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Flüssigkeitsstandsanzeiger.
Bei Wasserstandanzeigern, insbesondere bei solchen für höhere Drücke, werden die üblichen
Glasplatten im Betriebe durch chemischen Angriff rasch zerstört. Man hat deshalb bereits vorgeschlagen, die Schauschlitze von Wasserstandanzeigern durch Glimmerplatten od. dgl. abzudecken, die den Kesseldruck ganz oder teilweise tragen.
Dabei hat man jedoch in der bei Glaswasserstandanzeigern üblichen Weise besondere Dichtungscheiben aus It-Material od. dgl. zwischen der Glimmerscheibe und ihren Auflageflächen vorgesehen. Es hat sich nun herausgestellt, dass diese Dichtungen im Betrieb rascher zerstört werden als die Glimmerscheiben. An den undichten Stellen wird auch der chemisch widerstandsfähige Glimmer durch Erosion rasch zerstört, so dass die Lebensdauer derartiger Wasserstandanzeiger nach wie vor begrenzt wird.
Ein anderer Vorschlag geht dahin, bei Glimmer-Wasserstandanzeigern nur einen äusserst schmalen Sehschlitz frei zu lassen und denselben durch ein Prisma optisch zu verbreitern und gleichzeitig mechanisch abzustützen. Abgesehen von der umständlichen Konstruktion gewährleistet aber dieser Vorschlag keine genügende Sichtbarkeit des Wasserspiegels.
Es ist an sich auch schon bekanntgeworden, für andere Zwecke, z. B. als Dichtungsplatte zwischen Rohrflanschen nicht hygroskopisch Stoffe zu verwenden, jedoch ist dieser Gedanke bisher niemals auf Wasserstandanzeiger übertragen worden.
Vorliegende Erfindung betrifft nun einen Flüssigkeitsstandanzeiger mit die Schauschlitze abdeckenden und den Kesseldruck ganz oder teilweise tragenden Scheiben aus Glimmer oder ähnlichem durchsichtigem Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Glimmerscheiben od. dgl. ohne Zwischenschaltung einer besonderen Dichtung gegen die Dichtflächen gepresst und so gelagert werden, dass schädliche Biegungsbeanspruchungen von der Glimmerscheibe abgehalten werden. Es hat sich dabei als zweckmässig ergeben, die nichtdichtenden Scheibenauflageflächen zumindest am Schauschlitz plastisch oder federnd auszubilden, um Überbeanspruchung der Scheiben zu vermeiden.
Dies kann auch dadurch erreicht werden, dass die äusseren Scheibenauflageflächen starr ausgebildet und am SchaCchlitz durch Abrundung oder geeignete Formgebung etwa der Verbiegung der Scheiben im Betrieb angepasst sind. Endlich kann die Scheibe vor oder beim Einbau plastisch oder elastisch gewölbt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1 und 2 da gestellt. Es ist 1 ein flacher, geschlizter Hauptkörper mit Anschlüssen 2,2 zum Dampfraum und Wasserraum des Kessels. Bei 3,4 sind hervorstehende Dichtungsleisten angeordnet, gegen die sich die Glimmerseheiben 5, 6 ohne Zwischenschaltung einer besonderen Dichtung legen. Vor den Glimmerscheiben befinden sich gefensterte Rahmen 7, 8, welche gegebenenfalls die Glimmerscheiben auch seitlich umgreifen. Durch vier getrennte Platten 9, 10,
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möglichst weit ab vom Schauschlitz gegen besondere Leisten am Hauptkörper J legen, werden die gefensterten Rahmen und die Glimmerscheiben vermittels der Schraubenbolzen 19, 20 fest und dicht gegen den Hauptkörper 1 gedrückt.
Es hat sich ergeben, dass diese Verbindung im Betriebe dauernd dicht hält. Die Dichtflächen am Hauptkörper sind leicht und genau zu bearbeiten. Eine Verbiegung des geschwächten Teiles der gefensterten Rahmen 7, 8 wird praktisch vollkommen vermieden, da dieselben praktisch nur auf Druck beansprucht werden. Die Schrauben 19, 20 sind nur mässig beansprucht. Montage und Demontage sind
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