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Aufsatz für Feuerungs- und Lüftungskamine.
Es sind zwei Ausführungsformen von Aufsätzen für Feuerungs-und Lüftungskamine bekannt, u. zw. solche, bei denen der Wind durch Öffnungen in das Innere des Kaminkopfes eindringt und die abzuführenden Kamingase mit sich fortreisst, und solche, bei denen der Wind an Öffnungen des Kaminkopfes vorbeiströmt und dort einen Unterdruck erzeugt, der den Abzug der Kamingase begünstigt. Erfahrungsgemäss treten bei der ersteren Gruppe leicht Wirbel auf, die den Abzug der Kamingase beeinträchtigen. Kaminköpfe der zweiten Art zeigen hingegen stets die bessere Wirkung, besonders wenn die Öffnungen für den Abzug der Kamingase an den Stellen des grössten Unterdruckes angeordnet sind.
Solche Stellen grössten Unterdruckes liegen nach den Ergebnissen der Strömungsforsehung und übereinstimmend mit dem Bernoullischen Gesetz da, wo die Strömungsgeschwindigkeit des Windes am grössten ist, d. i. bei runden Köpfen zu beiden Seiten im Abstand von 75 Bogengraden von der Mitte der vom Wind getroffenen Fläche, wogegen auf der dem Wind abgekehrten Seite des Kopfes entsprechend der dort herrschenden schwächeren Windbewegung und Wirbelschleppe nur ganz geringer Unterdruck vorhanden ist. Bisher wurde dies nicht beachtet und gerade die Stellen grössten Unterdrucks abgedeckt.
Ferner ist bekannt, bei Aufsätzen für Feuerung-und Lüftungskamine mit in der Mantelfläche angeordneten Schlitzen diese durch eine an der Überdruckseite (Windseite) vorgesehene Staufläche zum Teil abzudecken oder zu ersetzen. Die Erfindung besteht nun darin, dass die Staufläehe nur etwa ein Sechstel des Aufsatzumfangs abdeckt und so lediglich das Überdruckgebiet nicht aber die angeführte Zone des grössten Unterdruckes abschirmt.
In der Zeichnung sind zwei Aufsatzformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt die Fig. 1 einen Aufsatz mit fester Staufläche im Aufriss und die Fig. 2 einen Grundriss hiezu mit einer Darstellung der Druckverteilung um den Aufsatzmantel. Die Fig. 3 und 4 zeigen einen Aufsatz mit beweglicher Staufläche im Auf-und Grundriss.
Die Fig. 1 zeigt einen zylindrischen Lüftungsaufsatz, der an seinem Umfang mit Schlitzen e
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verlauf auf dem Deckel, in der Fig. 2 um den Mantel des Aufsatzes beim Anströmen des Windes in der gezeichneten Pfeilrichtung dargestellt. Die Stau- bzw. Winddruckfläche a nimmt nur ein Sechstel des Aufsatzumfanges ein, wogegen die übrigen fünf Sechstel des Aufsatzumfanges die Unterdruckfläche b bildet. Die grösste Stärke des Unterdruckes im Bereich c ist etwa siebenmal grösser als auf der dem Wind abgekehrten Mantelhälfte des Aufsatzes. Die volle Staufläche a von etwa einem Sechstel des Aufsatzumfanges schützt das Innere des Kopfes vor dem Eindringen des Windes.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 ist die feste volle Staufläche a zwecks Erzielung der gleichen Wirkung bei allen Windrichtungen durch eine bewegliche, vom Wind gesteuerte Staufläche a', die ebenfalls ein Sechstel des Umfanges des kegeligen Aufsatzes ersetzt. Schlitze e für den Austritt der Kamingase sind hier am ganzen Umfang des kegelförmigen Aufsatzes sowie am Rand des Deckels angeordnet.
Die Beschränkung der Windstaufläehe a (Fig. 1) auf ihre tatsächliche Grösse von etwa einem Sechstel des Aufsatzumfanges ermöglicht es, den ganzen übrigen Umfang des Aufsatzes, besonders aber die Stellen des grössten Unterdruckes für den Abzug der Kamingase auszunutzen und dadurch besonders starken Zug zu erzielen. Die Schlitze g am Rande des Deckels tragen mit dem dort herrschenden Unterdruck ebenfalls zur Steigerung des Kaminzuges bei, ohne dass sie den Schutz gegen Oberwind, gegen
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den Einfall von Regen, Schnee und Sonnenstrahlen wesentlich vermindern. Die schmale feste Staufläche in Fig. l empfiehlt sich beim Vorherrschen einer bestimmten windrichtung, z. B. bei Fahrzeuglüftern und zum Schutz gegen Oberwind aus einer vorherrschenden Windrichtung.
Für wechselnde Windriehtungen kann, wie schon ausgeführt, die schmale feste Staufläche a durch eine bewegliche, vom Wind gesteuerte Staufläche von etwa einem Sechstel des Kaminkopfumfanges ersetzt werden, wie dies die Fig. 2 zeigt.