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Die Röhrenverdampfer, deren Verdampferröhren nur das bei einem Durchlauf verdampfte Speisewasser zugeführt und am Ende als Dampf entnommen wird, enthalten in ihrem feuerbeheizten Teil nur wenig Wasser. Sie können infolgedessen in kurzer Zeit aufgeheizt werden und haben den Vorteil, dass sie explosionssicher sind. Ihr Betrieb ist aber in hohem Masse von dem zuverlässigen Arbeiten der Speisevorrichtung und einer schnellen Feuerregelung abhängig. Versagt die Speiseeinrichtung, so hört auch sofort die im Betrieb vorhandene, durch das strömende Dampf-Wasser-Gemisch und Dampf verursache Kühlung der feuerbeheizten Rohrwandfläche auf.
Es sind auch Röhrenverdampfer bekannt, die ausser der laufend eingespeisten, bei einem Durchlauf verdampften Wassermenge noch eine zusätzliche Wassermenge enthalten, so dass aus den in eine Trommel einmündenden Verdampferrohren ein Dampf-Wasser-Gemisch austritt und in der Trommel die Trennung des Dampfes von Überschusswasser stattfindet. Das Wasser fliesst durch Fallrohre einem unteren Sammelbehälter zu, von dem die Verdampferrohre ausgehen und in den das Speisewasser entsprechend der verdampften Menge eingespeist wird. Für die Ausbildung des bei diesem Röhrenverdampfer vorhandenen natürlichen Umlaufes durch die Verdampferrohre wirkt sich die Trägheit der verhältnismässig grossen Wassermenge auf der Fallrohrseite nachteilig aus.
Ferner erfordert das Dampfmachen beim Anheizen verhältnismässig viel Zeit, weil nicht das bei einem Durchlauf erwärmte Wasser sofort wieder den Verdampferrohren zufliesst, sondern dieses Wasser zunächst oben auf den Wasserinhalt der Fallrohre auftrifft und seine Bewegungsenergie verliert, während aus dem unteren Wasserbehälter frisches Speisewasser nachströmt. Es muss also erst ein verhältnismässig grosser Wasserinhalt bis zum Sieden erhitzt werden.
Um diese Nachteile zu vermeiden und den natürlichen Umlauf zu verbessern. sind nach der Erfindung die Verdampferrohre nach Dampfentnahme aus dem weiterströmenden Wasser zu Fallrohren weitergeführt, mit denen sie Umlaufglieder bilden, durch welche der umlaufende Wasserinhalt des Röhrenverdampfers in voneinander unabhängige Einzelumläufe aufgeteilt ist.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Strömungsgeschwindigkeit des von den Verdampferrohren zu den Fallrohren weiterströmenden Wassers für den Umlauf ausgenutzt wird. Da das von den Verdampferrohren hochgeführte Wasser stets sofort weitergeleitet wird, kann sich im oberen Teil der Verdampferrohre keine Wassersäule bilden, die das freie Abströmen des Dampfes hindert. Infolge der Aufteilung des Wasserinhalte des neuen Röhrenverdampfers in so viele kleine Teilmengen, wie Umlaufglieder vorhanden sind. ist an keiner Stelle des Verdampfers eine Wassermenge mit grossem Trägheitsmoment vorhanden. Je geringer der Strömungswiderstand in dem einzelnen Umlaufglied ist, desto beweglicher ist die kleine Teilwassermenge.
Es werden deshalb auch nur leichte Pul-
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der feuerbeheizten Verdampfungsflächen durch das strömende Wasser gesichert ist.
Infolge der günstigen Umlaufverhältnisse kann der an sieh kleine Wasserinhalt eines Umlaufgliedes ohne Gefahr in weiten Grenzen verändert werden. Bei grossem Wasserinhalt ist der Verdampfungsvorgang ähnlich wie in einemWasserrohrkessel mit natürlichemUmlauf. Der Wasserinhalt ist aber, bezogen auf die Heizfläche oder auf die Verdampfungsleistung, nur ein Bruchteil gegenüber normalen Wasserrohrkesseln. Bei mittlerem Wasserinhalt, welcher im Regelbetrieb vorhanden ist, ergibt sich ein Verdampfung-
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vorgang wie in einem Durchlauf Verdampfer mit Überschussspeisung. Je mehr der Wasserinhalt verringert wird, desto ähnlicher wird der Verdampfungsvorgang demjenigen eines einfachen Durchlauf Verdampfers.
Dieser weite Spielraum bezüglich des zusätzlichen Wasserinhaltes der Umlaufglieder ergibt eine für einen
Röhrenverdampfer sehr hohe Betriebssicherheit und ferner eine Gleichmässigkeit der Dampferzeugung auch bei stark vor-oder nacheilender Speise-und Feuerregelung.
Die Form der Umlaufglieder wird jeweils so gewählt, dass sie dem Umlauf in den Rohren den geringsten Widerstand entgegensetzt. Scharfe Richtungswechsel und Querschnittsänderungen sind vermieden, um die lebendige Kraft des in Bewegung gesetzten Dampf-Wasser-Gemisches nicht zu vernichten.
Die aus Steig-und Fallrohrteilen gebildeten einzelnen Umlaufglieder können voneinander unabhängig sein, so dass sich der Umlauf der einzelnen kleinen Teilwassermengen des Mittels in jedem Glied auch vollständig unabhängig für sich vollzieht. Diese Ausführungsform der Erfindung hat den Vorteil, dass der Umlauf durch die Vorgänge in Verdampferrohren, die andere Umlauf-und Beheizungsverhält- nisse haben, nicht gestört wird. Es findet also keine Ablenkung der Wasserströmung durch Absaugen von andern Verdampferrohren statt. Es ist aber auch angängig, einzelne Gruppen von Verdampferrohren mit gleichen Konstruktions- und Beheizungsverhältnissen an ein gemeinsames Fallrohr anzuschliessen.
Man kann auch die Glieder einer Verdampferrohrgruppe oder, schliesslich auch alle Glieder des Kessels für den Umlauf hintereinander schalten, indem man immer das Steigrohr des einen Umlaufgliedes mit dem Fallrohr des nächsten Gliedes und das Fallrohr des letzten Gliedes mit dem Steigrohr des ersten Umlaufgliedes verbindet. Auf diese Weise entsteht ein geschlossener Kreislauf durch die zusammengeschalteten Glieder hindurch. Der Umlauf des einzelnen Gliedes ist dann allerdings nicht mehr völlig unabhängig von dem Umlauf-der andern Glieder.
Es bleibt aber der Vorteil gewahrt, dass der Gesamtumlauf in einzelne Kreisläufe aufgeteilt ist und jedes Umlaufglied nur eine kleine, aber in weiten Grenzen veränderliche Teilwassermenge enthält und dass sich an keiner Stelle des Verdampfers eine grössere Wassermenge, die durch ihre Trägheit den Umlauf behindern würde, anstauen kann.
Bei dem neuen Verdampfer kann das Wasser nicht wie bei Wasserrohrkesseln mit Trommeln in diesen einen willkürlichen Weg nehmen, sondern läuft vielmehr selbsttätig dauernd entweder in jedem einzelnen Umlaufglied oder in einzelnen Gruppen solcher Glieder oder aber auch durch das ganze Rohrsystem um. Das Wasser muss dabei immer einen bei der Konstruktion von vornherein bestimmten Weg nehmen, wodurch die Gewähr gegeben ist, dass alle Rohre gleichmässig gekühlt sind. Da bei dem neuen
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gut gekühlt sind, kann die Heizfläche hoch belastet werden.
Der neue Verdampfer vereinigt somit wesentliche Vorzüge der bekannten Röhrendurehlaufver- dampfer und Wasserrohrkessel, ohne die erwähnten Nachteile dieser Kesselgattungen aufzuweisen.
Gegenüber den Durchlaufverdampfern zeichnet er sich hauptsächlich durch geringere Empfindlichkeit und erhöhte Betriebssicherheit aus. Er ist deshalb auch für Kohlenfeuerung und wegen seines geringen Gewichtes als Kessel für leichte Fahrzeuge, wie Triebwagen und Kraftwagen, besonders geeignet, kann aber auch als Spitzenleistungskessel in Kraftwerken vorteilhaft verwendet werden. Auch bei stark sehwankenden Belastungen, wie z. B. sie bei Triebwagen vorkommen, ist ein sicherer Betrieb ohne Verwendung verwickelter Regelorgane gesichert und ein weiter Spielraum im Wasserinhalt zwischen einem unerwünschten Wassermitreissen und unzulässiger Uberhitzung des Dampfes in den Umlaufgliedern vorhanden.
Man kann jedes Glied oder jede Gliedergruppe mit einem absperrbare Speisewasseranschluss versehen. Ordnet man die Speiseanschlüsse an der tiefsten Stelle der Glieder an, so können sie auch zum Abblasen oder Abschlämmen benutzt werden. Gegebenenfalls können mehrere Dampfabführungen und Speisewasserzuführungen der Glieder zu gemeinsamen Leitungen vereinigt werden. Wird in alle oder in einzelne der Glieder unmittelbar durch die Speisepumpe gespeist, so muss die Förderung der Pumpe je nach der Leistung des Kessels verändert werden, was von Hand oder automatisch geschehen kann.
Wegen der geringeren Empfindlichkeit des neuen Verdampfers kann dabei, wie bereits erwähnt, die Speisung bis zu einem gewissen Grade voreilen oder zurückbleiben. Auch beim Ausfall der Speisepumpe sind die Verdampferrohre nicht sofort gefährdet.
Es ist aber auch eine Ausführungsform der Erfindung möglich, bei der in die Speiseleitung ein Vorratsbehälter eingeschaltet ist. Dieser Behälter ist durch die Wasserzuführungsrohre, die in die Fallrohre einmünden, mit den Umlaufgliedern kommunizierend verbunden. Die Speisung erfolgt durch diesen Vorratsbehälter, und von diesem entnimmt jedes Glied das Speisewasser nach Bedarf. Infolgedessen wird sich der Wasserinhalt in den Röhren auch bei schwankender Speisung oder Belastung weniger schnell verändern. Der Wasserinhalt des Kessels wird auf diese Weise vergrössert, ohne dass ein störender Einfluss auf das Umlaufsystem ausgeübt wird. Ein solcher Behälter, an dem ein Wasserstandsanzeiger angebracht werden kann, wird vorteilhaft bei grösseren Kesseln mit mehreren parallel geschalteten Umlaufsystemen angewendet.
Der Wasserspiegel in dem Behälter kann ohne Gefahr für die Kühlung der einzelnen Glieder stärkeren Schwankungen unterworfen werden. Es können also dem mit dieser Einrichtung
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ohne dass Feuerung und Speisung sofort angepasst werden müssen, weil ja auch bei geringerem Wasserinhalt der Umlaufglieder die oberen beheizten Teile der Verdampferrohre noch gut gekühlt sind. Anderseits besteht die Möglichkeit, bei Kesseln mit Vorratsbehälter nur von Zeit zu Zeit zu speisen. Der Vorratsbehälter kann auch als beheizter Kesselteil ausgebildet werden.
Bei Dampferzeugern nach der Erfindung ohne Vorratsbehälter wird die Speisung zweckmässig durch zwei Temperaturmesser geregelt. Wird der Wasserinhalt zu gering, dann steigt die Temperatur des aus den Umlaufgliedern austretenden Dampfes. Wird zu viel Wasser zugeführt, dann fällt die Überhitzungstemperatur am Austrittsende des Überhitzers. Beide Vorgänge können als Impulse für die Regelung der Feuerung und Speisung nutzbar gemacht werden.
Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 die vereinfachte Darstellung eines Umlaufgliedes und Fig. 2 in grösserem Massstab als Beispielsausführung einen Schnitt durch den oberen Teil des Umlaufgliedes mit der Dampfableitung. Fig. 3 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Gruppe hintereinander-
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ein Ausführungsbeispiel der aus einem Behälter gespeisten Umlaufglieder. Fig. 5 zeigt einen lotrechten Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel des neuen Röhrenverdampfers. Fig. 6 zeigt einen Teil des zuge-
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die Verbindung des Steigrohres mit dem Fallrohr mit grossem Rohrbogen und unten mit kleineren Rohrbogen, aber an allen Stellen ohne scharfen Richtungswechsel ausgeführt, so dass ein Umlaufglied mit einem geschlossenen, störungsfreien Umlaufweg entsteht.
Wasser wird in das Fallrohr 2 durch eine Leitung 3 in der im Rohr vorhandenen Strömungsrichtung eingespeist. Der in dem Steigrohrteil erzeugte Dampf wird am oberen Ende des Umlaufgliedes, u. zw. an der Übergangsstelle zwischen Steigrohrteil und Fallrohrteil, abgeführt. Zu diesem Zweck sind in dem Verbindungsrohrstück 4 Löcher oder Schlitze 5 vorgesehen, die in ein auf das Rohrstück 4 aufgesetztes Ableitungsrohr 6 einmünden. Auf diese Weise steht für das Abscheiden des Dampfes aus dem strömenden Dampf-Wasser-Gemisch ein so langer Weg zur Verfügung, dass es möglich wird, aus dem strömenden Dampf-Wasser-Gemisch den Dampf abzuscheiden, ohne die Geschwindigkeit des in dem Gemisch enthaltenen Wassers wesentlich zu vermindern.
Zwischen dem Dampfableitungsrohr 6 und dem Fallrohr 2 ist noch ein Verbindungsrohr 7 vorgesehen, durch das etwaiges Niederschlagwasser oder vom Dampf mitgerissenes Wasser in das Fallrohr abfliessen kann.
Bei sehr hoher Heizflächenbelastung kann es vorkommen, dass von dem umlaufenden Wasser noch ein Teil des Dampfes in einen hinter der Dampfabscheidestelle liegenden Rohrabschnitt des Übergangsrohres 4 mitgerissen wird. Damit dieser mitgerissene Dampf zur Dampfabscheidungsstelle zurückströmen kann, ohne die Geschwindigkeit des weiterlaufenden Wassers zu beeinträchtigen, erhält für derartige hochbelastete Kessel der hinter der Dampfabscheidestelle liegende Rohrabschnitt des Umlaufgliedes vorteilhaft eine grössere lichte Weite.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind drei aus je einem Steigrohr und einem Fallrohr gebildete Umlaufglieder zu einer in sich geschlossenen Gruppe vereinigt. Das erste Steigrohr 1 ist mit dem nächstfolgenden Fallrohr 2 verbunden, dieses Fallrohr mit dem zweiten Steigrohr, dieses wieder mit dem nächsten Fallrohr, dieses Fallrohr mit dem dritten Steigrohr und dieses mit dem dritten Fallrohr, das zum ersten Steigrohr zurückführt. Gespeist wird durch die Leitung 3 nur in das in das erste Steigrohr 1 einmündende Fallrohr 2. Dagegen wird der Dampf am oberen Teil jedes einzelnen aus Steigrohr und Fallrohr gebildeten Umlaufgliedes durch ein Ableitungsrohr 6 entnommen. Es kann aber auch in jedes Fallrohr einer Gruppe gespeist werden.
Fig. 4 zeigt Umlaufglieder mit einem in die Speiseleitung eingeschalteten Vorratsbehälter 8. Der Wasserspiegel in diesem Behälter liegt tiefer als die Dampfentnahmestelle und auch niedriger als die obersten beheizten Stellen der Steigrohre 1 der Umlaufglieder. Vom unteren Teil des Behälters führen Speiseleitungen 9 zu den Fallrohren 2 der Umlaufglieder, deren Dampfableitungsrohre 6 in den oberen
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rohre der Umlaufglieder zu dem Vorratsbehälter geführt zu werden. Es muss nur ein Druckausgleich zwischen dem Vorratsbehälter und den Umlaufgliedern stattfinden können. Hiefür genügt gegebenenfalls ein Verbindungsrohr zwischen der Dampfableitung der Umlaufglieder und dem oberen Teil des Vorratsbehälters.
In Fig. 5 und 6 liegen die Steigrohre 1 der Umlaufglieder dicht nebeneinander und bilden den Mantel des Brennraumes 15. Die Umlaufglieder sind fortlaufend in der Weise hintereinander geschaltet, wie dies vorstehend bei Fig. 3 für eine aus drei Gliedern zusammengefasste Umlaufgruppe beschrieben ist. Sie ergeben eine kreisförmige in sich zurücklaufende Schlange. Die Speisung erfolgt in jedes dritte
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Fallrohr in der in diesem herrschenden Strömungsrichtung. Das Speisewasser wird in einen Ring 16 eingespeist, von dem Speiserohre 17 zu den betreffenden Fallrohren 2 führen. Der in den Steigrohren erzeugte Dampf wird am oberen Teil jedes Umlaufgliedes abgeschieden und durch Ableitungsrohre 18 einem Sammelring 19 zugeführt.
Von dem Ring 19 geht der Dampf durch eine Leitung 20 zu einem Über- hitze 21, der in einem sich an den Brennraum anschliessenden Heizzug 22 angeordnet ist. In dem Heizzug 22 liegt über dem Überhitzer 21 ein SpeÎsewasservorwärmer 23, von dem eine Leitung 24 zum Speisewasserring 16 führt.
In Fig. 7 ist der Speisewasservorwärmer mit 25 bezeichnet. Er ist als Verdampfungsvorwärmer ausgebildet. Die das Dampf-Wasser-Gemisch aus dem Vorwärmer 25 abführenden Rohre sind mit 26 bezeichnet. In diesen Rohren wird der Dampf ausgeschieden und durch Dampfableitungsrohre 27 in die
Steigrohre 1 der Umlaufglieder eingeführt. Hinter der Dampfabzweigungsstelle enthalten die an das Rohr 26 sich anschliessenden Rohre 28 von Dampf befreites Wasser, das in den Fallrohrteil 29 des Umlaufgliedes in der in ihm herrschenden Strömungsrichtung eingeführt wird. Die Umlaufglieder können beispielsweise ringförmig, wie in Fig. 5 und 6, oder auch an beiden Seiten eines rechteckigen Brennraumes angeordnet sein. Von jedem Umlaufglied wird oben der in ihm erzeugte Dampf in einen Dampfsammler 30 abgeführt.
Das Dampf-Wasser-Gemisch, das aus dem Verdampfungsvorwärmer austritt, könnte auch ohne vorherige Ausscheidung des Dampfes in die Steigrohrteile der Umlaufglieder eingeführt werden. Dadurch würde man auch schon eine Verbesserung des Umlaufes erreichen. Es kann aber auch ein Teil des Verdampfungssystems, z. B. eine von den andern Umlaufgruppen getrennte Umlaufgruppe, so ausgebildet werden, dass in diesem Verdampferteil ein höherer Druck aufrechterhalten werden kann als in den übrigen Teilen. Der auf diese Weise erzeugte Dampf höheren Druckes wird dem beheizten Steigrohrteil einzelner oder aller Umlaufglieder zugeführt, um den Umlauf zu verstärken.
In Fig. 8 wird der den Brennraum umschliessende Mantel durch eine in Form einer sechsgängigen Schraube gewickelte Rohrschlange gebildet. Die einzelnen Rohrschlangen dieses Mantels sind mit 31 bis 36 bezeichnet. Jede dieser sechs Rohrschlangen ist erfindungsgemäss mit einem unbeheizten Fallrohr zu einem Umlaufglied vereinigt, beispielsweise die Rohrschlange 31 mit einem Fallrohr 37. Die oberste Windung der Rohrschlange geht also ohne scharfen Richtungswechsel in das abwärts führende Fallrohr 37 über, und dieses ist am unteren Ende so abgebogen, dass es ohne scharfen Richtungswechsel zum unteren Eintrittsende des Schlangenrohres 31 ? führt. In dieser Weise bildet jedes Sehlangenrohr den Steigrohrteil eines Umlaufgliedes.
Der in diesem Steigrol rteil erzeugte Dampf wird am oberen Ende des Umlaufgliedes, u. zw. an der Übergangsstelle zwischen Steigrohrteil und Fallrohrteil, abgeführt. Mit 38 ist das Dampfableitungsrohr des Umlaufgliedes, zu dem das Steigrohr 31 gehört, bezeichnet. An die Dampfableitungsrohre der sechs Umlaufglieder schliessen sich Rohre an, in denen die Überhitzung des Dampfes erfolgt. Das an das Rohr 38 sich anschliessende Überhitzerrohr ist mit 39 bezeichnet. Der aus Rohrwindungen dieser Anschlussrohre gebildete Überhitzer 40 liegt bei dem gezeichneten Ausfübrungsbeispiel in einem an dem Brennraum sich anschliessenden Heizzug 41. Der aus den Umlaufgliedern des Verdampfersystems entnommene Dampf strömt also unmittelbar zum Überhitzer.
In Fig. 9 und 10 sind verschieden stark beheizte Umlaufglieder hintereinander geschaltet. In Fig. 9 sind als Steigrohre Schlangenrohre verwendet, die wieder in Form einer sechsgängigen Schraube gewickelt sind. Die am stärksten beheizten Schlangenrohre 44 bilden den Mantel des Brennraumes 43. Hinter die Umlaufglieder dieser am stärksten beheizten Steigrohre sind noch je zwei Umlaufglieder geschaltet, deren Steigrohre 45, 46 in gewissem Abstand konzentrisch zu den Rohren 44 liegen. Die Steigrohre 44 der ersten Umlaufglieder sind mit Fallrohren 47 verbunden, die zu den Steigrohren 45 der zweiten Umlaufglieder führen. Diese sind mit Fallrohren 4.
S verbunden, die zu den Steigrohren 46 der dritten Umlaufglieder führen, und diese wieder sind mit den Fallrohren 49 verbunden. die zu den Steigrohren 44 der ersten Umlaufglieder zurückführen. Der besseren Übersichtlichkeit wegen sind die Fallrohre 47, 48, 49 nur mit einfachen Linien gezeichnet, obwohl entsprechend den sechs Steigrohren auch sechs Fallrohre vorhanden sein würden. Es ist jedoch auch eine Ausführung möglich, bei der für jede der Steigrohrgruppen ein gemeinsames Fallrohr vorhanden ist, in das oben die sechs Steigrohre einmünden und das unten wieder in sechs Übergangsrohre aufgeteilt ist.
Bei dieser letzteren Ausführung wird die von jedem einzelnen Steigrohr zum Fallrohr überströmende Wassermenge vom Fallrohr aus wieder auf sämtliche Steigrohre verteilt, so dass ein gewisser Ausgleich zwischen den Strömungsverhältnissen der einzelnen Steigrohre stattfindet.
Der in den einzelnen Umlaufgliedern erzeugte Dampf wird am oberen Teil jedes Umlaufgliedes abgeleitet, wie die Pfeile 50, 51, 52 andeuten. Die Speisung erfolgt nur in die am stärksten beheizten Umlaufglieder, u. zw. zweckmässig in die zu den Steigrohren 44 zurückführenden Fallrohre 49, wodurch die in der Beschreibungseinleitung erläuterte wirksame Kühlung der am stärksten beheizten Rohre eintritt. Diese Speisung der Umlaufglieder ist bei 53 angedeutet. Die Heizgase treten am oberen Ende des Brennraumes 43 unterhalb einer Decke 54 in einen Heizzug 55 und von diesem am unteren Ende in einen Heizzug 56, der am oberen Ende mit dem Rauchabzug 57 in Verbindung steht.
Es ist ersichtlich, dass die den Brennraummantel bildenden Steigrohre 44 der ersten Umlaufglieder am stärksten beheizt sind und dass die Steigrohre 45 der zweiten Umlaufglieder, die einen die Heizzüge 55.
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der dritten Umlaufglieder von den schon abgekühlten Rauchgasen nur noch verhältnismässig schwach beheizt werden.
Werden die konzentrisch angeordneten Rohrschlangen, welche die Steigrol ! re der Umlaufglieder
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Rohrschlangen entsprechend ihrem grösseren Durchmesser die Steigung ab und die Länge einer Windung zu. Infolgedessen ist in den weiter aussen liegenden Rohrschlangen der Strömungswiderstand grösser. Um diesem Einfluss entgegen zu wirken und in den konzentrisch liegenden Rohrschlangen annähernd gleichen
Strömungswiderstand zu erhalten, kann man die Rohrschlangen, die grösseren Durchmesser haben, mit grösserer Gangzahl ausführen, also z. B. hinter die sechsgängige eine achtgängige und hinter diese eine zehngängige Rohrschlange schalten.
Dementsprechend ist das Fallrohr, das eine Rohrschlange mit der nachgeschalteten Rohrschlange verbindet, am unteren Ende in so viele Ubergangsrohre aufzuteilen, wie die nachgeschaltete Rohrschlange Gänge hat.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10 und 11 sind wieder drei Gruppen verschieden stark beheizter Steigrohre vorhanden, die mit ihren zugehörigen Fallrohren zu Umlaufgliedern vereinigt sind. Die Steigrohre sind in der Weise um einen Brennraum 60 angeordnet, dass die im Brennraum von unten nach oben ziehenden Heizgase durch die von den Steigrohren gebildeten Rohrreihen hindurehstreichen. Die der Brennraumachse zunächst liegenden Steigrohre 61 sind am stärksten, die mehr zurückliegenden Steigrohre 62 weniger stark und die am weitesten zurückliegenden Steigrohre 63 am schwächsten beheizt.
Die zugehörigen, an ihren unteren Enden mit den Steigrohren 61, 62, 63 verbundenen Fallrohre sind mit 64, 65, 66 bezeichnet. Alle Steig- und Fallrohre sind in der aus Fig. 11 ersichtlichen Weise hintereinander geschaltet, so dass sie eine fortlaufende Rohrschlange bilden. Eingespeist wird in die Fallrohre 64, die zu den am stärksten beheizten Steigrohren 61 führen, so dass diese, wie das oben erläutert ist, die grösste Wassermenge erhalten. Von jedem aus Steigrohr und Fallrohr gebildeten Umlaufglied wird am oberen Teil der Dampf aus dem Wasserstrom ausgeschieden und abgeleitet. Ein solches Dampfableitungsrohr ist in Fig. 10 mit 67 bezeichnet und die an ein Fallrohr 64 angeschlossene Speiseleit ung mit 68. Die Um- laufglieder 61, 64 sind etwas höher als die Umlaufglieder 62. 65 und diese wieder etwas höher als die Umlaufglieder 63,66.
Der Scheitel des Umlaufweges liegt also in dem stärker beheizten Glied höher als in dem ihm nachgeschalteten schwächer beheizten Gliede, in dem das Dampf-Wasser-Gemisch somit etwas weniger hoch zu heben ist. Dadurch ist dem Umstand Rechnung getragen, dass die Auftriebskraft in den am stärksten beheizten Steigrohren am grössten ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Röhrendampferzeuger. der ausser der laufend eingespeisten, bei einem Durchlauf verdampften Wassermenge noch eine zusätzliche Wassermenge enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser aus den Verdampferrohren, nachdem der Dampf entnommen ist. zu Fallrohren weiterströmt, von denen es den Verdampferrohren wieder zugeleitet wird, so dass in dieser Weise Umlaufglieder gebildet sind, durch welche der umlaufende Wasserinhalt des Röhrendampferzeugers in voneinander unabhängige Einzelumläufe aufgeteilt ist.