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Treibriemen, insbesondere Keilriemen und Verfahren zu seiner Herstellung.
Die Erfindung bezieht sich auf Treibriemen, insbesondere Keilriemen, welche aus einem vorteilhafterweise um eine Seele gewickelten Riemenmaterial hergestellt sind. Bei den bekannten Treibriemen hat man als Riemenmaterial ein gummiertes Gewebe verwendet, wobei erst der fertige Wickel beim Vulkanisieren einem Pressvorgang unterzogen wird. Derartige Treibriemen besitzen aber eine verhältnismässig geringe Zugfestigkeit und Biegsamkeit wegen der die Gewebelücken erfüllenden
Gummimasse, weshalb sie nur eine kurze Lebensdauer aufweisen.
Den Gegenstand der Erfindung bildet nun ein insbesondere als Keilriemen geeigneter Treibriemen dieser Art, welcher bei geringen Herstellungskosten allen Betriebsanforderungen dadurch gerecht wird, dass der Wickel aus Leder zweckmässig von geringer Dicke besteht. Zwecks Erhaltung der Elastizität des Riemenmaterials erfolgt die Vereinigung der Lagen des Lederwickels durch ein im wesentlichen nur oberflächlich wirkendes Bindemittel.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 ein Stück eines Keilriemens im Schaubild. Die Fig. 2-4 veranschaulichen drei verschieden geformte, zur Umarbeitung auf einen Keilriemen geeignete, endlose Lederstreifen in Seitenansicht. Fig. 5 schliesslich ist die Draufsicht bzw. Seitenansicht auf eine weitere Ausgestaltung eines in Form eines Ringes aus der Haut geschnittenen Lederstreifens.
Der als Beispiel gewählte Keilriemen besitzt eine seinen Kern bildende Seele a aus Leder, Hanf, Gummi, Metall u. dgl., welche zweckmässig ein dem gewünschten Keilwinkel entsprechendes trapezförmiges Querprofil aufweist. Um die Seele a ist ein Streifen b1 eines beliebigen Leders in Spiralwindungen gewickelt, dessen innerste Wickellage mit der Seele a und die übrigen Wickellagen miteinander durch einen im wesentlichen nur an der Oberfläche haftenden, feuchtigkeits-und hitze- beständigen Kitt fest verbunden sind. Die Anzahl der Wickellagen ist von den Quersehnittsausmassen der Rille in den Riemenscheiben abhängig, für die der Keilriemen bestimmt ist, nimmt aber jedenfalls einen für die Zugfestigkeit beachtlichen Teil des Riemenquerschnittes ein.
Durch Ausübung eines allseitigen Druckes mittels geeigneter Pressformen wird dem Riemen dauernd die erforderliche Keilform verliehen. Nach praktischen Versuchen erweist es sich als vorteilhaft, für die Seele a ein Material mit möglichst geringer Dehnungsfähigkeit, z. B. ein starres Leder, zu nehmen, was sich aber auf die Schmiegsamkeit des Riemens kaum nachteilig auswirkt, weil ja die Seele a im unmittelbaren Bereich der neutralen Zone gelegen ist. Der den übrigen Riemenquerschnitt erfüllende Wickel b, welcher die entfernter von der neutralen Zone gelegenen Teile des Riemens bildet, kann aus dünnem, allenfalls
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eine weitgehende Querschnittsverformung des Riemens, welche sich dann einstellt, wenn der Riemen unter Belastung über eine Scheibe läuft und in den oberen Schichten seines Querschnittes auf Zug, in den unteren Schichten aber auf Druck belastet wird.
Diese sieh in einer seitlichen Ausbauchung des Riemens auswirkende Querschnittsverformung führt ein sattes Anliegen des Riemens an die Flanken der Rille herbei und erhöht den Anpressdruck, wodurch der Riemensehlupf nahezu vollständig beseitigt wird. Die hohe Schmiegsamkeit des Keilriemens in seiner Längs-als auch Querrichtung wird teils durch den spiralförmigen Wickel b, teils durch die oberflächliche Verkittung der Wickellagen erzielt, derzufolge zwischen den Windungen der steiferen Kittfläche elastisches Fasermaterial gelegen ist, welches sich samt der spiraligen Kittfläche unter der Einwirkung äusserer oder innerer Kräfte verschieben kann, wie z. B. die Gänge einer seitlich gedrückten Spiralfeder.
Trotz alledem weist der
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Riemen. eine beträchtlich höhere Zugfestigkeit als die bisher üblichen Keilriemen auf, weil die insbesondere für die Übertragung von Zugkräften in Betracht kommenden Narben des wenngleich aus dünnem Leder gebildeten Wickels b sich nahezu über den ganzen Riemenquerschnitt gleichmässig verteilt und in Gemeinsamkeit mit der Seele a einen Grossteil des gesamten Riemenquerschnittes einnimmt. Die grosse Kittfläche zieht auch beträchtliche Teile von an der Narbenseite festgekitteten
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einheitlich über die ganze Länge des Riemens erstreckt.
Um dies zu erreichen, wird der Wickel b aus einem Lederstreifen b1 verfertigt, der durch Vereinigung seiner Enden c zu einem endlosen Bande mit einem der Riemenlänge entsprechenden Umfange und einer der Länge der Spirallinie gleichen Höhe ausgebildet ist (Fig. 2). Dieser endlose Streifen b1 wird gleichmässig und gleichzeitig längs seines ganzen Umfanges um den ebenfalls endlos gemachten Kern gewickelt, wobei der Streifen b1 während des Aufwickelns mit Kitt bestrichen und zeitweilig einem Pressvorgang unterworfen wird, um den Keilriemen durchgehend das gewünschte trapezförmige Querprofil zu geben. Je nach den Erfordernissen kann der Wickelvorgang so erfolgen, dass die Narbenseite des Streifens b1 innerhalb der Wickellagen nach aussen oder innen gerichtet ist.
Falls der endlose Streifen b1 eine zylindrische Form aufweist (Fig. 3), wird die Spannung, mit welcher die einzelnen Wickellagen sich aufeinanderlegen, wegen des wachsenden Durchmessers des Wickels b nach aussen hin immer mehr zunehmen. Ein derartiger Keilriemen ist für sehr kleine Scheiben geeignet. Je nachdem man dem Streifen b1 nur die Form eines steilen (Fig. 3), oder weniger steilen Kegelstumpfes (Fig. 4) erteilt oder gar einen in sich geschlossenen ebenen Ring b2 als Wickelstreifen nimmt (Fig. 5), kann man die Vorspannung des Wickels b beliebig
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Der Keilriemen könnte auch derart ausgebildet sein, dass die Wickellagen bis in sein Innerstes reichen, wodurch sich die Seele a erübrigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Treibriemen, insbesondere Keilriemen, welcher aus einem vorteilhafterweise um eine Seele gewickelten Riemenmaterial hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickel aus Leder, zweckmässig von geringer Dicke, besteht.