfalls gefiltert.
Die Siebe Si lassen selbst die kleinsten der bearbeiteten
Körner nicht durchfallen. Die Wanderung der Körner auf der Bahn in Richtung der Pfeile 3 wird durch die beiPlansiehtern bekanntenFörderpIattenJ unterstützt, welche in den die Bahnstrecken voneinander trennenden Zwischenwänden 4 bzw. in den Rahmenwänden selbst befestigt sind und die nach Kreis- bögen 6 fortschreitenden Körner in der bei Plansieben bekannten Weise vorwärtslenken.
Die Körner gelangen von der letzten Bahnstrecke P6 durch die Öffnungen n1 in Richtung des
Pfeils 7 (Fig. 1) auf die Polierbahn des zweiten Rahmens 7c2, welche sie unter Wirkung der Lenkplatten 8 (Fig. 2) in entgegengesetzter Richtung (vgl. den mit gestrichelter Linie gezeichneten Pfeil in Fig. 1)
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Pfeils 9 in den dritten Rahmen ka, dann aus diesem in den vierten Rahmen k4, usw. Schliesslich wird das fertigbearbeitete Gut durch die Öffnung n10 mahlfertig abgeführt.
Der Schälschmutz gelangt durch die Saugsiebe sl--s", gemäss den Pfeilen 10 in fünf Sammel- saugkanäle 11, die nach einer Kleiesammelkammer oder einem Schlauchfilter od. dgl. führen.
Die Poliersehieht kann durchwegs aus gleich feinen Partikelchen bestehen, vorteilhaft können diese jedoch am Anfang der Arbeitsbahn gröber und dann allmählich feiner sein. Auch die obere Grenz- fläche des Raumes über den Bahnen kann einen Polierbelag erhalten, was notwendig sein kann, um die in den einzelnen Rahmen auf der Bahn tanzenden Körner, wenn sie gegen die unmittelbar darüber liegende Fläche (meistens gegen die untere Fläche des Bodens eines Rahmens) schlagen, auch dort einer Bearbeitung zu unterziehen. Zur weiteren Erhöhung des Bearbeitungseffektes, können ausser den Bahnen auch die inneren Flächen des Rahmens selbst und auch die Lenkplatten mit Poliermaterial belegt werden.
Im Gegensatz zu dem durchschnittlich 10-12 m langen Arbeitsweg der Körner bei den bekannten Getreidereinigungsmaschinen ist der Arbeitsweg der Körner bei der erfindungsgemässen Maschine viel länger als hundert Meter. Auf einem so langen Weg erfahren die Körner eine allmähliche, schonende, aber doch wirksame Reibung. Auch die Kerbe des Weizenkorns wird weitgehend gereinigt, indem die scharfen Kanten der Zwischenwände und der dünnen Lenkplatten, vor allem aber die Polierkörnchen selbst in einem mit den bekannten Maschinen bei weitem nicht erreichbaren Grad in die Kerbe sanft eindringen und diese nach Art einer papierdünnen Raspel ausputzen.
In der Kerbe der Getreidekörner wird die derart gestörte Staub-und Schmarotzerporenschicht auch zufolge der ständigen Schüttelbewegungen der Körner aufgelockert. Die waagrechte Arbeits- fläche der Bahnen ist uneben, es wechseln darin zufolge des körnigen Belags Vertiefungen undErhöhungen, so dass die Getreidekörner fortwährend winzige, schwache Schläge erhalten und die aufgelockerten, an den Körnern haftenden Fremdkörper sich leichter ablösen.
Dieselbe Bearbeitung lockert dauernd auch die Kornhülle, d. h. die Kleie auf ; sie löst das Anhaften bzw. den Zusammenwuchs zwischen den inneren Teilen der Körner und der Kleie, führt durch die Poren eine Luftschicht zwischen die Schale und die inneren Teile, und verdünnt allmählich die Kleienschieht durch die unaufhörliche Scheuerung und durch Aufrauhen der Schale. Der Reibungsfaktor ist natürlich veränderlich, je nach der Rauheit oder Feinheit des Belags, den Eigenschaften des aufgeschütteten und die Maschine durchlaufenden Gutes.
Der Arbeitsvorgang lässt sich nach der Erfindung auch regeln, z. B. durch Verlängerung oder Verkürzug der Arbeitsbahn, durch Einlegen von Blindrahmen oder glatten Flächenteilen, auf denen die Körner ohne bemerkbare Reibungswirkung schneller hinweglaufen können. Die Bahn kann durch die Anwendung von mehr Rahmen verlängert oder durch Ausschaltung von Rahmen verkürzt oder im allgemeinen durch Änderung der Körnung des Poliermaterials modifiziert werden. Bei Steigerung der Drehzahl der Maschine wird die Polierwirkung grösser, bei Herabsetzung wird sie kleiner ; diese Änderung lässt sich auch während des Betriebs, also auch ohne Betriebspausen vornehmen. Auch der Hub selbst ist regelbar, wodurch wieder der Arbeitsvorgang beeinflusst werden kann.
Da der Schälschmutz sofort abgesaugt wird, bewegen sich die Körner immer auf sauberen Flächen.
Auch der Saugstrom kann dem Bedarf angepasst werden, was eine weitere Vervollkommnung des Arbeitsvorgangs bedeutet.
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