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Bei der Herstellung von Rohren durch Walzen werden zunächst im Schrägwalzwerk die warmen Blöcke mit Hilfe von Dornen gelocht. worauf dann die gelochten l Blöcke im Profil walzwerk ebenfalls mit Hilfe von Dornen zu nahtlosen Röhren ausgewalzt werden. Diese Dorne setzen sich aus einem kegelförmigen Kopf, dessen Profil an seiner Basis das Profil des gewalzten Rohres bestimmt, und einer diesen tragenden Dornstange zusammen, die sich in der Mitte an die Basis des Kopfes ansetzt.
Der Kopf des Dornes wird bisher aus hochlegierten Edelstählen oder aus Hartguss hergestellt ; trotzdem haben diese Dornköpfe nur eine sehr kurze Lebensdauer und lassen auch nur die Herstellung verhältnismässig kurzer Rohre zu. weil sie nicht nur hohen Drücken, sondern auch hoher Temperatur ausgesetzt sind, so dass sie besonders an ihren hinteren, über die Dornstange hinaustretenden Abschlusskanten, die für das Profil der Rohre massgebend sind. ausserordentlich schnell abgenutzt werden.
Die Erfindung beseitigt diese Nachteile, u. zw. dadurch, dass diese Dornküpfe oder Pfropfen einmal aus einem besonderen. nicht in die Reihe der Stähle gehörigen Stoffe her-
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fähig werden, um die Herstellung langer Rohre durch Auswalzen in erheblichen Mengen zu ermöglichen.
Gemäss der Erfindung werden die Dorne oder Dornkopfe aus Wolfram oder einer überwiegend Wolfram enthaltenden Legierung hergestellt. Die ausserordentliche Härte der \Wolframkarbide war bekannt ; es ist auch schon vorgeschlagen worden, diese Eigenschaft für Ziehmatrizen, Bohr-, Schneid-. Abdreh-und ähnliche Kaltwerkzeuge auszunutzen dadurch, dass das
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gewünschte Korperform gebracht wird. wonach die erzielten Formlinge einer gewissen Erhitzung (1500-16000 C) unterworfen werden.
Im vorliegenden Falle handelt es sich aber um Warmwerkzellge, die nicht nur eine hohe Temperatur, sondern gleichzeitig einen erheblichen allseitigen Druck auszuhalten haben.
Überraschenderweise zeigt es sich, dass Wolfram und überwiegend Wolfram enthaltende Legierungen bei hohen Temperaturen eine vorzügliche Widerstandsfähigkeit gegen Verformungskräfte und eine grosse Bruehfestigkeil besitzen. Auf der Ausnutzung dieser neuen Erkenntnis beruht im wesentlichen die Erfindung. Die nach der Erfindung hergestellten Dornköpfe gewinnen mit höherer Temperatur an Festigkeit, so dass eine Abkühlung der Dorne in den Arbeitspausen nicht erforderlich ist. Es ist im Gegenteil ratsam, den Dorn auf hoher Temperatur zu erhalten.
Das bedeutet wiederum eine sehr viel raschere Stichfolge, als heute möglich ist, und damit eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Rohrstrasse um ein Vielfaches.
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legierungen eine ausserordentliche Härte aufweisen, die auf die bei der Legierung gebildeten Wolframkarbide zurückgeführt wird. So zeigen die nach der Erfindung hergestellten Dornkopie eine Lebensdauer, die fast unbegrenzt wäre, wenn nicht die über die Dornköpfe hinweg-
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gewalzt werden können, mindestens fünfzigmal höher als bei dem heute bekannten besten
Stopfenmaterial.
Die Herstellung der neuen Dorne kann durch Schmelzen und Giessen oder aber auch durch Sintern erfolgen. So z. B. wird das in der Hauptsache aus Wolfram bestehende Material in einem besonderen Ofen unter Anwendung höchsterreichbarer Temperaturen geschmolzen und fliesst nach vollständiger Garung in die im Ofen befindliche Form, in der es erstarrt.
Das auf diese Weise erzeugte Formstück kann wegen seiner grossen Härte nur mittels Diamant- staubes auf das Gebrauchsmass geschliffen werden. Eine Nacharbeit durch Schmieden oder
Stauchen ist nicht möglich.
Die bisher üblichen durch Schmieden aus Stahl oder Giessen aus Hartguss hergestellten Dorne zeigen an ihren stärksten Enden teils scharfe, teils gerundete Kanten, wie es der Herstellungsvorgang oder anderweitige Rücksichten erfordern. Bei Anwendung eines derart harten und in jeder Hinsicht widerstandsfähigen Materials, wie der Erfindung zugrunde liegt. ist die Form der am meisten beanspruchten Stelle des Dornes von einschneidende Bedeutung.
Angesichts der ausserordentlich hohen Beanspruchung des Dornes ist es erforderlich. den neuen Dorn als ein möglichst spannung-und lunkerfreies Formstück zu gewinnen. das keine scharfen Kanten aufweist, die bei der grossen Härte des Materials infolge ihrer schabenden Wirkung zur Zerstörung des Rohrquerschnittes führen müssten. Diesen Bedingungen soll die in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellte Form des Dornkopfes genügen.
Nach Fig. 1 zeigt der Dornkopf a von vorne gesehen die allgemein übliche kegel- förmige Gestalt bis zu der das Profil bestimmenden Abschlusskante b, die abgerundet ist und in einen flachen Kegelstumpf c übergeht, an den sich ein Zapfen d aus dem Material des Kopfes ansetzt, der in die den Kopf tragende Dornstange e einpasst.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 stimmt in bezug auf die Gestalt des Dornkopfes mit Fig. 1 überein ; hier ist zur Ersparnis an Wolfram in dem Dornkopf a an der Rückseite ein Hohlraum f vorgesehen. der zur Aufnahme eines beispielsweise aus Eisen bestehenden Zapfens dient ; dieser Zapfen tritt aus dem Dornkopf genügend weit hervor, um mit diesem freien Ende in einen entsprechenden Hohlraum g der Dornstange e eingepresst zu werden und so den Kopf a mit der Stange e zentrierend zu verbinden.
Der Verbindungszapfen kann gegebenenfalls auch mit der Dornstange aus einem Stück bestehen, wie denn überhaupt die Verbindung zwischen dem Dornkopf und der Dornstange in jeder beliebigen, andersartigen Weise erfolgen kann.
Der Dornkopf (l liegt demnach mit der Fläche des Kegelstumpfes c auf der entsprechend ausgedrehten Dornstange e auf. die ihn gewissermassen saugend umfasst. um eine gleichmässige Verteilung des Druckes zn erzielen, während der vorne abgerundete Kopf an der grössten Stelle seines Durchmessers in einer kleinen Rundung (bei b) die Dornstange e nur um ein weniges überragt, wobei der konische Teil als Presssitz innerhalb der Dornstange sich befindet. Dieser Kegelstumpf c trägt zur Erzielung eines spannungs-und lunkerfreien Russ- stückes insofern bei, als er einen Übergang von dem grössten Dorndurehmesser zu dem nach Fig. 1 angegossenen Zapfen cl bildet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Dorn für Rohrwalzwerke, dadurch gekennzeichnet. dass der Dorn oder der Kopf des Dornes aus Wolfram oder einer überwiegend Wolfram enthaltenden Legierung besteht.