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Verfahren zum Ziehen von Werkstücken aus Papier mit winklig anschliessenden Flanschen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, um im Ziehvorgang zwischen Gesenk und Stempel zu formende Werkstücke aus Papier, wie Schachteln, Kappen. Deckel u. dgl., mit winklig anschliessenden Flanschen oder Krempen zu versehen, wobei bezweckt ist, ein mit dem Ziehen Schritt haltendes Ausrollen des in Bildung begriffenen Flansches innerhalb der Gesenkwandung statt der gewöhnlichen Ziehpressung zwischen den Werkzeugen zu bewerkstelligen.
Bei der üblichen Zieharbeit ist Voraussetzung, dass der Stempel schlüssig-mit Ubriglassung nur eines der Wandstärke des Werk-
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einziehung zwischen den Werkzeugen gleichzeitig mit dem Stempeleintritt erfolgt, schwer vermeidbar, dass sich der Stempel ungleichmässig versetzt, so dass häufig ein unregelmässig gefälteter Flansch erzeugt wird und derselbe an dem fertigen Produkt das Bestreben zeigt, sich in einer Richtung mehr zu öffnen als in der andern.
Für das Verfahren gemäss der Erfindung, welches diesen und andere Nachteile beseitigt, wird eine als Wälzrolle ausgebildeter Stempel angewendet, dessen Durchmesser etwas kleiner ist als der uesenkdurcnmesser, wodurch der Stempel mit Spielraum innerhalb des Gesenkes befähigt ist, mit einseitigem Pressungsdruck und Wälzbewegung innerhalb des Gesenkes eine Ausrollung des Flansches während des Ziehvorganges zu bewirken. Das Verfahren kennzeichnet sich auch dadurch. dass vor dem Eintreten des in Gestalt einer Wälzrolle angewendeten und mit freiem Spielraum in das Gesenk hineinpassenden Stempels in die Gesenkumfassung ein diese umgebender gefederter Ring auf den für die Flanschbildung vorgesehenen Werkstückrand federnd aufgesetzt und derselbe nachgiebig festgehalten wird.
Hierauf wird während des Stempeleintrittes unter fortschreitendem Einzug des Werkstückes in das Gesenk die Stempelwälzrolle im Kreise innerhalb des Gesenkes so herumgeführt, dass eine inwendige Ausrollung des Flansches zwischen Umfangstellen der Gesenkinnenfläche und der Stempelwälzrolle stattfindet.
Die Zeichnung stellt in Fig. 1 eine zur Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung geeignete Vorrichtung in einem senkrechten Mittelschnitt dar.
Die Fig. 2,3 und 4 zeigen einige Formen von Deckeln oder Kappen, die nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellt werden können.
Wie Fig. 1 zeigt, trägt eine Spindel 1 den Stempel 2, der am Ende derselben etwas exzentrisch sitzt.
Die Spindel wird dauernd durch ein Zahnrad 3 gedreht, in welches ein Zahnrad 4 am Ende einer Motorwelle 5 eingreift. Das Werkstück A wird auf das Gesenke 6 gelegt, bevor der Stempel in das Gesenk eintritt. Oberhalb des Gesenkes befindet sich ein Ring 9, welcher vor dem Eintreten des Stempels in das Gesenk in Berührung mit der Oberfläche des Werkstückes dz kommt, um die Ränder desselben glatt zu halten und ein unregelmässiges Ausbeulen des Materiales zu verhindern, wenn es in das Gesenk gezogen wird. Die Grösse des Druckes, der von dem Ring 9 auf das Werkstück ausgeübt wird, hängt von der Spannung von Federn 10 ab, welche auf die Oberfläche des Ringes 9 einwirken.
An der Unterseite dieses Ringes 9 sind Kerben oder Zähne 13 angebracht, welche mit Kerben oder Zähnen 7 an der Oberseite des Gesenkes 6 zusammenwirken, um den Rand des Werkstückes A zu kräuseln, wenn es in das Gesenk gedrückt wird. Bei gewissen Materialien sind der Ring 9 bzw. die Kerben in diesem und an dem Gesenk nicht notwendig.
Wenn der niedergehende Stempel das Werkstück A berührt, um es in das Gesenk 6 zu drücken. wird er infolge seiner exzentrischen Anordnung stets einen Teil der Innenfläche des sich bildenden Flansches berühren, so dass der Flansch mit dem weiteren Eintreten des Stempels in das Gesenk von demselben
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ausgerollt wird und daher kein Bestreben zeigt, während des Ziehens zu reissen. Der Durchmesser des.
Stempels 2 ist etwas kleiner als der innere Durchmesser des zu bildenden Flansches. Ein Reissen des Flansches beim Ziehen des Werkstückes wird deshalb vermieden, da für das zu kräuselnde Material an jener Stelle genügend Raum vorhanden ist, in das Gesenk einzutreten, welche gegenüber derjenigen liegt, an welcher der Druck des Stempels ausgeübt wird.
Dieser Ziehvorgang hat zur Folge, dass der Flansch nicht das Bestreben zeigt, sich zu öffnen oder sich zu Aufnahme von Feuchtigkeit oder beim Austrocknen zu deformieren.
Haben die Seiten des Stempels, wie in Fig. 1 dargestellt, zylindrische Form, so entsteht eine Kappe oder ein Deckel von der in Fig. 2 gezeigten Form, wobei die Stärke der Wände des Flansches B überall gleich ist. Wenn eine Kappe oder ein Deckel von der in Fig. 3 gezeigten Form erzeugt werden soll, dann erhält der Stempel eine konische Form. Das Material am äusseren Ende C des Flansches wird dann nicht in demselben Masse wie früher zusammengedrückt. Eine Kappe von dieser Form sitzt dichter auf den Behälter, insbesondere wenn der Rand dieses Behälters der Form des Deekels angepasst ist.
Zum Herstellen einer Kappe entsprechend Fig. 4 wird ein Gesenk mit konischer Innenfläche und ein Stempel mit zylindrischen Seiten verwendet.
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dann in Tätigkeit, nachdem der Pressstempel zurückgezogen worden ist. Beim Herstellen von Kappen nach Fig. 3 dagegen ist es vorteilhaft, dass der Auswerfer dem sich hebenden Stempel folgt, bis dieser das Gesenk verlassen hat, worauf die Kappe durch eine geeignete Vorrichtung von dem Stempel abgestreift wird. Wenn mit Flanschen versehene Gegenstände von anderer als der Kreisform erzeugt werden sollen, so müssen Gesenk und Stempel natürlich in ihrer Form entsprechend geändert und der gewünschten Form des zu bildenden Gegenstandes angepasst werden. Der Stempel muss stets entsprechend kleinere Abmessungen besitzen als das Gesenk, damit er frei in dieses eintreten kann.
Das exzentrische Ende der Spindel dreht sich auf Kugellagern im Stempel.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Ziehen von Werkstücken aus Papier (Schachteln, Kappen, Deckel u. dgl.) mit winklig anschliessenden. Manschen, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Eintreten des in Gestalt einer Wälzrolle angewendeten und mit freiem Spielraum in das Gesenk hineinpassenden Stempels in die Gesenkumfassung ein diese umgebender gefederter Ring (9) auf den für die Flanschbildung vorgesehenen Werk- stückrand federnd aufgesetzt und derselbe nachgiebig festgehalten wird, und dass während des weiteren Eintrittes des Stempels unter fortschreitendem Einzug des Werkstückes in das Gesenk die Stempelwälzrolle im Kreise innerhalb des Gesenkes so herumgeführt wird,
dass eine inwendige Ausrollung des Flansches zwischen Umfangstellen der Gesenkinnenfläche und der Stempelwälzrolle stattfindet.