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Vorrichtung zur Herstellung von Fäden aus natiirlichen oder künstlichen Dispersionen von Kautschuk od. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf Hilfsmittel zur Herstellung von Fäden aus Dispersionen von Stoffen in flüssigen Medien, welche die Neigung besitzen, sich abzusetzen oder eine"Creme"zu bilden, z. B. aus solchen, in welchen die dispergierten Stoffe eine von der Dichte des Dispersionsmediums verschiedene
Dichte aufweisen. Es wurde festgestellt, dass, wenn man wässrige Dispersionen, wie Kautschuklatex, der Länge nach durch Rohre oder durch ein Mundstüekfliessenlässt, die suspendierten Partikel die Neigung zeigen, in der unmittelbaren Nachbarschaft der Wand des Rohres oder des MundstÜckes sich zu sammeln oder zu häufen und diese allenfalls mit einer Schicht einer wässrigen Dispersion bedecken, welche eine grössere Viskosität besitzt als die Hauptmasse der Dispersion.
Eine solche Masse von höherer Viskosität wird im folgenden "Creme" genannt. Teilchen dieser Masse können sich von Zeit zu Zeit loslösen und in oder an dem Mundstuck sich anhäufen, wobei sie momentan eine teilweise oder vollständige Blockierung der Mündung bewirken, mit einer sich daraus ergebenden Verzögerung oder Unterbrechung in der Ge- schwindigkeit des Durchflusses, so dass eine Verzerrung oder sogar ein Zerreissen oder eine Querschnitts- veränderung, Einreissen an der Oberfläche der erzeugten Fäden hervorgerufen wird.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung zur Herstellung von Fäden aus natürlichen oder künstlichen
Dispersionen von Kautschuk od. dgl. ist dadurch gekennzeichnet, dass das Mundstück die Form einer perforierten Membran besitzt, deren Bohrung 2 mm in der Richtung der Strömung nicht überschreitet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Ende des Mundstückes, welches der wässrigen Dispersion zugekehrt ist, in einer im wesentlichen flachen Oberfläche, wobei das Mundstück sich in einer Membran befindet, die durch eine Vertiefung der abschliessenden Wand gebildet ist. Das Mundstück und die
Membran können entweder einen festen Bestandteil der Wand bilden oder auch ein selbständiges Stück sein, welches in eine Ausnehmung der Wand eingesetzt ist.
Auf der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes im Schnitt dargestellt.
Gemäss Fig. 1 bildet die Membran mit der Öffnung einen Teil der Wand, gemäss Fig. 2 ist sie in die Wand eingesetzt.
Das erste Ausführungsbeispiel zeigt eine Wand 1 und eine Ausnehmung 2, wodurch der Wandteil an dieser Stelle zu einer Membran 3 verdünnt ist. Die Öffnung befindet sich zweckmässig im Mittel der
Membran, deren Wandstärke hier 2 mm nicht überschreiten darf. Die Fläche 4, die den Innenraum des
Behälters begrenzt, ist im Bereich des inneren Endes der Bohrung vorteilhaft flach, so dass Taschen, wo sich feste Teilchen absetzen könnten, nicht vorhanden sind. Diese Ausgestaltung ist erforderlich, weil abgesetzte Teilchen bei etwa auftretenden Wirbelbewegungen in die Bahn der Dispersion gelangen und das regelmässige Ausströmen derselben aus der Öffnung stören oder auch unterbinden könnten.
Gemäss Fig. 2 ist die Öffnung an einem haubenförmigen Körper 5 angeordnet. Derselbe hat zweckmässig die Gestalt eines abgestumpften Kegels, dessen Mantel in eine entsprechend geformte Öffnung der Wand 1 eingesetzt ist. Die aneinander anliegenden Flächen können eingeschliffen sein. Um ein Loslösen des Teiles 5 zu verhindern, wird eine der Sitzfläehen vor dem Zusammenfügen mit einem Kitt bestrichen. Auch kann die Verbindung mit Hilfe von Schraubengewinde hergestellt sein.
Wässrige Dispersionen, für welche die Vorrichtung gemäss der Erfindung in erster Linie geeignet ist, sind beispielsweise Dispersionen von natürlichem oder künstlichem Kautschuk, Balata, Guttapercha oder ähnlichen pflanzlichen Stoffen oder künstliche Dispersionen von koaguliertem Kautschuk, vulkan-
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siertem Kautschuk, Abfall oder Regenerat oder Mischungen der genannten Dispersionen. Die Dispersionen können auch konzentriert sein und/oder Bestandteile von Kautschukmischungen enthalten. Es können auch Dispersionen verarbeitet werden, welche durch Zusätze von Mischungsbestandteilen erhalten wurden und hernach konzentriert worden sind. Die Mischungsbestandteile umfassen die üblichen Zusätze, wie Füllmittel, Verstärkungsmittel, Vulkanisationsmittel, Beschleuniger und Weichmachungsmittel.
Der Gegenstand der Erfindung kann beispielsweise in Verbindung mit dem Verfahren und Apparat gemäss der englischen Patentschrift Nr. 311844 verwendet werden, die Anwendungsmöglichkeiten sind aber nicht hierauf beschränkt.