AT140400B - Resorbierbares Näh- und Unterbindungsmaterial für die Humanchirurgie. - Google Patents

Resorbierbares Näh- und Unterbindungsmaterial für die Humanchirurgie.

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AT140400B
AT140400B AT140400DA AT140400B AT 140400 B AT140400 B AT 140400B AT 140400D A AT140400D A AT 140400DA AT 140400 B AT140400 B AT 140400B
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Austria
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magnesium
wires
sep
lay
suturing
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Bernhard Dr Ing Blumenthal
Hans Dr Hadenfeldt
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Bernhard Dr Ing Blumenthal
Hans Dr Hadenfeldt
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 



   Als Material zur Herstellung chirurgischer   Unterbindungen   und Nähte wurden bisher meist Seide oder Tierdärme oder Sehnen od. dgl. tierische Stoffe verwendet. Mit beiden Materialien lassen sieh an sich mechanisch einwandfreie Nähte herstellen. Bei Fäden aus tierischen Materialien tritt jedoch der
Nachteil auf, dass diese nicht der Siedetemperatur des Wassers unterworfen und daher nur schwer völlig keimfrei erhalten werden können. Bei Seide kann zwar die Keimfreiheit durch Kochen ohne weiteres bewirkt werden, seidene Fäden bleiben aber als Fremdkörper im Gewebe liegen und können dadurch zu
Komplikationen des Wundverlaufs führen. 



   Diese Nachteile werden   erfindungsgemäss   dadurch vermieden, dass als Nahtmaterial für die
Humanchirurgie Seile verwendet werden, die aus Drähten aus Magnesium oder   Magnesiumlegierungt'n   mit einem   Höehstdurchmesser   von 0.2 mm hergestellt sind. Magnesium und   Magnesiumkgierungen   lassen sich ohne jede Schwierigkeit durch Auskochen keimfrei machen und werden vom Körper resorbiert. 



   Die Resorption erfolgt so langsam, dass der Zweck der Naht, die Schliessung der Wunde, erreicht wird. 



   Ausser der eigentlichen   Tiefen-und Oberfläehennaht   ist Verwendungszweck auch die   Unterbindung   von   Blutgefässen.   



   Die Verwendung von Magnesiummaterial für die angegebenen Zwecke scheiterte bisher daran dass die normalen Magnesiumdrähte einen viel grösseren Durchmesser hatten als die erfindungsgemäss zu verwendenden ; die bekannten Drähte lassen sich nicht knoten, sondern brechen beim Versuch, sie zu Schlingen zusammenzubiegen. Für chirurgische Zwecke waren sie daher unbrauchbar. 



   Auch bei sehr dünnen Drähten aus Magnesium oder   Magilesiumlegieruiigcn   kann der erwähnte Nachteil auftreten, dass ein Einzeldraht beim Einfädeln in das Nadelöhr, beim   Hin-und Herbicgen   und Knoten infolge des geringen Formänderungsvermögens leicht bricht. Es ist daher vorteilhaft, statt der einzelnen Drähte Seile zu verwenden, die durch Vereinigung besonders dünner Drähte erhalten werden. 



  Ein aus dünnen Drähten hergestelltes Seil besitzt eine erheblich grössere Biegefähigkeit und "Knotenfestigkeit"als ein massiver Draht gleichen Querschnitts. 



   Als Legierungsbestandteile können neben dem Magnesium alle Elemente, insbesondere Metalle, verwendet werden, die im menschlichen Körper keine giftigen Wirkungen hervorrufen. Zu den auszu-   schliessenden   Metallen gehören infolgedessen z. B. Blei, Silber, Barium, Arsen. 



   Der Magnesiumgehalt der verwendeten Legierungen soll wenigstens 75% betragen. Der wichtigste Legierungszusatz zum Magnesium ist Aluminium. Praktische Aluminiumzusätze gehen bis zu 6.   5%,   aber auch Aluminiumzusätze bis zu ungefähr   10-15% sind noch möglich.   Andere Legierungsmetalle sind : Silizium, Mangan, Zink und Kadmium, Kupfer, Nickel, Kobalt, Zinn, Antimon, Wismut, Lithium, Natrium, Strontium, Rubidium, Caesium, Kalium, Calcium, Titan, Beryllium und die seltenen Erden. 



  Alle diese Elemente können allein oder gemeinsam dem Magnesium zugesetzt werden. So können z. B. geeignete Legierungen aus
1. bis   10%   Aluminium, Rest Magnesium,
2. etwa 0-10% Aluminium, etwa 0. 1-0.   5%   Mangan, Rest Magnesium,
3. bis   10%   Aluminium mit kleinen Zusätzen von Zink oder Silizium oder Zink und Silizium,
Rest Magnesium,
4. etwa 5% Aluminium, 0. 1-0. 5% Mangan, bis etwa 3% Kadmium, Rest Magnesium, bestehen. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Die Herstellung derartiger dünner Drähte wie sie erfindungsgemäss Verwendung finden sollen, erfolgt in besonders kleinen Ziehabschnitten, so dass das   Formänderungsvermögen   des Materials nicht überschritten wird. Zum Beispiel wurde ein Draht von 0.30 mm Durchmeser in folgenden Abschnitten 
 EMI2.1 
 
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> 0.30 <SEP> 0.28 <SEP> 0.26 <SEP> 0.24 <SEP> 0. <SEP> 22 <SEP> 0. <SEP> 20 <SEP> 0.19 <SEP> 0. <SEP> 18mm
<tb> 0. <SEP> 17 <SEP> 0.16 <SEP> 0.15 <SEP> 0.14 <SEP> 0. <SEP> 13 <SEP> 0.12 <SEP> 0. <SEP> 11 <SEP> 0.

   <SEP> 10mm
<tb> 
 
Während bei der Herstellung von dickeren Drähten aus Magnesium oder   Magfiesiumlegierungen   ebenso wie bei Drähten aus andern Metallen nach mehreren Zügen eine Wärmebehandlung eingeschaltet wird, wird bei dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung eine sehr häufige Wärmebehandlung zur Beseitigung der Ziehspannungen vorgenommen. In dem angegebenen Beispiel wurden die Drähte nach jedem einzelnen Zug einer Wärmebehandlung unterworfen. Der angegebene Fall gilt nur als Beispiel. So kann z.

   B. auch an Stelle einer Abnahme von 0. 22 mm auf 0.20 mm eine solche von 0.   22 mm   auf 0.21 mm 
 EMI2.3 
 Ziehabsehnitte noch eine Wenigkeit grösser gestalten lassen als in dem angegebenen Beispiel, so dass also an Stelle einer Abnahme von   0. 22 mm   auf 0.   20 mm   etwa eine Abnahme   von 0. 22 mm   auf 0.   19 mm   oder 0.   195mm   in zwei oder mehr Unterteilungen ohne Zwischenglühung erfolgen kann. Wesentlich ist jedenfalls, dass die einzelnen Abnahmen verhältnismässig sehr klein sind. 



   Um ein nach dem Glühen erforderliches Beizen zu vermeiden, erfolgt das Glühen zweckmässig unter   Luftabschluss,   sei es z. B. im Ölbad oder im Vakuum. Die derartig hergestellten Einzeldrähte werden dann in üblicher Weise verseilt, z. B. linksgängig oder rechtsgängig, im Kreuzschlag, Gleichschlag oder   Kabelschlag oder geflochten,   wobei das Seil aus Drähten gleichen Durchmessers oder Drähten verschiedenen Durchmessers bestehen kann und die Drähte zuerst zu Litzen und die Litzen dann wiederum zu Seilen geschlagen oder geflochten werden können. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Resorbierbares   Näh-und Unterbindungsmaterial für   die Humanchirurgie, bestehend aus Seilen, die aus Drähten von Magnesium oder Magnesiumlegierungen, die einen Durchmesser vonhöchstens 0.2 mm besitzen, hergestellt sind.

Claims (1)

  1. 2. Resorbierbares Näh- und Unterbindungsmaterial nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Drähten, die erhalten werden, indem das Material in üblicher Weise zunächst bis 0.3 mm @ezogen, darauf in einzelnen Arbeitsgärgen derart weiter gezogen wird, dass die Abnahme des Durchmessers jeweils nicht mehr als 20% beträgt, wobei nach jeder Durchmesserabnahme von 20% je eine Glühung unter Luftabschluss erfolgt.
    3. Resorbierbares Näh- und Unterbindungsmaterialnach Anspruch 1 oder 2, bestehend aus Seilen, die in üblicher Weise aus mehreren Drähten von Magnesium oder MagnesiumlEgierungen gegebenenfalls verschiedenen Durchmessers, linksgängig oder rechtsgängig im Kreuzschlag, Gleichsehlag, Kabelschlag ) der geflochten gegebenenfalls nach vorheriger Vereinigung der Drähte zu Litzen erhalten werden.
AT140400D 1932-09-13 1933-08-25 Resorbierbares Näh- und Unterbindungsmaterial für die Humanchirurgie. AT140400B (de)

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