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Vorrichtung zur Scheidung oder Nachscheidung von Nitroglycerin-und Nitroglykol-
Abfallsäure.
Im Stammpatent Nr. 121783 ist eine Vorrichtung zur Scheidung und Nachscheidung von Nitro- glycerin- und Nitroglykol-Abfallsäure geschützt, die darin besteht, dass in einem Gefäss von beliebigem
Querschnitt mit horizontaler Längsachse oder geneigte parallele Platten so angeordnet sind, dass an beiden Enden dieses Gefässes ein freier Raum bleibt und das Gefäss in niedrige in der Längsrichtung sich erstreckende Zwischenräume unterteilt ist. Diese Platten können gerillt oder gewellt sein, weiters können die oben erwähnten freien Räume an den Enden der Vorrichtung zwecks besserer Verteilung der zu scheidenden Flüssigkeit vertikale Platten enthalten, die mit gegeneinander versetzten von Platte zu Platte immer kleiner und zahlreicher werdenden Löchern versehen sind.
Es hat sich nun gezeigt, dass das frisch in den Apparat einströmende stark ölhaltige Nitroglycerin- Abfallsäuregemisch leichter ist, als das im Innern der Vorrichtung befindliche, schon teilweise getrennte Gemisch, wodurch es beim Eintritt in die Vorrichtung in die Höhe steigt und dieselbe nur im oberen Teile durchströmt, während die unteren Schichten nicht in Strömung kommen. Dieser Einfluss wird natürlich noch stärker, wenn das zufliessende Gemisch wärmer ist als der Inhalt der Vorrichtung.
Dieser Übelstand kann nun dadurch behoben werden, dass die Säure im Scheider nicht horizontal, sondern in schräg absteigender Richtung geführt wird.
Eine Ausführungsform des Scheiders ist in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt.
Die Wirkungsweise ist folgende : Das zu trennende Gemisch strömt bei 1 in den oberen Teil 8 des Behälters 2. Dieser Raum 8 ist oberhalb des Plattensystems 4 angeordnet und frei von Einbauten, was den Vorteil hat, dass man unbehindert durch solche, den hier sich abspielenden Scheidungsprozess sowie das Scheidungsniveau 3 durch das Schauglas 10 beobachten kann. Auch hat die Säure von hier aus Gelegenheit, in alle Schichten zwischen den Platten 4, wo die Nachscheidung stattfindet, einzudringen.
Da die bei 1 zuströmende Emulsion leichter ist als die im Scheider befindliche schon teilweise getrennte Emulsion, breitet sie sich auf dieser in horizontaler Schicht bei 3 aus. In dem Masse als sie Öl ausscheidet wird sie schwerer, bis vom tiefsten Punkt der Vorrichtung aus mit maximaler Dichte bzw. mit einem Minimum an suspendiertem Öl durch den Überlauf 7 die Abfallsäure ununterbrochen abfliesst. Diese Dichtezunahme auf dem Wege nach unten verstärkt sich durch die Wirkung der Kühlschlange 5, die die Emulsion längs dieses Weges gleichmässig abkühlt. Es kann also stets nur diejenige Säure an den Überlauf 7 gelangen, die sich am längsten im Apparat aufgehalten hat und daher am kältesten und ölfreiesten, also am schwersten geworden ist.
Dadurch ist aber die Verteilung der Strömung auf den ganzen Gefässquerschnitt selbsttätig geregelt. Die von der Naehscheidung stammenden, an den Platten 4 abgeschiedenen Ölteilchen gleiten an den Plattenunterseiten, die in bekannter Weise gewellt oder gerillt sein können, dem Säurestrom entgegen aufwärts. Sie vereinigen sich bei 3 mit der hier ausgeschiedenen Hauptmenge des Nitroglycerins, das durch den Überlauf 6 ununterbrochen abfliesst. Dadurch, dass 6 etwas höher liegt als 7 bleibt der Zustand im Scheider erhalten und das Nitroglycerin und die Säure verlassen denselben selbsttätig im richtigen Verhältnis.
Durch die Neigung der Platten in der Richtung des Säurestromes (30-60 ) ist es möglich, dass die Ölteilchen an den steilen Platten leichter hinauf und die Sehlammteilchen leichter hinuntergleiten.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung wird die Säure auf dem Wege durch das Plattensystem nicht gekühlt, sondern nur eine Temperatursteigerung durch die Isolierschicht 9 vermieden. Eine Kühlschlange 5 kann dann im Raume 8 angeordnet werden, doch ist dies nicht notwendig ; im übrigen ist die Wirkungsweise wie bei der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Ausführungsform der Vorrichtung zur Scheidung oder Nachseheidung von Nitroglycerin-und Nitroglykol-Abf : 1llsäure gemäss Stammpatent Nr. 121783, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsachse der Vorrichtung in der Strömungsrichtung der Flüssigkeit eine starke Neigung besitzt und dass in dem im oberen Teil des Behälters befindlichen freien Raum eine Zuführungsleitung für das zu trennende Gemisch und am höchsten Punkt desselben ein Auslauf für das Nitroglycerin bzw. Nitroglykol angeordnet ist, während der untere Teil des Gefässes mit einer Ableitung für die Abfallsäure versehen ist.