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Tiefbohrvorrichtung.
Bei Tiefbohrungen kommt es bekanntlich häufig vor, dass streckenweise mit drehender, strecken- weise mit Fall-oder Stossbohrung gearbeitet werden muss, je nach dem Wechsel der übereinandergelagerten
Gebirgsschichten. Die drehende Bohrung ist mit Vorteil anzuwenden, wenn das anstehende Gebirge so beschaffen ist, dass es mittels des Drehbohrwerkzeuges ohne zu grossen Verschleiss oder Kraftbedarf abge- arbeitet werden kann. Tritt dann aber härteres Gebirge oder Geröll auf, dann versagt das Drehbohren vollständig ; man war dann bisher gezwungen, die Drehbohrvorrichtung abzubauen und an ihrer Stelle die Schlagbohreinrichtung aufzustellen. Das bedingt umständliche und zeitraubende Arbeiten, die um so störender werden, als sie bei Herstellung eines tieferen Bohrloches öfter vorzunehmen sind.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Tiefbohrvorrichtung, welche so ausgeführt wird, dass ohne erhebliche Auswechselung von Einrichtungen und ohne erheblichen Zeitverlust der Übergang vom Drehbohren auf Schlagbohren und umgekehrt erfolgen kann.
Während beim Drehbohren die Antriebsmaschine die Nachlasstrommel und den sogenannten Drehtisch zur Erzielung der Drehbewegung anzutreiben hat, muss bei dem Verfahren, welches das abwechselnde Arbeiten nach beiden Arten gestattet, auch noch ein Schwengelantrieb vorhanden sein, und es muss weiter auch für das Schlagbohren das Nachlassen des Seiles entsprechend dem Bohrfortschritt und das jederzeitige Aufwinden des Gestänges möglich sein.
Um den verschiedenen Arbeitsverhältnissen mit tunlichst einfachenMitteln Rechnung zutragen, wird erfindungsgemäss die Vorrichtung so ausgebildet, dass die Verbindung der Antriebsmaschine oder ihres Vorgeleges mit der für beide Arbeitsweisen benutzten Windetrommel, dem Drehtisch und dem Schwengelantrieb unmittelbar durch je ein besonderes Getriebe bewirkt wird, wobei zum mindesten die für den Drehtischantrieb und für den Schwengelantrieb dienenden Getriebe einzeln auswechselbar sind.
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigen in Aufriss und Grundriss die Gesamteinrichtung in ihrer Anwendung für das Drehbohren, Fig. 3 und 4 zeigen in entsprechenden Darstellungen die Einrichtung umgestellt für das Schlagbohren. Fig. 5 und 6 zeigen Einzelheiten.
Die allgemeine Anlage ist bekannt. In einem an den Turm 1 sich anschliessenden Schuppen 2 ist die Antriebsmaschine J aufgestellt, die durch Riementrieb tu die erste Welle ö antreibt ; diese steht durch Vorgelege 6 mit der Zwischenwelle 7 in Verbindung, von welcher durch Vorgelege 8 die Trommel 9 angetrieben wird. Die Vorgelege können nach Bedarf in bekannter Weise auskuppelbar sein.
Die Welle 5 ist weiterhin durch eine Kupplung 10 mit einem Kettentrieb 11 für den Antrieb des Drehtisches ? zu verbinden, der in bekannter Weise auf die sogenannte Drehstange 13 des Drehbohrgestänges einwirkt, in dessen oberen Ende der bekannte Spülkopf 14 sitzt. Das Gestänge wird von dem über eine feste Scheibe 15 im Turmkopf geführten Seil 16 getragen, das von der Trommel 9 auf und ab gewickelt wird.
Weiter steht die Welle 5 durch ein auskuppelbares Vorgelege 17 mit der Kurbelwelle 18 für den Antrieb des Schwengels 19 in Verbindung.
Ist, wie in Fig. 1 und 2 gezeichnet, die Schwengelantriebswelle 18 abgekuppelt, der Kettenantrieb 11 hingegen eingekuppelt, dann wirkt die Einrichtung in der bekannten Weise mit drehender Bohrung. Soll nun auf Schlagbohren übergegangen werden, dann wird der Drehtisch durch Auskupplung bei 10 stillgesetzt, und es kann dann nach dem Herausheben des Gestänges sogleich das Schlagbohrgestänge eingebracht werden. Das Seil 16 wird zu dem Zweck (Fig. 3 und 4) von der Turmkopfrolle 15 (Fig. 5) aus um die Scheibe 23 des Gestängekopfes 24 herumgenommen, über die zweite Scheibe 20 im Turmkopf gelegt und mit seinem Ende zum Schwengel 19 heruntergeführt und dort befestigt. Der Kettenantrieb 11 kann entfernt werden, er lässt sich aber auch an seiner Stelle beibehalten, indem nur die Kupplung 10 zu lösen ist.
Nunmehr ist die Einrichtung sogleich zum Schlagbohren mittels des bekannten in Fig. 6 herausgezeichneten Meissels 25 mit Schwerstange und Verbindungsstück 27 bereit.
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