<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Gewinnung von kleberartigen bzw. kleberigen und stärkehaltigen Stoffen.
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Stoffen von stärkehaltiger sowie von solchen von kleberartiger bzw. kleberiger Natur, die vorzugsweise, jedoch nicht ausschliesslich zur Verbesserung von Nährstoffen od. dgl. bestimmt sind.
Bisher hat man bei Nährstoffen aus Getreide durch Analyse festgestellt, dass einige Bestandteile in zu geringer, andere wieder in zu grosser Menge vorhanden sind.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, Mittel vorzusehen, um beispielsweise bei Brot od. dgl. den als geeignet erkannten Gehalt an Kohlehydraten, Kleber, Asche bildende Stoffe oder Fett im gewünschten Verhältnis zu erhalten, dem Brot grösseres Volumen, bessere Struktur, grössere Haltbarkeit und einen erhöhten Nährwert als bisher zu geben und ausserdem das Verfahren zur Herstellung von für bestimmte Zwecke geeigneten Nährstoffen zu verwenden, die auf die weiter unten beschriebene Art in einfacher und billiger Weise gewonnen werden können.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von kleberartigen bzw. kleberigen und stärkehaltigen Stoffen und kennzeichnet sich dadurch, dass ein durch Gärung aufgegangener, vorzugsweise verhältnismässig viel Wasser enthaltender Teig entweder vor, bei oder nach dem auf das Aufgehen folgenden Zusammenfallen mit einer die Gärung verzögernden Lösung versetzt wird, wobei die kleberigen und die stärkehaltigen Stoffe voneinander getrennt werden, indem sich die kleberigen Stoffe oben ansammeln, während die stärkehaltigen Stoffe auf den Boden sinken. Die kleberigen Stoffe, welche an die Oberseite steigen, werden dann auf geeignete Weise entfernt. Die stärkehaltigen Stoffe, welche auf den Boden gesunken sind, können in irgendeiner geeigneten Weise weiterverarbeitet werden.
Die kleberartigen bzw. kleberigen Stoffe werden mit andern Nährstoffen oder Mehl gemischt, um den Kleber derselben zu vermehren und dessen Beschaffenheit zu verbessern. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass ein Teil der Stärke in Suspension im Kleber oder in andern Stoffen zurückgehalten wird. Um einen reinen Kleber ohne Stärke oder andern Stoffen zu erhalten, wird gemäss der weiteren Erfindung der abgenommene Stoff einer Waschung mit reinem Wasser unterworfen.
Als ein normaler gärender Teig ist ein Teig zu verstehen, welcher aus Mehl besteht, das bei einer Temperatur von zirka 27 C mit Wasser und Hefe vermischt ist. Gewöhnlich besteht die Mischung aus annähernd gleichen Gewichtsteilen Mehl und Wasser mit dem erforderlichen Quantum Hefe, jedoch kann dieses Mischungsverhältnis innerhalb weiter Grenzen geändert werden. Unter Aufgehen des Teiges ist seine Gärung zu verstehen, bis er das grösste Volumen annimmt und beginnt, wieder zusammenzufallen.
Dieses Aufquellen und Zusammenfallen wird durch die kleberigen bzw. kleberhaltigen Stoffe verursacht, welche für eine gewisse Zeit die bei der Hefegärung entstehenden Gase zurückhalten und dadurch aufgetrieben werden, bis die Gasbläschen platzen und das Gas entweicht. Die die Gärung verzögernde Lösung kann, wie erwähnt, entweder vor, bei oder unmittelbar nach dem Zusammenfallen des Teiges zugesetzt werden.
Vorzugsweise besteht die Lösung aus gewöhnlichem Kochsalz und Wasser. Als geeignete Lösung
EMI1.1
Lösung auf annähernd 4'54 kg Mehl entfallen, das zur Teigbereitung verwendet wird.
Die Stärke der erforderlichen Salzlösung ändert sich mit der Länge der Zeit, welche der kleberige Stoff aufbewahrt werden soll, und ist ausserdem von der Stärke des Klebers im verwendeten Mehl abhängig.
Ausserdem muss die Salzlösung auch deshalb genügend stark sein, um eine Verschlechterung des Klebers
<Desc/Clms Page number 2>
während der Zeit, in welcher die Trennung stattfindet, zu verhindern. Die Salzlösung wird zum auf- gegangenen Teil gegeben und vollständig mit diesem vermischt. Durch den Salzzusatz wird, während die Mischung zur Trennung stehengelassen wird, eine übermässige Gärung verhindert und gleichzeitig der Kleber gekräftigt. Die Stärke lässt man dann aus der Mischung ausfallen oder langsam absetzen, und dann wird der-kleberige Stoff, der durch das beim Gehen des Teiges in ihm angesammelte Gas in die Höhe getrieben wird, entfernt, was durch das spezifische Gewicht der Lösung erleichtert wird.
Der abgenommene, sich in einem vorgegorenen Zustand befindende kleberige Stoff hat dann die passenden Eigenschaften zum Einmischen in Nährstoffe, um das Backen derselben zu erleichtern, und er bewirkt ausserdem in der für besondere Zwecke gewünschten Weise eine Abgleichung des Nährwertes der Bestandteile dieser Nährstoffe.
Während des Absetzens oder Ausfallens zeigen sich ausser den Veränderungen, welche in dem aufgegangenen Baekteig vor sich gehen, weitere Veränderungen in der Natur des kleberigen Stoffes, die ihn weicher und in erwünschter Weise für Backzwecke geeigneter machen. Eine weitere Folge dieser
Veränderungen ist, dass der veränderte Teigkleber ein passendes Agens erhalten hat, um den kleberigen
Bestandteil anderer Nährstoffe oder den des Mehles, das zum Fertigmachen des Teiges verwendet wird, dem veränderten Teigkleber ähnliche Eigenschaften zu verleihen.
Die Erfindung ist auf das angeführte Beispiel nicht beschränkt. Vielmehr können offenbar die
EMI2.1
der Erfindung verlassen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI2.2
gekennzeichnet, dass aufgegangener, gärender Baekteig, der vorzugsweise verhältnismässig viel Wasser enthält, entweder vor, bei oder nach dem Zusammenfallen mit einer die Gärung verzögernden Lösung versetzt wird, wobei die kleberartigen bzw. kleberigen und die stärkehaltigen Stoffe voneinander geschieden werden, indem die kleberigen Stoffe in die Höhe steigen und die stärkehaltigen zu Boden sinken, so dass die beiden Stoffe voneinander getrennt werden können.