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Verfahren zur Herstellung von transparenten Plastiken.
Die Erfindung bezweckt, unter Verwendung billiger Ausgangsmaterialien plastische Formen nach künstlerischen Originalen zu schaffen, welche besonders leicht und zerbrechlich sind und durch einen Farbauftrag mit der plastischen Wirkung auch die der Farbenwirkung vereinen.
Die erzeugten Objekte dienen sowohl Reklame-als auch künstlerischen Zwecken.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass auf Originalmodelle oder nach diesen hergestellte Negative oder Positive Fleckchen aus Stoffen beliebiger Art, insbesondere Seide u. dgl., an den Rändern einander übergreifend und an den Modellflächen dicht haftend aufgebracht werden und durch ein lackartiges, in äusserst dünnen Schichten aufgebrachtes lichtdurchlässiges, erstarrendes Bindemittel mit einer einheitlichen steifen Oberfläche versehen werden, nach deren Trocknung das Abheben der fertigen Plastik vom Modell erfolgt.
Das Verfahren wird auf folgende Weise durchgeführt :
Auf ein z. B. aus Gips oder Ton bestehendes mit Schellack bestrichenes, plastisches Modell werden erfindungsgemäss Teilchen eines mit einer besonderen V1Cklösung imprägnierten bzw. in diese getauchten Stoffes, z. B. Seide, Papier usw., im feuchten Zustande mit einander übergreifenden Rändern aufgebracht.
Die Lösung, in welche der Stoff vor oder nach der Zerteilung in Fleckchen getaucht wird, besteht vornehmlich aus erstarrenden, durchscheinenden Locken, insbesondere englischen Kutsehenlaeken, und enthält Glyzerin, etwas Kanaubawaehs, Bienenwachs, Alaun und eine Beigabe, z. B. von Federweiss.
Die Grösse und Form der Stoffstücke richtet sieh nach den Flächenformen des Modells.
Die nun mit imprägnierten Fleckchen überzogene Oberfläche des Modells wird nun, z. B. mit Hilfe eines Pinsels, mit einem Grundanstrich der vorgenannten Lacklösung versehen. Nun zeigen sich nach dem ersten Übertrocknen Runzeln u. dgl. in der Oberfläche der Stoffteil, die beim Eintrocknen nicht nur steif, sondern ausserdem spröde werden. Dadurch erfolgt ein mehr oder weniger starkes ungleichmässiges Abheben des Stoffüberzuges von der Modellunterlage, so dass eine Verwendbarkeit der herzustellenden Stoffplastik nur dann gesichert erscheint, wenn es gelingt, die Glätte der Stoffe ohne Verlust ihrer Steifigkeit wiederherzustellen, so dass ein ununterbrochenes Anliegen an der Modelloberfläche erfolgt.
Es hat sich nun gezeigt, dass dies durch einen Nachanstrieh mit Glyzerin und Kanaubawachs, der etwa eine halbe bis eine Stunde nach dem Grundanstrich aufgebracht wird, erreichbar ist.
, Je nach der Grösse der herzustellenden Plastik werden in der vorstehend geschilderten Weise mehrere Grundanstriche mit je einem nachfolgenden Naehanstrieh vorgenommen, bis eine genügende Steifigkeit der Stoffplastik einerseits und eine einheitliche Verbindung ihrer Einzelteile (Fleckchen) anderseits erzielt ist.
Nach dem vollständigen Trocknen der hergestellten Plastik, etwa nach zehn Stunden, wird diese vom Modellkörper abgehoben und behält nun dauernd die einmal gegebene Form bei. Sie ist gegen die üblichen Beanspruehungen durch Druck, Stoss usw. widerstandsfähig und infolge der Herstellungsweise unverbrennbar, lichtdurchlässig und von äusserst geringem Gewicht.
Es ist für das Wesen der Erfindung vollkommen gleichgültig, ob die Herstellung der Stoffplastik am Originalmodell (Positiv) selbst, an einem nach diesem hergestellten Negativ oder-wenn kompliziertere Formen eine Teilung des Modellkörpers erfordern, um diesen nach Fertigstellung der Stoffphstik entfernen zu können-an einem nach dem Negativ hergestellten, aus Teilstücken bestehenden zweiten Positiv, einer sogenannten Stückform od. dgl., erfolgt.
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Die Oberfläche der so erhaltenen Plastik eignet sich für jede Art von künstlerische oder reklametechnischer Weiterbehandlung, insbesondere Bemalung, Verzierung mit Glasperlen, Flitter u. dgl. Soll bei Anordnung einer Lichtquelle auf der dem Beschauer abgewendeten Seite der Plastik eine besondere Weichheit in der Wirkung des Körpers im durchscheinenden Lichte erzielt werden, so kann dies durch Auftragen einer weiteren, gleich-oder ungleichartigen nach der Erfindung behandelten Stoffschicht über der Bemalung erfolgen. Die Bemalung befindet sich dann also zwischen zwei lichtdurchlässigen Schichten und ist somit auch besonders geschützt.
Insbesondere für Reklamezwecke spielt das gegenüber den bis heute bekannten Einrichtungen verschwindend kleine Gewicht der Plastiken gemäss der Erfindung eine bedeutende Rolle, weil die Traggerüste nur mehr auf einen Bruchteil der heute üblichen Belastung bemessen zu werden brauchen, woraus ein bedeutender wirtschaftlicher Vorteil resultiert.
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Verfahren zur Herstellung von transparenten Plastiken, insbesondere Figuren und Schriftzeichen, dadurch gekennzeichnet, dass auf Originalmodelle oder nach diesen hergestellte Negative oder Positive Fleckchen aus Stoffen belieb'ger Art, insbesondere Seide u. dgl., an den Rändern übereinandergreifend und an den Modellflächen dicht haftend aufgebracht werden und durch ein laekartiges in äusserst
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steifen Oberfläche versehen werden, nach deren Trocknung das Abheben der fertigen Plastik vom Modell erfolgt.