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Verstellbarer Aufwickelkörper fiir frisch gesponnene Kunstseidefäden.
Bekanntlich schrumpft der auf einem Aufwickelkörper mittels frischgesponnener Kunstseide gebildete Fadenwickel bei dem der nassen Nachbehandlung folgenden Trocknen. Die Folge davon ist, dass die inneren Lagen des Fadenwickels, welche sich auf dem Aufwickelkörper nicht in gleichem Masse wie die äusseren Lagen zusammenziehen können, andere textile Eigenschaften wie die letzteren auf- weisen.
Um diesen Nachteil zu beseitigen, sind schon eine ganze Anzahl besondere Ausführungen von Aufwickelkörpern vorgeschlagen worden, damit nachträglich eine Verkleinerung des Aufwickelumfanges vorgenommen werden kann. So sind Aufwickelkörper bekannt, bei denen beim Aufstecken auf einen Dorn am Umfang Längsstäbe herausbewegt werden, die beim Abnehmen der Spule von dem Dorn bzw. der Spinnmaschine entspannt werden. Das Entspannen kann hier somit nicht zu beliebiger Zeit, während des Nachbehandlungsvorganges erfolgen. Ferner liegen die Fadenwickel nach dem Entspannen locker auf der Spule, so dass sie nicht mehr genügend abdichten, und es kann bei der Nachbehandlung die Flüssigkeit ungehindert zwischen den Längsstäben der Spule hindurchströmen.
. Es sind auch schon Aufwickelkörper bekanntgeworden, bei welchen die Mantelteile selbst gegeneinander verstellbar sind, wobei diese Mantelteile ebenfalls beim Abnehmen von der Spinnmaschine entspannt werden und die zwischen den Mantelteilen gebildeten Nuten ausserhalb des Fadenwickels besonders abgedichtet werden müssen, damit die Nachbehandlungsflüssigkeit nicht frei durch dieselben hindurchströmen, kann.
Den Nachteil, dass sich die Aufwickelkörper beim Abnehmen entspannen, hat man auch schon dadurch zu vermeiden gesucht, dass man an einer in der Längsrichtung aufgeschlitzte Hülse die beiden aufgeschnittenen Enden mittels eines verstellbaren Drahtgliedes zusammenhält, so dass man den Umfang der Hülse während des Nachbehandlungsvorganges zu beliebiger Zeit verändern kann. Hiebei bleibt jedoch der Nachteil bestehen, dass die Spulenhülse ausserhalb des Fadenwickels nicht abgedichtet ist.
Um daher diesen Aufwickelkörper für die Nassnachbehandlung mittels Vakuum oder Druck tauglich zu machen, müssten besondere Gummimanschetten od. dgl. auf beide Enden der Spulenhülse aufgesteckt werden. Ausserdem werden bei einem solchen Aufwickelkörper die Fäden des Wickels zwischen den aufgeschnittenen Hülsenenden eingeklemmt, wodurch ein Abfall von Fäden entsteht.
Beim Aufwickelkörper für frisch gesponnene Kunstseidefäden gemäss der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, dass verstellbare Tragteile seitliche Umfangsränder verbinden, wobei die ganze Strecke zwischen den Umfangsrändern zur Fadenaufnahme dient, so dass der gebildete Fadenwickel zusammen mit den seitlichen Umfangsrändern eine Abdichtung für die nasse Nachbehandlung bildet.
Es ist somit beim Aufwickelkörper gemäss der Erfindung nach dem Bewickeln, unter ermöglichter Entspannung des Fadenwickles, ohne weiteres eine Abdichtung in dem Sinne gegeben, dass zur Nachbehandlung des Fadenwickels dienende Flüssigkeiten ihren Weg einzig durch den Fadenwickel hindurch nehmen können. Die seitlichen Umfangsränder des Aufwickelkörpers geben dem Fadenwickel gleichzeitig Schutz nach aussen und erhöhen die Stabilität des Aufwickelkörpers.
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Auf der Zeichnung sind eine Anzahl Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht. Zu einer ersten Gruppe gehören die Fig. 1-7 und zu einer zweiten Gruppe die Fig. 8-20, indem bei der ersten Gruppe axiale und bei der zweiten Gruppe radiale Verstellbarkeit vorgesehen ist.
Als erstes Beispiel, von welchem Fig. 1 einen Teil in Ansicht, Fig. 2 einen Axialschnitt und Fig. 3 einen ähnlichen Schnitt in anderm Zustand zeigt, ist ein reifenförmiger Aufwickelkörper 1 gewählt. Derselbe ist in zwei einander ähnliche Umfangsringe 2 und 3 unterteilt, welche zusammen das Reifenprofil bilden. Dieses weist eine Aufnahmerinne für die Kunstseide auf mit zwei von der Querschnittsmitte aus zueinander entgegengesetzt, gleichmässig verlaufenden Schrägflächen, die in zueinander parallele Seitenflächen übergehen, welche die Umfangsränder bilden.
Die beiden umfänglichen Reifenhälften 2 und 3 besitzen an den Stossstellen eine Anzahl Lappen 2'bzw. 3', welche die Fortsetzung der betreffenden Schrägfläche des Reifenprofils bilden und am freien Ende in entgegengesetzter Richtung aufgebogen sind (in Fig. 2 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nur ein Teil dieser Lappen 2'und 3'eingezeichnet). Die Lappen 2'der Reifenhälfte 2 werden von entsprechenden Lücken zwischen den Lappen 3'der Reifenhälfte 3 aufgenommen und die Lappen 3'der Reifenhälfte 3 von entsprechenden Lücken zwischen den Lappen 2'der Reifenhälfte 2.
Die beiden Reifenhälften 2 und 3, welche im Bereich ihrer Sehrägfläehen eine (in der Zeichnung nur angedeutete) Lochung haben, sind innenseitig durch mehrere auf deren Umfang verteilte Hebelverschlüsse miteinander verbunden. Dieselben bestehen aus zwei an die Reifenhälften 2, 3 angeschlossenen Hebeln 4, 5 und einem Zwischenhebel 6.
Im gespannten Zustand dieser Hebelverschlüsse gemäss Fig. 2 sind die Reifenhälften 2 und 3 gegeneinander gezogen. In diesem Zustand des Aufwickelkörpers wird in dessen Rinne der frischgesponnene Kunstseidefaden aufgewickelt, und es entsteht so darin der Fadenwickel 7, welcher die zwischen den beiden Reifenhälften 2 und 3 vorhandene Stossstelle überdeckt. Durch Entspannen der vorgesehenen Hebelversehlüsse werden die beiden Reifenhälften 2 und 3 in axialer Richtung auseinanderbewegt. Es wird demgemäss die Rinne des Aufwickelkörpers verbreitert, der in den Zustand gemäss Fig. 3 kommt. in welchem der Fadenwiekel 7 vollständig entspannt ist, wie ohne weiteres klar ist. Es kann deshalb der Fadenwickel 7 in der Folge in allen seinen Teilen gleichmässig schrumpfen.
In diesem Zustand des Aufwickelkörpers sind die Schrägflächen seiner Rinne durch die Lappen 2'und 3'ergänzt. Der Mög- lichkeit des Entspannens des Fadenwickels ist besonders der Umstand günstig, dass infolge der zueinander entgegengesetzt gerichteten zwei Schrägflächen der Grund der Aufwickelrinne beim axialen Auseinanderbewegen der beiden Ringhälften 2, 3 des Aufwickelkörpers tiefer gelegt wird.
Bei dem im Axialschnitt gezeichneten Beispiel gemäss Fig. 4 ist ein Aufwickelkörper J ? angenommen. dessen Form sich mehr derjenigen der allgemein bekannten Spule nähert. Der Aufwickelkörper besitzt hier eine ähnlich profilierte Rinne zur Aufnahme der Kunstseide wie beim ersten Beispiel vorgesehen. Die beiden umfänglichen Körperteile 2 und 3 greifen auch hier an den Stossstellen ineinander, u. zw. treten an der Körperhälfte 2 vorgesehene Lappen 2'durch in der Körperhälfte 3 vorgesehene Öffnungen hindurch.
Die Körperhälfte 2 besitzt ferner am verjüngten Endteil einen Kranz 2", welcher über einen am verjüngten Ende der Körperhälfte 3 vorgesehenen Hals 3"greift. Dieser Hals 3"weist ein Gewinde auf. auf welchem sich ein Gewindering 8 befindet. Der Gewindering 8 trägt an einem Flansch eine Krampe 9, welche mittels Gewindeschaftes mit einem Griff 10 verbunden ist. Die Krampe 9 übergreift einen am Kranz 2"der Körperhälfte 2 vorgesehenen Flansch, so dass diese Körperhälfte mit dem Gewindering 8 verbunden ist.
Der Gewindering 8 kann mittels des Griffes 10 bequem gedreht werden, wodurch die beiden Körperhälften 2 und 3 axial zueinander verstellt werden können. Es kann infolgedessen der Aufwickelkörper aus dem in vollen Linien gezeichneten normalen Zustand, wie er zur Aufnahme der Kunstseide eingestellt ist, nachträglich so verändert werden, dass die Körperhälfte 2 in die in der Zeichnung strichpunktierte Stellung in bezug auf die Körperhälfte 3 kommt. Es bedeutet dies eine entsprechende Verbreiterung der Aufwickelbahn des Aufwickelkörpers im Sinne des ersten Beispiels. so dass der auf dem Aufwickelkörper gebildete Fadenwickel vollständig entspannt wird.
Von dieser Ausführung unterscheidet sich das folgende in den Fig. 5 und 6 im Aufwickelzustand und im veränderten Zustand im Axialschnitt dargestellte Beispiel insofern, als die beiden umfänglichen Körperhälften 2 und 3 mittels Steckstifte 11 zusammengehalten sind. Am Hals 3"sind zwei in verschiedenen Ebenen angeordnete Gruppen von Aufnahmelöchern für die Steckstifte 11 vorgesehen.
Durch Benutzung der einen oder andern Löchergruppe des Halses 3"für die Steekstifte 11 können die beiden Körperhälften 2 und 3 in entsprechenden verschiedenen gegenseitigen Lagen festgelegt werden, u. zw. in dem zum Aufwickeln normalen Zustand des Aufwickelkörpers gemäss Fig. 5 und im Zustand des Aufwickelkörpers mit verbreiterter Aufwickelbahn wie Fig. 6 zeigt, um den gebildeten Fadenwickel zu entspannen.
Diese Ausführung erlaubt nach Herausziehen der Steckstifte 11 ein vollständiges Trennen der beiden Körperhälften 2 und 3 voneinander durch entsprechendes Auseinanderziehen derselben. Es kann dann der Fadenwickel als Ganzes vom Aufwickelkörper abgenommen werden. ohne dass er seine Form
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offene Kunstseide in den Handel oder in die Zwirnerei gebracht werden kann. um hier entweder auf
Ballonzwirnmaschinen oder auf Ringzwirnmaschinen zu gezwirnten Fäden verarbeitet zu werden.
Fig. 7 zeigt im Axialschnitt ein weiteres Beispiel eines zerlegbaren Aufwickelkörpers. u. zw. für
Fälle, wo die Wicklung unmittelbar nach ihrer Bildung vom Aufwickelkörper abgenommen werden soll.
Die Wicklung kann dabei einen Fadenwickel oder ein besonderes Gebilde darstellen, beispielsweise aus aufgewickelten Bändchen.
Es besteht hier der Aufwickelkörper 1 a'us den beiden symmetrischen Umfangsringen 2 und 3.
Dieselben besitzen an den Stossstellen einwärts gerichtete Flansche, über welche Klammen 12 gesetzt sind, mittels denen die beiden Körperhälften 2. 3 zusammengehalten werden.
Durch Wegnahme der Halteklammern 12 wird die Verbindung der beiden Körperhälften 2 und 3 aufgehoben, so dass durch Auseinandernehmen derselben die Wicklung 7 freigelegt wird. wie ohne weiteres klar ist.
Bei'allen erläuterten Ausführungsbeispielen von Aufwickelkörpern liegt die Entspannzone voll- ständig unter dem erzeugten Fadenwickel, welcher sie verdeckt. Infolgedessen sind für die Nass-und weitere Nachbehandlung keine besonderen Abdichtungsmittel zwischen Fadenwickel und Aufwickel- körper nötig, weil die aufgewickelte Kunstseide selbst diese Abdichtung besorgt.
Von der zweiten Gruppe von Ausführungsbeispielen ist in Fig. 8 eines im Axialschnitt und in
Fig. 9 im Seitenriss dargestellt. Es bezeichnet 21 die Rinne des reifenförmigen Aufnahmekörpers 1, welche
Rinne an ihren verhältnismässig hohen Seitenwänden gleichmässig auf den Umfang verteilte radiale
Schlitze 22 aufweist, in denen Stege 23 verschiebbar geführt sind. In die Enden dieser Stege 23 sind
Splinte 24 eingesetzt, wodurch die Stege 23 gegen Herausschieben aus den Seitenwänden der Aufnahme- rinne 21 gesichert sind ; an Stelle der Splinte 24 könnten an den Stegen 23 auch Kautsehukringe od. dgl. vorgesehen sein.
In einer am Grunde der Rinne 21 vorgesehenen Umfangsnut 25 liegt ein flacher Ver- sebiebering 26, welcher am äusseren Umfang so viele Anstiegflächen 27 aufweist, als an dem Aufwickel- körper Stege 23 angeordnet sind. Diese Anstiegflächen 27. von denen jede zum Zusammenwirken mit einem Steg 23 dient, stellen zusammen eine Zahnung dar, wie aus Fig. 9 ersichtlich ist. 28 ist ein durch die Achse des Aufwickelkörpers hindurchgehender Speichenstab, welcher an den Enden durch fest- genietete Seitenplatten 29 am Verschiebering 26 befestigt ist.
Diese Seitenplatten 29 treten durch am
Grunde des Aufwickelkörpers vorgesehene Schlitze 30 hindurch, welche eine Bewegung des Speichen- stabes 28 und damit des Verschieberinges 26 im Umfangssinne des Aufwickelkörpers ermöglichen, der durch den Speichenstab 28 versteift ist. Die Bewegungsstrecke des Versehieberinges 26 ist durch die Länge der in dem Aufwickelkörper 1 vorhandenen Schlitze 30 begrenzt, und sie kann durch Benutzung von Einsteckbolzen 31 verkürzt werden, zu deren Aufnahme im Bereiche des einzelnen Schlitzes 30 an dem Aufwickelkörper ein radial vorspringender Lappen 32 vorgesehen ist, wie Fig : 9 zeigt.
An Stelle des einzelnen Lappens 32 mit nur einem Bolzenloch kann auch an dem Aufwickelkörper, wie strichpunktiert angedeutet, je ein auf eine grössere Umfangsstrecke sich ausdehnender Lappen 33 mit mehreren Bolzenlöchern vorgesehen sein, um durch entsprechendes Einsetzen von Einsteckbolzen in dieselben die Bewegungsstrecke des Verschieberinges 26 demgemäss begrenzen zu können.
Nach Fig. 8 und 9 sind die am Aufwickelkörper 1 vorhandenen Stege 23 durch die Anstiegfläehen 27 des Verschieberinges 26 am äusseren Ende ihrer Führungsschlitze 22 gehalten. In diesem Zustand des Aufwickelkörpers wird derselbe mittels des frisch gesponnenen Kunstseidefadens bewickelt, welcher auf die Stege 23 aufzuliegen kommt. Nachdem der Aufwickelkörper fertig bewickelt worden ist. wird der Verschiebering 26 in der Pfeilrichtung gemäss Fig. 9 auf dem Aufwickelkörper 1 gedreht, bis der Speichenstab 28 durch die Bolzen 31 aufgehalten wird.
Dabei können die Stege 23 nach Massgabe der Verschiebung der am Ring 26 vorhandenen Anstiegflächen 27 sich in ihren Fiihrungsschlitzen 22 an dem Aufwickelkörper radial einwärts bewegen, und es ergibt sich hieraus eine erste Stufe der Entspannung des Fadenwickels. Durch späteres sinngemässes Weiterbewegen des Verschieberinges 26. nachdem die Einsteckbolzen 31 aus den Lappen 32 herausgezogen bzw. gegebenenfalls in das entsprechende äussere Loch der Lappen 33 eingesetzt worden sind. wird der Fadenwickel auf dem Aufwickelkörper vollends entspannt.
Nach Fig. 10 sind an dem Aufwickelkörper 1 zwei einander diametral gegenüberstehende Vorsprünge 34 vorhanden, und es ist angenommen, der Aufwickelkörper 1 sei in der Weise auf eine Unterlage aufgebracht, dass der Speichenstab 28 auf entgegengesetzten Seiten an zwei ortsfeste Bolzen 35 und 36 ansteht ; in diese Unterlage sind ferner zwei Bolzen 37 und. ? eingesetzt, für welche noch zwei mit 39 und 40 bezeichnete Einstecklöcher vorgesehen sind.
Beim Drehen des Aufwickelkörpers 1 in der eingezeichneten Pfeilrichtung treffen deren zwei Vorsprünge 34 auf die Bolzen 37 und 38, wodurch die Bewegung des Aufwickelkörpers bzw. die zwischen derselben und dem Versehiebering stattfindende relative Verschiebung begrenzt ist ;
diese Verschiebebewegung zwischen dem Aufwickelkörper und dem in demselben angeordneten Verschiebering bedeutet wiederum eine erste Stufe der Entspannung des auf dem Aufwickelkörper vorhandenen Fadenwickels. Eine weitere Entspannung des Fadenwickels ist dadurch durchführbar, dass die Anschlagbolzen 37 und 38 in die Löcher 39 und 40 eingesteckt werden, worauf der Aufwickelkörper 1 im früheren Drehsinne um eine gegebene Strecke weiterbewegt werden
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kann, wie ohne weiteres klar ist.
In der Figur sind strichpunktiert und punktiert die den beiden erläuterten
Entspannungsstufen entsprechenden zwei relativen Stellungen des Speichenstabes 28 eingezeichnet, welchem beim erwähnten Drehen des Aufwickelkörpers an den Bolzen 35 und 36 ein fester Anschlag gegeben ist.
Bei dem ebenfalls im Schnitt und Seitenriss gezeichneten Beispiel gemäss Fig. 11 und 12 besitzt der Aufwickelkörper zwei seitliche Ringscheiben 41, welche durch gleichmässig auf den Umfang verteilte
Verbindungsbolzen 49 im Abstand voneinander gehalten sind. An den in radialen Führungsschlitzen 22" der beiden Ringscheiben 41 angeordneten Stegen 23 ist hier ein Federring 43 wirksam, welcher bestrebt ist, die Stege 23 in ihrer äussersten Stellung in den Schlitzen 22 zu halten und zwischen je zwei an den
Verbindungsbolzen 42 angebrachten Stiften 44 liegt, welche zur seitlichen Führung des Federringes z dienen.
Dieser Federring 43 besitzt aufgeschnittene Enden und ist in an sich bekannter Weise im Umfang einstellbar, wie später noch an Hand der Fig. 15 und 16 ein Beispiel erklärt werden wird. Die Stege 23' sind durch Ringdrähte 45 gegen Herausschieben aus den Ringscheiben 41 bzw. aus dem Aufwickelkörper 1 gesichert.
Von dem soeben erläuterten Beispiel unterscheidet sich dasjenige, welches in den Fig. 13 und 14 im Schnitt und im Seitenriss dargestellt ist, insofern, als bei demselben die beiden Ringscheiben 41 mit radialen Ausbauchungen 46 versehen sind, in welchen die Stege 23 gleiten können. In diesen Führungen 46 sind die Stege 23 gleichzeitig gegen seitliches Herausfallen aus dem Aufwickelkörper 1 gesichert, und die Führungen stellen gleichzeitig die Abdichtungen für den Fadenwickel dar, wie ohne weiteres klar ist.
Gemäss den eine zugehörige Einzelheit in grösserem Massstab im Seitenriss und Grundriss zeigenden Fig. 15 und 16 ist an den beiden Enden des Federringes 43 je ein Scharnierteil 47 bzw. 48 angebracht.
Ein Gelenkstück 49 dient zur Verbindung des Scharnierteiles 47 mit einem am Scharnierteil48 angeordneten Umklapphebel 50. In der in vollen Linien gezeichneten Stellung des Umklapphebels 50 ist der Federring 43 auf seine grösste Weite eingestellt, in welcher die Stege 23 am Aufwickelkörper sich in ihrer äussersten Stellung befinden. Durch geringes Verschwenken des Umklapphebels 50 aus dieser Stellung in der in Fig. 15 eingezeichneten Pfeilrichtung kann infolge hiebei eintretenden entsprechenden Zusammenziehens des Federringes 43 ein erstes Entspannen des auf dem Aufwickelkörper vorhandenen Fadenwickels bewirkt werden ; zweckmässigerweise sind Vorkehrungen getroffen, welche die Festlegung des Umklapphebels 50 in der entsprchenden Zwisehenstellung ermöglichen.
Durch nachherige Verschwenken des Umklapphebels 50 in die in Fig. 15 strichpunktierte Stellung wird der Federring 43 am stärksten zusammengezogen, woraus sich ein dementsprechendes Entspannen des Fadenwickels ergibt.
Der in der rmfangsrinne 21 des Aufwickelkörpers 1 zwischen dessen seitlichen Umfangsrändern erzeugte Fadenwickel bildet mit den letzteren zusammen für die nasse Nachbehandlung eine Abdichtung, indem ein schlitzfreier Zusammenschluss von Umfangsrändern und Fadenwickel vorhanden ist. Die seitlichen Umfangsränder des Aufwickelkörpers erleichtern dessen Reibungsantrieb am Umfang unter Schonung der aufgewickelten Kunstseidefäden.
Die Seide wird, nachdem sie in der ersten Entspannungstufe des Aufwiekelkörpers etwas gelockert worden ist, gleichmässig und leicht von den Flüssigkeiten durchdrungen, während sie in-der zweiten Entspannungsstufe des Aufwickelkörpers beim Trocknen
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selbst bei aussergewöhnlich grossen Fadenwickeln.
Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn eine Nassnachbehandlung auf starrer Unterlage erfolgt und die Trocknung auf leicht federnder Unterlage, so dass der beim Trocknen schrumpfende Faden immer noch einen gewissen Widerstand findet, gehöre er den untersten oder obersten Lagen des Wickels an.
Eine solehe Ausführungsart des Aufwickelkörpers ist in Fig. 17 im Axialschnitt und in Fig. z in Stirnansicht veranschaulicht, während die Fig. 19 und 20 Einzelheiten darstellen.
Es ist ein Aufwickelkörper J in Gestalt einer Spule mit zylindrischem Mantel 61 angenommen, welcher an den Stirnenden mit Rändern 62 und 63 versehen ist, die nach innen steiler und nach aussen flacher sind bzw. allmählich in einen Kreiszylinder übergehen, eine Form, die sich am besten bewährt hat.
Über den Umfang der Rinne sind Längsstäbe 64 in gleichen Abständen angeordnet, die an beiden Enden eine Einfräsung 65 (s. auch Fig. 19) haben. In diese Einfräsungen 65 der Stabenden legen sich Ringfedern 66 und 67, welche nach innen gegen den betreffenden Rand 62 bzw. 63 der Spule stossen und ein Herausfallen der Stäbe 64 in axialer Richtung verhindern. Letztere sind in Schlitze 68 (Fig. 18) der Ränder 62 und 63 eingeschoben und in derselben in ihrer radialen Bewegung nach aussen begrenzt.
Die Ringfedern 66 und 67 wirken nach Art eines Spannschlosses. Die einzelne Feder ist gespannt und wird dabei starr nach aussen gedrückt, wenn das Spannschloss, welches aus zwei Hebeln 69 und 70 besteht, gemäss Fig. 18 gestreckt ist. In der Stellung des Spannschlosses gemäss Fig. 20 ist die Feder entspannt, so dass sie nur noch leicht federnd gegen die Längsstäbe 64 drückt. Der Hebel 69 hat eine Verlängerung 71, welche als Griff zur Betätigung des Spannschlosses dient.
Der Mantel der Spule kann unter Umständen gelocht sein.
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Die Spule wird mit gespannten Federn 66,67 auf die Spulenträger der Spinnmaschine gebracht.
Hierauf wird sie nach einer zweckmässig erscheinenden Art von Kreuzwieklung bewickelt.
Der gebildete Seidenwickel, in Fig. 17 mit 72 bezeichnet, deckt die Längsstäbe 64, die Ränder
62,63 und die darunterliegenden Schlitze 68 vollständig ab. Er kann in einer beliebigen Dicke aufgetragen werden, weil die Spule infolge ihrer besonderen Gestaltung die Differenzen zwischen inneren und äusseren Lagen auszugleichen imstande ist. Wenn die Spule von der Spinnmaschine herunterge- nommen und in die Wasch-und Nachbehandlungstroge gestellt wird, kann sie mit Vakuum oder mit Druck nachbehandelt werden, da sie infolge ihrer Formgebung durch den Seidenwickel vollständig abgedichtet wird.
Nach der Nassnachbehandlung, worunter Waschen, Entschwefeln, Bleichen, Avivieren und eventuell noch andere Vorgänge verstanden sind, wird die Spule durch Aufklappen des Spannschlosses im Sinne der Fig. 20 entspannt und sorgfältig in Trockenofen gelegt. Sie kann vorher ausgeschleudert worden sein. Dadurch, dass die Stäbe 64 durch die beiden Ringfedern 66,67 stets einen gelinden Druck von innen auf den Fadenwickel ausüben, bleiben die Fadenlagen erhalten und können sich infolgedessen niemals wirr durcheinander legen.
Die Trocknung geht sowohl für die inneren als auch für die äusseren Fadenlagen unter den gleichen Verhältnissen vor sich. Die innersten und die ganz äussersten Lagen werden zuerst trocken und fangen infolgedessen zuerst an zu schrumpfen ; während die äusseren Lagen an den den Wickel selbst bildenden Fadenlagen Widerstand finden, finden die inneren Lagen den gleichen Widerstand an den angefederten Stäben 64.
Bezweckt wird, dass die Federung der Stäbe nicht grösser und nicht kleiner sei als der Gegendruck, den die inneren Lagen den äussersten beim Schrumpfen entgegensetzen.
Die auf diese Spule aufgewickelte und hierauf nachbehandelte Kunstseide hat von Anfang bis zum Ende des Wickels auffallend gleichmässige Eigenschaften. Das Abwickeln der Seide von dieser Spule kann ganz ohne Störungen geschehen ; sie wird dabei mit Vorteil gleich gezwirnt, weniger auf Ballonzwirnmaschinen als auf Ringzwirnmaschinen.
PATENT-ANSPRÜCHE : Verstellbarer Aufwickelkörper für frisch gesponnene Kunstseidefäden, dadurch gekennzeichnet, dass verstellbare Tragteile seitliche Umfangsränder verbinden, wobei die ganze Strecke zwischen den Umfangsrändern zur Fadenaufnahme dient, so dass der gebildete Fadenwickel zusammen mit den seitlichen Umfangsrändern eine Abdichtung für die nasse Nachbehandlung bildet.