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Verfahren zur Gewinnung von destillatähnlichem Speisewasser.
Die Erfindung bezieht sich auf das nach Patent Nr. 119140 an sich bekannte Verfahren zur
Gewinnung von destillatähnlichem Speisewasser unter Ausschaltung von Verdampfungsanlagen und unter Verwendung einer sogenannten chemischen sowie einer unter hohem Druck und hohen Temperaturen stehenden thermischen Stufe. Bei der Erfindung handelt es sich um eine Vereinfachung und Verbilligung der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Apparatur sowie um eine Steigerung des Wirkungsgrades des Verfahrens, derart, dass mit einem Minimum an Wärmeaufwand ein Maximum an gründlich gereinigtem Speisewasser entsteht. Vor allem wird bei der Erfindung erreicht, dass bei der zur Anwendung gelangenden Apparatur die eine behördliche Prüfung und Genehmigung erfordernden (konzessionspflichtigen) Dampfgefässe nicht mehr benötigt werden.
Der Erfindungsgegenstand und sonstige damit in Verbindung stehende Einzelheiten ist nachstehend an einer für die Durchführung des Verfahrens geeigneten Apparatur erläutert.
Die Figur zeigt einen schematischen Aufriss derselben.
Das in einem nicht unter Überdruck stehenden Behälter, der die chemische Behandlungsstufe darstellt und in welchem das Rohwasser mit geeigneten bekannten Chemikalien vermischt wird, vorgereinigte Wasser fliesst in einen Behälter t über und wird daraus vermittels einer Pumpe e in einen Wärmeaustauschapparat cl geführt ; das hier vorgewärmte, noch bis zu einem gewissen Grade reaktionsfähige Chemikalien enthaltende Wasser wird alsdann in eine Heizvorrichtung c (Vorwärmer, Ekonomiser, Düsenmiseher od. dgl.) hineingedrückt. Im Ausführungsbeispiel bedeutet es eine das Heizmedium führende Rohrschlange, welche von dem vorgereinigten Wasser umgeben wird und dieses auf beispielsweise 1600 erwärmt.
Der Behälter c ist ganz von Wasser erfüllt und bildet also kein Dampfgefäss im eigentlichen Sinne, sondern ein Wassergefäss, welches die erforderliche Festigkeit besitzt. Unter der Einwirkung der Behandlungsfaktoren, hoher Druck und hohe Temperatur, findet dann eine Nachreaktion in dem Heisswasserbehälter c statt. Erfindungsgemäss wird nun weiter dieses Heisswasser durch ein Reduzierventil b in einen Behälter a, der gleichfalls zur thermischen Stufe gehört, eingelassen und durch dieses Ventil auf beispielsweise 3 atü entspannt, womit auch ein Temperaturabfall auf zirka 140 C verbunden ist.
In dem Behälter a findet eine Wärmezufuhr nicht mehr statt, vielmehr wird Wärme frei, und der hiebei sich bildende Dampf wird erfindungsgemäss zu Heizzwecken innerhalb des Aufbereitungsverfahrens verwendet ; im Ausführungsbeispiel derart, dass durch die Leitung m, die über dem Klärbehälter h abzweigt, Dampf dem Rohrenwärmeaustauschapparat d zugeführt wird, aus welchem das Kondensat, zweckmässig unter Zwischenschaltung eines Kondenstopfes, dem Behälter t wieder zufliesst. In dem Behälter a der thermischen Stufe sind Kaskadenschalen a1 eingebaut, über welche das gereinigte Wasser herabrieselt.
Letzteres wird unten dem Klärbehälter h entnommen und dem Orte seiner Verwendung zugeführt, während das anfallende Schlammwasser durch das Ventil i abgelassen wird. In dem Behälter a findet eine innige Vermischung zwischen dem niederrieselnden Wasser und dem sich bildenden Dampf statt, wodurch auch eine gründliche Entgasung möglich ist. Die Rohrleitung k am oberen Ende dient der Wegführung der Gase bzw. der Entlüftung.
Die Herabsetzung des Druckes in dem Behälter a kann sogar bis auf Atmosphärendruck erfolgen, ohne dass hierin eine Abweichung von dem Grundgedanken des Verfahrens stattfindet, der vor allen *) Erstes Zusatzpatent Nr. 124416.
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füllten Gefäss c und die Trennung der Reaktionsprodukte von dem gereinigten Wasser in einem zweiten
Behälter stattfindet ; dabei kann natürlich der eigentliche Klärbehälter A auch als besonderer, ebenfalls unter Atmosphärendruck stehender Behälter ausgeführt sein.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens ergibt sich dadurch, dass der Chemikalienbehälter in Wegfall kommt und die Chemikalien etwa durch eine Leitung p dem durch eine Zwischenleitung dl dem Heisswasserbehälter c zustromenden Wasser beigesetzt werden. Dann findet die gesamte Abscheidung der Härtebildner bzw. des Schlammes in dem Elärbehälter A statt. Die Ausschaltung des chemischen Behälters lässt sich natürlich auch dort vornehmen, wo die thermische Stufe nicht in zwei Unterstufen zerlegt ist, also dort, wo die Wärmezufuhr zu dem vorgereinigten oder alle Chemikalien enthaltenden Wasser und die Nachreaktion oder Gesamtreaktion in ein und demselben Behälter (dem thermischen Behälter) stattfindet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von destillatähnlichem Speisewasser unter Anwendung einer chemischen und einer unter hohem Druck und hoher Temperatur arbeitenden thermischen Stufe nach Patent Nr. 119140, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Stufe in zwei Unterstufen zerlegt ist, nämlich in eine Hochdruck-und eine Niederdruckstufe, derart, dass das noch einen Teil oder alle Chemikalien enthaltende, vorgereinigte oder Rohwasser in einem Heisswasserbehälter auf die erforderlich hohen Temperaturen und Drücke gebracht wird, worauf es vermittels eines Reduzierventils in einem Niederdruckbehälter teilweise oder ganz entspannt wird.