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Verfahren zur Herstellung von mittelbar zu heizenden Kathoden für elektrische Entladungsgefässe.
Als Heizkörperform für mittelbar zu heizende Kathoden findet die Wendel vielfach Anwendung.
So sind z. B. fast alle Kathoden für höhere Heizspannungen mit wendelförmigem Heizkörper ausgerüstet.
Aber selbst die Kathoden für niedrige Heizspannungen, wie 4 bis 6 Volt, enthalten heute vielfach Wendeln, insbesondere Kehrwendeln (bifilar gewickelte Wendeln) als Heizkörper. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Wendelform gestattet, in der Kathode in einfacher Weise eine grosse Heizoberfläche unterzubringen und dadurch die Arbeitstemperatur des Heizkörpers niedrig zu halten. Als Kehrwendel ausgebildet hat sie noch den Vorteil, dass sie frei von elektrischen und magnetischen Störwirkungen ist.
Der allgemeinen Anwendbarkeit der Wendel steht nun in vielen Fällen ihre verhältnismässig geringe Formbeständigkeit entgegen. Verlagerungen von Windungen während des Einbaues und auch noch während des Betriebes verursachen oft hohen Ausschuss oder frühes Durchbrennen der Wendel. Man half sich dagegen bisher in der Weise, dass man die Wendelauf einem Dorn aus nicht leitenden Oxyden anordnete, sie darauf mit Aufschlämmungen dieser Oxyde in geeigneten Flüssigkeiten überzog und dann durch eine Brennbehandlung zu einem starren Gebilde verfestigte. Derartige Heizkörper sind den nicht weiter verfestigten nackten Heizwendeln wesentlich überlegen und haben sich vielfach bewährt. Es ist nun aber nicht möglich, in allen Fällen das beschriebene Verfahren anzuwenden. Handelt es sich z.
B. um Wendeln mit einem Durchmesser unter 0'4 mm, so sind dafür die Dorne aus Isoliermasse nur schwer oder überhaupt nicht herstellbar. Die Festigkeit der Dorne ist dann ausserdem so gering, dass sie zur Halterung der Wendel während des Überziehens mit Nichtleitermasse nicht mehr zu gebrauchen sind. Man musste deshalb bisher von der Verwendung von wendelförmigen Heizkörpern mit kleinem Dorndurchmesser besonders auch von Kehrwendeln dieser Art absehen.
Der Erfindungsgedanke der Anmeldung besteht nun in einem Verfahren, wendelförmige Heizkörper auch von kleinstem Dorndurchmesser in einfacher Weise mit Nichtleitermassen zu überziehen und dann zu verfestigen. Nach dem Verfahren der Erfindung werden die wendelförmigen Heizkörper vor dem Überziehen mit der Nichtleitermasse auf Dorne aus Stoffen gezogen, deren Herstellung auch bei kleinen Durchmessern nicht schwierig ist und die sich durch geeignete Behandlungen leicht rückstandslos entfernen lassen. Gute Erfolge sind mit Fäden aus Zellulose, Acetyl-, Nitrozellulose, Seide usw. erzielt worden. Die mit Nichtleitermasse überzogenen Heizkörper können wie folgt hergestellt werden : Man wickelt entweder den Heizdraht auf einen Nitrozellulosefaden, auf. oder man zieht in die bereits fertige dornlose Wendel einen Nitrozellulosefaden ein.
Vorteilhaft lässt man dabei den Faden an beiden Wendelenden herausragen, um ihn für die Halterung des Heizkörpers beim Überziehen zu verwenden. Das Überziehen mit Isoliermasse wird bei möglichst straff gespanntem Faden in üblicher Weise, z. B. durch Besprühen, Bestreichen oder durch Tauchen mit geeigneten Aufschlämmungen, ausgeführt. Man schneidet nun die überstehenden Zellulosefadenenden ab und glüht den Körper dann in Wasserstoff oder in andern den Heizdraht nicht angreifenden Gasen so hoch, dass sich die Nitrozellulose, Acetylzellulose oder sonst angewandte Stoffe zersetzen und die Nichtleitermasse auf dem Heizkörper festbrennt. Man kann aber auch die Zersetzung des Nitrozellulosefadens und das Festbrennen unmittelbar in der Röhre vornehmen, ohne dass im allgemeinen Störwirkungen zu bemerken sind.
Bei Wendeln von stärkerem Dorndurchmesser ist es vorteilhaft, Hohldorne aus den angeführten Massen zu verwenden, um möglichst wenig flüchtige
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Stoffe bei der Entfernung zu entwickeln. Bei Verwendung von sehr dünnen Zellulose-oder Seidenfäden kann es vorteilhaft sein, diese Fäden vor dem Bewickeln oder Einziehen mit einer dünnen Versteifungschicht, zweckmässig gleich aus der zu verwendenden Nichtleitermasse, zu überziehen, wodurch die Fäden eine grössere Steifigkeit bekommen und sich dann gegebenenfalls leichter in die Wendeln einführen lassen.
Ist die aufgetragene und festgebrannte Schicht nicht stark genug, um dem Heizkörper genügend. Festigkeit zu verleihen, so kann es vorteilhaft sein, durch Verwendung eines den Raum nicht ausfüllenden Dorns (z. B. eines gekordelten Seidenfadens) und Ausfüllen der Zwischenräume mit Nichtleitermasse, diese auch in das Innere der Wendel zu bringen. Eine ähnliche Wirkung hat auch die Verwendung eines Fadens, der wesentlich dünner ist als der Dorndurchmesser der Wendel. Überzieht man ein derartiges Gebilde in üblicher Weise, so entsteht zwischen Wendel und Faden ein rohrförmiger Körper, der dem Heizkörper grosse mechanische Festigkeit nach dem Brennen verleiht.
Bei Verwendung von Dornen aus Nitrozellulose, Acetylzellulose und-ähnlichen Stoffen ist es auch möglich, die Dorne nach dem Überziehen durch Behandeln mit geeigneten Lösungsmitteln, wie Amylacetat, Aceton usw., in einfacher Weise zu entfernen.
Selbst bei Heizwendeln, die eine derartig grosse lichte Weite haben, dass die Unterbringung eines Dorns aus Nichtleitermasse keine Schwierigkeiten bereitet, ist es vielfach vorteilhaft, das beschriebene Verfahren anzuwenden, da durch Einsparen des Dornes die Wärmeaufnahme der Kathode kleiner wird, was eine Verkürzung der Anheizzeit bedingt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mittelbar zu heizenden Kathoden für elektrische Entladunggefässe mit wendelförmigen Heizkörpern und fest an dem Heizkörper sitzenden Nichtleiterschichten, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufbringen des Nichtleiters auf den Heizkörper ein Faden aus organischen Stoffen, wie Zellulose, Nitrozellulose, Seide od. dgl., in die Wendel eingebracht wird und nach dem Aufbringen des Nichtleiters der eingebrachte Faden durch geeignete Behandlung z. B. Glühen oder Herauslösen mit Lösungsmitteln, entfernt wird.