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Drehmomentenwaage für Kraftmaschinen und Elektromotoren.
Es ist bekannt, zur Bestimmung des Drehmomentes von Kraftmaschine und Elektromotoren Waagen zu benutzen, bei welchen das Gegendrehmoment des feststehenden Teiles der Maschine gemessen wird. Bei der Lagerung der Waage in Schneiden wurde die messungstechnisch günstigste Anordnung, die Maschinenachse schneidenflüchtig zu lagern, wegen der damit verbundenen konstruktiven und Montageschwierigkeiten bisher abgelehnt (Deutsche Patentschrift Nr. 270275). Bei der erfindungsgemässen Waage sind nun beide Schneiden auf einer Seite der zu untersuchenden Maschine, so dass deren andere Seite für den Anschluss einer Bremse oder Arbeitsmaschine frei bleibt.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsmässigen Waage, Fig. 2 und 3 zeigen Einzelheiten, Fig. 4 veranschaulicht das Kräftespiel beim Messungsvorgang.
Nach Fig. 1 ist das Waagenpendel mit den Schneiden 2 und 3 auf den Pfannen 4 und 5 des Gestelles 6 gelagert. Die zu untersuchende Maschine, z. B. ein Elektromotor M, sitzt nicht unmittelbar auf dem Waagenpendel, sondern wird mit Hilfe verstellbarer Aufspannschienen 11 und 12 auf der Brücke 7 befestigt, die am Pendel 1 in lotrechter Richtung mittels der SchlittenfÜhrung 8, 9 und der Stellschraube 10 eingestellt werden kann. Dies ermöglicht, Motoren von verschiedener Bauhöhe und Fusslochausteilung rasch aufzuspannen und deren Achse in die Flucht der Schneiden zu bringen.
Für rasche und genaue Drehmomentsmessungen wird gemäss Fig. 2 und 3 mit dem Pendel 1 eine Laufgewichtsstange 13 verbunden, die mittels einseitig ausgefräster Kerben 14 vom Federstift 15 in den gewünschten Lagen gehalten wird. Durch Verdrehung der Stange kommen die Kerben ausser Eingriff mit dem Stift, worauf sich die Stange leicht verschieben lässt. Für kleinere Drehmomente genügt das Eigengewicht der Stange 13 ; bei grösseren Drehmomenten kommt noch ein auf dem Ende der Stange befestigtes Zusatzgewicht 16 hinzu. Ausserdem wirkt auf das Pendel noch ein lotrecht verschiebbares Gewicht 17, dessen zusätzliches Moment vom Zeiger 18 auf der Teilung 19 angezeigt wird.
Die Wirkungsweise des Gewichtes 17 ist folgende : Sind in Fig. 4 81 der Schwerpunkt der Stange 13, 82 der Schwerpunkt des Zusatzgewichtes 16, 8s der Schwerpunkt des Waagenpendels einschliesslich
EMI1.1
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Das Waagenpendel j ! ist auch mit statischem Nullpunktsausgleich und Feststellvorrichtung versehen (in der Zeichnung nicht dargestellt).
Der Motor wird z. B. durch einen Windflügel abgebremst, der unmittelbar auf der Motorwelle sitzen kann, jedoch so gebaut sein muss, dass die von ihm hervorgerufene Luftströmung die Waagen-
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angaben nicht verfälscht. Zweckmässig ist es, mit dem Gestell 6 ein Lager 20 zu verbinden, das eine in der Verlängerung der Pendelachse liegende Welle 21 trägt, die mit der Motorwelle gekuppelt wird (Fig 1, rechts). Von der Welle 21 kann dann das Drehmoment in beliebiger, an sich bekannter Weise (auch durch Zahnräder oder Riementrieb) abgenommen werden, was besonders dann von Vorteil ist, wenn die Drehzahl des Motors von jener der angetriebenen Vorrichtung (z. B.
Stromerzeuger) wesentlich abweicht. Die dadurch bedingten Zusatzverluste (Zahnreibung, Riemenschlupf usw. ) kommen ebenso wie die Rei- bungsverluste im Lager 21 zum Bremsmoment der angetriebenen Einrichtung hinzu, so dass die Waage unabhängig von der Abtriebsart das vom Motor nach aussen abgegebene Drehmoment genau anzeigt.
Die Reibungs-und Ventilationsverluste im Motor selbst werden von der Waage im Betrieb natürlich nicht angezeigt (mitgemessen), weil das ihnen entsprechende Gegendrehmoment dem Ständer zurückgegeben wird und daher auf das Pendel nicht wirken kann. Wird aber der Motor vom Netz abgeschaltet, so werden die mechanischen Leerlaufsverluste nicht mehr vom Ständer, sondern vom umlaufenden Läufer selbst gedeckt. Das diesen Verlusten entsprechende Drehmoment wird also jetzt von der Waage angezeigt (einfache Ablesung auf der Teilung 19). Da der Motor bei dieser Messung mit dem Flügel od. dgl. nicht gekuppelt zu sein braucht, also frei auf dem Pendel stehen kann, ist damit eine einwandfreie und sehr genaue Messung der mechanischen Leerlaufsverluste möglich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Drehmomentenwaage für Kraftmaschine und Elektromotoren, bei der das Gegenmoment des feststehenden Teiles gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Waagenschneiden (2 und 3) auf einer Maschinen-oder Motorseite achsenflüchtig mit der Maschinen-oder Motorwelle angeordnet sind, um letztere für die Kupplung mit einer Bremse oder einer Arbeitsmaschine freizuhalten.