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Anordnung zur gleichzeitigen Übertragung desselben Textes über mehrere Fernmeldekreise, die mit anderen Zwecken dienenden Fernmeldekreisen einen gemeinsamen Sehaltungsteil besitzen.
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und die Zentralbatterie 11 fliesst. Wegen des ohmschen und induktiven Spannungsabfalles in den Sammelschienen liegt an den Speisedrosseln aller sprechenden Anschlussleitungen (12) sowie an den im Ruhezustand befindlichen Leitungen ein erheblicher, von der Stromquelle 6 herrührender Wechselspannungsabfall, so dass Ströme von störender Stärke in die Spreehleitungen gelangen und das ganze Netz versuchen. Dazu kommen die verwickelteren, induktiven Beeinflussungen.
Sämtliche gleichphasig durchflossenen und gleichsinnig gewickelten Drosseln der Leitungen 1 erzeugen ein kräftiges resultierendes Streufeld der Ströme aus der Stromquelle 6, das in den Drosseln der Sprechleitungen Spannungen induziert.
Diese Störspannungen vergrössern die durch den Spannungsabfall in den Sammelschienen 9, 10 bzw. der Stromquelle 11 bewirkten Störspannungen. Ausserdem können in den Vielfaehfeldern und der Ver-
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In Fig. 2 sind zur Verdeutlichung der Kopplungsverhältnisse alle parallel gleichgearteten Stromkreise unter gewissen Vereinfachungen durch Ersatzgrössen dargestellt. Es bedeuten 13 und 14 die
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drosseln aller gleichzeitig sprechenden Kreise, 17 den Ersatzwiderstand der Sammelschiene 9 und 18 desgleichen der Sammelschiene 10. Fig. 2 stellt also ein vereinfachtes Ersatzschema einer Vermittlungstelle nach dem Zentralbatteriesystem mit Drahtfunkbetrieb dar. Man erkennt, dass in den Sprechstromzweigen auch Drahtfunkströme fliessen müssen, weil erstere, auf die zentrale Hörstromquelle bezogen, im Nebenschluss zu den mit Drahtfunk betriebenen Teilnehmerleitungen liegen.
Selbst wenn man die Verhältnisse so wählt, dass sieh das Ersatzschaltbild gegen Erde symmetrisch gestaltet, indem die Belastung aller Zweige des Netzwerkes nach beiden Seiten gleichgemacht wird, wobei z. B. auch die Widerstände an den Adern 2 durch Drosseln ersetzt werden, müssen in den Sprechstromkreisen 12
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Fig. 3 zeigt ein gegen Erde symmetrisches Ersatzschaltbild, in welchem alle Arten von Kopplungen durch einen gemeinsamen Ersatzwiderstand 21 zusammengefasst sind. Es folgt hieraus die wichtige
Erkenntnis, dass es zur Beseitigung der störenden Beeinflussung nicht genügt, Leitungen, Abschluss- apparate und Amtseinrichtungen gegen Erde symmetrisch zu gestalten, solange Kopplungen zwischen Drahtfunk-und Sprechstromkreisen in der Amtsschaltung bestehen.
Auch Selbstanschluss-Vermittlungs- stellen auf solche beliebiger Anordnungen lassen sich bei gleichzeitigem Drahtfunkbetrieb auf das Grund- schaltbild der Fig. 3 zurückführen. Es geht ferner aus der bisherigen Betrachtung hervor, dass durch Ver- ringerung der Kopplungswiderstände 17, 18 bzw. 21 oder durch Verringerung des durch diese Widerstände fliessenden Stromes sich eine Beeinflussung der Sprechstromkreise nicht vollständig unterdrücken lässt.
In Fig. 3 ist der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke (gestrichelt) angedeutet, wonach der
Spannungsabfall am Kopplungswiderstand 21 bzw. am Eingang der Sprechkreise Null werden kann, wenn dem von der zentralen Hörstromquelle 5 herrührenden Wechselstrom ein ebensolcher von gleicher
Amplitude, aber entgegengesetzter Phase überlagert wird. Dies könnte nach dem Ersatzschaltbild der
Fig. 3 beispielsweise durch eine Verstärkereinrichtung bewirkt werden. Da aber der Kopplungsersatz- widerstand 21 kein wirklich vorhandener Schaltungsteil ist, sondern sich aus den über die ganze Ver- mittlungsstelle verstreuten galvanischen, elektrischen und induktiven Kopplungen zusammensetzt, ist die Herstellung von Eompensationsspannungen an den Kopplungsstellen nicht ohne weiteres durch- führbar.
Gemäss der weiteren Erfindung wird eine besonders praktische Anordnung für die Kompensation des durch die Kopplungswiderstände fliessenden Drahtfunkstromes in bezug auf die Sprechstromkreise dadurch erzielt, dass die Drahtfunkansehlüsse so geschaltet sind, dass die von der einen Hälfte dieser Anschlüsse herrührenden Ströme die der andern Hälfte in dem Kopplungswiderstand aufheben.
Fig. 4 zeigt diese Anordnung. Jeder zweite, vierte usw. Drahtfunkanschluss ist mit umgekehrter
Polarität wie der erste, dritte usw. Drahtfunkanschluss an die Drahtfunkstromquelle 6 geschaltet, während jedoch spreehtechnisch, z. B. in bezug auf die Sammelschienen diese Umkehrung nicht eintritt. Bei streng genommenen gerader Hörstellenzahl werden zunächst die Ströme in den gemeinsamen ohmsehen und induktiven Kopplungsgliedern zu Null, was auch bezweckt werden soll. Da ferner der konstruktive
Aufbau der Anschlussorgane in der Vermittlungsstelle gewöhnlich so gehalten ist, dass weitgehende geometrische Übereinstimmung besteht, werden bei guter Mischung, der in der einen bzw. in der anderen
Richtung vom Drahtfunk durchflossenen Anschlussorgane auch die resultierenden magnetischen und elektrischen Felder zu Null oder doch sehr klein.
In den Relais-und Drosselgestellen einer nach der
Erfindung geschalteten Vermittlungsstelle flutet nicht mehr ein gleichphasiges Feld, sondern zwei ent- gegengesetztphasige Felder, die sich in der Gesamtwirkung auslöschen.
Fig. 5 zeigt ein weiteres aus der Fig. 4 abgeleitetes Schaltbild. Aus diesem geht anschaulich hervor, dass durch die Umpolung der Hälfte aller Drahtfunkansehlüsse deren Gesamtheit zu Zweigen einer an sich bekannten Wheatstone'schen Brücke wird, in deren einer Diagonale die Drahtfunkspannung 6 und in deren andern, wegen der vorhandenen Schaltungssymmetrie stromlosen Diagonale sich die Kopplungsglieder 9, 10, 11 der Drahtfunkkreise mit den Sprechstromkreisen befinden. Durch die Er- findung lässt sich somit eine vollständige Unterdrückung des Störungsstromes in den Kopplungsgliedern bzw. in den Sprechstromkreisen erreichen.
Das Brückengleichgewieht, das sich bei gleicher Teilnehmer-
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zahl auf beiden Hälften von selbst einstellt, kann auch durch die Belastung mit Aussenleitungen, die durch unsymmetrische Sprechapparate abgeschlossen sind, nicht gestört werden.
In Fig. 5 bezeichnet 13 die Belastung aller Adern 1 nach Fig. 1 bzw. Fig. 4 und 14 diejenigen aller Adern 2 ; beide sind für verschiedene Grössen angenommen. Bezogen auf den Erdungspunkt kommt aber durch die Umpolung der Hälfte aller Anschlüsse je die Hälfte der verschieden grossen Widerstände in je einen Zweig zu liegen, so dass beide Zweige der Drahtfunkstromquelle gegen Erde gleichbelastet sind. Durch die Erfindung kann also auch Symmetrie der Gesamtheit der Drahtfunkstromkreise gegen Erde hergestellt werden, u. zw. auch dann, wenn der Abschluss der einzelnen Anschlussleitungen unsymmetrisch ist.
Die Erfindung lässt sich überall dort anwenden, wo öffentliche oder private Fernsprechvermittlungsstellen und ihre Anschlussleitungen in doppelter Weise für Fernsprechen und für Übermittlung von Nachrichten aus einer zentralen Hörstromquelle, wie z. B. Rundfunkvermittlung oder Rundspruch, benutzt werden und Störungen der einen Betriebsform durch die andere auftreten. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt, sondern kann in gleicherweise auch in anderen Leitungsnetzen bzw. Fernmeldekreisen Anwendung finden, bei denen allgemein derselbe Text über mehrere Leitungen gesendet wird und in andern damit zusammenhängenden Leitungen eine andere Betriebsart vorhanden ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anordnung zur gleichzeitigen Übertragung desselben Textes über mehrere Fernmeldekreise, die mit anderen Zwecken dienenden Fernmeldekreisen einen gemeinsamen Schaltungsteil besitzen, insbesondere durch eine gemeinsame Stromquelle gekoppelt sind nach Patent Nr. 134926, dadurch gekennzeichnet, dass über den gemeinsamen Schaltungsteil mehrere Ströme, die jeder für sich dem zu übertragenden Text entsprechen, mit einer derartigen Phasenverschiebung fliessen, dass ein Nebensprechen durch Kopplung über den gemeinsamen Schaltungsteil in den Fernmeldekreisen, welche anderen Zwecken dienen, aufgehoben bzw. verringert ist.