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Verfahren zur Herstellung gemusterter plastischer Pressmassen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Musterungen, Schattierungen usw. in Pressmassen, die aus plastischen Massen hergestellt sind. Unter dem Ausdruck" Schattierungen" soll nachstehend die Zeichnung verstanden werden, die dadurch entsteht, dass Figuren, gegebenenfalls in verschiedenen Farben, entweder in der plastisehenmasse oder an deren Oberfläche angebracht werden.
Unter einer plastischen Masse ist eine zusammenhängende Masse zu verstehen, die unter bestimmten Umständen durch äussere Kräfte keine elastischen Formänderungen, wohl aber eine dauernde Form- änderung erleiden kann. Als Beispiele von plastischen Massen können Cumaronharz, Furfurolharz, Harnstofformaldehydkondensationsprodukte und die unter den Namen Bakelit", Glyptal''bekannten Kunststoffe unter andern genannt werden.
Gemäss der Erfindung werden Schattierungen in solchen Pressmassen dadurch erzielt, dass nicht oder nahezu nicht in die plastischen Massen ausfliessendes biegsames Material, das zuvor in eine flÜssige Kunststoffmasse getaucht ist, die gegebenenfalls ein Lösungsmittel enthält, auf ein vorgepresstes und noch nicht in seinen Endzustand gekommenes Pressstück gebracht wird und dass sodann weitergepresst wird. Gemäss einer Ausführungsform der Erfindung kann das biegsame Material in Form einer Schicht eingebracht werden ; nach einer andern Ausführungsform der Erfindung kann es drahtförmig sein.
Als biegsames Material können z. B. Gewebeselliehten, Papierbogen oder Metallblätter, auf denen Figuren angebracht sein können, Baumblätter usw. benutzt werden. Die Figuren können z. B. aus Zeichnungen, Ausschnitten oder Dekorationen bestehen. Als biegsames, drahtförmiges Material können Metalldrähte, Kunststoffdrähte oder gesponnene Fäden aus pflanzlichem oder tierischem Stoff benutzt werden. Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann das draht-oder fadenförmige Material derart eingebracht werden, dass das Endprodukt eine Aderstruktur aufweist. Für die Anwendung der erwähnten Verfahren eignet sich"Bakelit"besonders gut als Pressmasse. Die Erfindung bezieht sich ferner auf Erzeugnisse, die aus plastischen Massen erhalten sind, in denen gemäss den beschriebenen Verfahren erzielte Schattierungen angebracht sind.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Beispiel 1 : Eine Gewebe-oder Papierschicht wird mit einer Bakelitlösung getränkt und dann getrocknet, wobei das Kunstharz gegebenenfalls in eine weitere Kondensationsstufe gebracht werden kann. Die auf eine Temperatur von 1400 bis 1700 C erhitzte Matrize einer Presse wird mit der erforderlichen Menge einer Bakelitpressmasse in Stücken oder in Pulverform gefüllt. Die Matrize wird darauf unter niedrigem Druck geschlossen, worauf sofort unter hohem Druck, z. B. 200 Atm, während etwa 1% Minuten weitergepresst wird. Nach dieser Zeit, wenn die Pressmasse ausgeflossen, aber noch nicht ganz in das endgültige"Bakelit"übergeführt ist, wird die Presse geöffnet, und das Gewebe oder das Papier wird aufgelegt. Dieser Vorgang soll möglichst schnell erfolgen.
Die Presse wird wieder geschlossen, und das Pressen wird bei derselben Temperatur noch 6 Minuten fortgesetzt. Das Ergebnis ist, dass die Papier-oder Gewebeschicht sich so vollkommen mit dem Pressstück vereinigt hat, dass die Ränder
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weiterzupressen. Auch in diesem Fall wird bei der angegebenen Temperatur noch eine feste Verbindung des biegsamen Materials mit dem Bakelitstück erzielt. In diesem Fall jedoch sind die Ränder des bieg-
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samen Materials meistens fühlbar, da das Material auf diese Weise nur zum Teil in die Masse eingebracht worden ist.
Beispiel 2 : Drahtförmiges Material, das zuvor in eine Bakelitlösung getaucht ist, wird während des Pressvorganges aufgelegt, und die Presse wird zu diesem Zweck einen Augenblick geöffnet. Die nach- folgende Vorschrift gibt besondere Ausführungsformen dieses Beispiels an : Nach l %, 2,3, 4 oder 5 Minuten Vorpressen wird die Presse geöffnet und das drahtförmige Material aufgebracht, worauf weitergepresst wird. Es wird auf diese Weise eine schöne Aderstruktur erzielt, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist. Wird das drahtförmige Material teilweise in die plastische Masse eingebracht, so kann, wie in Fig. 2 dargestellt ist, eine Art Reliefwirkung erzielt werden.
Plastische Massen, die Schattierungen gemäss der Erfindung aufweisen, können als oberste Schicht auf andern Massen aufgebracht werden.
Auf der einzubringenden Schicht können Darstellungen in verschiedenen Farben angebracht sein.
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