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Leisten, insbesondere zur Herstellung von Schuhen, vorzugsweise Stoffwendeschuhen.
Die Erfindung bezieht sich auf Leisten zur Herstellung von Schuhen, insbesondere Stoffwende- schuhen. Im Gegensatz zu einem Lederoberteil kann ein Stoffoberteil weder nachgeben noch gestreckt werden, und dennoch muss bei der Herstellung des Schuhes der Leisten, insbesondere der Fersenteil desselben, dessen Breite in einem gewissen Abstand von seiner Sohlenfläche grösser ist als die Öffnung im Oberteil des Schuhes, beim Wideraufbringen des Schuhes auf den Leisten durch die Öffnung in den engen Absatzteil eingebracht werden.
Es sind nun Schuhleisten zur Herstellung von Schuhen bekannt, die schräg nach vorn in einen
Zehenteil und einen Fersenteil gespalten sind, welche miteinander durch einen geschlitzten Lenker ver- bunden werden. Diese bekannten Leisten werden nun gemäss der Erfindung dadurch dem oben ange- führten Zweck dienlich gemacht, dass der äusserste Abstand der Drehpunkte des die beiden Leistenteile verbindenden Lenkers und dessen Lage (bei geschlossenem Leisten) zum vorzugsweise gestuften Spalt so gewählt sind, dass der Fersenteil vor Einbringen des Leistens entweder über den Zehenteil vor- geschwenkt oder mit seiner Sohlenfläche zum Anliegen gegen die Spaltfläche des Zehenteiles gebracht werden kann, wobei die Fersenkante ungefähr die Verlängerung der Sohlenfläche des Zehenteiles bildet.
Je nachdem, für welche der beiden Verstellmöglichkeiten der Leisten nun ausgebildet ist, kann man den
Fersenteil entweder nach oder zugleich mit dem Einführen des Zehenteiles unter Vortritt seiner Sohlen- kante bzw. der Fersenkante (mit Keilwirkung) zwischen die Ränder des Schuhoberteiles ohne Ver- zerrung derselben einbringen.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Leistens ist es also möglich, den Schuh dicht anliegend über den Leisten zu spannen, da man die Gewissheit hat, dass man ihn auch beim Wiederauf- spannen ohne Risse oder Beschädigungen auf den Leisten aufbringen kann. Es können daher mit diesem
Leisten Schuhe mit äusserst genauer Passform und besonders gutem Griff, d. h. einer möglichst kleinen Oberteilöffnung im Verhältnis zur Sohlenfläche des Schuhes, hergestellt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Leistens gemäss der Erfindung, u. zw. zeigen die Fig. 1-3 die aufeinanderfolgenden Phasen beim Einbringen des Leistens in den Schuh, während die Fig. 4 eine von der Stellung gemäss Fig. 1 abweichende Ausgangsstellung des Leistens vor dem Ein- bringen in den Schuh darstellt, die ebenfalls ein klemmfreies Einführen des Fersenteiles gestattet.
Der vorzugsweise aus Holz bestehende Leisten ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich, schräg nach vorn und gestuft gespalten und umfasst im wesentlichen einen Zehenteil 1 und einen Fersenteil 2.
Gemäss einer bevorzugten. Ausführungsform beträgt die Neigung des Spaltes gegen die Waagrechte zirka
260 (Winkel C), die Neigung gegen die Fersensohle zirka 139 (Winkel A) und die Neigung der letzteren gegen die Waagrechte zirka 150 (Winkel B) (Fig. 3). Die im Spalt vorgesehene Stufe wird dabei vorzugs- weise rechtwinkelig ausgebildet. Der Zehenteil 1 ist mit dem Fersenteil 2 durch einen Lenker 3 ver- bunden, der an den beiden Teilen durch Zapfen 4 und 5 oder auf andere Weise angelenkt ist. Dieser
Lenker kann dabei in Schlitzen 6 des Zehen-und Fersenteiles spielen. Um dem Fersenteil 2 auch eine gleitende Bewegung gegenüber dem Zehenteil zu ermöglichen, weist der Lenker 3 einen Schlitz 7 auf, den der Drehzapfen 5 durchsetzt.
Wie die Zeichnung zeigt, ist der Schlitz 7 an dem dem Zehenteil zugewandten Ende des Lenkers J vorgesehen. Er könnte aber auch an dem dem Fersenteil zugewendeten
Ende ausgebildet und vom Zapfen 4 durchsetzt sein. Schliesslich wäre es auch möglich, je einen Schlitz 7 an beiden Enden des Lenkers 3 vorzusehen.
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Gemäss einem besonderen Kennzeichen der Erfindung ist zwischen den Leistenteilen ein von Hand aus mittels eines Schlüssels zu betätigendes Trieborgan für die Bewegung des Fersenteiles in und aus seiner Spannstellung vorgesehen. Dieses Trieborgan besteht vorzugsweise aus einer bei 5 am Zehenteil 1 angelenkten Hülse 8 mit Innengewinde, in welches das Aussengewinde eines in Rist 10 des Fersenteiles 2 drehbar gelagerten Bolzens 9 eingreifen kann. Der Bolzen 9 ist dabei mit Bunden 11 versehen,
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des Bolzens eingreift. Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich dadurch, dass man, wie die Zeichnung veranschaulicht, die Gewindehülse 8 gleichzeitig mit dem Lenker 3 an den Bolzen 5 anlenkt.
Bringt man den Bolzen 9 mit der Hülse 8 in Eingriff, so kann der Fersenteil 2 durch Verdrehen des Bolzens 9 bzw. Verschrauben desselben in der Hülse 8 aus der Stellung gemäss Fig. 2 in die Stellung gemäss Fig. 3 verschoben werden. In dieser letzteren stellen dann die Hülse 8 und der Bolzen 9 durch ihren Gewindeeingriff eine starre Verbindung des Zehenteiles mit dem Fersenteil dar. Um dabei eine seitliche Verschiebung der beiden Leistenteile zu verhindern, sind am Fersenteil zwei Zapfen 14 vorgesehen (in der Zeichnung ist nur einer zu ersehen), welche in Ausnehmungen 15 des Zehenteiles eingreifen. Die Schwenkbarkeit der Hülse 8 kann durch in der Zeichnung nicht dargestellte Anschläge so begrenzt werden, dass der Bolzen 9 stets leicht mit ihr in Eingriff treten kann.
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, konnte die Hülse 8 natürlich ebensogut im Fersenteil und der Bolzen 9 im Zehenteil gelagert sein. Bei einer solchen Anordnung wird man das äussere Ende der Hülse vierkantig oder in anderer Weise so ausgestalten, dass ein Schlüssel zum Verdrehen der Hülse angreifen kann.
Der Vorgang beim Einbringen des Leistens in einen Halbschuh ist nun folgender : Der Fersenteil 2 wird vor Einbringen des Leistens in den Schuh mit seiner Sohlenfläche 19 zum Anliegen gegen die schräge Spaltfläche 20 des Zehenteiles gebracht. Nun wird der Zehenteil unter Verwendung des Fersenteiles als Handgriff in den Schuh eingeführt, bis er die Lage gemäss Fig. 1 erreicht hat. In dieser Stellung des Zehenteiles hat die Grundkante 21 und ein Teil der rückwärtigen Kante 22 (Fersenkante) des Fersenteiles unter Vermittlung der an diesen Stellen wahrzunehmenden Keilform des Fersenteilmantels den Rand 23 der Öffnung des Oberteiles, ohne denselben stark zu verzerren, passiert und befindet sich bereits im Schuh.
Nun wird der Fersenteil durch Druck auf den Rist 10 desselben in die Lage gemäss Fig. 2 verschwenkt, bis der Bolzen 9 mit der Hülse 8 in Eingriff kommt. Durch Verdrehen des Bolzens 9 mittels der Handkurbel wird nun der Fersenteil 2 allmählich aus der Stellung gemäss Fig. 2 in die Stellung gemäss Fig. 3 verschoben, in welcher der Ferse-und der Zehenteil des Leistens bei geschlossenem Leistenspalt dicht am Schuh anliegen.
Um den Leisten nach vollendetem Arbeitsgang aus dem Schuh zu entfernen, wird die Schraubverbindung 8, 9 gelöst, wodurch der Fersenteil nach vorne verschoben bzw. verschwenkt wird und wieder in die Lage gemäss Fig. 2 gelangt, aus welcher er in die Stellung gemäss Fig. l gekippt werden kann. Aus dieser Stellung kann dann der Leisten leicht aus dem Schuh entfernt werden, ohne den Schuhoberteil, insbesondere aber den Rand 23 seiner Öffnung, zu verzerren, zu strecken oder zu spannen.
Gemäss Fig. 4 ist es aber auch möglich, ebenfalls durch entsprechende Anordnung des Lenkers 3 zum Spalt (bei geschlossenem Leisten) und Wahl der äussersten Entfernung der Lenkerdrehpunkte, den Leisten so auszubilden, dass sein Fersenteil 2 über den Zehenteil nach vorn geschwenkt werden kann. Wird der Leisten in dieser Stellung in den Schuh eingeführt, so wird, wenn der Zehenteil in seine Endlage (s. z. B. Fig. 1) gebracht ist, der Fersenteil noch vollkommen ausserhalb der Oberteilöffnung liegen. Verschwenkt man nun den Fersenteil, so dass er ungefähr in die Lage gemäss Fig. 1 kommt, so wird dabei durch Vermittlung der keilförmigen Stellen des Fersenteilmantels an seiner Grundkante 21 und an der Fersenkante 22 ebenfalls ein Verzerren der Oberteilöffnung vermieden.
Der einzige Unterschied gegenüber dem oben beschriebenen Verfahren besteht also dabei darin, dass hier der Fersenteil nicht gleichzeitig mit dem Zehenteil in den Schuh eingeführt, sondern erst nach Einführen des Zehenteiles eingebracht wird.
Durch die beiden oben geschilderten Einstellmöglichkeiten des Fersenteiles und die damit verbundenen besonderen Gebrauchsweisen des Leistens bei dessen Einbringen in Stoff-oder Lederschuhe und insbesondere durch die Heranziehung der Keilwirkung bestimmter Stellen des Fersenteiles erhält man, wie schon eingangs erwähnt, Schuhe, die beim Gebrauch ein viel besseres Anpassungsvermögen an den Fuss aufweisen als die bisher hergestellten Schuhe, weil der erfindungsgemässe Leisten aus dem Schuh herausgenommen und wieder in denselben eingebracht werden kann, ohne den Schuh am Rande des Oberteiles zu überdehnen. Mittels des Leistens gemäss der Erfindung aufgeleistete Schuhe haben daher eine besonders gute Passform.
Obwohl die Verwendung des Leistens bei der Erzeugung insbesondere von Wendeschuhen und Wendehalbschuhen erläutert wurde, ist die Erfindung auch für alle andern Arten von Schuhen gleich gut und mit denselben Vorteilen anwendbar.
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