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Zweitaktbrennkraftmaschine.
Es ist bekannt, in den Überströmkanal von Brennkraftmaschinen, der den Arbeitszylinder mit dem Kurbelkasten verbindet, selbststeuernde Ventile einzusetzen, die den Zweck verfolgen sollen, den Eintritt der Auspuffgase in den Kurbelkasten zu verhindern. Dieser Zweck konnte bisher nicht oder nur unvollständig erreicht werden u. zw. aus dem Grunde, weil gegen Ende des Arbeitshubes im Kurbelkasten bereits ein so hoher Druck vorherrscht, dass sich das Ventil im Überströmkanal von seinem Sitz abhebt.
Wenn dann der Kolben die Einlassöffnung der Zylinderwand freigibt, begegnen die Auspuffgase der ihnen entgegenströmenden Luft bzw. dem Luftgasgemisch, so dass im Bereiche des abgehobenen Ventiles Wirbel entstehen, die zufolge des geringen Unterschiedes zwischen der oberen und unteren Fläche des Ventiles eine Verzögerung des Abschlusses der Durchtrittsöffnung verursachen. Diese Verzögerung stellt aber ein Mass der in den Kurbelkasten einströmenden Auspuffgase dar.
Weiters hat die bisher bekannte Anordnung den Nachteil, dass gegen Ende der Überströmung von Luft oder von Luftbrennstoffgemisch aus dem Kurbelkasten in den Arbeitszylinder der Überdruck im Kurbelkasten so weit abgenommen hat, dass das Absperrventil nicht mehr offen bleibt ; die Durchtrittsöffnung schliesst sich zufolge des Ventilgewichtes vorzeitig, so dass ein Teil der Luft oder des Luftbrennstoffgemisches im Kurbelkasten bleibt und eine vollkommene Füllung des Arbeitszylinders nicht erreicht wird. Dies wird insbesondere bei schwach belasteten Maschinen bzw. bei kleiner Drehzahl nachteilig sich geltend machen0..
Die mechanische Steuerung solcher Ventile im Überströmkanal ist aber praktisch unverwendbar, weil niemals der richtige Steuerzeitpunkt getroffen werden kann, um die einzelnen Verbindungs-oder Trennungsphasen der in Betracht kommenden Räume, nämlich Arbeitszylinder und Kurbelkasten, genau einzuhalten.
Diese Nachteile behebt die Erfindung, indem sie einerseits eine solche Form der Absperrorgane wählt, die einen wirksamen Unterschied zwischen ihren dem Kurbelkasten und dem Arbeitszylinder zugekehrten Flächen erstehen lässt, anderseits den Übertritt der Gase aus dem Kurbelkasten in den Arbeitszylinder durch eine grössere Anzahl von Kanälen bestimmt, von denen jeder mit seinem selbststeuernden Absperrorgan versehen ist.
Die erstgenannte Massnahme soll bei Freigabe der Einlassschlitze des Zylinders durch den Kolben momentan ein Absperren der Überströmkanäle bewirken und damit den Eintritt der Auspuffgase in den Kurbelkasten wirkungsvoll verhindern ; die zweite Massnahme soll die Strömungsgeschwindigkeit der Gase aus dem Kurbelkasten in den Arbeitszylinder wesentlich erhöhen und dazu noch bewirken, dass praktisch der ganze Inhalt des Kurbelkastens in den Arbeitszylinder überströmen kann, weil die geringen Abmessungen der Absperrkörper ein so geringes Gewicht derselben ermöglichen, dass diese Absperrkörper auch noch bei wesentlich vermindertem Überdruck im Kurbelkasten offen gehalten werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Brennkraftmaschine dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Schnitt des Arbeitszylinders mit der Vorrichtung zur Erzielung der Selbststeuerung der Verbindung des Arbeitszylinders mit dem Kurbelkasten, Fig. 2 die Vorrichtung selbst in vergrössertem Massstab und Fig. 3 ein Schema, in dem die Erfindung der bisher bekannten Ventileinrichtung an der Hand von vier Teilfiguren gegenübergestellt ist.
Aus den Fig. l und 2 geht hervor, dass der Überströmkanal durch die in der eingesetzten Querwand 2 vorgesehenen Bohrungen 3 in eine Anzahl enger Durchtrittskanäle geteilt ist, von denen jeder durch eine sich selbst überlassende Kugel 4 abgeschlossen ist, deren Hub vorteilhaft durch ein Sieb 5 begrenzt ist,
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Die Vorteile dieser Anordnung gegenüber den bekannten Ventilanordnungen ergeben sich aus der Vergleichsfigur 3. Ist der Überströmkanal 1 wie bisher mit einem Tellerventil 6 ausgestattet, so wird in der Stellung I des Kolbens, also kurz bevor er den Einlassschlitz 7 öffnet, der Überdruck im Kurbelkasten bereits so gross sein, dass das Ventil von seinem Sitz abgehoben ist.
Gibt der Kolben den Einlassschlitz frei (Stellung 11), so treffen die Auspuffgase auf die vom Kurbelkasten kommenden Gase.
Es entstehen Wirbel und die Auspuffgase sind nicht imstande, das Ventil momentan auf seinen Sitz niederzudrücken wegen des geringen Unterschiedes der Grösse der Ventilflächen Fi und F2. Erst wenn der Einlassschlitz weiter frei gelegt ist, erfolgt der Schluss des Ventiles, bis dahin aber sind die Auspuffgase
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Neben den eingangs erwähnten Vorteilen der Erfindung sei noch darauf hingewiesen, dass die Kugelform des Ventiles jedes Ansetzen von Brennstoff auch bei geringer Drehzahl der Maschine verhindert, indem dieser zufolge der durch die engen Bohrungen geschaffenen Strömungsgeschwindigkeit der Gase mitgerissen wird.