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Verfahren zur elektrischen Bildiibertragung.
Die bisher bekannten Verfahren der elektrischen Bildsendung bedienen sich auf der Empfangsseite für die Umformung der einlaufenden Stromimpulse in Bildelemente, d. h. in Punkte verschiedener Helligkeit entweder elektrochemischer Mittel (in Jodkalistärkekleisterlösung getauchtes Papier wird durch den elektrischen Strom verfärbt) oder irgendeiner Form der elektrischen Lichtsteuerung im Zusammenhang mit der photographischen Aufzeichnung (z. B. Kerrzelle, Saitengalvanometer) oder auch des Prinzips des Kathodenstrahlenszillographen, eventuell mit Glühkathode.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, welches ebenfalls zur Erzeugung des photographischen Effektes (im gewöhnlichen Sprachgebrauch : Belichtung) Kathodenstrahlen verwendet, jedoch unter Benutzung eines Lenardschen Fensters ermöglicht, das Bild in freier Atmosphäre herzustellen.
Die Steuerung der Kathodenstrahlen kann dabei in verschiedener Weise erfolgen, z. B. in an sich bekannter Art durch elektrostatische oder elektromagnetische Ablenkung des Kathodenstrahlenbündels in Verbindung mit Blenden oder durch Änderung der Intensität der aus dem Fenster austretenden Strahlen ;
im ersten Fall (Ablenkung) ergibt sich im Fall der Erfindung die Bequecndiehkeit, die Blende, welche hier in freier Atmosphäre angeordnet werden kann, leicht justieren und verändern zu können, respketive die Folie mit veränderlicher Dicke, also veränderlicher Absorption, analog dem optischen Graukeil, auszuführen, im letzteren Fall kann entweder die Temperatur der Glühkathode oder die die Elektronen beschleunigende Anodenspannung, von welcher die Quantität der das Lenardsche Fenster durchstossende Kathodenstrahlenmenge ebenso abhängt, wie von Dicke und Material der Folie, beeinflusst werden von der Steuerleitung, welche der Empfangsapparat liefert.
Eine beispielsweise Ausführung mit elektrostatischer Steuerung, zeigt die Fig. 1, ist die evakuierte
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einer Batterie 7, die Erzeugung der Anodenspannung durch die Batterie 8 ; die Steuerspannung, deren Werte den nacheinander zu übertragenden Helligkeitswerten entsprechen, wird an die Klemmen 9 und 10 des Ablenkplattenpaars 5 geführt. Wird Heiz-und Anodenspannung an das Rohr angeschaltet so treten aus der Glühkathode Elektronen aus (Kathodenstrahlen) durch die Blende 3, die Anode 4 und die Ablenkplatten 5 hindurch und treffen auf das Lenardsche Fenster selbst auf. Infolge der geringen Wandstärke der Folie gelangt ein Teil durch das Fenster hindurch und erzeugt auf dem durch die Öffnung in der Blende 11 begrenzten Teil der photographischen Emulsion den gewünschten Beliehtungseffekt.
Die Steuerung der Intensität dieses Effekts erfolgt wie bereits dargelegt, durch die Spannung an den Klemmen 9 und 10. Grössere oder kleinere Spannungen an diesen Klemmen bewirken eine grössere oder kleinere Ablenkung des Kathodenstrahlenbündels ; somit trifft auch ein verschieden grosser Teil desselben jenseits des Fensters auf den von der Blendenöffnung frei gegebenen Flächenteil der Photoemulsion. Die Spannungwerte an 9 undl0, welche vomEmpfangsapparat geliefert werden, sind somit auf diese einfache als Beispiel angeführte Weise in Helligkeitsweite umgesetzt.
Die Steuerung kann so eingerichtet werden, dass je nach Wahl positive oder negative Bilder entstehen. Bei dem durch die Figur erläuterten Fall der elektrostatischen Ablenkung ist hiefür massgebend die Lage der Blendenöffnung zur Lage des Durchstosspunktes des Kathodenstrahlenbündels mit dem Lenard-
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hervorgeht, die Belichtung um so geringer, je grösser die einlangenden Spannungsimpulse der Steuerspannung an den Klemmen 9, 10 sind ; befindet sich die Blendenöffnung ausserhalb der Achse des Bündels, so erfolgt in gewissen Grenzen bei richtigem Vorzeichen der Steuerspannung eine um so stärkere Belichtung je höher die Steuerspannung ist, welche die Ablenkung des Strahlenbündels zur Blendenöffnung bewirkt.
Die erforderliche Veränderung der gegenseitigen Lage der Blendenöffnung und des Strahlenbündels kann hier in einfacher Weise entweder mechanisch durch Verschieben der in freier Atmosphäre befindlichen Blende erfolgen, oder elektrisch durch eine elektrostatische oder elektromagnetische Vorablenkung des Strahlenbündels-.
Zusammengefasst sind also die Vorteile des beschriebenen Systems : beliebige Geschwindigkeit der Bildübertragung, einfache'Steuerung, Arbeit ohne Lichtabschluss und in freier Atmosphäre. PATENT-ANSPRÜCHE :
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elektrischen Impulse zur Steuerung eines Kathodenstrahlenbündels, z. B. einer Glühkathodenröhre, verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, dass das gesteuerte Kathodenstrahlenbündel nach dem Durchtritt durch ein Lenardsches Fenster auf die Photoemulsion in freier Atmosphäre einwirkt.