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Aus dem Wechselstromnetz zu speisende Verstärker-oder Generatoranordnung mit im Gegentakt geschalteten Röhren.
Wenn bisher ein Verstärker den Anodenstrom dem Wechselstromlichtnetze entnehmen sollte, musste ein Gleichrichter angeordnet werden. Ein solcher Verstärker arbeitet, wenn er mit Wechselstrom betrieben wird, nur mit einer Halbperiode, brummt also sehr stark. Kombiniert man zwei Verstärker derart, dass jeder eine bestimmte Halbperiode ausnützt und beide die gleiche Eingangswechselspannung aufnehmen und verstärkt wieder abgeben, dann ist dieses Brummen auf einen praktisch erträglichen Wert reduziert. Diese erfindungsgemässe Verstärkeranordnung vermeidet den Gleichrichter und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kathoden der beiden Röhren (Fig. 1, V 2, V 3) ein um die Netzspannung (weniger dem Spannungsabfall in den Widerständen W 2 zur Erzielung der negativen Gittervorspannung) verschiedenes Potential haben.
Der gleiche Potentialunterschied findet sich auch zwischen den Anoden V 2 und V 3 und zwischen Anode und Kathode jeder der beiden Röhren.
Um diese Gegeneinanderschaltung zu ermöglichen, wurde ein Transformator T 4 mit zwei getrennten Heizwicklungen angeordnet. Dieser Transformator kann auch wegbleiben, wenn indirekt geheizte Röhren verwendet werden, deren Kathode mit der vollen Netzspannung geheizt werden kann. Die übrige Ausbildung der Schaltung ist etwa folgende :
Über die Eingangsklemmen E und den Transformator T 2, der zwei voneinander vollständig getrennte Sekundärwicklungen trägt, gelangt die zu verstärkende Niederfrequenz an die Gitter der beiden Glühkathoden-Kraftverstärkerröhren V 2 und F. Diese werden vom Transformator T4, der ausser der auf die Netzspannung abgeglichenen Primärwicklung zwei voneinander getrennte und in der Mitte angezapfte Sekundärwicklungen trägt, geheizt.
Die Gittervorspannung von V 2 und Y 3 entsteht als Spannungsabfall an den Widerständen Il 2. Die Anodenspannungen beziehen die Röhren über zwei vollständig gleiche Siebketten, die aus einer Eisendrossel ED und den Blockkondensatoren Cl und C. 2 bestehen. Da die Blockkondensatoren der einen Siebkette bei Kraftstromnetzen mit einem geerdeten Leiter einen starken Erdstrom führen würden, wurde in die Erdleitung des Kondensatorpaares, welches an die ungeerdete Anodenspannungsleitung angeschlossen ist, ein Widerstand ll'3 eingeschaltet ; um aber den Verstärker beliebig anschliessen zu können, wurde auch das andere Kondensatorpaar durch einen Widerstand gesichert.
Die verstärkte Niederfrequenz wird dann durch einen Niederfrequenztransformator T 3, der zwei getrennte Primärwicklungen besitzt, auf die Ausgangsklemmen A desselben Transformators übertragen.
Schliesslich ist der Verstärker noch gegen Störungen aus dem Lichtnetz durch eine Hochfrequenzsiebkette geschützt. Diese besteht aus C3, HD und C 4.
In Fig. 2 und 3 kommen hinzu : Der Niederfrequenztransformator Tl, welcher T2 aus Fig. 1 vollständig gleicht ; dann die Widerstände W1 (zur Erzielung der Gittervorspannung). Weiters hat T 2 eine zweite Primärwicklung bekommen, Fig. 2 und 3 unterscheiden sich nur durch die Röhren V und die Ausbildung des Heiztransformators T 4. V 1 in Fig. 2 ist eine Kurzfadendoppelröhre, die ihre Heizleistung von zwei getrennten Wicklungen von T 4 bezieht. In Fig. 3 ist V 1 eine indirekt geheizte Doppelröhre, die von den gewöhnlichen Heizwicklungen gespeist wird.
Fig. 1 stellt die Endstufe dar, Fig. 2 und 3 Vorverstärker und Endstufe in zwei verschiedenen Ausführungen. Um Fig. 2 und 3 klarer zu gestalten, wurden die Verbindungen
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und HD gleich benannt. Die erfindungsgemässe Schaltung macht also einen Gleichrichter überflüssig, verbilligt den Betriebsspannungstransformator bedeutend oder macht ihn überhaupt überflüssig. Weiters entfällt die Heizleistung der Gleichrichterröhre. Der verhältnismässig grosse Anschaffungspreis der Röhren wird durch geringeren Verschleiss ausgeglichen.
Dieses Prinzip lässt sich auf Verstärker aller Art, Audion, Richtverstärker und Sender mit Eigen-und Fremderregung anwenden. Da aber nur Niederfrequenzverstärker von Bedeutung sind, wurden die andern Möglichkeiten in der Zeichnung nicht berücksichtigt. Bei Sendern mit Eigenerregung, z. B. durch die Gitteranodenkapazität, käme folgende Ausführung in Betracht : Gitter-und Anodenschwingungskreis werden von Gitter und Anoden durch Blockkondensatoren für Gleichstrom und technischen Wechselstrom abgeriegelt, die Anodenspannungen werden durch Hochfrequenzdrosseln, die Gittervorspannungen über grosse Widerstände zugeführt.