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Verfahren und Einrichtung zum Walzen von Glas.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zum Walzen von Glas in Tafel- form. Bei den bekannten Glaswalzwerken wird die gewalzte Tafel in der Regel auf einen beweglichen
Tisch abgelegt, der die Tafel vor oder in den Glühofen befördert und der sich nach Möglichkeit mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt wie die Walzen des Walzwerkes, um zu vermeiden, dass die Tafel infolge einer zu schnellen oder zu langsamen Bewegung des Tisches zwischen diesem und den Streckwalzen ge- streckt oder gestaucht wird. Trotzdem ist es häufig schwierig, einen vollkommenen Gleichlauf dieser beiden Teile zu erzielen, so dass Formveränderungen nicht vermeidbar sind, die insbesondere dann. wenn die Tafel gleichzeitig während des Walzvorganges innerhalb des Walzwerks noch mit Mustern versehen wird, Ausschuss zur Folge haben.
Dieser Übelstand wird nach der Erfindung dadurch vermieden, dass die Glastafel unmittelbar vor der Einlassöffnung des Glühofens durch ein Walzwerk abgelegt wird, das quer zur Einlassöffnung in der
Weise bewegt wird, dass das Ablegen der Tafel auf den Tisch im Masse der Förderung der Tafel aus dem
Walzwerk stattfindet. Die Geschwindigkeit dieser Vorwärtsbewegung kann sehr leicht mit der Arbeits- geschwindigkeit der Glastafel beispielsweise dadurch in Übereinstimmung gebracht werden, dass die
Streckwalzen und die Fortbewegungsglieder des Walzwerks von dem gleichen Motor angetrieben werden.
Zweckmässig ist der Rahmen des beweglichen Walzwerks gleitbar auf der Unterlage des feststehenden Aufnahmetisches angeordnet und mittels eines Zahnstangen-oder Schneckenradgetriebes antreibbar. Die Zahnstangen oder Schnecken sind längs den seitlichen Rändern des Aufnahmetisches angeordnet, während die Ritzel oder Schneckenräder an den Seitenwänden des Walzwerks abgestützt und von einem an dem beweglichen Rahmen angeordneten Motor angetrieben werden, der gleichzeitig die Walzen des Walzwerks betreibt.
Der feststehende Aufnahmetisch ist zweckmässig vor der Einlassöffnung des Glühofens angeordnet. während das Walzwerk quer zu dieser Öffnung verschiebbar ist. Das Walzwerk führt eine schmale Platte mit sich, welche die zwischen dem Aufnahmetisch und der Schwelle des Ofens freigelassene Rinne, die als Bahn für die entsprechende Seitenwand des beweglichen Rahmens und für die Unterbringung der entsprechenden Zahnstangen oder Schnecken dient, ausfüllt, damit die gewalzte Glastafel von dem Aufnahmetisch in den Ofen geschoben werden kann. ohne dass die Gefahr besteht, dass die Glastafel in diese Rinne hineinfällt.
Die Glastafel kann in der Weise, wie sie die Walzen verlässt, von dem Walzwerk auf den Aufnahmetisch abgelegt werden. Die Ablage kann aber auch nach vorherigem Umwenden der Glastafel, wie dies in der österreichischen Patentschrift Nr. 122644 dargestellt ist, oder auf noch andere Weise erfolgen.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung als Beispiele dargestellt worden.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein bewegliches Glaswalzwerk mit Zahnstangenantrieb.
Fig. 2 ist eine Stirnansicht und Fig. 3 eine Draufsicht der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung. Fig. 4 stellt gleichfalls im Schnitt eine Ausführungsform dar, bei welcher die Glastafel umgewendet auf den Aufnahmetisch zur Ablage gelangt. Fig. 5 veranschaulicht eine Ausführungsform, bei der an Stelle von Zahnstangen Sehnecken Anwendung finden.
In allen Figuren sind das Glaswalzwerk mit a, der Aufnahmetisch mit b und die Einlassöffnung für den Glühofen mit c bezeichnet. Vor dem Ofen ist der Aufnahmetisch in unveränderlicher Lage angeordnet. Die Seitenwände d des Walzwerkes a ruhen auf jeder Seite des Tisches b auf der Unterlage e für den Tisch. Die Unterlage e ist mit Führungsbahnen versehen, längs denen das Walzwerk verschiebbar ist, während dieses die gewalzte Glastafel f auf den Tisch ablegt.
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Bei den in den Fig. 1-4 dargestellten Ausführungsformen wird das Walzwerk a mittels Ritzel li. vorwärtsbewegt, die auf der Innenseite der Seitenwände cl angeordnet sind und mit Zahnstangen i kämmen, die parallel zu den seitlichen Rändern des Tisches b auf der Unterlage e befestigt sind. Ein an der Aussenseite der einen Seitenwand d angeordneter Motor k betreibt beispielsweise mittels eines Zahn-
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einschrauben und das Walzwerk entweder vorwärts oder rückwärts bewegen, je nachdem sieh die Schneckenräder in der einen oder der andern Richtung drehen.
Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und Ï wird die Glastafel f von dem Walzwerk a. ohne vorher umgewendet zu werden, unmittelbar auf den Tisch b abgelegt. Ein Umwenden der Glastafel findet jedoch bei der Ausführungsform nach Fig. 4 statt, bei welcher die Tafel f um den halben Umfang der Walze m'herumgeführt wird, bevor sie das Walzwerk verlässt und auf den Aufnahmetisch abgelegt wird.
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von dem Tisch b in den Ofen e befördert wird.
PATENT-AXSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Walzen von Glas. dadurch gekennzeichnet, dass die Glastafel unmittelbar vor der Einlassöffnung des Glühofens durch ein Walzwerk abgelegt wird, das quer zur Einlassöffnung in der Weise bewegt wird. dass das Ablegen der Tafel auf den Tisch im Masse der Förderung der Tafel aus dem Walzwerk stattfindet.