<Desc/Clms Page number 1>
Kompressionsbandage.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kompressionsbandage zur Behandlung von Zirkulationsstörungen auf venöser oder kapillarer Grundlage in den Extremitäten. Bei diesen Bandagen ist es von ausserordentlicher Wichtigkeit, dass sie an allen Stellen unter einen bestimmten Druck an der Haut anliegen, um Störungen des Blutkreislaufes zu vermeiden und Blutgerinnsel, wie sie sich bei Venenentzündungen finden, zuverlässlich an Ort und Stelle festzuhalten. Mit Bändern, die nach Schraubenlinien um die Gliedmassen gelegt werden, ist dieses Ergebnis nicht zuverlässig zu erreichen, weil es überaus schwierig ist, das Band beim Anlegen des Wickels dauernd unter der zur Erzielung der erforderlichen Kompression notwendigen Spannung zu halten.
Die Kompressionsbandage nach der Erfindung besteht aus einer sich an die Extremität anschmiegenden Querleiste, an welcher nebeneinanderliegende einzelne elastische Bänder mit ihrem einen Ende derart befestigt sind, dass die einzelnen Bänder sich an ihren Längsrändern überlappen.
Diese Bänder sind mit einstellbaren Schliessvorrichtungen versehen, mittels welcher sie einzeln nach dem Herumspannen um die Extremität zur Querleiste zurückgeführt und an dieser mit genau dosierbarem Druck (Spannung) befestigt werden können.
Die Schliessvorriehtungen sind derart an den Bändern angebracht, dass sie ausserhalb der Mitte der Bandbreite zweckmässig an einem Längsrande des Bandes liegen. Diese Anordnung hat den besonderen Zweck, die Spannung auf den überlappten Teil des vorhergehenden Bandes zu übertragen, so dass jedes Band an beiden Seiten seine Spannung erhält und ein Aufrollen der Ränder vermieden wird.
Es sind zwar Bandagen mit an einem mehr oder weniger steifen Querteil angeordneten Einzel- gurten bekannt, soweit es sich aber um die Anwendung solcher Verbände für Extremitäten handelt, dienen sie nur als Streckverbände, vorwiegend bei Brüc'. en, und bestehen aus starrem Material.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Die Fig. 1 zeigt eine Bandage für den Unterschenkel in Ansieht. Die Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1, die Fig. 3 und 4 zeigen ein Verlängerungsstüek für die Bandage gemäss Fig. 1 in Ansieht und im Schnitt. Fig. 5 zeigt eine Bandage für das Knie, Fig. 6 eine Bandage für den Oberschenkel in Ansieht und Fig. 7 einen Gummiballon im Querschnitt.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bandage besteht aus einer Leiste 1, aus schmiegsamen Material und Bändern 2, die einander überlappend, z. B. durch Nähte an den Leisten befestigt sind. Die Leiste kann durch ein Metallband J versteift und mit einer Reihe von Knöpfen 4 besetzt sein. An der Innenseite der Leiste, die auf der Haut liegt, ist eine Polsterung 5 vorgesehen. Die Bänder 2 aus elastischem Material weisen an der oberen Kante eine Reihe von Knopflöchern 6 und im Mittelteil ein Loch 7 auf.
Um die Bandage anzulegen, wird die Leiste 1 zwischen Schienbein und Wadenbein auf den Unterschenkel aufgesetzt. Sodann werden die Bänder 2 von unten beginnend um den Schenkel geschlungen und mittels der Knopflöeher 6 an den Knöpfen 4 verankert. Da die Abstände der Knopflöeher 6 sehr klein sind, ist die Spannung jedes einzelnen Bandes genau dosierbar. Will man den Kompressionsgrad messen, so wird das Band vor dem Umlegen mit einem Gummiballon 8 (Fig. 7) ausgerüstet, dessen Schlauch 9 durch das Loch 7 durchgesteckt und an ein Manometer eines Blutdruekmessapparates angeschlossen ist. Der Gummiballon, der zwischen Haut und Band zu liegen kommt, steht unter dem gleichen Druck wie der vom Band umschlossene Schenkelteil und gestattet daher die Messung dieses Druckes bzw. die Einstellung der Bandspannung.
Nach Durchführung der Messung wird das betreffende Band wieder geöffnet und der Ballon abgenommen. Um die Spannungsänderung zu berücksichtigen,
<Desc/Clms Page number 2>
die durch den eingesetzten Ballon veranlasst wird, verankert man das Band hernach nicht mit Hilfe des während der Messung ausgewählten, sondern mit Hilfe des diesem benachbarten Knopfloches.
Die Bänder 2 sind entsprechend der Schweifung des Unterschenkels verschieden lang und auf so lange Strecken mit Knopflöcher versehen, als es die individuelle Verschiedenheit des Schenkelumfanges erforderlich macht. Den individuellen Längenuntersehieden des Unterschenkels wird fallweise durch Verwendung von Verlängerungsstücken Rechnung getragen, wie ein solches in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Es besteht aus einem einzigen Band 2 mit entsprechend kurzer Leiste, aus welcher eine Schiene 10 vorragt, die in eine Scheide 11 am oberen Ende der Unterschenkelbandage eingesetzt wird.
EMI2.1
der auf den obersten Knopf 4 aufgesteckt wird.
Die Bandage für das Knie (Fig. 5) und die Bandage für den Oberschenkel (Fig. 6) sind im wesent-
EMI2.2
einlage J unterteilt, damit die Beweglichkeit des Kniegelenkes keine Beeinträchtigung erfahre.
Die Bandage für den Oberschenkel ist noch mit einem Träger ausgerüstet, welcher aus zwei an der Polsterung der Leiste 1 befestigten Bändern 1. 3 und 14 besteht, die an über die Schulter gelegten Gurten angeschlossen werden.
Als Schliessorgane können selbstverständlich nicht nur Knöpfe samt Knopflöchern, sondern auch Schliessen, Schnallen od. dgl. verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kompressionsbandage zur Behandlung von Zirkulationsstörungen auf venöser oder kapillarer Grundlage in den Extremitäten, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere elastische Schnürbänder (Gurten) an ihrem einen Ende durch eine sich an die Extremität anschmiegende Querleiste derart nebeneinanderliegend verbunden sind, dass die mit ihren Längsrändern sich überlappenden Sehnürbänder mit Hilfe von an ihrem ändern Ende ausserhalb der Mitte der Bandbreite, zweckmässig am Längsrande der Schnürbänder angebrachten einstellbaren Schliessvorrichtungen (wie Schliessen, Schnallen, Köpfen, Knopflöcher u. dgl.) einzeln mit genau dosierbarem Druck um die Extremität herumgelegt und an der Querleiste festgemacht werden können.