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Verfahren zum Erzeugen von pulsierender Gleichspannung mit vergrösserter Amplitude mittels eines Drehstromgerätes.
In der Röntgentechnik ist man in neuerer Zeit zur Erzielung kurzzeitiger Röntgenaufnalmen dazu übergegangen, für die an der Röntgenröhre liegende Spannung gleichgerichtete Drehspannung zu verwenden, die in ihrer Kurvenform einer idealen Gleichspannung nahekommt.
Während sich diese Gleichspannungen bei geringeren Röhrenspannungen gut verwenden lassen, bilden erfahrungsgemäss höhere Gleichspannungen eine erhebliche Gefahr für die Röntgenröhre, da ein durch Überspannungen usw. auftretender Funke zwischen den Elektroden unter Umständen einen Lichtbogen zur Folge hat, der die Zerstörung der Röhre nach sich zieht. Tritt diese Funkenbildung bei der bisher verwendeten einphasigen gleichgerichteten Wechselspannung auf, so erlischt der Funke nach dem Abklingen der Überspannungen und eine Lichtbogenbildung kann nicht auftreten.
Vorliegende Erfindung betrifft die Schaltung eines Drehstromapparates, die gestattet, den Vorzug der Gleichspannung mit dem Vorzug der gleichgerichteten einphasigen Wechselspannungen für höhere Röhrenspannungen zu vereinigen, wobei als weiterer Vorteil hinzukommt, dass bei der Verwendung der einphasigen gleichgerichteten Wechselspannung zum Betrieb der Röhre die Primärapparatur dreiphasig belastet ist. so dass Spannungsabfälle des Primärnetzes infolge ungleichmässiger Belastung der Phasen weitgehend vermieden werden.
Fig. 1 zeigt eine beispielsweise Schaltung der Apparatur. Die dreiphasige Primärwicklung 1 ist über Leitungen 2, 3 und 4 an einen nicht gezeichneten Stufentransformator zur Regulierung der Röhrenspannung geführt. Die Sekundärwicklung des Hochspannungstransformators besteht aus den Phasenwicklungen 5, 6 und 7, die über Leitungen 8,9 und 10 mit den in bekannter Weise zur Gleichrichtung der Drehspannungen dienenden Ventilen 11 in Verbindung stehen.
Die Abnahme der jeweiligen Röhrenspannung erfolgt an den Anschlüssen- 12 und 13. Die Wicklungen 5 und 6 sind durch eine Leitung 14 miteinander verbunden, die gleichzeitig an den Kontakt 15 geführt ist. Der Kontakt 16 steht mit dem an den Ventilröhren liegenden Pol der Wicklung 6 in Verbindung. Die Wicklung 7 ist mit dem Wicklungsende 17 an den Drehpunkt des Schalters 18 geführt, der wahlweise auf die Kontakte 15 oder 16 zu schalten ist. Mit Hilfe dieses Umschalters 18 ist es möglich, einerseits eine konstante Gleichspannung durch Gleichrichtung der Drehspannungen zu erzeugen, wobei der Transformator sekundär in Stern geschaltet ist, anderseits durch Gleichrichtung einer einphasigen Wechselspannung eine sinusförmig schwankende, durch 0 gehende gleichgerichtete Spannungsform zu erzielen.
Die Betriebsweise der Anordnung geht aus den folgenden Vektordiagrammen der Fig. 2 und 4 hervor.
Die drei um 1200 gegeneinander verschobenen Vektoren 5', 6'und 7'sind den Wicklungen 5,6 und 7 zugeordnet. Bedeutet beispielsweise die maximle Spannung eine Wicklungphase Eax ; so ergibt sich eine gleichgerichtete Kurvenform nach Fig. 3, die, wie aus dem Diagramm der Fig. 2 ersichtlich ist, zwischen den Werten 1, 73 Ex und 1,5 Emax pendelt.
Dieser Betriebszustand der Fig. 2 und 3 wird erreicht, wenn der Schalter 18 mit dem Kontakt 15 in Berührung steht.
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Ist der Schalter 18 auf den Kontakt 16 gelegt, so entspricht die Spannungskurve den Diagrammen der Fig. 4 und 5. Die Vektordiagramme 5', 6' und 7' gehören wiederum zu den Wicklungen 5, 6 und 7, jedoch ist durch die Umschaltung der Vektor 7'nicht an den Sternpunkt. angeschlossen, sondern folgt auf den Vektor ss. Die Kurvenform dieser Anordnung nach der Gleichrichtung wird durch die Fig. 5 dargestellt, wobei der maximale Wert der Amplitude 2 Emax entspricht, wie ebenfalls aus dem Vektordiagramm der Fig. 4 ersichtlich ist.
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zusammensetzt, so ergibt sich, dass die. Beanspruchung der Primärwicklung- in allen Phasen gleich ist, so dass die primären Verluste und Spannungsabfälle erheblich herabgesetzt werden.
Der erforderliche Umschalter 18 wird zweckmässig mit dem Drehstromhochspannungstransformator vereinigt und bei einem Öltransformator vorteilhaft im Ölraum untergebracht. Er kann jedoch'aber auch ausserhalb des Ölkessels an beliebiger Stelle angeordnet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1.-Verfahren zum Erzeugen von pulsierender Gleichspannung mit vergrösserter Amplitude mittels eines Drehstromgerätes, das in Verbindung mit Ventilröhren bei normalem Gebrauch einen Strom mit einer praktisch Gleichspannung darstellenden Spannungskurve liefert, dadurch gekennzeichnet, dass eine der drei Phasen durch ein Schaltglied vom Sternpunkt der Phasen abgetrennt und ihre Spannung zu der Spannung einer der beiden andern Phasen geometrisch addiert wird.