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Skibindung.
Es sind Skibindungen bekannt geworden, die es gestatten, fallweise einen Schrägzug einzuschalten, der den Absatz des Skistiefel gegen den Ski zieht, und fallweise ermöglichen, diesen Sehrägzug auszuschalten.
Diese Bindungen verwenden für gewöhnlich Federn, Lederriemen, Gummi, Drahtseil und ähnliches, um einerseits den Schuh in den Backen zu drücken, also einen Horizontalzug auszuüben, anderseits um die Ferse des Fusses auf den Ski niederzuhalten, also einen Schrägzug auszuüben. Um den Schrägzug beim Aufwärtsgehen zu vermindern, ist der Angriffspunkt der diesen Schrägzug bewirkenden Bindungsteile verstellbar. Bei den meisten Konstruktionen ist es jedoch unmöglich, den Schrägzug ganz auszuschalten, eine ansehnliche Vertikalkomponente dieser Kraft bleibt immer übrig. Dies erschwert das Aufwärtssteigen. Ein weiterer Nachteil dieser Arten von Bindungen ist es, dass die Umschaltung in vielen Fällen nur durch Aushängen, Verkürzen oder Verlängern der Bindung und Wiedereinhängen erreicht werden kann.
Die vorliegende Erfindung gestaltet die Bindung derart aus, dass durch Verwendung einer geeigneten Vorrichtung am Skibaeken selbst oder einer selbständigen Vorrichtung, die am Skibacken oder direkt am Ski befestigt ist, der Schrägzug ganz oder teilweise ein-bzw. ausgeschaltet werden kann. Bei Einschaltung des Schrägzuges wird der Angriffspunkt der Bindung der Skiseitenfläche genähert und bei Ausschaltung von der Skiseitenfläche entfernt. Die Umschaltung wird auf einfache Art und Weise ohne Aushängen und Ändern der Länge von Bindungsteilen ausgeführt.
Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist es, dass die Bindung so ausgeführt ist, dass die Bindungsteile, welche die Ferse fassen, leicht abgenommen werden können. Dies kann man z. B. durch Anwendung eines besonders konstruierten Scharniers erreichen, weiters, dass die Bindung in den Verwendungslagen unverrückbar festgehalten werden kann.
Die Zeichnungen zeigen die Bauart und Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes. Fig. 1, 2 und 3 zeigen den Aufriss, Kreuzriss und Grundriss des Erfindungsgegenstandes, dargestellt als eine gekröpfte und geschlitzte Führungsleiste. Fig. 4 zeigt den Ausschnitt eines Skis in Seitenansicht, der das erfindungsgemässe Scharnier trägt. Fig. 5 zeigt den Ski im Querschnitt und das Scharnier in den Verwendungslagen. Fig. 6 ist die Draufsicht auf diese Bindung. In Fig. 7 a und 7 b ist im Kreuzriss ein doppelt gekröpftes Scharnier in den Verwendungslagen dargestellt. Fig. 8,9 a, 9 bund 10 zeigen
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Teile gebildet wird und unter Umständen aushängbar ist. Fig. 13 ist der Querschnitt durch, Fig. 14 die Draufsicht auf ein Scharnier, bei dem der gekröpfte Teil aus dem Scharnier ausgehängt werden kann.
In Fig. 15 ist die Draufsicht auf ein Scharnier gezeichnet, das in jeder Lage unverdrehbar festgehalten werden kann. In Fig. 16 und 17 ist in Ansicht bzw. Draufsicht ein Scharnier gezeichnet, bei dem das Verbindungsglied zwischen Scharnier und den elastischen Bindungsteilen in diesen drehbar gelagert ist.
In Fig. 1, 2 und 3 ist gezeigt, wie die Umschaltung von Schrägzug auf reinen Horizontalzug durch Verwendung einer gekröpften Führungsleiste, die seitlich am Ski 1 befestigt ist, erreicht werden kann.
Das Verbindungsglied 3 zwischen der Führungsleiste 5 und der Feder 4 kann in dem Schlitz 6 senkrecht zur Skioberfläche bewegt werden. In der gezeichneten Lage, in der sich das Glied 3 im oberen Teil 7 des Schlitzes 6 befindet, ist der Schrägzug der elastischen Bindungsteile ausgeschaltet. Es wird bloss
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ein Horizontalzug ausgeübt, der den Schuh in den Bindungsbacken drückt. Verschiebt man das Glied 3 so, dass es im Teil 8 der Führungsleiste 5 angreift, so ist der Schrägzug der Bindung eingeschaltet. Der
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zur Skioberfläche stehen.
In Fig. 2 ist deutlich zu sehen, wie bei der Verschiebung des Verbindungsgliedes 3 nach abwärts dieses eng an die Skiseitenfläche zu liegen kommt, um einerseits eine Fahrthemmung zu vermeiden, anderseits die mechanische Beanspruchung bei der Fahrt möglichst klein zu halten. Die Fortsetzungen 7 und 8 des Schlitzes 6 können auch dazu verwendet werden, die elastischen Bindungsteile aushängbar zu machen. Das Glied 3 ist zweimal rechtwinkelig zu einem Haken 9 abgebogen, der leicht durch den Sehlitzfortsatz f bzw. herausgenommen werden kann.
In Fig. 4 ist der Erfindungsgegenstand als Scharnier ausgebildet. Die Umschaltung von Schrägzug auf reinen Horizontalzug wird durch den gekröpften Teil 6 des Scharniers bewirkt. Die vollen Linien geben die Verwendung der Bindung beim Aufwärtsgehen an, hingegen die strichlierten Linien die Stellung des Scharniers für das Abfahren. Das Scharnier ist beispielsweise gleich hinter dem Skibacken 2 aufgeschraubt. An dem gekröpften Teil 6 ist mittels eines Verbindungsgliedes 3 die Feder 4 befestigt und zeigt die Abbildung, dass in diesem Falle der Federzug in Richtung 8 wirkt, also parallel zum Ski zieht und bloss den Schuh in den Backen 2 3 hineindrückt, er übt aber keinerlei Schrägzug auf den Stiefel aus.
Dreht man den Scharnierteil 6 um 1800 nach aussen und unten herum (s. auch Fig. 5), so kommt man zur Abfahrtslage der Bindung. In diesem Falle ist durch die gestrichelten Linien gezeigt, wie der Teil 6 eng an die Seitenfläche des Skis 1 zu liegen kommt. Dadurch wird bewirkt, dass ein Schrägzug in der Richtung 9 ausgeübt wird, der nicht nur den Schuh in den Skibacken drückt, sondern auch, auf was es hier besonders ankommt, die Ferse des Fusses auf den Ski 1 niederzieht. Fig. 5 ist der Querschnitt durch, Fig. 6 die Draufsicht auf das vorher beschriebene Scharnier. 7 ist der gerade Teil des Scharniers, der auf dem Ski 1 aufgesehraubt ist, 6 wieder der gekröpfte Teil und 3 das Verbindungsglied zwischen Feder 4 und Scharnier 5.
In Fig. 5 ist die vollgezeichnete Lage die Stellung des Scharniers 5 beim Bergaufgehen, die gestrichelte Lage die beim Abfahren.
Eine andere Anordnung, bei der das Scharnier 5 durch zwei gekröpfte Teile 6 und 7 ausgeführt ist, zeigen die Fig. 7 a und 7 b. Dadurch, dass die gekröpfte Schamierhälfte 7 an der Skiseitenfläehe angeschraubt wird, wird eine leichtere Montage und bessere Beanspruchung des Holzes erreicht. Damit wieder die Bindung in der. Abfahrtslage eng an die Skiseitenfläche anliegt, kann man auch die Hälfte 7 versenkt am Ski befestigen. Fig. 7 a stellt die Lage der Scharnierhälfte 6 für das Aufwärtsgehen dar, die Fig. 7 b die Lage für das Abfahren.
Um das Scharnier jedem Ski und jeder Fussbreite entsprechend anpassen und um in der Abfahrtslage den drehbaren Teil ganz an den Ski anstellen zu können, kann man das Scharnier quer zur Längsachse des Skis verstellbar machen. Eine solche Ausführung zeigen beispielsweise die Fig. 8,9 a, 9 b und 10.
Fig. 9 ist die Draufsicht auf eine solche Konstruktion. Auf dem Ski 1 ist eine Platte 8 befestigt, in deren Ausnehmung 9 das Scharnier verschoben werden kann. Das Scharnier 5, gebildet durch zwei gerade Teile 6 und 7, kann in der Ausnehmung 9 in jeder gewünschten Lage festgehalten werden. Zu diesem Zwecke trägt sowohl die Scharnierhälfte 7 als auch die Platte 8 eine Verzahnung 10. Die Verstellung wird derart ausgeführt, dass der Teil 7 durch Bewegen der ganzen Vorrichtung in der Richtung zur Skispitze ausser Eingriff gebracht wird und nun das Scharnier in der Querrichtung verschoben werden kann. Durch Rückbewegung tritt wieder die Sperre in Tätigkeit. Fig. 8 ist der Schnitt AB durch diese Vorrichtung. Die Fig. 9 a und 9 b sind die Seitenrisse.
Der Teil 6 kann um den Drehpunkt 5 herumgeschwenkt werden, einmal um den Schrägzug einzuschalten, die Fig. 9 b stellt diesen Fall dar, und sieht man das enge Anschmiegen der Bindung an die Skiseitenfläche, um möglichst geringen Widerstand bei der Fahrt zu haben, ein andersmal, um den Schrägzug auszuschalten, wie es die Fig. 9 a darstellt. An 6 greift wieder das Verbindungsglied 3 mit der Feder 4 an.
In dem Falle, dass das Scharnier auf die Skioberfläche oder an die Skiseitenfläche auf-bzw. angeschraubt wird, kann man dieses so einrichten, dass der gekröpfte Teil 6 eventuell aushängbar ist.
Einen solchen Fall stellen die Fig. 11 und 12 dar. Das Scharnier 5 wird durch je eine Öse 8 und 9 der Scharnierteile 6 und 7 gebildet. In der Öse 8 der Hälfte 7 ist der Scharnierbolzen 11 festgemacht. Auf diesen kann mittels der Öse 9 die gekröpfte und drehbare Hälfte 6 aufgesteckt werden. Dadurch ist die Bindung abnehmbar ausgestaltet. Diese Ausführung kann auch als feste Verbindung ausgebildet werden.
Eine andere Konstruktion, die die Fig. 13 und 14 zeigen, gestattet ebenfalls die Bindung auszuhängen, wenn das Scharnier 5 aus drei oder mehreren Ösen gebildet wird. Der Teil 7, welcher auf dem Ski befestigt-wird, trägt zwei Ösen 9 und 10, in denen der Scharnierbolzen n steckt. Der gekröpfte Teil 6 hat eine nur halb geschlossene Öse 8, die federnd sein kann und in den Bolzen 11 mit Leichtigkeit eingehängt bzw. aus dem Bolzen 11 ausgehängt werden kann.
Wird der Erfindungsgegenstand als Scharnier ausgebildet, so muss getrachtet werden, die Drehung des beweglichen Teiles fallweise bei der Benutzung zu verhindern. Fig. 15 stellt beispielsweise eine Verriegelung dar, die mit Hilfe einer Verzahnung 8 an beiden Scharnierteilen 6 und 7 die Drehung unmöglich macht. Bei Öffnen des Strammer kann der Teil 6 leicht ausser Eingriff gebracht werden und die Umschaltung von Schräg- auf Horizontalzug bzw. umgekehrt kann man ohne weiteres vornehmen. Beim
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Schliessen des Strammer kommen die Zähne wieder zum Eingriff und eine Verdrehung von 6 wird dadurch verhindert.
Soll die Umschaltung bei Verwendung von Scharnieren, wie schon erwähnt, reibungslos erfolgen, so muss das Verbindungsglied zwischen drehbarem Scharnierteil und den Bindungsteilen, welche die Ferse fassen, entweder in jenem oder in diesen drehbar gelagert sein. Eine Ausführung für letzteren Fall zeigen die Fig. 16 und 17 in Ansicht und Draufsicht. In dem Scharnierteil 6 ist das Glied 3 befestigt, welches auf der andern Seite in einer Kugel 9 endet. Diese wird von einer gebogenen Lasche 8, die mit dem Riemen 4 fest verbunden ist, umfasst. Durch die kugelförmige Ausbildung des Endes 9 kann eine Verdrehung um eine Achse parallel zum Fuss vorgenommen werden, und die Lage der die Ferse fassenden Bindungsteile bleibt vor und nach einer Umschaltung von Schräg- auf Horizontalzug bzw. umgekehrt die gleiche.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Skibindung, bei welcher der Schrägzug durch Verwendung einer geeigneten Vorrichtung am Skibacken selbst oder einer selbständigen Vorrichtung, die am Backen oder direkt am Ski befestigt ist, ganz oder teilweise ein-bzw. ausgeschaltet werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einschaltung des Schrägzuges der Angriffspunkt der Bindung der Skiseitenfläche genähert und bei Ausschaltung von der Skiseitenfläche entfernt wird, ohne dabei Bindungsteile auszuhängen und deren Länge zu ändern.