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Verfahren zur Herstellung von Platten, insbesondere Anoden, aus elektrolytisch abgeschiedenem
Metall.
Die Verwendung von elektrolytisch niedergeschlagenen Metallplatten, insbesondere von Nickelplatten, hatte bisher stets den grossen Nachteil, dass sich bei diesen Platten, falls sie durch einen mechanischen, chemischen oder galvanischen Prozess beansprucht wurden, immer wieder eine Art Zerbröckelung und Verschieferung zeigte.
Nicht nur, dass solche Platten für eine weitere mechanische Verarbeitung gänzlich unbrauchbar waren, hatten. sie als Anoden in einem galvanischen Bade den Nachteil, dass der Strom seinerseits Schichten abspaltete, so dass grössere Teile ausser Kontakt kamen und in den Schlamm gingen.
Auch dort, wo man versuchte, bearbeitete Metallplatten als Anoden in das Bad zu hängen, traten diese Missstände auf.
Somit war es bis jetzt nicht möglich, elektrolytisch niedergesellagene Metallplatten, insbesondere aus Nickel, als Anoden, geschweige denn als bearbeitbare Anoden, mit Vorteil zu verwenden.
Es braucht aber nicht auseinandergesetzt zu werden, dass diese Aufgabe sehr wertvoll ist, da elektrolytisch niedergesel-lagene Metallplatten die einfachste Ausgangsform für jede Weiterverarbeitung, insbesondere für die Überführung in die sogenannte Wabenform der Kantenanode durch Einschneiden und Strecken nach Art der Streckmetallherstellung sind und sie im Gegensatz zur gegossenen Metallplatte besonders rein, auch infolge ihres Wasserstoffgehaltes für viele Verwendungszwecke sehr brauchbar sind.
Es wurde nun gefunden, dass für alle diese Verwendungszwecke die innere Struktur eine Rolle spielt und man elektrolytisch niedergeschlagene Metallplatten doch mit Vorteil verwenden kann, wenn man sie strukturell gleichmässig gestaltet, insbesondere vermeidet, dass die als Grundlage für den elektrolytischen Metallniederschlag erforderliche Folie in der Platte bzw. in deren Mitte verbleibt.
Jede Elektroplattierung kommt bekanntlich so zustande, dass man eine Folie in das Bad einhängt, auf welcher sich dann beiderseits der Niederschlag abscheidet, so dass die Folie die Mittelschicht der erzeugten Platte bildet.
Die Folie ist meist ein gewalztes Blech, dessen Struktur von derjenigen der aufplattierten Schichten ganz wesentlich abweicht.
Nach der Erfindung kann man nun derart verfahren, dass man bereits die Folie aus elektrolytisch niedergeschlagenem Metall bestehen lässt, was aber gewisse technische Schwierigkeiten bietet. da gleichmässige dünne Niederschläge grösseren Umfanges schwer herzustellen sind. Auch kann man so verfahren, dass man das Niederschlagen des Metalles nur einseitig erfolgen lässt, so dass die Folie eine Aussenschicht der Verbundplatte bildet, was jedoch praktisch auch wieder kompliziert und teuer ist und sich nicht immer durchführen lässt.
Von besonderem Vorteil ist es aber, die normalen zweiseitig niedergeschlagenen Metallplatten längs-der Folie aufzuspalten.
Hiezu bedient man sich einer die Schichten der Verbundplatte gegenseitig verschiebenden Behandlung, am besten einer Walzung od. dgl.
Schickt man eine zweiseitig niedergeschlagene Metallplatte durch ein Walzenpaar, so werden die beiden Auflageschichten gegeneinander bzw. gegen die Folie verschoben, namentlich auch weil die beiden Oberflächen in verschiedenem Masse rauh, mit Warzen und kleinen Erhöhungen besetzt sind. Durch diese Verschiebung trennen sich die Schichten voneinander. Aus einer Platte mit der Gesamtstärke von
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etwa 12mm Dicke werden also zwei Platten von etwa 5 bis 7 mm Dicke, an deren einer in der Regel die Folie eventuell haften bleibt, aber nur als Aussenschicht, die nicht mehr stört.
Die beiden Walzen laufen vorzugsweise mit verschiedener Geschwindigkeit. Statt der Walzung kann man auch andere mechanische Beanspruchung wie Biegung, Abkantung, Abscherung od. dgl. zum Bewirken oder Einleiten der Spaltung verwenden.
Die so aufgespaltenen Platten lassen sich nun ohne Schädigung weiter verarbeiten, 1. dünner auswalzen, 2. wabenartig ausstrecken od. dgl. oder 3. als Anoden direkt verwenden ; zweckmässig erwärmt man sie vor Weiterverarbeitung so, dass sie den in ihnen chemisch oder physikalisch gebundenen im Übermass vorhandenen Wasserstoff (insbesondere bei Nickel) vorwiegend abgeben. Die Struktur der Platten wird dann merklich weicher.
Hiebei muss man nach Möglichkeit den Zutritt von andern Gasen, insbesondere von Kohlenoxyd vermeiden und glüht deshalb entweder im Vakuum oder erwärmt in einem hochsiedenden Ölgemisch oder in einer Salzschmelze.
Bei Metallplatten, welche reichlich Wasserstoff oder andere Gase enthalten, kann das Austreiben der letzteren mit Hilfe von Erwärmung zur Erleichterung bzw. Einleitung der Aufspaltung bzw. zur Verlockerung benutzt werden.
Von diesem Gesichtspunkt aus ist ein rasches Erwärmen zweckmässig.
Der Aufspaltung kann mit Vorteil bereits dadurch vorgearbeitet werden, dass man die in das Bad zur Herstellung der Ausgangsplatte hineinzuhängende Folie etwas anoxydiert oder nicht vollkommen entfettet, wodurch die sich niederschlagenden Metallschichten in keinem zu innigen Kontakt mit ihr kommen.
Das oben erwähnte zum Entfernen des Wasserstoffes zweckmässige Glühen oberhalb Rotglut verfestigt das Gefüge, z. B. bei Elektrolytkupfer derart, dass man das Material auch kalt weiter verarbeiten kann, wie es beim Streckmetallverfahren notwendig ist.
Für die Verwendung als Anode ist es aber von Vorteil, wenn ein gewisser Überschuss von Wasserstoff vorhanden ist, um zu vermeiden, dass die Anode passiviert wird.
Daher werden die ausgeglühten Anoden nach dem Strecken od. dgl. nachträglich noch bei niedrigerer Temperatur im Wasserstoffstrom geglüht, u. zw. so, dass der Wasserstoff im Überschuss vorhanden ist. Auf diese Weise sättigen sich die Anoden wieder mit Wasserstoff.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Platten, insbesondere Anoden, aus elektrolytisch abgeschiedenem
EMI2.1
darauf abgeschiedenen Metall bestehenden Platten, vorzugsweise durch Walzung zwischen zwei mit ver- schiedener Geschwindigkeit laufenden Walzen, entlang des Mutterbleches abgespalten werden und letzteres nach Möglichkeit abgezogen wird.