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Elektrolytischer Kondensator.
Bei der Verwendung elektrolytischer Kondensatoren im Dauerbetriebe von Netzanschlussgeräten od. dgl. beobachtet man oft ein allmähliches Kleinerwerden der Kapazität, insbesondere dann, wenn das Gerät, in dem sie verwendet werden, häufig ein-und ausgeschaltet wird. Eine nähere Überprüfung ergab, dass die Ursache dieses Kapazitätsschwundes die, wenn auch nur kurz dauernde, verkehrt Polung der Kondensatoren beim Schaltvorgang ist. Die Erklärung der Erscheinung ist darin zu finden, dass bei verkehrter Polung an der Kathode eine dielektrische Schichte ausgeschieden wird ; Kathode und Elektrolytflüssigkeit, die früher in direkt leitendem Kontakt standen, sind nun durch diese Schichte getrennt und bilden einen Kondensator, der mit dem Anodenkondensator in Reihe geschaltet ist und ihn somit verkürzt.
Solange die Kathodenschichte sehr dünn ist, ist die Kathodenkapazität sehr gross, so dass die Verkürzungswirkung anfangs unmerkbar bleibt. Da aber die Kathodenoberfläche meist kleiner ist als die der Anode, so kann bei oft genug wiederholter verkehrter Polung unter Umständen die Kathodenkapazität sogar kleiner werden als die Anodenkapazität, so dass die wirksame Gesamtkapazität des Elektrolyt-Kondensators auf weniger als die Hälfte des Soll-Wertes herabsinken kann.
Dieser Übelstand tritt natürlich nur dann ein, wenn die Kathode aus einem Metall besteht, das zur Bildung einer Oxydschicht neigt. Es war bereits bekannt, ihn dadurch zu vermeiden, dass man als Kathode ein edleres Metall, das keine derartigen Verbindungen eingeht, oder die Legierung eines unedleren Metalles mit edleren Komponenten benützte.
Erfindungsgemäss wird der erwähnte Übelstand nun dadurch vermieden, dass man die Kathode zwar aus einem unedlen Metall, in der Regel Aluminium, herstellt und dass man wenigstens einen Teil ihrer der Elektrolytflüssigkeit zugekehrten Oberfläche mit einem gegenüber der Kathode edleren Metall belegt. Wenn sich nun auch der übrige Teil der Kathodenoberfläche mit einer dielektrischen Schichte überzieht, so ist die dadurch entstehende Kapazität durch den Kontakt zwischen Elektrolyt-Flüssigkeit und dem edleren Metall (Kurzschlussmetall) stets überbrückt, so dass diese schädliche Kapazität nicht zur Wirkung kommt.
Es ist dabei nicht unbedingt notwendig, als Kurzschlussmetall ein wirkliches Edelmetall zu verwenden. Es genügt, ein Metall zu wählen, das in derVolta'schen Spannungsreihe edler ist als das verwendete Kathodenmaterial.
Die erforderliche Bedeckung kann vorteilhaft auf mechanischem Wege, etwa durch Anbringung einer oder mehrerer Nieten aus dem edleren Metalle, durch Aufpressen od. dgl. bewirkt werden.
Oft ist es zweckmässig, die Kathode gleichzeitig als Gefässwandung auszubilden, also beispielsweise als Aluminiumhülse oder Aluminiumbecher, in welchem Falle man die Innenseite dieser Hülse ganz oder teilweise mit dem edleren Metall überzieht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrolytischer Kondensator, dessen Kathode im wesentlichen aus einem Leiter besteht, auf welchem sich bei verkehrtem Stromdurchgang eine nichtleitende Schicht abscheidet, dadurch gekenn-
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in der Volta'schen Spannungsreihe edleren Charakter als das Kathodenmaterial besitzt.
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