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Um beim Abschlammen der Lokomotivkessel die starken Verunreinigungen der Teile unter der Lokomotive sowie die lästige Schallentwicklung zu vermeiden und um ferner den Kessel oft und ohne Schwierigkeiten auch während des Betriebes abschlammen zu können und dadurch immer rein von Sinkstoffen zu halten, werden besondere Rohre an die Abschlammleitungen angeschlossen, welche die Schlammabfuhr reinlich gestalten und die mitunter auch mit Einrichtungen versehen sind, die die Strömungsenergie des beim Abschlammen austretenden Dampf-, Schlamm-und Wassergemisches vernichten, so dass ein sanftes Austreten des Schlammes bei guter Sehlammwirkung stattfindet.
Zu diesem Zwecke werden hintereinandergeschaltete Entspannungsräume in die Abschlammleitung eingebaut, um nach dem bekannten Prinzip durch Richtungs- und Querschnittsveränderungen die Strömungsenergie des austretenden Dampfsehlammwassergemisches zu vernichten. Bei solchen Einrichtungen ergibt sich jedoch die Schwierigkeit, dass die einzelnen Kammern und Durchströmquerschnitte sieh sehr rasch mit Schlamm verlegen, so dass sie sehr häufig gereinigt werden müssen. Auch baulich bietet es oft Schwierigkeiten, die einzelnen aneinandergereihten Entspannungskammern, wie es zur guten Entspannung notwendig wäre, dem Volumen nach wachsen zu lassen, um eine ausgiebige Entspannung zu erzielen.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Entspannungseinrichtung für Absehlammleitungen, die bei geringsten Anschaffungskosten eine sehr leichte Reinigung ermöglicht und auch die baulichen Schwierigkeiten leicht überwindet.
Die Zeichnung stellt mehrere Ausführungsbeispiele dar, u. zw. zeigt Fig. 1 eine die Erfindung darstellende Einrichtung im Längsschnitt, Fig. 2 einen Querschnitt, die Fig. 3 und 4 zeigen eine besondere Form der Einrichtung im Längs-und Querschnitt. Die Fig. 5 und 6 stellen eine Entspannungseinrichtung mit wachsenden Entspannungskammern nach dem Erfindungsgedanken dar. Die Fig. 7,8 und 9 zeigen eine gleiche Einrichtung, jedoch mit andersgearteten Durchtrittsquerschnitten.
Der Erfindung gemäss bildet der die Entspannungskammern enthaltende Körper ein Gehäuse, welches aus zwei Teilen besteht. Die eine Hälfte 1 des Gehäuses z. B. in Fig. 1 und 2 enthält zur Bildung der Entspannungskammern Querrippen 4, während die andere Hälfte 2 die Querrippen 3 trägt. Beim Zusammenflanschen der beiden Hälften greifen diese Rippen wie die Finger zweier ineinandergeschobener Hände ineinander, so dass zwischen ihnen die einzelnen Entspannungskammern gebildet werden. Dabei werden gedrosselte Durchgangsquerschnitte 5 zwischen den Wänden des Gehäuses und den Stirnkanten der Rippen 3 und 4 abwechselnd links und rechts freigelassen, durch welche das Dampf-SchlammWassergemisch bei stetiger Richtungsänderung den Weg nimmt.
Das aus beiden Hälften 1 und 2 zusammengebaute Entspannergehäuse trägt ferner einen Flansch 6, mit dem es an einem Hohlkörper befestigt ist, in den die Abschlammleitungen von mehreren Absehlammorganen münden können, so dass es möglich ist, ein und dieselbe Entspannungseinrichtung für mehrere Abschlammorgane zu benutzen. Verlegen sich nun die einzelnen Kammern zwischen den Rippen 3 und 4 und die Drosselquerschnitte 5 mit der Zeit mit Schlamm, so ist es ein leichtes, die Entspannungseinrichtung wieder zu reinigen. Die beiden Hälften 1 und 2 des Entspannergehäuses werden nach Lösen der Flanschenschrauben 10 auseinandergenommen, wodurch die Hohlräume frei zutage treten und, da sie verhältnismässig gross sind, leicht und ohne Schwierigkeiten gereinigt werden können.
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Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Ausführungsform der Einrichtung gemäss Fig. 1, doch unterteilen die Querrippen 3 und 4 das Gehäuse in Kammern, welche in der Richtung der Strömung an Volumen zunehmen, wodurch eine bessere Entspannung erzielt wird als im Entspanner nach Fig. 1 und 2. Das
Gehäuse ist in einer parallel zur Mittelachse gelegene Ebene geteilt. Der Teil 1 enthält die Querrippen 4, der deckelförmige Teil 2 trägt die Querrippen 3, welche beim Zusammenbau die Räume zwischen den Rippen 4 unterteilen. Die Rippen 3 und 4 ragen hier ganz nahe an die Wand des Entspannergehäuses heran, während die drosselnden Verbindungen zwischen den einzelnen von ihnen gebildeten Kammern durch Öffnungen 9 in den Querrippen 3 und 4 gebildet werden.
DieEeÖffnungen9 in denRippen3 sollen zweckmässig gegenüber den Öffnungen 9 in den Rippen 4 so versetzt sein, dass ein gerader Durchgang des Dampf-Schlamm-Wassergemisehes in der zur Hauptachse des Entspannergehäuses parallelen Richtung unmöglich ist. Dies wird am besten dadurch erreicht, dass die Öffnungen 9 in den Querrippen 3 in einer Achse liegen, während die Bohrungen 9 in den Querrippen 4 in einer zu dieser Achse versetzten Geraden ausgeführt werden. Ob in jeder Rippe 3 und 4 je eine Öffnung 9 vorgesehen wird oder mehrere, ist hiebei nebensächlich.
Um ein sehr starkes Waschen des Rauminhaltes der einzelnen Entspannungskammern in der Strömungsrichtung zu erreichen, ist es zweckmässig, den Entspanner, wie in den Fig. 5 und 6 gezeigt, durchzubilden.
Dem Entspannergehäuse 1 wird beispielsweise ein kreisförmiger Querschnitt gegeben, der in bekannter Weise durch ringförmige konzentrische. Querrippen unterteilt ist. Die Ringräume, welche von zwei benachbarten Rippen 4 umschlossen werden, wachsen mit zunehmendem Radius sehr stark.
Der Erfindung gemäss ist nun, wie aus Fig. 6 ersichtlich, auf das Gehäuse 1 ein Gegenteil 2 aufgesetzt, der am besten als Deckel bezeichnet wird. An diesem Deckel befinden sich abermals ringförmige Rippen 3, die im Durchmesser so gewählt werden, dass sie beim Aufsetzen des Deckels 2 auf das Gehäuse. ? die Ringkammer zwischen den Rippen 4 nochmals konzentrisch unterteilen. Die Zwischenräume 5, die zwischen den Stirnkanten der Rippe 4 gegenüber der Deckelfläche 2 einerseits und zwischen den Stirnkanten der Rippe 3 und der Bodenfläche des Gehäuses 1 anderseits freibleiben, geben dem durchströmenden Dampf die Möglichkeit zum Übertritt von einer zur nächstfolgenden Kammer.
Durch entsprechende Wahl dieser Drosselquerschnitte 5 ist es möglich, die Entspannung des durch die Vorrichtung hindurchtretenden Dampf-Schlamm-und Wassergemisehes im Austrittsquerschnitt nach Belieben weit zu treiben.
In der Ausführungsform nach den Fig. 7,8 und 9 ist also Durchtritts querschnitt von einer in die nächstfolgende Kammer nicht ein Spalt zwischen den Stirnkanten der Rippen und den Bodenflächen des Gehäuses oder Deckels gewählt, sondern es sind besondere Löcher 9 in den ringförmigen Querrippen vorgesehen, dieradial durch alle Querrippen des Gehäuses einerseits und des Gegenteiles, also des Deckels, anderseits gebohrt werden. In Fig. 9 z. B. sind die Löcher 9 durch alle Querrippen 3 radial in einer Flucht hindurchgebohrt, u. zw., wie die Fig. 7 zeigt, in der Richtung zweier aufeinander normal stehender Durchmesser. Nach Fig. 8 sind diese Löcher 9 durch die Mantelflächen der Unterteilungsrippen 4 wieder in einer Flucht gebohrt.
Beim Zusammensetzen des Deckels 2 und des Gehäuses 1 aber kommen die Löcher 9 der Querrippen 4 um 450 versetzt gegen die Löcher 9 in den Querrippen 3 zu liegen. Durch diese Anordnung gestaltet sich die Herstellung der Löcher 9 durch Bohren sehr einfach und billig.
Es ist gleichgültig, ob kreisförmige Rippen, wie in den Fig. 5-9 gezeichnet, Verwendung finden oder ob die Rippen eine ovale, rechteckige oder sonstige Form im Grundriss aufweisen. Wesentlich für die Erfindungist vielmehr das schachtelartige Ineinandergreifen der im Gehäuse und seinem Gegenpart 8 angeordneten Rippen, die jede eine in sich geschlossene Linie im Grundriss aufweisen und die entweder zwischen dem Boden des Gehäuses und dem Boden des Deckelsenge Öffnungen für den Durchtritt des Dampf-Schlamm-Wassergemisches freilassen oder in ihren Mantelflächen Löcher haben, die in jedem Gehäuseteil zwar in einer Flucht angeordnet sind, beim Zusammenbau der Gehäusehälften aber dadurch versetzt zu liegen kommen, dass ihre Flucht in der einen Gehäusehälfte gegenüber der in der andern versetzt angeordnet ist.
PATENT-ANSPRÜCHE ;
1. Entspannungsvorrichtungfür Abschlammleitungen von Kesseln, insbesondere für Lokomotiven, dadurch gekennzeichnet, dass das Entspannergehäuse aus zwei Teilen (1 und 2) besteht und dass in jeder Gehäusehälfte Querrippen (3 und 4) vorgesehen sind, welche beim Zusammensetzen in die andere Gehäusehälfte hineinragen und den Hohlraum des Gehäuses in Entspannungskammern teilen, zwischen denen drosselnde Durchtrittsquerschnitte verbleiben.