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Elektrische Schaltanlage für Hochspannung.
In elektrischen Schaltanlagen für hohe Spannungen pflegt man zwischen den Sammelschienen, die die Verteilung der Energie übernehmen, und den Zuführungsleitungen oder Abzweigen vor und hinter den Leistungsschaltern Trennschalter anzuordnen. Diese Trennschalter haben den Zweck, eine Reparatur des Ölschalters ohne Störung des übrigen Betriebes zu ermöglichen und zugleich eine sichtbare Trennstelle zu schaffen, die dem Schaltwärter die Spannungslosigkeit der Leitung unabhängig von einem unmittelbar nicht feststellbaren Versagen des Leistungsschalters anzeigt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vereinfachung im Aufbau einer elektrischen Schaltanlage durch Wegfall eines der bisher zu beiden Seiten des Leistungsschalters angeordneten Trennschalters, ohne dass hiefür ein Nachteil in Kauf genommen werden muss.
Nach der Erfindung werden zwei oder mehr zur Leistungssehaltung gleichzeitig arbeitende, in Reihe liegende Leistungsschaltstellen vorgesehen, zwischen denen eine zur Spannungsschaltung dienende Trennstelle angebracht ist, deren Schaltorgane von den Isolatoren (Durchführungen) der Leistungsschalter getragen sind. Die Erfindung ergibt eine kombinierte Spannungs- und Stromschalteinrichtung in baulicher Einheit mit einer Mindestzahl von Isolatoren und einem Minimum an Platzbedarf.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für öllose Schalter, die infolge geringer Grundfläche dicht nebeneinander stehen können, so dass die Durchführungen gleichzeitig als Träger für die Trennschalter verwendbar sind. Als solche Schalter kommen in Frage beispielsweise Pressgasschalter, Expansionsschalter, Flüssigkeitsschalter usw.
Die Aufgabenstellung der Erfindung, d. h. die Verwendung von besonderen Spannungstrennstellen neben den Leistungstrennstellen ist im wesentlichen dadurch gerechtfertigt, dass bei allen Leistungschaltern die Entlastung des Isoliermaterials nach der Leistungsschaltung erwünscht ist. Ferner kann bei den meisten Leistungsschalterkonstruktionen das Arbeiten der Leistungsschaltkontakte unmittelbar nicht beobachtet werden ; man ist auf Gestänge und Hilfseinrichtungen hiefür angewiesen. Die Einschaltung der besonderen Spannungsunterbrechung macht sich in einer Verringerung der Dimensionen des Leistungssehalters, die durch dem Ingenieur bekannte Regeln für Spannung-und Leistungsunter-
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Die Anwendung mehrerer, in Reihe liegender und gleichzeitig arbeitender Leistungsschalter ist bekannt.
Die vorliegende Erfindung macht sich den konstruktiven Aufbau derartiger Leistungsschaltergruppen durch die Zwischenschaltung des Trennschalter zunutze.
In den Figuren sind Schaltanlagen dargestellt, die einen Aufbau nach der Erfindung besitzen.
Die Vorteile der Erfindung werden an Hand dieser Schaltanlagen auseinandergesetzt.
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nach der Erfindung mit den Sammelschienen 4 verbunden.
Die Sehalteranordnung 3 besteht nun aus den beiden Leistungsschaltern 5 und 6--in der Zeichnung zwei Expansionssehaltern-, die von Isolatoren 7 und 8 getragen werden. Die Leitung 1 ist an den festen Isolator 9 geführt, während die von den Sammelschienen kommenden Leitungen durch Isolatoren-M abgestützt werden.
Zwischen den Leistungsschaltern 5 und 6 befindet sich eine Trennstrecke 11, die durch zwei ausschwenkbare Trennschalterarme J'2 und 13 geschlossen wird. Die Isolatoren 7 und 8 sind auf einer
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Die Absenkung der die Leistungsschalter und Trennstellen tragenden Traverse kann durch
Spindeln mit Wandermuttern oder einen Kettentrieb erfolgen in der für ausfahrbares gekapseltes Schaltgerät üblichen Konstruktion. Statt dessen kann man auch ein gemeinsames ortsbewegliches Hebezeug für alle Traversen anordnen.
Die Leistungsschalter 5 und 6 besitzen ein gemeinsames Antriebsgestänge und werden daher gleichzeitig geschaltet. Sie brauehen nur so bemessen zu sein, dass sie gemeinsam zur Bewältigung der
Schaltspannung und Schaltleistung in der Lage sind. Wie die Figur zeigt, erreicht man mit Hilfe der Erfindung durch Anwendung einer einzigen Trennstelle die zuverlässige Trennung von Abzweig-und
Sammelschienen. Nach Öffnung dieser einen Trennstelle hat man die Gewähr, dass Abzweig- bzw,
Sammelschienen spannungslos sind. Man kann nunmehr ohne weiteres, falls eine Reparatur dies erfordert, die Leistungsschalter von der Hochspannungsleitung durch Absenken entfernen.
Würde man eine Anlage mit den gleichen Aufgaben in der bisher üblichen Bauart ausführen, so würde man zwischen die Leitung 1 und den ihr nächstgelegenen Leistungsschalter sowie auch zwischen die Sammelschienen und die Leistungsschalter je einen Trennsehalter anordnen. Für die Spannung entlastung der Leistungssehaltstellen genügt nun aber die Unterbrechung der Stromleitung durch einen einzigen Trennschalter. Bringt man diesen Trennsehalter zwischen zwei Leistungssehaltstellen an, so kann man die Isolatoren der Leistungssehalter gleichzeitig als Tragorgan für die Trennmesser der Trennschalter benutzen. In jedem Falle erhält man einen auch bei Verwendung eines einzigen Trennsehalters symmetrischen und daher übersichtlicheren Aufbau.
Die nach der Erfindung vorzugsweise verwendeten öllosen Schalter sind meist so gebaut, dass sich an ihnen die Betriebsstellung ohne weiteres feststellen lässt. Während man bei Ölschaltern aus der Lage des Traversengestänges nicht mit Sicherheit auf die Schaltstellung der Kontakte schliessen kann, da immerhin ein Gestängebruch eingetreten sein kann, besitzen die öllosen Schalter meist auch an der Leistungsunterbrechung eine sichtbare Trennstelle.
Fig. 2 zeigt denAufbau einer Schaltanlage mitDoppelsammelsehienensystem, der nach der Erfindung vorgenommen wurde. Zwischen den beiden Doppelsammelschienensystemen 4 befindet sich auf einer gemeinsamen Traverse 14 angeordnet wieder die Schalteranordnung 3 zur Verbindung des Abzweiges 1 mit den Sammelschienen 4. Die Verbindung mit den Abzweigen erfolgt über je zwei Leistungsschalter.
Die unmittelbar am Abzweig liegenden beiden Leistungsschalter für die Sammelschienensysteme sind auf einem gemeinsamen Stützisolator 17 angeordnet. Die Traverse 14 enthält ferner neben diesem Isolator 17 einen Stromwandler 18 und einen Spannungswandler 19, deren Zuleitungen unmittelbar an der vom Abzweig zum Isolator ! 7 führenden Leitung angeschlossen sind. Die Traverse kann man entweder für die einzelnen Phasen unabhängig beweglich machen oder aber auch die Traversen für drei Phasen miteinander kuppeln. Fehlschaltungen lassen sich durch entsprechende Verriegelungen vermeiden.
In Fig. 3 ist eine Schaltanlage mit einem Aufbau dargestellt, bei dem unter Ausnutzung des gedrängten Zusammenbaues einer Schaltergruppe nach der Erfindung noch an Raum gespart werden konnte. Neben den auf der Traverse sitzenden Isolatoren der Leistungsschalter befinden sich hier koaxial mit diesen feste Stützer, an die die von den Sammelschienen kommenden Leitungen herangeführt sind. Von den festen Stützern aus ist die Leitung über Steckkontakte an die Stützer des ersten der in Reihe liegenden Leistungsschalter angeschlossen.
Die Fig. 4 zeigt, können die Gedanken, die zum Aufbau der Schaltanlage nach der vorhergehenden Figur führen, auch bei einer Freiluftanlage vorteilhaft Verwirklichung finden. Die geringe Zahl der Stützer verringert die Zahl der Fehlerquellen durch Isolatorenüberschlag bei Russ-, Salz-und Säureablagerung.
Da der Abstand von Sammelschienensystem und abgehender Leitung nur angenähert gleich der Baulänge eines Trennschalters ist, während die Leistungsschalter keine besondere Grundfläche erfordern, ist auch der gesamte Grundflächenbedarf der Freiluftanlage gering.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaltanlage für Hochspannung, insbesondere auch in Freiluftbauart mit zwei oder mehr in Reihe liegenden, für gemeinsame Abschaltung der Betriebsspannung und Leistung bemessenen Leistungschaltstellen, gekennzeichnet durch einen zwischen zwei Leistungsschaltstellen liegenden und von den Isolatoren (Durchführungen) der Leistungschalter getragenen Trennschalter.