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Verfahren zum Prüfen der Form von Körpern, die genaue Drehkörper sein sollen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches gestattet, die Körperform von Körpern, die genaue
Drehkörper sein sollen, zu prüfen. Die Prüfung der Form solcher Körper ist insbesondere im Maschinen- bau bei der Reihenherstellung von Wälzkörpern für Kugellager, Rollenlager. Nadellager u, dgl. von beson- derer Bedeutung. Diese Prüfung wird bisher derart durchgeführt, dass die fertig polierten Teile, also z. B. die Kugeln in Lehren auf ihre Dicke geprüft werden und gegebenenfalls hierauf zwischen etwa tetra- ederförmig angeordneten Spitzen, Schneiden, Platten od. dgl. ihre Kugelform einer Prüfung unterzogen wird. Es hat sich nun ergeben, dass eine solche Prüfung keine Sicherheit dafür bietet, dass der fertig hergestellte Teil auch tatsächlich eine Kugel ist.
Es gibt eine grosse Anzahl von Körpern, welche allseits gemessen, vollkommen gleiche Dicke ergeben und trotzdem keine Kugeln sind. Solche Körper können auch in jeder Lage der Prüfung in Lehren und in den erwähnten Messanordnungen standhalten, so dass selbst nach der Prüfung das Abweichen der Raumform des Körpers von der Kugelform nicht feststellbar ist. Zudem werden die Körper meist nur in einer Lage in bezug auf die Messvorrichtung geprüft, so dass auch noch die Möglichkeit besteht, dass sie in der besonderen Lage entsprechen, in einer andern Lage jedoch nicht entsprechen würden.
Beides führt dann in der Praxis zu dem Übelstand, dass bei Lagern, auf denen es auf ganz besondere Genauigkeit ankommt, die Kugeln trotz mehrfacher Prüfung im Lager selbst nach dessen Zusammenbau einem Probelauf unterworfen und gegebenenfalls ausgewechselt werden müssen.
Die Erfindung bezweckt diesem Übelstand abzuhelfen, u. zw. durch ein Priifungsverfahren, welches in vollkommen einwandfreier Weise die Feststellung zulässt. ob der fertig hergestellte Teil tatsächlich eine Kugel oder ein anderer Drehkörper ist oder nicht.
Erfindungsgemäss verfährt man derart, dass nach dem Fertigpolieren der Körper deren Rauminhalt oder deren Gewicht oder beide bestimmt werden. Zweckmässig werden die polierten Körper vor der Rauminhalts-oder Gewichtsbestimmung mittels Lehren auf ihre Dicke geprüft.
Im Nachstehenden sei das Verfahren gemäss der Erfindung beispielsweise im Zusammenhang mit der Prüfung von Kugellagerkugeln näher erläutert.
Die Kugeln werden zwischen ebenen und zueinander parallelen Platten fertig poliert, deren Abstand voneinander dem Durchmesser der fertigen Kugel entspricht. Diese Werkstücke müssen nun wie bereits erwähnt, noch immer keine geometrisch genaue Kugeln sein. Dies wird nun erfindungsgemäss dadurch geprüft, dass man den Rauminhalt der fertig polierten Kugelkörper z. B. durch Flüssigkeitsverdrängung prüft oder dass man das Gewicht dieser Körper bestimmt, oder dass man beide Bestimmungen am gleichen
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Abstand der Polierplatten voneinander, so ergeben sich das bei der Prüfung festzustellende Gewicht und der Rauminhalt durch Rechnung.
Selbstverständlich ist es wie überall im Maschinenbau erforderlich, zulässige Toleranzen festzulegen, doch können tatsächliche Fehler bei der Prüfung der Körperform von vorneherein niemals eintreten, wie dies anderseits bei den bekannten Verfahren der Fall ist, weil jeder in allen Richtungen gleich dicke Körper, der keine reine Kugel ist, unbedingt einen geringeren Rauminhalt und ein geringeres Gewicht wie die Kugel gleicher Dicke haben muss und die Rauminhaltsbestimmung und die Wägung mit den heutigen Mitteln vollkommen einwandfrei und fehlerfrei durchgeführt werden kann.
Es kann nun durch zufällige Umstände beim Fertigpolieren der Fall eintreten, dass die aus der Poliermaschine entnommenen Kugelkörper nicht in allen Richtungen gleich dick sind, sondern in der einen oder der andern Richtung eine grössere Dicke haben, als dem Abstand der Polierscheibe und damit
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dem Durchmesser der genauen Kugelform entspricht. Bei solchen Körpern könnte es nun vorkommen, dass die ausserhalb der reinen Kugelform liegenden Körperteile (das Zuviel) den gleichen Rauminhalt und das gleiche Gewicht haben, wie die innerhalb der reinen Kugelform fehlenden Körperteile (das Zuwenig), so dass das richtige Gewicht und der richtige Rauminhalt festgestellt werden, tatsächlich jedoch der Körper keine reine Kugelform aufweist, ja nicht einmal in allen Richtungen gleich dick ist.
Um diese Gefahr zu beseitigen, wird erfindungsgemäss vor der Gewichts-oder Rauminhaltsbestimmung eine Dickebestimmung der fertig polierten Kugelkörper unter Verwendung von Lehren vorgenommen. Durch diese Prüfung werden alle Körper der oben gekennzeichneten Art schon vor der Gewichtsbestimmung aus dem Prüfungsverfahren ausgeschieden.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist in gleicher Weise anwendbar auf alle Drehkörper wie Walzen, Rollen, Nadeln od. dgl., die für Kugellager und verschiedene andere technische Zwecke Verwendung finden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Prüfen der Form von Körpern, die genaue Drehkörper sein sollen, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Fertigbearbeitung (Polieren) der Körper deren Rauminhalt oder deren Gewicht oder beide bestimmt werden.