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Chirurgisches Verschlussmitte ! uad Instrument zum dauernden Veisphliessen der Blutgefässe bei blutigen Operationen..
Die übliche Methode zum Verschliessen der bei blutigen Operationen durchschnittenen Blutgefässe besteht darin, dass die blutenden Enden aller durchschnittenen Adern durch ebensoviel Aderzangen (Pinzetten) zusammengedrückt und während dieses Zustandes die Blutadern an ihren den zusammengedrückten Enden unmittelbar benachbarten Stellen durch Umwickeln von Seidenfäden und Verbinden der letzteren zu einer Masche dauernd abgebunden und schliesslich die frei hervorstehenden Endstücke der verbundenen Seidenfäden abgeschnitten werden, worauf die Aderzangen geöffnet und entfernt werden. Dieses übliche Verfahren ist ziemlich umständlich, erhöht in bedeutendem Masse die Zeitdauer der Operation und ist sowohl für die Kranken als auch für die Chirurgen nachteilig. Ausserdem kann der Seidenfaden, ein.
Material, das im menschlichen Körper niemals aufgesaugt wird, auch zu"Faden- eiterungen"Veranlassung geben.
Die chirurgischen Mittel und Instrumente gemäss der Erfindung sind dazu bestimmt, diese Nachteile zu beseitigen, d. h. eine gegenüber den bisherigen viel leichtere und bedeutend raschere Durchführung des dauernden Verschliessens der Blutgefässe zu ermöglichen und die Möglichkeit der"Fadeneiterung" auszuschliessen. Die Erfindung kennzeichnet sich zunächst durch aufeinander zusammendrückbare Klemmenhälften, die in an sich bekannter Weise aus einem für den menschlichen Organismus unschädlichen Material, z. B.
Neusilber, oder einem zur Aufsaugung im Organismus fähigen Material, wie insbesondere metallisches Magnesium oder Galalith, bestehen und die in ihrem zusammengedrückten Zustande einen Hohlraum zwischen sieh lassen, in welchem die Ader in flachgedrücktem, also vollständig geschlossenem, jedoch nicht durchschnittenem Zustande Platz findet. Durch die Erfindung wird ein sofortiges und endgültiges Verschliessen von in tiefen und schmalen operativen oder Wundhohlr umen blutenden Adern ermöglicht, während bisher dieser Hohlraum zur Durchführung der Abbindung mittels Seidenfäden durch ein besonderes (sonst überflüssiges und für den Kranken nachteiliges) Aufschliessen zugänglich gemacht werden musste.
Um derartige Klemmenhälften vorzusehen, kann man z. B. von den für andere Zwecke an sich bekannten Druckknöpfen ausgehen, die aber in ihrer üblichen Gestalt zum Verschliessen der Blutgefässe unmittelbar nicht geeignet sind, da beim Zusammendrücken der Druckknopfhälften am Ende der Ader der Stempelteil des Druckknopfes die Aderwandung durchreissen würde.
Aus diesem Grunde wird der Druckknopf im Sinne der Erfindung in der Weise umgestaltet, dass in der Mitte der Matrizenhälfte des Druckknopfes ein derartiger Einschnitt vorgesehen und der Matrizenteil derart höher ausgebildet wird, dass, wenn beim Zusammendrücken der Stempel des Druckknopfes gegen die sich in den Einschnitt des Matrizenteiles einlegende Ader vordringt, die Aderwandung durch das Ende des Stempels bis zum vollständigen Abschluss flachgedrückt wird, ohne durchgerissen zu werden. Der Druckknopf kann aber auch in umgekehrtem Sinne abgeändert werden, indem in der Mitte des Stempelteiles ein Einschnitt, in der Mitte des Matrizenteiles aber eine hervorragende Rippe vorgesehen werden kann, wobei also durch die letztere der Druckstempel gebildet wird.
Im allgemeinen kann der Druckknopf, der in Rede stehenden Bedingung (der Vermeidung des Durchreissens) entsprechend, vielfach umgestaltet werden. So kann z. B. die eine Klemmenhälfte aus einem einfachen, starren und vollen Stempel oder Pfropfen, die andere Klemmenhälfte aber aus einem federnden Matrizenteil mit einer mittleren Öffnung zur Aufnahme des
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befindlichen Ösen 6 eingeschoben werden können. Die äusseren Ränder der Klemmenhälften reichen bis zum Ende der Zange (Fig. 7), doch können sie die Zange teilweise auch überragen.
Die Gebrauehsweise des Instrumentes nach Fig. 5-7 ist die folgende :
Vor der Operation wird die Zange geöffnet, und die Knöpfe 1. 3 werden nach rückwärts, d. h. gegen den Drehpunkt der Zangenschenkel, verschoben. Nun nimmt man z. B. die Klemmenhälfte 1 nach Fig. 1 in die Hand und schiebt deren Öse 6 (in einer solchen Lage, dass die den Hohlraum der Öse begrenzenden
Seitenwände zu den Zangenschenkeln parallel verlaufen), in die Vertiefung 14 des oberen Zangenschenkels hinauf (Fig. 7).
Während die Klemmenhälfte 1 in dieser Weise mit dem Finger in hinaufgeschobener
Lage gehalten wird, wird der Knopf 13 des oberen Zangenschenkels und dadurch der obere Schieber 11 vorgeschoben, wobei dessen vorderes Ende die Öse 6 der Klemmenhälfte 1 durehdringt ; wenn man dabei den Finger loslässt, so bleibt die Klemmenhälfte 1 am Zangenschenkel hängen. Dieselben Massnahmen werden auch mit der Klemmenhälfte 2 vorgenommen, mit dem Unterschiede, dass die Öse 6 der letzteren in die Vertiefung 14 des unteren Schenkels der Zange abwärts geschoben wird.
Bei der Operation wird das Ende des Blutgefässes mit der Zange erfasst und diese zusammengedrückt, wodurch das Ende der Ader sich in den Einschnitt 3 der Klemmenhälfte 2 eindrückt und die Klemmenhälften 1, 2 sich ineinanderpressen, worauf man beide Knöpfe 1 mit zwei Fingern gleichzeitig zurückschiebt, wobei die Zange sofort und leicht abgehoben werden kann, ohne dass sie an den Klemmenhälften und der Ader zerren würde.
Gemäss der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 besteht die Klemme aus zwei Lamellen 1 und 2, wobei an den Enden der Lamelle 2 aufwärts ragende Dorne 15, an den Enden der Lamelle 1 aber Locher-M zur Aufnahme der Dorne vorgesehen sind. Nachdem die beiden Lamellen 1, 2 um die Ader 5 herum gegeneinandergedrückt und die Dorne 15 in die Löcher 16 eingedrungen sind, können die Enden der Dorne in der unten beschriebenen Weise zu nietkopfähnliehen Gebilden getauscht werden. Würde man für diesen Zweck die Zange nach Fig. 5-7 in einer zu den Zangenschenkeln parallelen Lage der Lamellen 1, 2 verwenden, so würde das Zusammendrücken der Enden der Lamellen infolge ihres verschiedenen Abstandes vom Drehpunkt der Zangenschenkel mit verschiedener Kraft und daher ungleichmässig vor sich gehen.
Mit Rücksicht hierauf erscheint es für diesen Fall zweckmässiger, eine nach Fig. 10 und 11 umgestaltete Zange zu verwenden, die quer gerichtete Kopfteile oder Backen 17 besitzt. In der Mitte der Backen 17 sind Vertiefungen 14 zur Aufnahme der Ösen 6 der Lamellen nach Fig. 8 und 9 vorgesehen, in welche Ösen die Enden der in Verbindung mit Fig. 5-7 bereits beschriebenen, mittels Knöpfe 13 vorzuschiebenden Schieber eingreifen können.
In den oberen Backen 17 sind ferner Vertiefungen 18 vorgesehen, in welche beim Zusammendrücken der Lamellen 1, 2 die Enden der Dorne 15 nach Durchdringung der Löcher 16 eindringen und welche derart bemessen sind, dass beim Zusammendrücken der Zange die Enden der Dorne 15 zu Nietköpfen gestaucht werden, wodurch die Lamellen 1, 2 miteinander dauernd gekuppelt werden. Im übrigen stimmt die Gebrauchsweise der Zange nach Fig. 10 und 11 mit jener nach Fig. 5-7 überein.
Nach der in Fig. 12 (lediglich für das Ende des oberen Zangenschenkels) dargestellten Ausführungsform der Zange ist am Ende jedes Zangenschenkels 10 eine kleine Kammer 19 ausgebildet, in welcher ein Blattfederpaar 20 angebracht ist. An der Aussenseite der unteren Teile der Blattfeder liegt der untere Flansch 22 eines in der Wand der Kammer 19 gleitenden Knopfes 21 auf. In Verbindung mit diesem Instrument werden an der Rückseite der Klemmenhälften 1, 2 keine Ösen, sondern bei 23 eingekerbte Zapfen 24 vorgesehen. Wird die Klemmenhälfte 1 in die Kammer 19 hineingedrückt, so wird das Federpaar 20 durch das Ende des Zapfens 24 gespreizt, worauf das Federpaar beim weiteren Eindrücken des Zapfens 24 in die Einkerbung 23 einschnappt und dadurch die Klemmenhälfte in aufgehängter Lage festhält.
Nachdem beide Klemmenhälften in der soeben beschriebenen Weise in die Kammern 19 der Zangenschenkel 10 hineingedrückt und das Ende des Blutgefässes sowie die Klemmenhälften durch Schliessen der Zange zusammengedrückt wurden, genügt es zum Abheben der Zange, die Knöpfe Z1 der Zangenschenkel-M einwärts zu drücken, wobei die Federpaare 20 durch die Flanschen 22 der Köpfe gespreizt werden, so dass sie sich von den Zapfen 24 loslösen, worauf die Zange sofort entfernt werden kann. Werden hiebei die Knöpfe 21 losgelassen, so kehren diese unter der Wirkung der zurückschwingenden Federpaare 20 in die dargestellte ursprüngliche Lage selbsttätig zurück.
Es sei bemerkt, dass die Erfindung, insbesondere auch in der Mundchirurgie, z. B. bei Mandeloperationen, mit grossem Vorteil angewendet werden kann. In derartigen Fällen war die Beseitigung der Blutungen durch die bisherige Methode der Abbindung der Adern durch Seidenfäden infolge der schweren Zugänglichkeit der Kehle fast undurchführbar, vielmehr war man bei Nachblutungen gezwungen, den Hals von aussen aufzuschneiden, um die betreffende Ader abzubinden. Demgegenüber können im Sinne der Erfindung derartige Blutungen einfach durch eine gebogene oder gekröpfte und dadurch in die Kehle einführbare Form der Aderzange nebst Klemmenhälften gemäss der Erfindung ohne weiteres sofort beseitigt werden ; die soeben erwähnte besondere Gestaltung der Aderzange wäre bisher mit Rücksieht auf die frühere Abbindungsmethode zwecklos gewesen.
Es versteht sich von selbst, dass die Klemmen und das Instrument gemäss der Erfindung, auch von den beschriebenen Ausführungsformen abweichend, mannigfaltig ausgeführt werden können, ohne
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dass hiedurch das Wesen der Erfindung geändert'würde, die zunächst darin besteht, dass die Adern ohne Zerstörung dauernd verschliessende Klemmenhälften und ein Zangeninstrument zum vorübergehenden Aufhängen derselben in der kupplungsbereiten Lage und zum Zusammendrücken der Klemme angewendet werden.
Es ist ferner klar, dass der verschiedenen Stärke der Blutgefässe entsprechend Gruppen von Klemmen verschiedener Grösse vorgesehen werden. Schliesslich ist zu bemerken, dass es mit Rücksicht darauf, dass die Klemme durch den Druck des Blutstroms in den Blutadern, namentlich in Schlagadern, gegebenenfalls abgestreift werden könnte, zweckmässig erscheint, die inneren die Aderwandung berührenden Fläehenteile der Klemmenhälften gerauht, z. B. geriffelt, auszubilden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zum dauernden getrennten Verschliessen jedes Endes der bei blutigen Operationen durchschnittenen Blutadern dienende chirurgische Verschlussmittel aus einem zur Aufsaugung im Organismus
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