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Sicherheitspapier.
Es sind bereits verschiedene Arten von Sieherheitspapieren vorgesehlagen worden, welche die
Nachahmung schwierig oder gar unmöglich machen sollen. Diese Sieherheitspapiere sind jedoch ver- hältnismässig kostspielig in der Herstellung. Sie sind daher zum Gebrauch in grossen Mengen für Fabri- kanten von pharmazeutischen und Toilettemitteln ungeeignet, obgleich die Packungen. Kartons, Etiketten u. dgl. dieser Branchen in den letzten Jahren in ausgedehntem Masse nachgeahmt wurden.
Gemäss der Erfindung lässt sich nun ein Sicherheitspapier in grossen Mengen und zu sehr niedrigem
Preise so herstellen, dass der Gebrauch kostspieliger lithographischer Prozesse für die Herstellung schwierig nachzumachender Packungen ÜberflÜssig wird. Überdies lässt sieh eine Packung, ein Karton, Etikette od. dgl., der aus dem erfindungsgemäss verbesserten Sicherheitspapier hergestellt ist, von dem normalen Kunden leicht von einer nachgemachten Packung unterscheiden.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen des erfindungsgemässen Sieherheitspapiers beispielsweise dargestellt. Wie aus ihr ersichtlich, besteht das verbesserte Sicherheitspapier aus einer
Unterlagsschichte 11, die in irgendeiner entsprechenden Art hergestellt wird. Diese Unterlagsselliellte kann ungefärbt oder irgendwie gefärbt sein. Die Färbung lässt sich sehr einfach und billig während der
Herstellung des Papiers durchführen.
Diese Unterlagsschiehte 11 kann noch entsprechend appretiert oder überzogen werden, damit die
Oberfläche dieser Schichte in der Farbe von der der Unterlage abweicht. Auf die entsprechend gefärbte
Unterlagsschicht wird eine lichtdurchlässige Deckschicht aus ändern) Material als Papier aufgebracht, deren Oberfläche das Bedrucken oder Beschriften ohne weiteres zulässt. Es ist hiebei für den Zweck der
Verhinderung von Nachahmung von besonderem Vorteil, dass dieser Überzug nicht aus Papier besteht und also nicht in den Papiermühlen mittels der dort üblichen Einrichtungen aufgebracht werden kann. dass vielmehr hiezu besondere Einrichtungen vorgesehen werden müssen.
Da Papier dieser Type nur von einer relativ kleinen Zahl von Mühlen hergestellt werden kann. können die Erzeuger von Toilettemitteln, Drogen usw. mit den Mühlen hinsichtlich des Gebrauches einer unterscheidenden Farbe oder mehrerer Farben in der Unterlagsschiehte des von ihnen gewünschten Sicherheitspapiers ein Abkommen treffen. Es wird daher für eine unbefugte Person unmöglich sein. sich das Sieherheitspapier in dieser besonderen Farbe zu besorgen oder dasselbe unabhängig von der kleinen Zahl von Mühlen zu erzeugen, die für die Herstellung dieses Fabrikates eingerichtet ist.
Statt einer einzigen Unterlagssehichte, wie in der Zeichnung dargestellt, können auch deren zwei in Anwendung kommen, so dass die abzudeckende Schicht sich in der Mittellage befindet.
Die weisse oder färbige Unterlags-oder Mittelschicht des Papiers wird mit dem Erkennungs- zeichen versehen. Dies geschieht entweder durch Anbringen eines Wasserzeiehens oder durch Aufdruck.
Hiezu eignet sich z. B. der Name des Herstellers, der z. B. auf die genannte Schicht aufgedruckt wird. ehe man die Deckschicht darauf aufbringt. Das gefärbte Papier, welches als Unterlagsschiehte des verbesserten Sicherheitspapiers verwendet wird, kann in der Mühle in Rollen bedruckt werden und der
Name des Herstellers oder sonst eines Firmenzeichen kann auf die Rolle des Papiers schon in der Mühle aufgebracht werden. Da das Papier nur überzogen werden kann, wenn es sich in der Form einer Rolle befindet, wird es einem Nachahmer unmöglich, auf die weisse oder gefärbte Unterlagsschichte dieses
Papiers zu drucken und diese dann zu überziehen. Der Unterteil bzw. die Unterlagssehichte des Papiers kann wünschenswertenfalls aus weissem Papier hergestellt werden.
Dieser weisse Unterlagsteil kann auch bedruckt oder anders gekennzeichnet werden, solange er sich noch in der Rollenform befindet.
Die Deckschicht wird auf irgendeine der bekannten Arten, z. B. durch Aufstreichen oder Spritzen
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Herstellung der Deckschicht dienende Anstrichflüssigkeit kann z. B. aus einer wässerigen Lösung bzw.
Aufschlämmung bestehen, deren Bestandteile in Gewichtsteilen sind : Weisser Ton 67, Satinweiss 18-2,
Kasein 13'8, Soda 1. Hiezu kommt noch Wasser so viel, dass die Masse die erforderliche Streiehfähigkeit erhält. Statt Kasein kann auch Stärke verwendet werden. Es kann ferner die Unterlagsschiehte auf beiden Seiten mit je einer Deckschicht überzogen werden.
Die Deckschiehte kann derart sein, dass sie Licht durchlässt. In diesem Fall kann der Name des
Herstellers oder sonst ein Erkennungszeichen, das unmittelbar auf das Papier unterhalb der äusseren
Schicht aufgedruckt ist, in der Draufsicht erkannt werden.
Dieser Fall tritt z. B. ein, wenn die Deekschiehte nur dünn ist. Macht man aber die Deckschicht dicker-es genügt da zumeist eine ganz geringe Steigerung der Schichtdicke-dann ist das Erkennungs- zeichen in der Draufsicht nicht sichtbar, es kann aber beim Betrachten des Papiers im durchfallenden
Licht leicht wahrgenommen werden.
In diesem Falle verdeckt die genannte Oberflächendecksehiehte das Wasserzeichen oder das andersartige Erkennungsmerkmal auf der 1) nterlagsschichte, so dass das Wasser- oder Erkennungszeichen für Handelszwecke hinreichend unsichtbar bleibt, wenngleich es sich im durch- fallenden Licht erkennen lässt. : Nunmehr ist, wenn die Schutzmarke od. dgl. auf die aussenseitige Deek- schichte aufgedruckt ist, das Erkennungszeichen, das sieh unterhalb der Decksehichte befindet, unsicht- bar, wenn die Etikette od. dgl. im auffallenden Lieht betrachtet wird. Die Seite des Papiers, welche die innere Erkennungsmarke aufweist. kann eine zusätzliche Verkleidung oder färbige Schichte erhalten, um die innere Erkennungsmarke zu verdecken, ausser wenn die Betrachtung im durchfallenden Licht erfolgt.
Dies ist ein wichtiger Vorteil, da der Handelswert des Papiers mitunter verringert würde, wenn das Erkennungszeichen im reflektierten Licht erkennbar wäre. Der Gebrauch einer bedruckten Er- kennungsmarke ist hiebei vorzuziehen, wenngleich der Gebrauch eines Wasserzeichens auch nicht aus- geschlossen ist, zumal eine gedruckte Marke die Oberfläche des Papiers nicht so angreift, wie ein Wasser- zeichen. Demnach ergibt der Gebrauch einer gedruckten Marke eine glatte Deckfläche.
Wie Fig. 2 zeigt, kann die äussere Schichte des Papiers derart gelocht werden, dass die rückwärtige oder mittlere, weisse oder färbige Schichte siehtbar wird. ohne dass man das Papier im durchfallenden
Lieht betrachten müsste. Dies ist insbesondere dann entsprechend, wenn man das Sicherheitspapier für Etiketten benützt, da diese Etiketten für gewöhnlich auf die Flasche, Verpackung od. dgl. aufgeklebt werden. Die so hergestellten verbesserten Etiketten können perforiert werden. so dass der Verbraucher die unterscheidende Farbe des Papiers an den Perforationskanten erkennt. Wenn die äussere Deckschichte, die den Druck aufnehmen soll, undurchsichtig ist, kann diese Deckschicht gleichfalls mit Öffnungen gewünschter Form oder Schablone ausgestattet werden, um so die gefärbte Papiersehichte sichtbar werden zu lassen.
Wie Fig. 3 zeigt, kann der Papierstreifen oder das Papierblatt, das zum Druck der Verpackung, der
Etikette, des Kartons od. dgl. gebraucht wird, leicht abgesetzt werden, so dass die färbige rnterlagsschieht über den Rand der Deeksehiehte vorragt. Die färbige Unterlagsschicht ist daher selbst dann sichtbar, wenn die Rückseite dieser Schicht auf eine Flasche od. dgl. aufgeklebt wird. Die Farbe der Oberflächen- schicht ist vorzugsweise weiss, wenngleich diese Farbe nicht die allein mögliche ist.
In dem Falle, wo eine mittlere Schicht vorhanden ist. die beiderseitig mit je einer Schicht über- zogen ist, können die zwei Oberllächenschichten gefärbt sein, so dass eine Zwei- oder Dreifarbenwirkung erzielt werden kann.
Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Erzeugnisse sind wohl unterschieden von den
Erzeugnissen, bei denen das zu beschriftende Material chemisch vorbehandelt wird, was z. B. dadurch geschieht, dass das Material mit einem Untergrund versehen wird, der besondere Lösliehkeitsverhältnisse aufweist. Beim vorliegenden Verfahren ist keine Art von Vorbehandlung des Papiers erforderlich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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ist, mit einer liehtdurchlässigen Deckschicht aus anderm Material als Papier, wie z. B. aus Kasein od. dgl. mit einem Pigmentzusatz, versehen ist, die das Erkennungszeichen in der Draufsicht sichtbar erscheinen lässt und das Bedrucken oder Beschriften zulässt.