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Aussteuerungsmesser für direkte Anzeige des Modulationsgrades bei veränderlichem Hochfrequenz- strom.
Es bestehen schon seit langem Schwierigkeiten, für modulierte Sender mit grossem Wellenbereich oder mit verschiedenen Leistungsstufen, mit andern Worten also, für Sender mit schwankenden Strömen, Aussteuerungsmesser herzustellen, die nicht bedient zu werden brauchen. Bekanntlich ist der Modulationsgrad definiert durch das Verhältnis der nach linearer Gleichrichtung an einem Ohmschen Widerstand erzielten niederfrequenten Wechselspannungsamplitude zu dem Gleichspannungsabfall, welcher der Trägerwelle entspricht.
In den gebräuchlichen Aussteuerungsmessschaltungen wird zwar meist das niederfrequente Messinstrument nach Prozentmodulationsgrad geeicht, welche Eichung aber nur für einen bestimmten Gleichstrom, also bei gegebener Ankopplung an den Hochfrequenzkreis für einen bestimmten Hochfrequenzstrom, richtig sein kann. Ändert sieh der Hochfrequenzstrom (oder die Kopplung) bei Wellenwechsel oder bei verschiedenen Leistungsstufen, muss die Kopplung des Gleichrichters nachgestellt werden.
Um dieser Schwierigkeit zu entgehen, sind bereits Schaltungen angegeben und ausgeführt worden, die tatsächlich den Modulationsgrad, also das Verhältnis der Niederfrequenz und der Gleichstromkomponente nach der Gleichrichtung zu messen gestatten. Es sei z. B. an die Ausführung mit Kreuzspulinstrumenten mit veränderlichem Luftspalt erinnert, die eine direkte Verhältnisanzeige gestatten. Derartige Ausführungen sind teuer und umständlich, da solche Kreuzspulinstrumente relativ empfindlich sind und ausserdem die niederfrequente Komponente erst nochmaliger Gleichrichtung bedarf.
Es soll nun im folgenden ein Aussteuerungsmesser angegeben werden, der unter Benutzung ganz normaler Instrumente ebenfalls eine direkte Eichung in Prozentmodulationsgrad gestattet, trotz variabler Eingangsspannungen am Gleichrichter bis etwa zum Verhältnis 1 : 5. Erfindungsgemäss werden zu diesem Zweck selbstregulierende Strom-oder Spannung konstant haltende Widerstände von der Art der bekannten Eisen-Wasserstoff-bzw. Urandioxydwiderstände benutzt.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens zeigt Fig. 1. An die Antenne oder den Zwischenkreis eines modulierten Senders sei ein Gleichrichter 7 angekoppelt. Der Kondensator 2 stelle für die Hochfrequenz einen Kurzschluss, für die demodulierte Niederfrequenz aber einen ausserordentlich hohen Widerstand dar. Es liegt dann an der Summe der Widerstände J und 4 die der Trägerwelle des Senders entsprechende Gleichspannung sowie die dem Modulationsgrad entsprechende niederfrequente Wechselspannung. Ist z.
B. der Widerstand. 3 ein normaler, amplitudenunabhängiger Widerstand, der Widerstand 4 dagegen ein Heissleiter mit einer Charakteristik, wie sie etwa durch Fig. 2 wiedergegeben ist, dann ist die Spannung am Widerstand 4 innerhalb der Regelgrenzen des Heissleiters praktisch unabhängig vom Gleichstrom, also mit andern Worten, vom Hochfrequenzstrom des modulierten Senders. Da der Heissleiter infolge seiner Wärmekapazität eine Einstellungsdauer von mehreren Sekunden, bis zu etwa 1/2 Minute (je nach der Type), hat, findet keine Widerstandsveränderung im Rhythmus der demodulierten Niederfrequenz statt, die also in bekannter Weise am Widerstand 4 abgenommen und einem Mittelwert- oder Spitzeninstrument zugeführt werdrn kann.
Streng genommen wäre die Anzeige nur dann genau richtig, wenn der Regulierwiderstand nur vom Gleichstrom durchflossen würde und nicht, wie in der gezeichneten Anordnung, vom Gleichund Niederfrequenzstrom zusammen. Praktisch ist aber dieser Umstand belanglos. Oszillographische
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Aufnahmen von mit Sprache oder Musik modulierten Sendern haben ergeben, dass selbst bei Spitzenmodulationsgraden von 90% und mehr der durchschnittliche Modulationsgrad den Wert von 25--30
EMI2.1
EMI2.2
EMI2.3
Diese Abweichung von 4% liegt beinahe innerhalb der Messgenauigkeit, ist also belanglos bzw. kann sie bei der Eichung berücksichtigt werden.
In analoger Weise wie mit Heissleitern kann der Aussteuerungsmesser auch mit Widerständen vom Typ der Eisen-Wasserstoff-Widerstände ausgerüstet werden. In diesem Falle wird der Strom hinter der Gleichrichtung konstant gehalten. Es muss also nach den Bezeichnungen der Fig. l. Pos. 3 der auf konstanten Strom regulierende Eisen-Wasserstoff-Widerstand und Pos. 4 ein normaler konstanter Widerstand sein. Im übrigen gelten sinngemäss die gleichen Betrachtungen wie zuvor.
Sind sehr grosse Stromschwankungen im Koppelkreis zu erwarten, wie z. B. bei Leistungregulierung innerhalb weiter Grenzen, dann ist es zweckmässig, die Arbeitsverhältnisse des hochfrequenten Gleichrichters den veränderten Arbeitsbedingungen einigermassen anzupassen, um innerhalb des Regelbereiches der selbstregulierenden Widerstände zu bleiben. Dies kann z. B. dadurch geschehen, dass gemeinsam mit dem Bedienungsgriff der Leistungsregulierung die Kopplung des Gleichrichters oder der konstante zum selbstregulierenden Widerstand in Serie liegende Widerstand kontinuierlich oder in Sprüngen verändert wird.
PATENT-ANSPRüCHE :
1. Aussteuerungsmesser für direkte Anzeige des Modulationsgrades bei veränderlichem Hochfrequenzstrom, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gleichrichter für die Hochfrequenz in Reihe mit einem ström-oder spannungsabhängigen wärmeträgen Widerstand und einem normalen Widerstand geschaltet ist und dass ein die durch die Gleichrichtung gewonnene Niederfrequenzspannung messendes Gerät an dem Widerstand liegt, an dem sieh eine konstante Gleichspannung ergibt.