AT141831B - Verfahren zum Zementieren und Nitrieren von Eisen, Stahl und deren Legierungen. - Google Patents
Verfahren zum Zementieren und Nitrieren von Eisen, Stahl und deren Legierungen.Info
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Description
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Verfahren zum Zementieren und Nitrieren von Eisen. Stahl und deren Legierungen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Karbonisieren und Nitrieren durch Einführung von Kohlenstoff und Stickstoff in die Oberfläche von Gegenständen aus Eisen, Stahl und seinen Legierungen, bei welchem diese Einführung besonders vorteilhaft oder beschleunigt erfolgt.
'Es ist bereits bekannt, dass man das Eindringen von Stoffen, wie Kohlenstoff und Stickstoff, in die Oberfläche zu zementierender Gegenstände aus Eisen, Stahl od. dgl. bei Verwendung von feuerflüssigen Cyanidschmelzen ganz bedeutsam erleichtern und beschleunigen kann, wenn man während des Zementationsprozesses elektrischen Gleichstrom durch das Schmelzbad schickt. Dabei wurden aber die Gegenstände als Kathode geschaltet. Anderseits ist vorgeschlagen worden, bei der Zementation von Eisen- oder Stahlgegenständen in kohlenstoffhaltigen Boraxbädern, die gleichfalls unter der Einwirkung von elektrischem Gleichstrom standen, die Gegenstände als Anode zu schalten. Dabei wurden aber hohe Arbeitstemperaturen (1200 bis 14000 C) als erforderlich gehalten.
Es hat sich nun gezeigt, dass man auch bei Verwendung von cyanidhaltigen Bädern, welche Alkalioder Erdalkalicyanide enthalten, neben einer Beschleunigung auch eine wesentliche Erhöhung der Kohlen- stoff-bzw. Stickstoffeinwanderung bewirken kann, wenn man die zu behandelnden Gegenstände a !- ! Anoden in dem Schmelzbad unterbringt.
Das Verfahren bietet dabei den erheblichen Vorteil, dass keine Änderung der bisherigen Betriebsweise erforderlich ist, vor allem aber die anzuwendenden Betriebstemperaturen nicht besonders erhöht werden müssen, wodurch der Brennstoffverbrauch geringer ist, die bekannten Nachteile eines Arbeitens bei höherer Temperatur, wie besondere Berücksichtigung bei der Auswahl der Gefässwerkstoffe u. dgl. mehr, vermieden werden und dabei die Arbeitszeit bedeutsam verkürzt werden kann. Gegebenenfalls kann natürlich auch bei Hinarbeit auf bestimmte Eindringungs- tiefen dieses Ergebnis in einer entsprechendkiirzeren Zeit erzielt werden. Es hat sich weiterhin überraschen-
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scharf anfallen.
Wie gefunden wurde, werden ausserdem Einwanderungstiefen von Kohlenstoff und Stickstoff erreicht, wie sie ohne Einwirkung elektrischen Stromes nicht erzielbar sind. So lässt sich beispielsweise bei einem Arbeiten mit Natriumcyanidschmelzen eine Zementationstiefe von 1'7 mm erzielen, welche obendrein schon nach zwei Stunden erreicht wird, während auch bei langem Verweilen der zu behandelnden Gegenstände in Cyanidbädern ohne gleichzeitige Einwirkung des elektrischen Stromes Einwanderungstiefen von mehr als l'l bis 1'2 mm nicht erzielt wurden.
Die erforderlichen Stromdichten können in weiten Grenzen geändert werden ; beispielsweise kann man bei einer Stromdichte von 20 bis 30 Amp./dm2 arbeiten, man erzielt aber auch schon bei Dichten von 0#5 Amp./dm2 ausgezeichnete Wirkungen. Die erzielten Härteschiehten zeichnen sich durch grosse Dicke der eutektisehen Schichte und durch einen ganz allmählichen Abfall bzw. Übergang in der Kernschichte aus.
Beispiel :
Ein Eisenbolzen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0'12% wurde bei 950 C als Anode in ein Cyanidschmelzbad eingetaucht, welches ungefähr 75% Natriumcyanid neben Alkalichlorid und Alkalikarbonat enthielt. Bei einer Stromdichte von 30 Amp./AK wurde eine Zementationstiefe von 1'7 mm nach zwei Stunden festgestellt, während ein Bolzen der gleichen Beschaffenheit in einem Bad ohne Stromdurehgang eine Härtetiefe von nur 0'8 bis 1 mm aufwies. Bei Verringerung des Stromes auf 15 Amp. war die Zementa- tionstiefe l'l bis 1'2 mm. Diese blieb ungefähr gleich, auch wenn man mit dem Strom bis zu 1'5 Amp. herunterging.
Die nach der Erfindung zementierten Gegenstände werden in bekannter Weise durch Abschrecken gehärtet.
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